Jugend Lesen Kinder/Jugendliche heute noch die klassischen Jugendbücher von früher?

Minigini

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Ich bin ende 30 und mit Enid Blyton (5 Freunde), Pippi Langstrumpf etc. aufgewachsen. Die kannte damals jeder. Einige meiner Lieblingsbücher habe ich behalten und wollte sie meinen Kinder schmackhaft machen


Mein Sohn hat Karl May verschlungen
Pippi und die 5 Freunde werden immer noch gelesen.
Die drei ??? scheinen sehr aktuell zu sein.
Ich konnte allerdings meine Kinder nie für Erich Kästners Klassiker (Das doppelte Lottchen, Pünktchen und Anton, Das fliegende Klassenzimmer) begeistern. - Fabian ist jetzt Schullektüre
Auch Nesthäkchen oder Trotzkopf wollte keiner lesen.
Lassie kennt sowieso niemand mehr


Wie ist das bei euch bzw. bei euren Kindern? Haben sie auch einen ganz anderen Buchgeschmack oder liegt es daran, dass es viel mehr Angebote gibt? Vieles natürlich moderner ist.
 

passionelibro

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Ich kann meinen Sohn kaum zum Lesen begeistern (12 Jahre), wenn dann mal Gregs Tagebuch - früher hat er alle Beast Quest-Bücher verschlungen, die ??? mochte er schon nicht. Meine Tochter (10 Jahre) liest viel, allerdings kann ich sie nicht für \"alte\" Klassiker begeistern, sie sucht sie querbeet nach ihrem Geschmack etwas aus, wie Supercool, Warrior Cats, Dorks ...


Ich glaube, die Kinder können heute nichts mehr der veralteten Sprache und den Dingen anfangen, die darin zum Teil vorkommen. Nach der Art \"Wie, die hatten keine Handy und kein Internet! Boah hej ...\"
 

BettinaHM

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Dass habe ich bei meinen Kindern ( inzwischen 22 und 17 und beides große Leseratten) ähnlich erlebt.
Die Bücher, die mir als Kind oder Jugendlicher gefielen, mochten meine Kinder zum größten Teil nicht und wenn sie als Schullektüre gelesen werden mussten sowieso nicht! Zum einen sicher auf Grund der Sprache ( und Rechtschreibung!) , aber sicher auch, weil sich die Lebenswelt der Kinder stark verändert hat.
Dafür hat mein Sohn mit 12 Jahren \" Per Anhalter durch die Galaxis\" gelesen und auch seinem Lehrer empfohlen ☺
 

passionelibro

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Meiner musste letztes Jahr Krabat in der 6. Klasse lesen, stöhnte und jammerte, aber eigentlich fand er es gar nicht so schlecht. Nur zugeben würde er es nie 😉
 

Rys

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Meiner musste letztes Jahr Krabat in der 6. Klasse lesen, stöhnte und jammerte, aber eigentlich fand er es gar nicht so schlecht. Nur zugeben würde er es nie 😉
Ja, ich denke dass macht einen großen Unterschied, ob man etwas lesen muss (oder auch nur soll) oder ob man es sich selbst ausgesucht hat.
 
H

hamlok

Guest
Ich glaube es ist für die heutige Jugend sehr schwierig zum Lesen zu kommen, zu groß sind die Ablenkungen und Bücher lesen bedeutet für viele Schule. Außerdem scheint der Tag bei vielen Kindern mit Aktivitäten oder Hausaufgaben schon so voll zu sein, dass da kaum Ruhezeiten/Lesezeiten eingeplant sind.


Von den oben genannten Büchern habe ich selber nur Enid Blyton gelesen und die drei ??? ausschließlich auf Kassetten gehört und ich bin noch ein Tick älter.


Meine Einstiegsdrogen waren Walt Disneys Lustige Taschenbücher und Asterix, also Comics und erst später bin ich zum begeisterten Leser von anderen Sachen geworden.


(Ein Tipp für Jungs wäre von mir die Percy-Jackson-Reihe von Rick Riordan, weil sie sehr unterhaltend die griechische Mythologie vermittelt.)
 

passionelibro

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Heute gibt es wirklich viel zu viel Ablenkung durch 100 TV-Kanäle, Internet, Playstation & Co.


In meiner Kindheit gab es Hörkassetten, LPs und die Bücher. Wenn im Fernsehen eine Serie lief (Bsp. Lassie oder Black Beauty), dann kam sie 1 x in der Woche!
So hatte ich trotz Reiten, Hockey und Schule viel Zeit zum Lesen ...
 

Minigini

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Mein Sohn liest sehr viel - aber eben total andere Bücher als ich damals. Schon mit meinen Kinderbüchern konnte ich ihn nie wirklich reizen. Er hat bald seinen eigenen Geschmack entdeckt.


Wobei natürlich viele Bücher an Aktualität verlieren. 1984 von Georg Orwell oder Schöne neue Welt waren in den 80er und 90ern brisant. Jetzt sind sie teilweise schon ziemlich überholt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

passionelibro

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Mein Sohn liest sehr viel - aber eben total andere Bücher als ich damals. Schon mit meinen Kinderbüchern konnte ich ihn nie wirklich reizen. Er hat bald seinen eigenen Geschmack entdeckt.


Wobei natürlich viele Bücher an Aktualität verlieren. 1984 von Georg Orwell oder Schöne neue Welt waren in den 80er und 90ern brisant. Jetzt sind sie teilweise schon ziemlich überholt.

Das finde ich schön, und ja, man ist ein bisschen traurig, dass die eignenen Favoriten nicht mehr beliebt sind, aber entdeckt dafür auch neue Schätze, die sich der neuen Welt anpassen ☺
 

Maple

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Trotzkopf und Nesthäkchen stammen nun wirklich noch aus einer anderen Zeit, in der antiquierte Rollenbilder für Mädchen und Frauen beschrieben werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass heutige Kinder das nicht so gerne lesen. Dann lieber \"Pippi Langstrumpf\", wo ein Mädchen alle Freiheiten genießt, von denen selbst heutige Kinder nur träumen können.


Die Blyton- und Lindgren-Bücher werden heute teilweise noch gerne von Kindern gelesen, während Karl May eher von Erwachsenen (in der Bücherei) ausgeliehen wird. Auch Erich Kästner fristet eher ein Schattendasein, während Brezina (also ein aktueller Autor) sehr gerne gelesen wird. Gregs Tagebücher (ebenfalls aktuell) sind auch sehr beliebt.


Ist halt die Frage, welche Elemente in den alten Büchern die Kinder langweilen oder begeistern, dann können sie in manchen Fällen über die alte Sprache hinwegsehen - und in anderen nicht. Ich stell mir vor, dass so ein langweiliges Mädchen-Dasein von vor 100 Jahren nicht gerade spannend für heutige Kinder ist.


Viel wichtiger finde ich jedoch, dass sie überhaupt lesen - egal, ob alt oder neu: hauptsache, sie lernen mit ihrem Vorstellungsvermögen umzugehen. Schaden kann diese Fähigkeit gewiss nicht.
 

passionelibro

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T
...
Viel wichtiger finde ich jedoch, dass sie überhaupt lesen - egal, ob alt oder neu: hauptsache, sie lernen mit ihrem Vorstellungsvermögen umzugehen. Schaden kann diese Fähigkeit gewiss nicht.

Auf jeden Fall! Lesen ist wichtig, egal in welcher Form und ob alte oder neue Geschichten. Und Kinder heutzutage dazu animieren zu können, ist schwer geworden, aber nicht unmöglich 😉
 

BettinaHM

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Lesekompetenz ist ganz sicher ein wichtiges Kriterium für Erfolg in Schule und Beruf und Eltern sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen. Ein Kind, das seine Eltern lesen sieht, greift sicher auch mal zum Buch und Vorlesen kann gar nicht früh genug anfangen, denke ich.
 

ekelpaket

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Es gibt aber auch Kinder die man einfach nicht zum Lesen bringt. Meine Tochter ist so ein Beispiel, sie hat mich ja immer lesen sehen und ich habe sie immer motiviert es auch zu tun. Aber außer ein paar Büchern konnte ich sie bis jetzt (sie ist mittlerweile 24 Jahre) nicht zu mehr lesen motivieren 🙄
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Manchen Menschen liegt das Lesen einfach nicht, auch wenn uns das unverständlich erscheint. Andere wiederum schütteln den Kopf, wenn ich sage, dass ich mit Mode nichts am Hut habe und ich Handarbeiten und Basteln einfach nur wäh finde. 😉


Kinder sollte man zwar vor allem durch eigenes Beispiel anleiten, aber niemals zu etwas zwingen. Dadurch erreicht man nur das Gegenteil.
 

passionelibro

New member
Manchen Menschen liegt das Lesen einfach nicht, auch wenn uns das unverständlich erscheint. Andere wiederum schütteln den Kopf, wenn ich sage, dass ich mit Mode nichts am Hut habe und ich Handarbeiten und Basteln einfach nur wäh finde. 😉


Kinder sollte man zwar vor allem durch eigenes Beispiel anleiten, aber niemals zu etwas zwingen. Dadurch erreicht man nur das Gegenteil.

Ja, das stimmt. Und zwingen geht gar nicht. Aber man sollte immer mal wieder es versuchen, mit den verschiedensten Varianten - das geht auch nur bis zu einem gewissen Alter, danach ist Schluss und man kann nur hoffen, dass er oder sie es später für sich entdeckt.
 

farbgrafik

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doch - ich glaub, dass man die Liebe zum Buch wecken kann. Ich habs bei allen meinen 4 Kindern geschafft, und das obwohl einer davon LRS hatte. Dem hab ich bis zum 13. Lebensjahr vorgelesen - ich kann mich so an Märchenmond und Katzenwinter erinnern. Die Jüngste hat mit Micky-Mäusen angefangen und sich grad durch Harry Potter gefressen (sie ist 11). Wichtig ist nicht nur selber lesen als Vorbild sondern vorlesen vorlesen vorlesen... und zwar das was die Kinder mögen (Micky-Mäuse lesen sich echt schwer vor) und auch wichtig - über das Gelesene miteinander sprechen
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Wichtig ist nicht nur selber lesen als Vorbild sondern vorlesen vorlesen vorlesen... und zwar das was die Kinder mögen (Micky-Mäuse lesen sich echt schwer vor) und auch wichtig - über das Gelesene miteinander sprechen
Meine Omi hat mir früher auch immer vorgelesen - wobei mein Faible für Bücher - ich glaube - von Geburt an vorhanden war. ;). Damals als Kind waren Grimm und Andersen angesagt. Meine Eltern hatten damals nicht so viel Zeit, obwohl auch mein Vater mir ab und zu vorgelesen hat. Irgendwann wollte ich dann selbst lesen und habe meine Omi so lange genervt, bis sie es mir beigebracht hat. Sie hatte ja nun auch nicht immer Zeit, mir ständig vorzulesen.
 

Faulander

Der mit der Zunge
Ich komme aus einer Familie von Leseratten, und meiner Mutter hat uns allen wahrscheinlich gleich viel vorgelesen. Meine Schwester liest auch viel (wenn auch ganz andere Dinge als ich - sie hat Germanistik studiert) und mein Bruder gar nicht.
Es kann also nicht nur an der Erziehung, bzw. dem Umfeld liegen - denn dann würde auch mein Bruder lesen.
Wobei ich das jetzt auch revidieren muss: Seit ich ihm für seine (monotone) Arbeit Hörbücher an\'s Herz gelegt habe, fängt er langsam an, auch \"richtige\" Bücher zu lesen - also vielleicht wird\'s ja noch was! ☺
 

passionelibro

New member
Ich komme aus einer Familie von Leseratten, und meiner Mutter hat uns allen wahrscheinlich gleich viel vorgelesen. Meine Schwester liest auch viel (wenn auch ganz andere Dinge als ich - sie hat Germanistik studiert) und mein Bruder gar nicht.
Es kann also nicht nur an der Erziehung, bzw. dem Umfeld liegen - denn dann würde auch mein Bruder lesen.
Wobei ich das jetzt auch revidieren muss: Seit ich ihm für seine (monotone) Arbeit Hörbücher an\'s Herz gelegt habe, fängt er langsam an, auch \"richtige\" Bücher zu lesen - also vielleicht wird\'s ja noch was! ☺



Das meinte ich - bei einigen Menschen wird die Liebe zum Lesen ganz plötzlich später entdeckt, und ich habe meinem Sohn auch vorgelesen, sogar mehr als meiner Tochter, aber er schafft es nicht, sich so dafür zu begeistern ...


Ich finde es wichtig, dass man es versucht, ein Vorbild ist und es dann aber auch akzeptiert, wenn er oder sie gar nicht will - in der Schule müssen sie ohnehin sich damit beschäftigen 😉
 
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