Sci-Fi Joe Haldeman: Der ewige Krieg

Manuel

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Im Jahr 2297 ist die Menschheit in einen interstellaren Krieg mit der außerirdischen Rasse der Taurier verwickelt. Die Soldaten werden hierzu in Raumschiffen, die mit Lichtgeschwindigkeit reisen, zu ihren Einsatzorten gebracht. Auf ihren Flügen vergehen dabei für sie nur wenige Wochen oder Monate, im Normalraum hingegen verstreichen, aufgrund des Phänomens der Zeitdilatation, Jahrzehnte. Wenn sie an ihrem Bestimmungsort eintreffen wissen sie nicht, ob sich der Feind, über den ohnehin fast nichts bekannt ist, dort überhaupt noch befindet, und wenn die Soldaten aus einem Gefecht wieder nach Hause zurückkehren, treffen sie auf eine ihnen fremde Welt: Freunde und Familie seit Jahren tot, mit den neuen gesellschaftlichen Systemen nicht vertraut - sich neu verpflichten und einfach zum nächsten Kriegsschauplatz schicken zu lassen ist für viele der einzige Ausweg.
Nach und nach wissen die Soldaten nicht mal mehr warum sie überhaupt kämpfen. Moralische Bedenken wurden wegkonditioniert, während ins Land streichende Jahrzehnte zwischen Befehlsempfang und Ausführung und sich rapide weiterentwickelnde Kriegstechnik das Töten in etwas Abstraktes verwandelt haben.



Haldemans Erlebnisse im Vietnamkrieg, aus dem er schwerverletzt nach Hause zurückkehrte, sowieso sein Physik- und Astronomie-Studium verhelfen dem Buch zu einer, bis heute, unerreichten Authentizität.
Eingepfercht in engen Raumschiffen geht der Leser auf eine emotionale Reise an die Fronten eines sinnlosen Krieges gegen einen annonymen Feind, während Zuhause Jahrhunderte vergehen und somit eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft unmöglich wird. Wenig später findet man sich auf der unwirklichen Oberfläche eines Lichtjahre entfernten Planeten wieder und muss resigniert erkennen, dass das Leben, das man vor dem Konflikt geführt hat, bedeutungslos geworden ist. Die Parallele zu Vietnam sind überdeutlich.


Fazit: Einer der besten Antikriegs-Romane und ein großer Klassiker des Sciencefiction-Genres. Ein Buch das man nicht so schnell vergessen wird.
 
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cleo

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War eins meiner ersten Bücher von Joe Haldemann ein Buch, das einen nicht mehr loslässt durch die Fragen nach der Zukunft des Krieges und dem Menschen mittendrin.
 
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