Neuer E-Reader (Oasis vs Vision 5 vs Inkpad 3 Pro)

wakabayashi

New member
Hallo


Ich möchte mir einen E-Reader anschaffen. Ich hatte vor vielen Jahren bereits einmal einen Sony E-Reader (PRS-T1). Ich habe damals auch einige Bücher darauf gelesen, bin dann aber doch wieder zurück zum klassischen Buch. Nun möchte ich einen anschaffen. Ich habe folgende Kriterien (wichtigste zuerst):


- Angenehmes Lesen (wie näher am klassischen Buch desto besser)
- Blaulichtfunktion vor dem Einschlafen
- Markierungen (Sollen schnell und umkompliziert gehen. Sollen auch einfach auf den PC zu synchronisieren sein)
- Insgesamt soll der Reader zügig reagieren (z.B. auch wenn man Notizen schreibt)
- Übersetzungen sollten schnell abrufbar sein (nur englisch ist wichtig)
- Wasserdicht wäre gut, aber nicht zwingend
- Möglichkeit für Hörbücher lediglich nice to have


In meiner Recherche bin ich vor allem auf den Kindle Oasis, Tolino Vision 5 und den Pocketbook Inkpad 3 Pro gestossen. Welcher wäre wohl der beste für mich? Tendenziell wäre mir der Tolino Vision 5 am sympathischsten, da er halt ePub erlaubt und ich somit keine alten Bücher umwandeln muss. Beim Inkpad 3 Pro hatte ich in den YouTube Videos das Gefühl, dass er nicht so schnell reagiert. Was für Markierungen etwas nervig ist. Weiss jemand wie das beim Tolino ist? Beim Kindle Oasis scheint mir das sehr flink zu sein. Allerdings schrecken mich die Bewertungen hier im Forum etwas ab 🙃


Vielen Dank für eure Hilfen!
 

Gerhard Böse

Well-known member
Zuerst einmal: Bei eInk Geräten gibt es kein blaues Licht, wie bei LCD - es wird vorgetäuscht, indem mit Gelb/Orange zusätzlich beleuchtet wird.
Es ist auch keine Hintergrundbeleuchtung, die Dir in die Augen leuchtet, sondern es ist Beleuchtung von oben, also Auflicht (das Licht kommt von der Seites und wird durch ein Lichtleiterfolie auf den Schirm gebracht).


Zu den von Dir genannten Geräten: der Kindle kann nur von Amazon geladene Bücher anzeigen.
Der Inkpad 3 Pro ist größer, als die beiden Anderen (7,8")


Ich kenne nur den größeren Bruder vom Vision 5, den Epos 2 - für mich ist er ein nettes Spielzeug, aber von den originalen Möglichkeiten sehr beschränkt.


Alle modernen Reader haben dieselbe Bildschirmtechnologie, da gibt es kaum Unterschiede - nur im Trägermaterial; billiger ist Glas, allerdings auch eher bruchempfindlich.


Dir von Dir genannten Geräte haben Blättertasten - wie wichtig sind sie für Deinen Bedarf? Bei einem Buch gibt es sowas nicht.
Die Geräte, die ich unten vorschlage haben keine (die vom Epos 2 verwende ich nicht, weil sie nicht dort sind, wo sie für mich sein sollten).


Die folgenden Geräte haben 7,8 Zoll Schirme in Glastechnologie, 8Core CPU, 1,5 Ghz, 2 GB Ram, ....


Zum Lesen verwende ich den
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, ein Android 6 Gerät mit 16Gb Speicher und SD Slot bis 128 GB, das Du "bestücken" kannst, wie Du möchtest; die Features installieren, die Du benötigst.


Und wenn Du auch noch handschriftliche Notizen machen möchtest (in pdf Dateien), dann den
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(Anroid 6, 32 GB Speicher, WACOM Schirm und Pen).


Generell: ich will keine Geräte, an die ich mich mehr oder auch weniger gut anzupassen habe (Reader mit fixer Software), sondern Geräte, die ich an meinen Bedarf anpassen kann. Darauf basieren meine Vorschläge - ich weiß allerdings nicht, wie es bei dir ist.
Pocketbook ermöglicht zusätzlich an ihn angepasste Lesesoftware (mir zu wenig), beim Tolino können mit Trick einige andere Anwendungen für Android 4.4.2 zusätzlich installiert werden (geht gerade, da der Speicher beschränkt ist), Kindle ist nicht änderbar.


Das nächste "Lesen am klassischen Buch" Erlebis kenne ich vom "
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", ein 10,3" Zoll Gerät (Kunststoff Schirm, 4 GB Ram, 32 GB Speicher, SD bis 128 GB) das ich zum Lesen im Querformat zweispaltig verwende; das ist aber eine andere Preisklasse (~€500) - es ermöglicht handschriftliche Notizen in pdf Dateien (Skripten, Musknoten, ....), ist also ein geeignetes Werkzeug für Studenten, Musiker, usw.


Alle von mir genannte Geräte sind wesentlich leistungsstärker, als die hier üblichen (1/2 Core CPU, 1 GHz, 512MB/1GB Ram, 8 GB Speicher).


Der Likebook Mars ist - wenn man Gerüchten glauben darf - einer der erfolgreichsten Reader überhaupt, hier aber durch die Dominanz von Tolino und Amazon relativ unbekannt, in dieser Preisklasse aber das mE optimale Gerät (in meinen Augen ist es ein eInk Tablet).
 
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wakabayashi

New member
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Ich habe die Alternativen auch schon ein wenig gesehen. Ich glaube aber, dass Sie für mich nicht ideal sind. Ich möchte nicht wirklich viel darum herumbasteln (Rooten und individuelle Apps usw.). Zudem bekommt man die in der Schweiz nicht so über den normalen Handel, was mich dann Garantiemässig etwas abschreckt.


Du hast natürlich Recht mit dem Blaulicht. Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich lese oft im Bett vor dem Einschlafen und deshalb spricht mich z.B. das smartLight vom Tolino an.


Ich lese primär Sachbücher. Allerdings sind diese meistens ohne Grafiken. Es geht mir hauptsächlich um ePub bzw. Mobi. Mit PDFs werde ich mich wohl eh nie mehr anfreunden 😉


Wenn ich klassisch lese, dann streiche ich einfach oft Textstellen mit dem Leuchtstift an. Wenn ich mit dem Buch durch bin, repetiere ich das Buch indem ich nur noch diese Stellen lese. So ziehe ich die Schlüsse aus dem Buch. Reinschreiben tue ich eigentlich nie, hat ja auch keinen Platz. Wenn ich von Notizen auf dem E-Reader spreche meine ich primär mit einer Tastatur kurz einen Gedankengang zu schreiben, wie auf dem Smartphone halt.


Was mich zum Beispiel bei meinem alten Sony immer geststört hat, wenn man über zwei "Seiten" Markierung machen wollte. Dann musste man eigentlich immer zwei anlegen oder Schriftgrössen ändern und dann markieren. Sind solche Einschränkungen immer noch gegeben?


Generell: Die von mir aufgezählten Gerät sind schon deutlich besser wie mein uralter Sony E-Reader (PRS-T1) oder?
 

Gerhard Böse

Well-known member
Ich habe keine Ahnung, wie das mit dem Markieren bei den von Dir erwähnten Geräten aussieht.
Beim Likebook Mars kannst du jedenfalls die App installieren, die das kann - alles ohne Probleme, es ist ein vollständiges Android 6 Gerät incl Play Store (es fehlen nur Kamera, Lage Sensor und GPS).
Und Likebook Mars bekommst Du über Amazon - und in Hinblick auf Garantie gibt es wohl nichts besseres.
 

Gerhard Böse

Well-known member
Nein ich bekomme es eben nicht über Amazon. Es wird nicht in die Schweiz geliefert...
Wie schaut es bei amazon.fr aus?
Ich habe meine Likebook Reader
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gekauft und bin hoch zufrieden.
Ich hatte einen defekt im Likebook Alita, habe das Gerät zurückgeschickt, Postbestätigung gemailt, am selben Tag bekam ich die Post-Kosten erstattet und ein neues Gerät wurde geschickt.
Absendeort Spanien.
 
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Chalid

Administrator
Teammitglied
Zuerst einmal: Bei eInk Geräten gibt es kein blaues Licht, wie bei LCD - es wird vorgetäuscht, indem mit Gelb/Orange zusätzlich beleuchtet wird.

Zwar werden eReader nicht hintergrundbeleuchtet, allerdings emittieren die LEDs genauso blaues Licht wie die von Tablets und Smartphones. Das hängt auch tatsächlich mitunter von der wahrnehmbaren Lichtfarbe ab.


Weißes LED-Licht entsteht durch Mischung von Blau und Gelb. D.h. auch bei neutral-weißem Licht ist der Blaulichtanteil hoch. Als Faustregel gilt: Je niedriger das Licht auf Kelvin-Skala leuchtet, desto weniger blaues Licht strahlt es aus.


Fraglich bleibt nur, wie stark sich der Blaulichtanteil tatsächlich auf die Gesundheit auswirkt. Denn konkret der Tablet-Test der vor Jahren durchgeführt wurde, fand bei sehr niedrigem Betrachtungsabstand und voller Helligkeit statt. So viel Licht strahlt selbst der stärkste eReader nicht aus und üblicherweise regelt man die Beleuchtung bei Dunkelheit sowieso runter. D.h. die blaulichtreduzierte Beleuchtung bei eReadern ist objektiv gesehen möglicherweise gar nicht unbedingt nötig. Mehr dazu hier:
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Subjektiv gesehen ist es zumindest in meinen Augen aber doch deutlich angenehmer mit einem orange beleuchteten eReader zu lesen. Wenn man das Licht in der Nacht auf kalt-weiß umschaltet, dann ist es regelrecht unangenehm. Dementsprechend lese ich auch nur noch mit blaulichtreduzierten Beleuchtungen.


Mit den Anforderungen gute und schnelle Übersetzung aus dem Englischen, gleichmäßiger Beleuchtung mit Nachtlicht, schneller Notiznehmung und Wasserschutz, würde ich zum Kindle Oasis raten. Der funktioniert in diesen Punkten am unkompliziertesten. Allerdings musst du deine EPUB-Dateien zwingend umwandeln, denn die kann der Kindle nicht lesen. Am besten probierst du vorher aus, wie gut das mit den Sachbüchern klappt.


InkPad 3 Pro ist grundsätzlich auch nicht schlecht, allerdings sind sowohl Wörterbuchfunktion als auch Notiznehmung etwas fummeliger als am Kindle. Dafür ist die PDF-Funktionalität umfangreicher, es gibt einen Markierungsmodus und MP3-Unterstützung.


Beim Vision 5 ist die Beleuchtung nicht ganz so gleichmäßig wie beim Vorgänger. Außerdem ist das Englisch-Deutsch-Wörterbuch zwar umfangreich, aber manchmal unpraktisch, wenn man nicht die Nennform nachschlagt. Das klappt mit dem Oxford Englisch-German Dictionary (Kindle) oder dem NoName-Wörterbuch am Inkpad 3 meiner Meinung nach besser.


Ein Boyue Likebook Gerät würde ich nur kaufen, wenn du Spaß am Tüfteln hast. Dafür sind die Geräte klasse. Aber die eReading-Funktionen klappen auf den Mainstream-Geräten meiner Meinung besser. Kann aber zum vermehrten PDF-Lesen trotzdem Sinn machen.
 

Gerhard Böse

Well-known member
Ein Boyue Likebook Gerät würde ich nur kaufen, wenn du Spaß am Tüfteln hast. Dafür sind die Geräte klasse. Aber die eReading-Funktionen klappen auf den Mainstream-Geräten meiner Meinung besser. Kann aber zum vermehrten PDF-Lesen trotzdem Sinn machen.
ME sollte jeder, der ein Android Smartphone besitzt und damit umgehen kann, auch dieses Gerät beherrschen können.


Im Vergleich zu den installierbaren Anwendungen stinken die in den hier üblichen Geräten enthaltenen Reader-Lösungen an Komfort und Möglichkeiten bei Weitem ab; und BoyueOS ist im pdf und Comics Bereich besser, als das, was Kindle&Co bieten kann.


Zur Lichtfarbe: ich habe sie etwas gelblich fix eingestellt, meine Frau mag sie reinweiß.
 
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