Amazon lässt nichts anbrennen, bringt Tolino in Zugzwang

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Feuer am Dach bei der Tolino-Allianz - könnte man sagen. Vor wenigen Tagen habe ich noch eine kurze Abhandlung zur Lage am deutschen eBook-(Reader-)Markt verfasst, dabei auch die Rolle der (ein wenig) strauchelnden Tolino-Partner kurz beleuchtet und festgestellt, dass sich Amazon die (mühevolle) Sanierung der einzelnen Partner entspannt ansehen kann. Immerhin hat der Versandhändler zwei [...]


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Mister Marple

Guest
Ein Kollege von Pocketbook hat es ganz schön ausgedrückt: Wer einen Kindle kaufen will, kauft halt einen Kindle und interessiert sich weder für Onlineihe noch für ePub. Tolino konkurriert mit Kobo, Sony und Pocketbook und hat da die Nase vorn. Außerdem wäre es mir neu, dass Amazon sich an Kartellbestimmungen gebunden fühlt, wer will prüfen, wie hoch die Kosten des Kindle tatsächlich sind?
 

Altschneider

New member
Ein Kollege von Pocketbook hat es ganz schön ausgedrückt: Wer einen Kindle kaufen will, kauft halt einen Kindle und interessiert sich weder für Onlineihe noch für ePub.

Ja, schon - aber das \"Warum\" ist doch hier interessant, oder?


Diese Aussage des Kollegen kann man für jeden der Reader treffen - wer Tolino kauft, kauft sich halt einen Tolino und interessiert sich weder für Onleihe noch für MOBI, wer Kobo kauft, kauft sich halt einen Kobo...
 

Dirk

New member
Lustig...,
der Paperwhite mutiert so langsam zum Billigreader.
Wenn man sich die Kundengängelung (z.B. Updatepolitik), das geschlossene System, die fehlende epub- und Onleihe-Unterstzützung...usw.. dagegenrechnet, für den \"Ein oder Anderen\" wohl immer noch zu teuer.
Hat Amazon das jetzt nötig? Die Vermutung liegt nicht allzu fern. 😉
 

mr.flt

New member
Lustig...,
der Paperwhite mutiert so langsam zum Billigreader.
Wenn man sich die Kundengängelung (z.B. Updatepolitik), das geschlossene System, die fehlende epub- und Onleihe-Unterstzützung...usw.. dagegenrechnet, für den \"Ein oder Anderen\" wohl immer noch zu teuer.
Hat Amazon das jetzt nötig? Die Vermutung liegt nicht allzu fern. 😉

Die versuchen ihre Marktposition auszubauen bzw. zu festigen.
Und dieses geht mittlerweile nur noch über den Preis, da der PW2 keine Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Produkten hat und sich dadurch nicht differenzen kann.
 

Dirk

New member
Die versuchen ihre Marktposition auszubauen bzw. zu festigen.
Und dieses geht mittlerweile nur noch über den Preis, da der PW2 keine Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Produkten hat und sich dadurch nicht differenzen kann.

Das geschlossene System, die fehlende epub-Unterstützung, u.A. ..., würde ich schon als Alleinstellungsmerkmal gelten lassen.
:):):)
 

alexbloggt

Blogger
Klassische Penetrationsstrategie würde ich mal sagen. Gerade bei eBook-Readern bietet sich sowas ja an. Momentan ist das für die Kunden von Vorteil, wie sich das aber weiterentwickelt, wenn amazon ein Quasi-Monopol am Buchmarkt besitzt möchte ich aber gar nicht wissen...
 

Dirk

New member
Man stelle sich vor, Amazon hätte ein Quasi-Monopol im Tablet/Tablet-Content-Bereich....
...grauenhaft! 😉
 

SPF30

Technikfan
man kann die fehlende epub unterstützung natürlich zu recht kritisieren, aber seien wir uns doch mal ehrlich: das juckt den 0815 nutzer wenig. damit setzt sich sicher nur ein kleiner teil der käufer auseinander. hier sind natürlich personen unterwegs, die mit der materie vertraut sind, aber ich habe meine zweifel dass dies auf den großteil der nutzer zutrifft.


ansonsten verstehe ich die kritik aber nicht. die telekom hat einen jahresumsatz von 60 mrd euro und erwirtschaftet damit mehr als amazon (55 mrd euro). dazu kommen noch der bertelsmann konzern (16 mrd euro), die thalia eigentümer (18 mrd euro VERMÖGEN) und weltbild und hugendubel.


man kanns nicht anders sagen, aber die sind allesamt einfach zu doof. die haben nicht nur mehr geld in der tasche, sondern auch die größere reichweite im vergleich zu amazon. dass sich amazon am ebook markt trotzdem durchsetzen kann, liegt einzig und allein am unvermögen der anderen.
 

Dirk

New member
...
ansonsten verstehe ich die kritik aber nicht. die telekom hat einen jahresumsatz von 60 mrd euro und erwirtschaftet damit mehr als amazon (55 mrd euro). dazu kommen noch der bertelsmann konzern (16 mrd euro), die thalia eigentümer (18 mrd euro VERMÖGEN) und weltbild und hugendubel.


man kanns nicht anders sagen, aber die sind allesamt einfach zu doof. die haben nicht nur mehr geld in der tasche, sondern auch die größere reichweite im vergleich zu amazon. dass sich amazon am ebook markt trotzdem durchsetzen kann, liegt einzig und allein am unvermögen der anderen.

Ja, vielleicht sind die Anderen nicht konsequent genug und damt auch etwas \"doof\", man darf aber nicht vergessen, das Amazon als erster mit Vehemenz in den eBook-Markt expandierte und in einer Zeit ohne wirkliche Konkurrenz seine Stellung ausbaute und Weichen legte.
Dafür hat die neu entstandene Konkurrenz im deutschsprachigem Raum eigentlich schon erstaunlich aufgeholt.


Die bei der Amazon-Konkurrenz gekauften eBooks werden darüberhinaus i.d.R. auch in Deutschland versteuert, was dem Gemeinwesen weniger Einnahmen verlustig macht...
 

Dimitri

Member
\\\"Amazon kann den eBook Reader nämlich nicht (legal) dauerhaft unter dem Selbstkostenpreis verkaufen, d.h. die Produktionskosten liegen offensichtlich irgendwo im Bereich um 109 Euro oder darunter.\\\"


Warum eigentlich nicht?
Das Geld macht Amazon doch eh mit den Inhalten.
Somit könnten sie den Reader (theoretisch zumindest) auch ein paar Euro unter dem Herstellungspreis verkaufen.
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Warum eigentlich nicht?
Das Geld macht Amazon doch eh mit den Inhalten.
Somit könnten sie den Reader (theoretisch zumindest) auch ein paar Euro unter dem Herstellungspreis verkaufen.

Ist per Gesetz untersagt:
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Damit ein großer Marktteilnehmer mit ausreichend Kapital die kleineren Mitbewerber nicht einfach aus dem Rennen werfen kann.


Und weil die Frage aufgekommen ist, wer das kontrollieren soll: Die Mitbewerber würden sich sicher beschweren, so wie gerade bei dem Bonnier-Streit.
 

mr.flt

New member
\\\"Amazon kann den eBook Reader nämlich nicht (legal) dauerhaft unter dem Selbstkostenpreis verkaufen, d.h. die Produktionskosten liegen offensichtlich irgendwo im Bereich um 109 Euro oder darunter.\\\"


Warum eigentlich nicht?
Das Geld macht Amazon doch eh mit den Inhalten.
Somit könnten sie den Reader (theoretisch zumindest) auch ein paar Euro unter dem Herstellungspreis verkaufen.
Selbst wenn Amazon das Geld nicht durch Inhalte erwirtschaftet, wäre es -nicht- illegal sein Produkt unter den Herstellkosten zu verkaufen. Jeder Händler kann seine Preise nach belieben selbst gestalten.


Mir ist kein Gesetz bekannt, welches dieses verbietet. Wie es in Österreich ist, kann ich nicht beurteilen. Ein Verweis zum Paragraphen wäre nicht schlecht.
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Ein Verweis zum Paragraphen wäre nicht schlecht.

Siehe oben 😉


\"Unternehmen mit gegenüber kleinen und mittleren Wettbewerbern überlegener Marktmacht dürfen ihre Marktmacht nicht dazu ausnutzen, solche Wettbewerber unmittelbar oder mittelbar unbillig zu behindern. Eine unbillige Behinderung im Sinne des Satzes 1 liegt insbesondere vor, wenn ein Unternehmen (...) andere Waren oder gewerbliche Leistungen nicht nur gelegentlich unter Einstandspreis (...) anbietet, es sei denn, dies ist jeweils sachlich gerechtfertigt. Das Anbieten von Lebensmitteln unter Einstandspreis ist sachlich gerechtfertigt, wenn es geeignet ist, den Verderb oder die drohende Unverkäuflichkeit der Waren beim Händler durch rechtzeitigen Verkauf zu verhindern sowie in vergleichbar schwerwiegenden Fällen. Werden Lebensmittel an gemeinnützige Einrichtungen zur Verwendung im Rahmen ihrer Aufgaben abgegeben, liegt keine unbillige Behinderung vor.\"
 

Dimitri

Member
Ah!
Danke Chalid.
Wieder etwas gelernt.


@ mr.flt
Das Gesetzt gilt auch in Deutschland.




Die Frage wäre jetzt was denn \\\"gelegentlich\\\" hieße.
Wenn Amazon sich entschließe den PW jeden ersten Mittwoch im Monat für die Hälfte zu verkaufen.
Wäre es gelegentlich, oder schon regelmäßig?
Bzw. wenn es kein fester Tag wäre, gebe es schon keine Regelmäßigkeit.


Ich hoffe Amazon beschließt nie die Gesetze zu beugen um zu sehen wo es endet.
 

mr.flt

New member
Danke Chalid. An das GWB habe ich jetzt nicht gedacht. Meine Welt ist das BGB, HGB, CISG, ProdHaft usw.


Das Problem ist jedoch der Unterschied-> Einstandapreis und Herstellkosten.


Da Amazon Hersteller und nicht Händler für den Kindle ist, gibt es viele Optimierungsmöglichkeiten für die "armen" Anwälte.
 
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