Krimi Die 12. Nacht von Nika Lubitsch

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti



Nicole und Sarah wollen die Weihnachtsferien auf einem einsam gelegenen Hof im Thüringer Wald verbringen. Nach einem heftigen Schneesturm in der Heiligen Nacht ist der Hof von der Außenwelt abgeschnitten. Die Frauen vertreiben sich die Zeit mit alten Märchen und Thüringer Sagen. Aber es sind nicht nur die gruseligen Geschichten von den zwölf Raunächten, die sie zunehmend beängstigen, sondern vor allem die unheimlichen Geräusche, die sie Nacht für Nacht aus dem Schlaf reißen. Als tagsüber wie aus dem Nichts unbekannte Spuren im Haus auftauchen, steigert sich ihre Angst bald zur Panik: Gibt es einen nächtlichen Besucher? In der zwölften Nacht wird aus den alten Mythen blutiger Ernst.



Meine Gedanken zu diesem Weihnachtsthriller:


Hitchcock-Atmosphäre im Thüringer Wald



Bei diesem neueste Buch von Nika Lubitsch ist mein Adrenalinspiegel bereits nach wenigen Zeilen leicht erhöht. Wie nicht anders zu erwarten, hat sich dies von Seite zu Seite gesteigert und stellenweise hatte ich eine richtige Gänsehaut während des Lesens.


Erst einmal ist es schon eine Odyssee, bis die Protagonistin auf den Hof kommt, wo sie mit ihrer Freundin Weihnachten feiern möchte. Wenn man in ein Gebiet fährt, in dem Schnee nicht gerade selten ist, sollte man sich den Gegebenheiten entsprechend vorbereiten. Auch als Stadtkind kann man sich im Vorfeld informieren und dann Vorsorge treffen. Aber zum Glück gibt es auch in der dunkelsten Nacht Hoffnung.


Die Kulisse des alten Hofes, speziell nachdem alles eingeschneit war und es keinen Strom mehr gab, erinnert mich an eine Hitchcock-Inszenierung. Dann wieder musste ich an die Geister denken, die man tunlichst nicht rufen sollte. Die grandiose Atmosphäre des Hauses habe ich in meinem Kopfkino geradezu aufgesaugt. Da ich selbst schon in einem ähnlich alten Haus genächtigt habe, in dem das Holz stetig arbeitet und man dauernd etwas knacken, knistern und knirschen hört, kann mir sehr gut vorstellen, dass den Mädels von Nacht zu Nacht immer mehr die Muffe ging - ich hätte garantiert ebenso empfunden.


Bei den Erzählungen über die Raunächte musste ich das eine und andere Mal an meine Kindheit denken. Zwar konnte ich mich nicht mehr an alle Begebenheiten erinnern, aber doch an einige. Bei den anderen wurde mein Wissen in prickelnder Form wieder aufgefrischt.


Die Spannung bleibt bis zum Schluss konstant auf einem hohen Level. Die ineinander verschlungenen Fäden werden ebenfalls erst gegen Ende des Buches entwirrt und der Leser erfährt noch so einige nicht vorhersehbare Überraschungen. Auch Freunde der bluttriefenden Leichen kommen - wenn auch nur kurz - aber doch auf ihre Kosten.


Für dieses Buch, dass mich von Beginn an gefesselt und bis zum Ende hin nicht losgelassen hat, gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.


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Blondi

Bökerworm
Ein unterhaltsamer und kurzweiliger Thriller, den ich in einem Rutsch gelesen habe. Das Buch beginnt sofort total spannend und diese Spannung kann auch durchgehend gehalten werden.
 

melast80

Member
Jetzt habt ihr mich aber echt neugierig gemacht! Ich hatte mir das Buch aus den Angeboten geladen, das kommt dann als nächstes dran! Bisher habe ich von der Autorin nur "Der 6. Geburtstag" gelesen, das hat mir gut gefallen.
 

Aennie

New member
Ich habe mir die 12. Nacht auch geholt. Gelesen habe ich von Nika Lubitsch schon einiges und bin ebenso sehr angetan von ihrem Schreibstil.
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Mit Ausnahme von Alligator Valley habe ich bisher alles von ihr gelesen - und sämtliche Bücher haben mir gut bis sehr gut gefallen.
Nika hat einen eingängigen und unterhaltsamen Schreibstil und für Spannung ist immer gesorgt.


Dieses neueste Buch habe ich übrigens auch fast in einem Rutsch gelesen. Die Nacht wurde dadurch ziemlich kurz, doch das war es mir wert.
:cool:



Dieses Jahr hat sie für den Zahlenkrimi Der 7. Tag die Filmrechte verkauft. Ferner ist sie eine der ganz wenigen Autorinnen, die es per Sulfpublishing zur Millionärin geschafft hat. Das sagt meiner Ansicht nach auch viel über die Qualität der Bücher.
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Ich habe sie in der Reihenfolge des Erscheinens gelesen. Die Protagonistin aus Buch 1 Der 7. Tag taucht auch irgendwann später noch mal auf - ich weiß aber gerade nicht, in welchem Buch. Gerade gesehen, es ist Mord im 4. Haus. Man muss die Zahlenkrimis nicht in der Reihenfolge lesen. Bei den Kudammm-Krimis finde ich es hingegen wichtig.




Reihenfolge der Zahlenkrimis:

  • Der 7. Tag
  • Das 5. Gebot
  • Das 2. Gesicht
  • Der 1. Mann
  • Mord im 4. Haus
  • Mord auf Seite 3
  • Der 6. Geburtstag
  • Die 12. Nacht




Reihenfolge der Kudamm-Krimis:

  • Erbsünde
  • Sommernachtsmord
  • Erpresst
 

buchpaule

journeyman
ich habe mich nach den vielen positiven Rezensionen auch an dem Buch versucht und fast 100 Seiten geschafft.
Irgendwie ist das nicht mein Schreibstil, auch wenn der plot gut erscheint.
Ich will hier nix negatives anmerken, aber für mich klingt alles wie ein besserer Schulaufsatz (selbst wenn der plot in meiner Stadt spielt und ich viele locations genauso gut kenne wie die Autorin) - leider nix was mich mit auf die Reise nimmt. Geschmäcker sind gottseidank verschieden.
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Du sagst es, die Geschmäcker sind ebenso verschieden wie wir Menschen. Wie sagte doch ein bekannter Berliner Bürgermeister so treffend (auch wenn sich dieser Satz auf etwas ganz Anderes bezogen hat): »Und das ist auch gut so.«
:cool:
 

melast80

Member
Ich habe das Buch inzwischen auch gelesen und fand es richtig, richtig gut! Im Vergleich dazu war der 6. Geburtstag teilweise ein bisschen hölzern geschrieben.
 
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