eBook Mehrwertsteuer soll auf 7 Prozent gesenkt werden

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Es hat sich bereits zu Beginn des Jahres abgezeichnet, dass die Mehrwertsteuer auf eBooks in Deutschland auf 7 Prozent gesenkt werden soll, als Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte, dass der verminderte Steuersatz*aus kulturpolitischer Sicht künftig auch auf elektronische Bücher angewandt werden müsse. Nun scheint sich diese Forderung weiter zu konkretisieren, denn wie Der Spiegel in einer [...]


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Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Wenn die Senkung wirklich ab 2015 kommt, ist das ja schon mal ein Fortschritt. Bleibt die Frage, ob die Verantwortlichen die Preisersparnis auch weitergeben oder die Preise einfach mal eben erhöhen. Warten wir es ab.
 

sento

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Wenn die Senkung wirklich ab 2015 kommt, ist das ja schon mal ein Fortschritt. Bleibt die Frage, ob die Verantwortlichen die Preisersparnis auch weitergeben oder die Preise einfach mal eben erhöhen. Warten wir es ab.
An sich nur ein Fortschritt für die Verlage. Sie werden ihre Gewinnspanne erhöhen, denn sie können eine versteckte Preiserhöhung durchsetzen, ohne dass der Kunde es merkt. Die Erfahrung aus anderen Länder wie Luxemburg zeigt, dass der Preisvorteil nicht an den Endkunden weitergegeben wird.
Es mag \"gerecht\" sein den Steuersatz zu vereinheitlichen, aber der eigentlichen beabsichtigte Sinn der verringerten Mehrwertsteuer wird nicht erreicht, da sich der Preis für den Endkunden nicht nach unten bewegt.
 

Der Hansi

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Das ist ne coole Sache, sollten die Preise dann auch fallen. Ich glaube zwar kaum, dass das bei eBooks passiert, die jetzt schon saugünstig im Gegensatz zum Taschenbuch sind, aber bei denen der Preisunterschied gerade mal 1-2 EUR ausmacht oder sowas Merkwürdiges, wie zB. 1:1 zum Hardcover, sollte der Preis gefälligst runtergehen. 😉


Besonders freut es mich für Hörbücher, die sind ja meist unverhältnismäßig teuer, wenn man das Buch danebenhält. Ein Preis zwischen 20-30EUR für den Download sind keine Seltenheit. (Es sei denn man hat nen Abo)
Die CD-Ausgabe ist \"normalerweise\" auch noch stark gekürzt, was bei solchen Preisen besonders schmerzt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Andy

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Beim letzten Abschnitt zu den Steuerausfällen sollte man noch Folgendes beachten: ab 2015 fällt die Mehrwertsteuer dort an, wo der Kunde sitzt, nicht mehr der Händler. Amazon, Apple & Co. zahlen für eBooks bisher keine Mehrwertsteuer in Deutschland, die würde dann ab 2015 aber erstmals anfallen. Auch wenn der Steuersatz reduziert wird, sollten durch die Marktmacht der beiden Großen die Steuereinnahmen aus meiner Sicht insgesamt steigen.
 
U

Unregistriert

Guest
Beim letzten Abschnitt zu den Steuerausfällen sollte man noch Folgendes beachten: ab 2015 fällt die Mehrwertsteuer dort an, wo der Kunde sitzt, nicht mehr der Händler. Amazon, Apple & Co. zahlen für eBooks bisher keine Mehrwertsteuer in Deutschland, die würde dann ab 2015 aber erstmals anfallen. Auch wenn der Steuersatz reduziert wird, sollten durch die Marktmacht der beiden Großen die Steuereinnahmen aus meiner Sicht insgesamt steigen.
Dadurch, dass sie einen höheren Steuersatz als bisher zahlen müssen, verringern sich bei gleichem Verkaufspreis ihre Einnahmen - oder sie müssten bei gleichen Einnahmen den Verkaufspreis erhöhen.
bei einem €9,99 Buch: 9,99/1,03*1,07~10,38
 

Andy

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Nein, Stichwort Buchpreisbindung. Der Verlag legt den Endpreis (inkl. Mehrwertsteuer) fest. Wenn der Verlag 9,99€ sagt, dann sind das bei allen 9,99€. Egal, ob Amazon davon (derzeit) in Luxemburg 3% abführt, Thalia dagegen in Deutschland 19%.
 

JulesWDD

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Falsche Richtung ... besser wäre es gewesen, die Steuersätze insgesamt zu vereinheitlichen; nämlich in BRD auf dann 19 %. Wer meint, dass die beabsichtigte Neuregelung die eBooks billiger werden, der mag gerne weiter träumen. Der Profit des Herstellers steigt allerdings. Ergo: Steuerentlastung zugunsten gewisser Konzerne ... fein gemacht ...
:cool:
 
U

Unregistriert

Guest
Nein, Stichwort Buchpreisbindung. Der Verlag legt den Endpreis (inkl. Mehrwertsteuer) fest. Wenn der Verlag 9,99€ sagt, dann sind das bei allen 9,99€. Egal, ob Amazon davon (derzeit) in Luxemburg 3% abführt, Thalia dagegen in Deutschland 19%.
In Österreich gilt: Buchpreisbindung ist Mindestpreis.
Ich weiß nicht, ob es in Deutschland anders ist
 

Krimimimi

New member
In Deutschland bewirkt de Buchpreisbindung, dass ein Buch oder Ebook in allen Shop gleich viel kosten muss.
Für Deutschland trifft das mit dem Mindestpreis nicht zu.
 
B

Bücherbär

Guest
@ Andy


Also wir als Verlag profitieren im Moment auch durch die amazon-Regelung mit Luxemburg. Unsere Bücher werden durch die Buchpreisbindung natürlich zum selben Preis bei amazon sowie bei Thalia verkauft, die Aufteilung findet aber abzgl. der Mehrwertsteuer statt.


Beispiel: 10 € Ladenpreis, das sind ohne Steuer bei amazon 9,71 € die dann zwischen Händer und Verlag aufgeteilt werden, bei Thalia aber nur 8,40 €. Unterm Strich verdienen wir als Verlag also mehr wenn wir ein E-Book über amazon verkaufen.


Dies ist dann natürlich ab nächstes Jahr hinfällig.
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Beim letzten Abschnitt zu den Steuerausfällen sollte man noch Folgendes beachten: ab 2015 fällt die Mehrwertsteuer dort an, wo der Kunde sitzt, nicht mehr der Händler. Amazon, Apple & Co. zahlen für eBooks bisher keine Mehrwertsteuer in Deutschland, die würde dann ab 2015 aber erstmals anfallen. Auch wenn der Steuersatz reduziert wird, sollten durch die Marktmacht der beiden Großen die Steuereinnahmen aus meiner Sicht insgesamt steigen.

Stimmt, guter Hinweis. Das hatte ich ganz vergessen.
:o



Habe das mal kurz ergänzt!
 

Andy

New member
Also wir als Verlag profitieren im Moment auch durch die amazon-Regelung mit Luxemburg.

Das bezweifle ich nicht. Interessant wäre an dieser Stelle, wie sich die Einnahmen mit 7%-MwSt. für alle Händler im Vergleich zu den jetzigen 19% für in Deutschland und 3% für in Luxemburg ansässige Händler entwickeln würden. Amazon alleine macht wohl schon
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aus.


Unterm Strich erwarte ich erstmal nicht, dass die Einnahmen der Verlage (pro ebook*) durch beide Änderungen signifikant steigen und deshalb auch keine großen Preissenkungen kommen werden.


*Einnahmenzuwächse durch Wachstum des ebook-Marktes mal außen vor gelassen
 
D

Dr Hyde

Guest
Die Einnahmen durch die MwSt sinken vermutlich, wenn die Preise nicht nach unten angepasst werden. Wenn die Kostenersparnis weitergeben wird, dürften die Einnahmen +/- 0 sein, ich würde sogar mit einem Anstieg rechnen. Ich sehe z.B. nicht ein, warum ein gebrauchtes Print-Buch oft inklusive Versand billiger ist als ein eBook, das einmal erstellt kaum Transaktionskosten verursacht.
 

sento

New member
Die Einnahmen durch die MwSt sinken vermutlich, wenn die Preise nicht nach unten angepasst werden. Wenn die Kostenersparnis weitergeben wird, dürften die Einnahmen +/- 0 sein, ich würde sogar mit einem Anstieg rechnen. Ich sehe z.B. nicht ein, warum ein gebrauchtes Print-Buch oft inklusive Versand billiger ist als ein eBook, das einmal erstellt kaum Transaktionskosten verursacht.
Die Einnahmen durch die Mehrwertsteuer sinken ob die Preisänderung weitergegeben wird oder nicht. Es kommt nicht plötzlich zu einem Einkaufsrun auf Bücher, wenn eine Ausgabe statt 23 Euro 21 Euro kostet. Im Selfpublisherbereich mit den kleinen Summen, wird der Preis sicher nicht um ein paar Cent abgesenkt, da dies keine Wirkung hätte.
Einzig ein größerer Anstieg der Verkäufe durch die Absenkung würde die Einnahmen des Staates aus der Steuer erhöhen. Davon ist allerdings nicht auszugehen
Bei eBooks allein könnten die Einnahmen hingegen, nach der Anwendung des Bestimmungslandsprinzips, steigen. Da Amazon fast die Hälfte des Marktes kontrolliert, werden sie dann 7% Steuern in Deutschland zahlen müssen. Ohne Absenkung wären es allerdings 19%.
 

JulesWDD

Active member
Die Einnahmen durch die Mehrwertsteuer sinken ob die Preisänderung weitergegeben wird oder nicht. Es kommt nicht plötzlich zu einem Einkaufsrun auf Bücher, wenn eine Ausgabe statt 23 Euro 21 Euro kostet. Im Selfpublisherbereich mit den kleinen Summen, wird der Preis sicher nicht um ein paar Cent abgesenkt, da dies keine Wirkung hätte.
Einzig ein größerer Anstieg der Verkäufe durch die Absenkung würde die Einnahmen des Staates aus der Steuer erhöhen. Davon ist allerdings nicht auszugehen
Bei eBooks allein könnten die Einnahmen hingegen, nach der Anwendung des Bestimmungslandsprinzips, steigen. Da Amazon fast die Hälfte des Marktes kontrolliert, werden sie dann 7% Steuern in Deutschland zahlen müssen. Ohne Absenkung wären es allerdings 19%.

Vielleicht sollte man sich darauf verständigen, was denn nun mit \"Einnahme\" gemeint ist. Wenn es die Nettoeinnahme ist, dann bleibt jede Änderung des Mehrwertsteuersatzes - bei ansonsten gleichen Stückzahlen - ohne Auswirkung. Für den Fiskus jedenfalls sinken \"die Einnahmen durch die Mehrwertsteuer\", wenn der Mehrwertsteuersatz gesenkt und gleich viele Bücher zum gleichen Netto-Preis verkauft werden.
 

omolongmo

New member
Vielleicht sollte man sich darauf verständigen, was denn nun mit \"Einnahme\" gemeint ist. Wenn es die Nettoeinnahme ist, dann bleibt jede Änderung des Mehrwertsteuersatzes - bei ansonsten gleichen Stückzahlen - ohne Auswirkung. Für den Fiskus jedenfalls sinken \"die Einnahmen durch die Mehrwertsteuer\", wenn der Mehrwertsteuersatz gesenkt und gleich viele Bücher zum gleichen Netto-Preis verkauft werden.
Unter der Annahme, dass Amazon 50% Marktanteil hat, wären die Mehrwertsteuereinnahmen geringer als vorher.
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