Eingescanntes Buch als eBook

ebookler

New member
Hallo,


ich habe eine recht simple frage. Ich habe mehrere Bücher im Regal (Romane als auch Sachbücher), die es nicht in elektronischer Form gibt. Ein simples PDF davon ist ja suboptimal für eBook-Reader.


Gibt es irgendeine technische Möglichkeit Bücher zu scannen und als eBook umzuwandeln (per Texterkennung oder so)?
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Technisch gesehen lässt sich dies mit einem normalen Flachbrett-Scanner (dauert halt ein wenig) und einer guten OCR-Software, z.B. »Nuance Omnipage Ultimate« realisieren.
Nimmt man vorher das Buch auseinander, so dass man Einzelseiten hat, geht es etwas schneller.
Dann das erstellte Dokument durch eine Rechtschreibprüfung laufen lassen und als epub abspeichern bzw. umwandeln. OpenOffice und LibreOffice haben hierzu spezielle Plugins.
Nichts desto trotz sollte man das erzeugte epub anschließend nachbearbeiten, z.B. mit Sigil.


Zu beachten ist dabei allerdings weniger die technische, als die rechtliche Seite --> siehe
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. Besonders zu beachten ist hierbei Absatz (4).
 
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ebooker

New member
Zu beachten ist dabei allerdings weniger die technische, als die rechtliche Seite --> siehe
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. Besonders zu beachten ist hierbei Absatz (4).



Naja, Martina lese Absatz 1, zum privaten Gebrauch ist das durchaus legal und benötigt keiner Genehmigung. Das Stichwort heiß hier Privatkopie!


Zudem ist zu beachten dass wir hier eine österreichische Seite sind, das deutsche UrhG gilt nur für Deutsche.


Zum Praktischen:
Bitte Hände Weg von der Rechtschreibprüfung. Damit macht man nur Sachen kaputt die richtig sind und die Rechtschreibprüfung nicht kennt. Will man gute Ergebnisse haben, bleibt einem nichts übrig als der langsame Weg des Korrekturlesens. Und am besten hebt man die Scans noch auf (wenn man das Buch z.B. weggibt oder wegschmeisst).


Die Texterkennung nennt sich OCR und da gibt es Software, empfehlenswert ist Fineread oder Omnipage. Aber erwarte keine Wunder. Wie gesagt für gute Ergebnisse muss man bei den besten Scanners und der besten Software noch mehrfach korrektur lesen.
 
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Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
ebooker, dieser $ besteht nicht nur aus Absatz 1. Das dachte ich ursprünglich auch mal, bis mich ein Fachanwalt darüber informierte, dass dem nicht so ist und Absatz 4 hierbei sehr wohl eine Rolle spielt.


Aus welchem Land jemand stammt, der hier postet, kann ich nicht nachvollziehen, wenn die oder der Betreffende keinen Ort angibt.
Und außer mir gibt es hier noch etliche Mitglieder, die in Deutschland leben.


Klar ist der beste Weg nach dem Scannen das manuelle Korrekturlesen, doch ich habe bei Versuchen mit gemeinfreier Literatur gute Erfahrungen mit der Rechtschreibprüfung gemacht. Ich nutze das Word-Plugin von Duden.
Ganz davon abgesehen, muss man sich auch die Frage stellen, ob man bereit ist, für ein solches Projekt noch mehr Zeit als unbedingt nötig, zu investieren. Und manuelles Korrekturlesen kostet viel Zeit.


Viel entscheidender halte ich die Nachbearbeitung in Sachen epub-Formatierung.


Aber okay, hier setzt halt Jeder andere Prioritäten.


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ebooker

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Sorry das ich das so klar sagen muss:
Dieser Fachanwalt ist allenfalls ein Fachidiot. Keine Ahnung wie der seine Anwaltsprüfung geschafft hat. Es ist 100 % legal Bücher einzuscannen. In jeder Bibliothek in Deuschland stehen Kopierer und Scannner. Man oh Man.


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Eine Privatkopie darf sowohl mit analogen als auch mit digitalen Mitteln angefertigt werden. Nur bei der Herstellung durch Dritte ist zu beachten, dass diese unentgeltlich oder in einem reprografischen Verfahren (Scannen, analoges Kopieren, Plotten), also in einem nicht digitalen Verfahren erfolgen muss.

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oder hier:
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Den Rest kannst du dir selber ergooglen. Scans sind ganz klar durch die Privatkopie geregelt. Und glaub mir ich hab das gelernt und weiß wie Gesetze aufgebaut sind.


Artikel 1 ist die Ausnahme von der Regel (Schrankenregelung). Und diese Regel wird in den folgenden Artikeln beschrieben.


Chalid
Vielleicht kannst du hiermal die Situation in Österreich erklären. Da wird es ja ähnlich sein mit der Privatkopie.
 
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Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Okay, dann ist dieser »Fachanwalt« ein Idiot. Zum Glück habe ich kein Geld dafür bezahlt. 😉


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ebooker

New member
Es gibt sicher Fälle in denen es bei der Privatkopie Unklarheiten gibt. Nur bestimmt nicht beim einscannen für den Privatgebrauch. Nicht umsonst zahlt man auf den Scanner (und andere Geräte) eine Pauschalabgabe als Ausgleich.


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ebookler

New member
Vielen Dank für die ausführliche Hilfe. Ich denke rein rechtlich bin ich abgesichert, da ich eine \"analoge Version\" Buchs selbst besitze und sowohl diese Kopie als auch das digitale Abbild welches ich erstellen will für meine wissenschaftliche Arbeit auf der Uni benutze. Dabei will ich die eBook Version nur fü den Reader für mich selbst haben und werde sie nicht an Dritte weitergeben,
Jedoch vielen Dank für die Hinweise.


Weiterhin vielen Dank für die rechtlichen Tipps. Als welche Datei muss ich die Scan denn speichern um sie im nachhinein mit passender Software umwandeln zu können? - In der Unibibliothek haben wir einen Bücherscanner der das ganze natürlich viel schneller macht als mein Flachbrettscanner Zuhause, dieser speichert jedoch nur als PDF und dann auch sofern man es nicht abdeckt die Doppelseite. Würde das schneller gehen?


Brauche ich die Rechtschreibprüfung nur um bereits im Buch begangene Fehler zu korrigieren oder kann es sein, dass die Software durch fehlerhaftes Scannen Wortfehler einbaut? - Ich kann auch gerne mit einer 1 : 1 Version des Buchs leben auch wenn das heißt die Rechtschreibfehler die im Buch sind zu übernehmen.
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
ebookler, Du kannst die Bücher mit dem Scanner einlesen, der am schnellsten arbeitet. Die erzeugten pdf-Dokumente kannst Du in jedes beliebige OCR-Programm einlesen und dann die OCR-Prüfung darüber laufen lassen.


Fehler können auch beim Scannen und der anschließenden OCR-Prüfung geschehen, weshalb man hierzu ein gutes Programm verwenden sollte, das man anschließend natürlich auch noch trainieren muss.
Natürlich sind teilweise auch Fehler in Büchern selbst - meiner Erfahrung nach aber relativ wenige.


Der Export des geprüften Dokumentes ist bei »Omnipage« unter anderem in html, doc, docx, rtf, txt und vielen weiteren Formaten möglich.


Auf jeden Fall aber ist eine Nachbearbeitung nötig, egal ob nun mehrfaches manuelles Korrekturlesen (mache ich prinzipiell nicht, da ich die Bücher ja auf dem Reader lesen möchte) oder durch eine sehr gute Rechtschreibkorrektur laufen lassen.


Und wie ich bereits geschrieben habe, ist für mich eine anschließende Überarbeitung des epub-Dokumentes in Sachen Formatierung sehr wichtig - erst erst eine solche macht neben der Fehlerfreiheit ein gutes eBook aus.
 

ebookler

New member
@MartinaSchein
-Was meinst du damit, dass ich das Programm (ich werde wahrscheinlich Omniapage 18 Professional wählen, das ist in mienem Budget noch drin) trainieren muss?
-Gibt es denn eine durchschnittliche Fehlerquote durch das einscannen?


-Kann Omnipage auch in epub umwandeln? Falls nein, wie kann ich dann mein bspw. doc in epub umwandeln?


-Gerade bei wissenschaftlichen Büchern ist die Formatierung bestimmt sehr aufwendig, da ja neben inhaltsverzichnis noch Quellen, Sekundärliteratur und Fußnoten hinzugefügt sind. Muss ich die manuell richtig einrichten, oder kann die Software dies ebenfalls übernehmen?
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
ebookler, welches Programm Du wählst, bleibt Dir überlassen. Und das gewählte Programm muss man dann in Sachen OCR-Prüfung trainieren - das ist abstrakt vergleichbar, wie wenn wir etwas lernen.


Fehlerquoten sind nicht durchschnittlich, sondern abhängig von der Qualität des Ausgangsmaterials (Bücher, Hefte, etc.). Zudem spielt auch die Auflösung, mit der man scannt, eine Rolle. Vor dem endgültigen Scan, sollte man hier einfach ein paar Testscans machen.


Nein, Omnipage kann nicht direkt in epub umwandeln, aber in *.doc oder *.rtf. Umwandeln kann man per Calibre oder auch zum Beispiel mit Open- oder LibreOffice mit einem epub-Plugin (Writer2epub). Ich kenne ein paar Leute, die benutzen Finereader statt Omnipage, und dieses Programm kann epubs erzeugen.


Sachbücher habe ich bisher nicht eingesannt, daher kann ich nichts zu der Formatierung von Quellen, Sekundärliteratur und Fußnoten sagen. Keine Ahnung, ob die vom OCR-Programm einerseits richtig erkannt und dann beim Umwandeln in epub auch richtig formatiert werden. Ich denke allerdings, dass hier schon einiges an Nacharbeit nötig sein wird.
 
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