Sci-Fi Ken Grimwood: Replay - Das zweite Spiel

[Manuel]

Mit 43 Jahren erleidet Jeff Winston einen Herzinfarkt. Doch anstatt in ewiger Dunkelheit zu versinken findet er sich 25 Jahre in der Vergangenheit, im Körper seines damals 18 jährigen Ichs wieder. Nach anfängerlicher Verwirrung erkennt Jeff, dass ihm eine zweite Chance gewährt wurde, und er versucht das Beste aus seinem Leben zu machen. Das Wissen um alte Baseball-Ergebnisse verschafft ihm beim Sportwetten eine finanzielle Absicherung, und die Tatsache, dass seine Ehe zuvor in die Brüche gegangen ist, läßt ihn dieses Mal beim Thema Frauen anders vorgehen. Er hält sich außerdem gesund um nicht wieder den selben frühen Tod zu erleiden.
Dann das Unerwartete: Am exakt selben Tag erleidet Jeff wieder einen Herzinfarkt. Doch auch dieses Mal erwacht er wieder in der Vergangenheit.
Mit der Zeit beginnt er sich zu fragen: Ist die zweite Chance Fluch oder Segen?

Der ScienceFiction-Aspekt des Buches beschränkt sich auf das Zeitreisen, und man darf als Leser keine weiteren Erklärungen diesbezüglich erwarten. Im Zentrum der Handlung steht ganz klar die Frage, ob und wie man sein Leben, hätte man eine zweite Chance, anders gestalten würde. Versucht man für sich und seine Mitmenschen alles zum Besseren zu wenden oder handelt man strikt eigennützig und bereichert sich? 'Replay' spielt all diese verschiedene Situationen durch, was mich zu Beginn sehr an den Film 'Und täglich grüßt das Murmeltier' erinnert hat. Zu meiner Überraschung musste ich darauf hin festellen, dass sich Regisseur Harold Ramis tatsächlich von 'Replay' hat inspirieren lassen.
Der Hauptcharakter ist sehr glaubwürdig geschrieben, und so entwickelt man eine starke emotionale Bindung, während man sich mit ihm durch die Jahrzehnte bewegt und ein Leben nach dem anderen lebt. Das Ganze wird noch eine Spur intensiver als, wie sollte es anders sein, eine Liebesgeschichte hinzukommt.


Fazit: Was ist der Sinn des Lebens? Das Buch bleibt einem die Antwort leider schuldig, regt jedoch dazu an, sich selber darüber den Kopf zu zerbrechen.

 

[Chalid]

Fazit: Was ist der Sinn des Lebens? Das Buch bleibt einem die Antwort leider schuldig

Wäre auch zu schön gewesen 😉


Klingt aber ansonsten sehr interessant. Wird mal notiert.

 

[web8970]

Dieser Roman ist herrlich, der hat mir vor zwei Jahren meinen Urlaub versüßt.


Er ist nicht der klassische Zeitreise-Roman wie etwa der ungeschlagene HG Wells, sondern wie erwähnt eine Geschichte um eine Zeitschleife im Stile von Groundhog Day.


Besonders witzig daran ist das Verhalten des Protagonisten, nachdem er das System seiner Sprünge entdeckt hat ... wie er versucht, Profit aus der Situation zu schlagen und dieses Unterfangen schließlich verzweifelt wieder aufgibt, wie er sich mit den Gegebenheiten abfindet und schließlich das Ewige im Vergänglichen sucht.


Und ja, es gibt auch eine Liebesgeschichte, die aber anders als bei der "Frau des Zeitreisenden" nicht im Vordergrund steht.

 

[Mischa92]

Eigendlich mag ich keine Bücher mit offenen Ende. Aber diese Buch hört sich gut an!

 

[hamlok]

Für mich war das Buch eine große positive Überraschung, hatte es schon ewig in Papier liegen und weil ich ebooks inzwischen stark bevorzuge, beinahe nicht gelesen.


Das wäre sehr schade gewesen, weil es eben nicht nur unterhaltsam zu lesen ist, sondern auch Tiefgang besitzt. Anders als in \"Täglich grüßt das Murmeltier\" geht es hier nicht nur um einen einzelnen Tag, sondern der Protagonist lebt ein \"ganzes\" Leben und muss mit den entsprechenden Verlusten zurechtkommen. Am Ende steht die Frage: \"Was ist im Leben wirklich wichtig?\"


Für mich ist das ein zeitloser Klassiker.