K
kbaerwald
Guest
Eigentlich bin ich eher ein Freund der klassischen SF. Aber es gibt eine Reihe von Fantasy-Schriftstellern, die man einfach gelesen haben muss - Anthony Ryan gehört auch dazu. Seine Helden und Heroinen haben Charakter und auch mal schräge Kanten, was aber der Anteilnahme des Lesers keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: sie wirken eher realitätsnah und ziehen einen mit in den Strudel der Ereignisse.
Um so erstaunter war ich, als ich vor einiger Zeit einen Hinweis auf eine neue Serie von Ryan fand:
Draconis Memoria mit dem ersten Band "Das Erwachen des Feuers".
Wer nun denkt, dass doch wohl alle Drachenthemen mittlerweile ausgelutscht sind, wird sich allerdings wundern. Es geht weder um Mädels oder Jungs, die von Drachen erwählt worden sind und nun irgendwelche Bösewichte zur Strecke bringen, noch werden Drachen als Kuscheltiere vorgeführt. Die Welt, die Ryan beschreibt, ist eher die einer frühkapitalistischen Gesellschaft (Eisenboot-Handelssyndikat), die in scharfer Konkurrenz zu einem royalistischen System (Corvantinisches Kaiserreich) steht. Es ist jedoch keine Steampunk SF, auch wenn Dampfantriebe und mechanische Geräte und Fortbewegungsmittel zur Verfügung stehen. Den eigentlichen Reiz bezieht der Roman aus der Tatsache, dass etwa einer von tausend Menschen zu der Gruppe der sog. Blutgesegneten gehört. Diese beziehen ihre besonderen Fähigkeiten aus einem Elixier, gewonnen aus dem Blut der in dieser Welt (noch) zahlreich vorhandenen Drachen. Diese besonderen Kräfte/Gaben werden von allen Macht-Gruppierungen dieser Welt rücksichtslos ausgenutzt. Demzufolge werden auch Drachen wie Schlachtvieh behandelt und ihr Blut vermarktet.
Im Roman kann man drei Handlungsstränge verfolgen, in denen die drei Heldinnen/Helden auftreten:
Im sich anbahnenden Krieg zwischen den beiden Systemen werden unsere Helden ins Inland des Reiches geschickt um den mystischen Weissen Drachen zu finden, von dessen besonderen Fähigkeiten die Auftraggeber überzeugt sind. Dies erscheint umso wichtiger als die Zahl der Drachen und auch die Qualität des Elexiers immer mehr abnimmt.
Es soll jetzt nicht mehr verraten werden - eines jedoch fällt beim Lesen sofort ins Auge: Anthony Ryan verbindet mühelos Elemente von Steampunk SF, Fantasy und Abenteuerroman zu einer spannenden Queste, die einen bis zur letzten Seite mitnimmt.
Der zweite Teil ist im Englischen bereits erschienen ("The Legion of Flame") und dürfte auch bald als deutsche Ausgabe verfügbar sein.
Viel Spaß, Klaus
Um so erstaunter war ich, als ich vor einiger Zeit einen Hinweis auf eine neue Serie von Ryan fand:
Draconis Memoria mit dem ersten Band "Das Erwachen des Feuers".
Wer nun denkt, dass doch wohl alle Drachenthemen mittlerweile ausgelutscht sind, wird sich allerdings wundern. Es geht weder um Mädels oder Jungs, die von Drachen erwählt worden sind und nun irgendwelche Bösewichte zur Strecke bringen, noch werden Drachen als Kuscheltiere vorgeführt. Die Welt, die Ryan beschreibt, ist eher die einer frühkapitalistischen Gesellschaft (Eisenboot-Handelssyndikat), die in scharfer Konkurrenz zu einem royalistischen System (Corvantinisches Kaiserreich) steht. Es ist jedoch keine Steampunk SF, auch wenn Dampfantriebe und mechanische Geräte und Fortbewegungsmittel zur Verfügung stehen. Den eigentlichen Reiz bezieht der Roman aus der Tatsache, dass etwa einer von tausend Menschen zu der Gruppe der sog. Blutgesegneten gehört. Diese beziehen ihre besonderen Fähigkeiten aus einem Elixier, gewonnen aus dem Blut der in dieser Welt (noch) zahlreich vorhandenen Drachen. Diese besonderen Kräfte/Gaben werden von allen Macht-Gruppierungen dieser Welt rücksichtslos ausgenutzt. Demzufolge werden auch Drachen wie Schlachtvieh behandelt und ihr Blut vermarktet.
Im Roman kann man drei Handlungsstränge verfolgen, in denen die drei Heldinnen/Helden auftreten:
- Lizanne Letheridge (man achte im Roman auf die anglisierten Namen der Syndikatsleute) als Geheimagentin des Eisenboots-Handelssyndikats
- Clay(don) Torcreek als unregistrierter Blutgesegneter wird von der Freien Dienstleistungsgesellschaft der Langgewehre unter Vertrag genommen
- Corrick Hilemore als Leutnant und späterer Kapitän der EPS Gute Gelegenheit stellt den typischen, pflichtbewussten Offizier der Syndikats-Kriegmarine dar und wird bald in den Strudel der Ereignisse einbezogen
Im sich anbahnenden Krieg zwischen den beiden Systemen werden unsere Helden ins Inland des Reiches geschickt um den mystischen Weissen Drachen zu finden, von dessen besonderen Fähigkeiten die Auftraggeber überzeugt sind. Dies erscheint umso wichtiger als die Zahl der Drachen und auch die Qualität des Elexiers immer mehr abnimmt.
Es soll jetzt nicht mehr verraten werden - eines jedoch fällt beim Lesen sofort ins Auge: Anthony Ryan verbindet mühelos Elemente von Steampunk SF, Fantasy und Abenteuerroman zu einer spannenden Queste, die einen bis zur letzten Seite mitnimmt.
Der zweite Teil ist im Englischen bereits erschienen ("The Legion of Flame") und dürfte auch bald als deutsche Ausgabe verfügbar sein.
Viel Spaß, Klaus
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