Meine gelesen Bücher im Dezember

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Im Dezember habe ich 10 Bücher mit insgesamt 4377 Seiten gelesen. Ein eBook habe ich bei 8 Prozent abgebrochen.


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Perry Rhodan Neo 110 - Der Kopf der Schlange von Kai Hirdt
Perry Rhodan Neo 111 - Seid ihr wahres Leben?
von Oliver Fröhlich
Wer dem Tode geweiht
von Elizabeth George (Inspector Lynley Serie)
Glaube der Lüge von Elizabeth George (Inspector Lynley Serie)
Nur eine böse Tat von Elizabeth George (Inspector Lynley Serie)
Seelennot von Eva Lirot
Stückwerk: Kriminalroman aus Düsseldorf
von Krimi-Cops
Die Rache des Normannen
von Ulf Schiewe
Der Schwur des Normannen
von Ulf Schiewe
Altes Eisen
von Guido M. Breuer


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Inspector Lynley ist nach Wochen nicht wirklich zielgerichteten wochenlangen Wanderung in Cornwall endlich nach London zurückgekehrt und wird in Wer dem Tode geweiht gleich von Isabelle Ardery, die Webberlys Stelle als kommissarischer Superintendent übernommen hat, vereinnahmt - und das in jeder Beziehung. Vor allen Dingen will sie durch Lynleys Unterstützung ihren neuen Job festigen und hofft, bald dauerhaft als Superintendent agieren zu können.
Bedingt durch Probleme mit ihrem geschiedenen Mann und weil ihre Söhne bei ihm leben, sie sie auch nicht so häufig sehen kann, ist ihr bester Freund der Wodka. Für mich hat sie sich damit als Führungskraft bereits disqualifiziert.


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Wie bereits in Keiner werfe den ersten Stein, wird auch in Glaube der Lüge Inspector Lynley erneut von seinem obersten Boss Hillier dazu gedrängt, einen Fall auf Bitte eines einflussreichen Mannes (Bernard Fairclough) zu übernehmen.


Wie bei Elizabeth George üblich, gibt es wieder mehrere Handlungsstränge, die ganz geschickt miteinander verwoben sind. Der Plot in diesem Buch handelt von den unterschiedlichsten Beziehungen. Homo- und Hetero-Partnerschaften, Beziehungen unter Ehepaaren und Geschiedenen, Verbindungen zwischen Eltern und Kindern sowie Geschwistern. Und natürlich gibt es wieder sowohl relativ normale Protagonisten als auch solche, die man nur krank nennen kann. Bis auf wenige Ausnahmen fand ich die meisten Handlungsträger ziemlich bis sehr unsympathisch.


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Eigene Wege gehen ist das Eine, doch das Recht verbiegen und gar beugen geht als Polizist ja nun gar nicht. Genau dies hat Havers in Nur eine böse Tat mehr als nur ein Mal getan. Wenn man für eine Polizeibehörde arbeitet und dies auch weiterhin tun will, geht es ebenso wenig mit dem Kopf durch die Wand.
In diesem Buch erscheint mir die Rolle von DS Havers doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Oftmals gleitet sie sogar ins Lächerliche ab. Freundschaft und Loyalität ist das eine, Recht und Gesetz sowie Behinderung von Ermittlungen das andere. Wäre ich ihre Chefin, hätte ich sie - bei den Klöpsen, die sie sich geleistet hat - achtkantig rausgeschmissen.


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Seelennot ist ein Thriller, in den ich irgendwie nicht richtig reingefunden habe. Okay, dass Politiker oftmals nicht nur eine Leiche im Keller liegen haben, ist ja bekannt.
Die ganzen Handlungen der namenlosen Frau erschienen mir absolut nicht zielgerichtet. Weshalb hat sie sich statt irgendwelchen Freiern nicht die Verursacher vorgeknöpft? Das hätte ich nachvollziehen können.
Dann eine Polizistin, die wider besseren Wissens einen Alleingang startet, der sie fast das Leben gekostet hätte. Gerade in diesem Milieu sichert man sich doppelt und dreifach ab.
Und dann der Schluss, der in meinen Augen keiner ist, weil irgendwelche Politbonzen die Polizei zurückpfeifen und Mörder deshalb nicht belangt werden ... Das ist die Realität, aber das will ich nicht auch noch in einem Thriller lesen.


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Stückwerk hätte ich unter normalen Umständen wohl abgebrochen, doch ich konnte mich zu diesem Zeitpunkt auf kein gutes Buch konzentrieren, wollte mich jedoch irgendwie ablenken, daher habe ich es ausgelesen.


Die Story an sich war gar nicht mal so schlecht. Es gab einige Wendungen und die eine oder andere Überraschung. Dennoch kam für mich zu keinem Zeitpunkt Spannung auf. Der Schreibstil erschien mir unnatürlich und teilweise sehr übertrieben. Die Groschenromane aus meiner Jugendzeit hatten stilistisch mehr drauf.
Auch die Dialoge erschienen mir oftmals eher wie Gespräche zwischen Voll-Assis oder pubertierende Jungs, aber nicht wie zwischen vernünftige Erwachsene.


Absolut doof fand ich, dass die Polizisten als die letzten Prolls und Pottsäue ohne Anstand hingestellt werden.
Beispiele:

Struller, der sich zwischen den Zähnen pulte, hielt kurz inne.

Struller warf einen Blick auf seine Armbanduhr, sammelte Speichel und jagte einen klebrigen Yellow durch die verrosteten Eisengitter in den dunkel-trüben Rhein.

Jensen spuckte. Zehn Meter unter ihm klatschte der Yellow auf Asphalt.

Faserspuren-Harald versenkte einen seiner Zeigefinger im Ohr und kratzte geräuschvoll Braunes ans Tageslicht.



Auch, dass die Beamten teilweise schon am Morgen saufen, ist alles andere als prickelnd.


Jensen hackte eine neue Nummer in den Apparat.
Also ich wähle und hacke nicht. Gehackt wird bei uns höchstens das Holz. Mal ist das ja okay, aber wenn nur auf den Tastaturen herum gehackt wird, nervt es sehr schnell.


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Ulf hat mit der Normannen-Saga eine Reihe geschaffen, die mich nur sehr schwer aus ihren Fängen entlässt. Erneut konnte ich meinen Reader erst gegen 3:00 Uhr morgens, nachdem ich Die Rache des Normannen ausgelesen hatte, aus den Händen legen. Die Geschehnisse rund um die Familie Hauteville, ihre Mannen und der weiteren Protagonisten haben mich zu keinem Zeitpunkt des Lesens losgelassen.


Die Landschaftsschilderungen sind ausführlicher als im 1. Band der Normannen-Saga, besonders die der Reise von Melfi nach Salerno. Auch die Beschreibungen während der Flucht der Normannen und Guido von Salerno speziell über die Berge haben mir sehr gut gefallen. Die Eindrücke von Salerno ließen mich in Gedanken selbst in dieser Stadt herumwandern.


Die Protagonisten sind glaubhaft und nachvollziehbar herausgearbeitet. Auch die Dialoge hätten genau so stattfinden können wie geschrieben. Die Beziehungen untereinander sowie die einzelnen Handlungsmotive sind gut verständlich.
Bei den sehr anschaulichen Beschreibungen von Gilberts Übungsstunden musste ich einige Male herzhaft lachen. Heute gehen die Leute zwecks Fitness in die Muckibuden.


Das Achten auf Äußerlichkeiten ist wahrlich kein Zeichen der Neuzeit und die Menschen früher waren gewiss nicht alle Barbaren.
»Thore hielt sehr er auf sein Äußeres, besonders auf das strohblonde Haar, das ihm bis auf den Rücken fiel, und seinen Bart, in dem winzige Silberringe eingeflochten waren. Auch an den Händen trug er Ringe.«


In diesem Buch erkennt man ebenfalls sehr schön, was ich als Hundefan schon seit Jahrzehnten weiß: dass es kaum eine treuere Seele gibt.

»Doch plötzlich flog ein hellgrauer Schatten über mich hinweg und ging dem Kerl mit schrecklichem Geknurr an die Gurgel. Rücklings fiel der Mann zu Boden.«

»Dabei musste ich wieder an den Hund denken. Furchtlos hatte er sich meinem Gegner entgegengeworfen. Was hatte das Tier dazu getrieben?«

Giberts Wandlung oder auch Reifung vom ziemlich grünen Jungen, der dem älteren Robert meist kritiklos gegenübersteht zu einem erwachsenen, verantwortungsbewussten und nicht mehr alles hinnehmenden Mann, der Robert am Ende die Brocken vor die Füße wirft, hat mir sehr gut gefallen.


Die erneute Verknüpfung tatsächlich geschehener historischer Begebenheiten mit fiktiven Geschehnissen und Handlungsträgern ist ausgesprochen interessant und hat auch bei diesem Buch sehr zur Kurzweiligkeit beigetragen. Die Einbettung des tatsächlich geschehenen historischen Kontext in die schriftstellerische Freiheit hat ferner sehr großen Unterhaltungswert.


Die Umstände des Aufstandes in Salerno sind in meinen Augen sehr gut dargelegt und die Schilderungen sehr plastisch. Hieran sieht man sehr gut, dass einerseits zu große Selbstherrlichkeit nie gut ist, man zudem aber auch immer mit Neidern und besonders Intrigen innerhalb der eigenen Familie rechnen muss.


Das Abschlachten der Verräter - obwohl ihnen freies Geleit zugesichert worden war - mag viele Leser vielleicht grausam erscheinen, doch ich kann die Handlungsweise sehr gut nachvollziehen. Wie der Autor geschrieben hat, durften sich die Normannen einerseits keine Blöße geben, außerdem hatten die Teanos den Bogen mehr als nur etwas überspannt.
Auf der anderen Seite kann ich natürlich auch Gilberts Brass auf Robert nachvollziehen. In meinen Augen hat er sich absolut zu Recht hintergangen gefühlt.


Die Spannung steigert sich von der ersten Seite des Buches bis zum Gipfel des furiosen Finales. Besonders während der Schlacht um Salerno lief mein Kopfkino auf Hochtouren, so bildhaft waren Ulfs diesbezügliche Ausführungen.


Wie bereits im ersten Band dieser Reihe ist auch dieses Buch flüssig sowie eingängig geschrieben und lässt sich flott und sehr angenehm lesen. Die klare und eindeutige Sprache hat mir wieder sehr zugesagt. Hierdurch fällt es einem auch sehr leicht, in die Geschichte hineinzufinden.


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Der Schwur des Normannen
Rezi folgt in den nächsten Tagen


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Altes Eisen geht für mich sehr an der Realität vorbei. Okay, die Geschichte ist in großen Teilen sehr witzig geschrieben, das ist meiner Ansicht nach aber so ziemlich das einzig Positive an diesem Buch.


Derweil plusterte Kastriot sich vor den Gefangenen auf. »Sagt, wer ihr seid und was ihr tut, und erweist dem Paten den Respekt, ansonsten kommt Kastriot Visar Kreshnik wie ein Adler über euch und reißt euch die Eingeweide heraus! Ich bin der Skipetar!«
Den Typen kann ich nur als bildungsresistenten Intelligenzverweigerer bezeichnen. Sicherlich sind die »Angestellten« von Paten nicht alle kleine Einsteins, doch so blöd kann ich mir einfach kein Bandenmitglied in einer derartigen Position vorstellen.


»War aber so. Damals fochten die Heerführer noch an vorderster Front mit, anstatt nur einmal etwas in ein rotes Telefon zu husten. Und ein Erzbischof wie Konrad war damals kein Geistlicher, sondern Adliger, Machtpolitiker, Geschäftsmann und Anführer seiner Armee. So als wenn Josef Ackermann gleichzeitig Bankenchef, Bundeskanzler, General und auch noch gläubiger Christ wäre.«
Ich bin dafür, diese Regelung wieder einzuführen. Das sollten die Staatsmänner, Regierungschefs, Verteidigungsminister, etc. heute ruhig auch tun. Ich denke, dann würden sich so manche drei Mal überlegen, ob sie einen Krieg anzetteln.


Auch dass ein Rentner den Fall eher löst als seine Enkelin, die Kommissarin Rita, ist für mich ziemlich an den Haaren herbei gezogen.


Den Schreibstil fand ich unterhaltsam und die meisten, teils etwas skurrilen (speziell Benny und die drei Senioren) Protagonisten sind gut skizziert und ausgesprochen sympathisch.
 
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Blondi

Bökerworm
Bei mir waren es im Dezember 9 Bücher mit insgesamt 2151 Seiten (Calibre).



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Ostfriesenfalle - Klaus-Peter Wolf

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Wie kommt Markus Poppinga ins Restaurant Ben Ash in Manhattan? Eine Klassenkameradin will ihn dort gesehen haben, dabei ist Markus vor drei Jahren tot in seiner Wohnung auf Borkum gefunden worden. Seine Eltern haben ihn eindeutig identifiziert. Die trauernde Mutter trägt die Überreste ihres Sohnes, zu einem bläulich schimmernden Diamanten gepresst, in Herzchenform geschliffen, an einer Kette um den Hals trägt. Doch wer ist der Mann, den die Zeugin für Markus hält?
Von Borkum nach New York. Der fünfte Fall für Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller.
„Ostfriesenfalle“ ist meiner Meinung nach sein bisher bestes Buch. Wieder spannend, packend und flüssig geschrieben. Es kommt keine Langeweile auf. Auch wenn die Geschichte weit hergeholt scheint, fesselt sie bis zum Schluss. Die einzelnen Charaktere sind wieder gut beschrieben.



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Mein Mann, der Rentner – Rosa Schmidt

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Rosa hat ein gutes Leben. Sie wohnt in einem schönen Haus, trifft sich mit ihren Freundinnen zum Kaffee, besucht regelmäßig ihre Tante im Seniorenheim und hilft ehrenamtlich bei der Tafel. Doch jetzt ergreift sie die Panik. Ihr Mann Günther geht in Rente! Sie glaubt, dass ihr Mann ohne Arbeit nicht leben kann und mit seinem Rentnerleben nicht zurecht kommt. Günther entwickelt zu Rosa´s Erstaunen unendlich viele Interessen. Zugegeben, einiges geht gehörig daneben, aber Günther wird ein richtiges Multi-Talent. Irgendwie ist Rosa auch damit nicht zufrieden. Als Günther auch noch verdächtig oft von Heidrun redet, dreht Rosa etwas durch. Es muss erst einiges passieren, damit Rosa ihren \"neuen\" Günther zu schätzen weiß. Ein herrlich amüsantes Buch. Ein Buch, das jede Frau vor der Pensionierung ihres Mannes lesen sollte, am besten zusammen, damit man die Fallen des Rentner-Daseins früh genug diskutieren kann!
Fazit: wundervolle Schmunzellektüre, extrem lesenswert!



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Solange du bei uns bist - Jodi Picoult

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Eine Geschichte über das Leben, die Familie, Vertrauen, die Natur, die Liebe zu Wölfen und dem Tod.
Sechs Jahre lebt Edward Warren bereits in Thailand, als ihn ein Anruf seiner Mutter zurück in die USA ruft. Sein Vater Luke hatte einen schweren Unfall und liegt im Koma. Die Genesungschancen sind minimal. Seine Schwester Cara ist noch nicht achtzehn und so liegt es, da seine Mutter wieder geheiratet hat, an ihm, zu entscheiden, ob er seinen Vater sterben und seine Organe spenden lassen will. Cara, die die letzten Jahre bei ihrem Vater gelebt hat, klammert sich verzweifelt an die Hoffnung und greift schließlich zu drastischen Mitteln.
Jodi Picoult hat mit diesem Roman wieder ein Thema aufgegriffen, welches mich unheimlich berührt hat. Wann ist es Zeit einen geliebten Menschen gehen zu lassen? Wie lange sollen lebenserhaltende Maschinen das Leben eines schwer Verletzten verlängern? Viele Fragen, wenig Antworten. Wie würde ich mich entscheiden? Ich weiß es nicht. Berührend auch die Textpassagen vom Leben der Wölfe!!!!!
Durch den jeweiligen Perspektivwechsel zwischen allen unmittelbar beteiligten Personen bekommt der Leser einen intensiven Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten. Jodi Picoult schreibt fesselnd, teilweise hoch emotional und versteht es, die Sympathien gleichmäßig zu verteilen.*
Der Autorin ist mit \"Solange Du bei uns bist\" wieder mal ein fesselnder, packender, Roman mit einem brisanten Thema gelungen. Eine berührende Story über die man noch einige Zeit nachdenken muss.



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Alle Vögel fliegen hoch - Michaela Seul

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Jeder Hundebesitzer findet früher oder später \"seine\" Leiche beim Gassigehen! Soweit die Theorie... bei Franza wurde sie zur Wirklichkeit, als sie eines Tages von ihrem geliebten Hund \"Flipper\" zu einer wenig appetitlich aussehenden Gestalt unter einem Hochsitz geführt wird.
Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf... und das ist teils tragisch, teils verdammt lustig, spannend und auch ein klein wenig romantisch! Für Krimifans, Hundenfreunde und Genießer, denen es nichts ausmacht, wenn ein Buch auch mal etwas langsamer verläuft, dafür aber schön ironisch komisch ist. Der Fokus liegt hier wirklich auf Franza und Flipper, nicht allein auf dem Toten. Wer sich damit anfreunden kann, wird dieses Buch sicher nicht so schnell vergessen und einige angenehme Lesestunden verbringen!
Für mich also ein tolles Wohlfühlbuch, was unbedingt einen zweiten Teil verdient hat!



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Föhnlage - Jörg Maurer

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Ein kurzweiliger und bissiger Alpenkrimi der für zwischendurch sehr empfehlenswert ist.
Während eines Konzertes stürzt ein Mann von der Decke des Konzertsaales und erschlägt einen Konzertbesucher. Kommissar Jennerwein und sein Team ermitteln daraufhin in einem kleinen bayerischen Dorf. Wie kam es zu dem Unfall? Und wenn es tatsächlich Mord war, wer war der Täter? Jörg Maurer ist mit \"Föhnlage\" der Auftakt zu einer lustigen, spannenden und einfallsreichen Krimireihe gelungen. Mehrere Handlungsstränge verdichten sich im Laufe der Zeit zu einer immer spannenderen Geschichte mit einigen lustigen Szenen dabei.
Allein schon der Anfang des Buches ist kurios. Nachdem der Tote auf dem Boden aufgeschlagen ist, scharen sich selbstverständlich sämtliche Konzertbesucher um ihn - nur mit dem Unterschied, dass es sich nicht um normale Gaffer handelt, sondern um Ärzte, die das klassische Konzert besucht haben. Außerdem gibt es noch ein paar interessante Wendungen und fertig ist der gelungene Krimimix aus Komödie und Krimi.



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Sonntags bei Sophie – Clara Sternberg

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Sophie, Rosa und Melanie sind unzertrennlich. Und dann ist plötzlich ist nichts mehr, wie es war, denn Sophie erfährt, dass sie nur noch wenige Monate zu leben hat. Sie hat sich entschieden: Keine Klinikaufenthalte und qualvollen Behandlungen; Sophie will die Zeit, die ihr noch bleibt, im Kreise ihrer Lieben verbringen.*
Ab jetzt sind die Sonntage nur noch für die drei Freundinnen reserviert: Sie nehmen Abschied und sie erinnern sich. Und immer häufiger gelingt ihnen, ein Lachen und ein Stückchen Normalität. Sophie steckt voller Lebensmut, denn sie hat ein großes Ziel: die Geburt von Melanies Tochter zu erleben! Auch Rosa und Melanie wollen die Hoffnung nicht aufgeben und machen sich, jede auf ihre Weise, auf die Suche nach einem Wunder, das Sophie retten kann.
Ein zauberhafter Roman über die Kraft der Freundschaft und den Mut, loszulassen.
Mich hat die Geschichte sehr berührt. Sophie, Rosa und Melanie sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ihre Freundschaft und die Art und Weise, wie sie miteinander umgehen und füreinander da sind, hat mich sehr bewegt, auch wenn ich das Ende mit der Geburt von Melanies Tochter und Sophies Tod ein bisschen zu dick aufgetragen war. Dennoch findet Clara Sternberg die richtigen Worte. Sie hat einen angenehm zurückhaltenden Schreibstil, und wahrt dadurch, obwohl man sich den Protagonistinnen nah fühlt, eine angemessene Distanz, die das Buch zu etwas Besonderem macht. Sie übertreibt nicht und lässt die Freundschaft und die Gefühle der drei Freundinnen im Vordergrung und gibt ihnen so Raum.



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Der Fürst des Nebels - Carlos Ruiz Zafón

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1943 - es herrrscht der 2. Weltkrieg. Der 13 jährige Max muss mit seiner Familie die Stadt verlassen, denn dort ist es nicht mehr sicher. Sie ziehen in ein kleines idyllisches Dorf am Meer. Max befürchtet sich dort zu langweilen, als Kind, dass das Stadtleben gewöhnt ist. Doch der Schein trügt - der Ort ist gar nicht so idyllisch, wie man es auf denn ersten Blick vermuten mag. Eine rückwärts laufende Uhr, ein geheimnisvolles Schiffswrack und ein unheimlicher Clown aus Stein erwarten Max. Als sich merkwürdigen Ereignisse im Dorf häufen und Max die unheimliche Geschichte der Familie Fleischmann hört, überkommt ihn ein mulmiges Gefühl. Die Fleischmanns lebten vor einigen Jahren in dem Haus, in das Max mit seiner Familie gerade eingezogen ist. Die zunächst wie ein wunderschöner Traum klingende Geschichte entwickelte sich für die Fleischmanns aber zu einem Albtraum, als ihr erster Sohn Jacob auf mysteriöse Weise im Meer ertrinkt. Bald darauf war nichts mehr wie es einmal war und die Fleischmanns verlassen das Dorf und ihr einst luxuriöses Haus an den Klippen.
Max entdeckt nach und nach eine Verbindung zwischen den merkwürdigen aktuellen Geschehen im Dorf und der Geschichte der Fleischmanns. Zusammen mit seiner Schwester Alicia und seinem Freund Roland kommt er einem düsteren Geheimnis auf die Spur und schwebt bald in größter Gefahr…
Der Fürst des Nebels“ ist ein äußert spannendes und aufreibendes Buch. Zafón beschreibt die Geschehnisse mit einer ungewöhnlichen Intensität, so dass einen das Buch gefangen nimmt. Man kann es kaum aus der Hand legen, muss es aber tun, um ein paar Mal tief Luft zu holen und dann weiter zu lesen. Die Atmosphäre wird durch viele, aber nicht zu viele, Adjektive so dicht beschrieben, das sich in einem Moment Bilder der Entspannung (z.B. der Sandstrand und das blaue Meer) vor dem inneren Auge abspielen, um sich im nächsten Moment mit absoluten Grauen abzuwechseln (bsp. als Irina unfreiwillig in den Wandschrank sieht). Dieser Wechsel passiert mehrmals hintereinander, bis man mit den Nerven fast am Ende ist. Glücklicherweise folgen solch fesselnden, grusligen Szenen, ruhigere, die trotzdem alles andere als langweilig wirken.
Mein Fazit: Ein gruselig, spannendes Jugendbuch, dass sich zu Lesen auf jeden Fall lohnt! Dieser Roman lebt von sprachlich schönen Bildern, von subtilen Gefühlsregungen und mystischen Begebenheiten. Ein simples Konzept, eingebettet in eine phantastische Geschichte. Für die Erzählung genügen dem Autor drei Protagonisten und der Fürst des Nebels, ein gruseliger Schauplatz unter dem Meer und eine alte Hütte am Strand. Die Spannung und der Nervenkitzel bauen sich zunehmend durch Vorahnungen des Lesers auf, so dass ein regelrechtes Kopfkino entsteht, welchem man sich kaum entziehen kann.*
„Der Fürst des Nebels“ ist der Auftakt zur Nebel-Trilogie. Die Folgebände „Der Mitternachtspalast“ und „Der dunkle Wächter“ schlummern schon auf meinem SuB in Calibre.


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Lila, Lila -Martin Suter
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David kellnert weil er nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Gern wäre er belesen oder weltgewandt, aber er ist nur Zaungast bei den wirklich coolen Leuten. Ein Looser wie er im Buche steht und damit kann er leider seine Herzensdame nicht von sich überzeugen, zumal diese sich zu jener Clique hingezogen fühlt, zu der David gern gehören würde. Die Lage scheint schon fast aussichtslos, da findet er in einem alten Möbelstück das Manuskript einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte. Darin enthalten sind genau die Worte die er nicht finden konnte um Marie seine Liebe zu gestehen, also gibt er sie als seine eigenen aus. Was als kleiner Schwindel beginnt, entwickelt sich rasant zu einem Selbstläufer. Das Herz von Marie hat er gewonnen, aber es bleibt die Frage in wen hat sie sich verliebt? In David oder in den Autor des Manuskripts. Als dann noch der wahre Verfasser des Buches auftaucht, scheint alles wie ein Kartenhaus in sich zusammen zu stürzen.
Das Buch las sich wirklich gut, man ist von der ersten Seite an gefesselt und sehr in der Geschichte involviert. \"Lila, Lila\" war ein großer Genuss, nicht zuletzt wegen des unnachahmlichen sprachlichen Stils von Martin Suter. Viele Stellen sind so umwerfend, dass man laut loslachen muss. Der Roman kommt frisch, spannend und gefühlsvoll daher. Ohne großen Schnickschnack oder Hokuspokus greifen die Zahnräder des Schicksals ineinander. Am Schluss wird einem klar, wie verhängnisvoll es enden kann, wenn man sich mit fremdem Federn schmückt.



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Todgeweiht im Münsterland - Sabine Schulze Gronover

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Zum Inhalt: Cheflektor Michael Schubert stolpert in eine Situation, mit der er überhaupt nicht gerechnet hat: Durch die von ihm angeregte Veröffentlichung eines Romans kommt eine alte Familientragödie ans Licht – und löst neues Unglück aus. Dabei hat Schubert dafür nicht die geringste Zeit, denn ihm wurde prophezeit, er habe nicht mehr lange zu leben ... Eine rätselhafte Geschichte nimmt ihren Anfang und nichts ist mehr wie es war. Das Buch ist humorvoll und schwungvoll geschrieben mit skurrilen, sympathischen Figuren und einem überraschenden Ende.
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Der Schwur des Normannen
Rezi folgt in den nächsten Tagen

Nun bin ich endlich dazu gekommen, meine Gedanken über dieses tolle Buch niederzuschreiben.




Meine Faszination dieser Normannen-Saga hat sich im 3. Band ungemindert fortgesetzt. Zwar lese ich von Zeit zu Zeit gerne historische Bücher, doch keines hat mich bisher derartig mitgerissen und verzaubert, wie jedes einzelne der bisher erschienen drei Bände dieser Saga. Die meisten Werke anderer Autoren fand ich einfach zu langatmig, während Ulf den Drahtseilakt zwischen plastischen Beschreibungen und in der Kürze liegt die Würze meiner Ansicht nach bestens gemeistert hat.




Kurzbeschreibung


Süditalien 1054: Gerlaine, die Geliebte des jungen Normannen Gilbert, ist von Sklavenjägern entführt wurde. Die einzige Spur führt mitten in Feindesland nach Sizilien, dem Reich der Sarazenen. Nur zwei seiner Gefährten sind bereit, ihm zu folgen.
Bald schon geraten sie in höchste Gefahr – Machtkämpfe zwischen Berberfürsten, tödliche Anschläge arabischer Gotteskrieger und die Heimtücke des berüchtigten schwarzen Emirs.




Rezension


Dieser 3. Band der Nomannen-Saga spielt zum großen Teil in Sizilien, einer Gegend, die Gilbert und seinen Freunden Thore und Ivain, die ihn auf seiner Rettungsmission begleiten, gänzlich unbekannt ist und zudem von Berbern und Arabern beherrscht wird. Mithilfe des maurischen Führers Ismael gelangen sie auf diese Insel und erhalten auch einige wertvolle Informationen bezüglich des schwarzen Emirs und der Skorpione.
Sehr bald jedoch wird deutlich, dass völlige Unkenntnis der Gegebenheiten und Landstriche keine guten Ratgeber sind und es kommt, wie es kommen musste – die drei Recken laufen blindlings in eine Falle.


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