Martina Schein
Freizeit-Nerd-Grufti
Im Dezember habe ich 10 Bücher mit insgesamt 4377 Seiten gelesen. Ein eBook habe ich bei 8 Prozent abgebrochen.
--------------------------------------------------
Perry Rhodan Neo 110 - Der Kopf der Schlange von Kai Hirdt
Perry Rhodan Neo 111 - Seid ihr wahres Leben? von Oliver Fröhlich
Wer dem Tode geweiht von Elizabeth George (Inspector Lynley Serie)
Glaube der Lüge von Elizabeth George (Inspector Lynley Serie)
Nur eine böse Tat von Elizabeth George (Inspector Lynley Serie)
Seelennot von Eva Lirot
Stückwerk: Kriminalroman aus Düsseldorf von Krimi-Cops
Die Rache des Normannen von Ulf Schiewe
Der Schwur des Normannen von Ulf Schiewe
Altes Eisen von Guido M. Breuer
--------------------------------------------------
Inspector Lynley ist nach Wochen nicht wirklich zielgerichteten wochenlangen Wanderung in Cornwall endlich nach London zurückgekehrt und wird in Wer dem Tode geweiht gleich von Isabelle Ardery, die Webberlys Stelle als kommissarischer Superintendent übernommen hat, vereinnahmt - und das in jeder Beziehung. Vor allen Dingen will sie durch Lynleys Unterstützung ihren neuen Job festigen und hofft, bald dauerhaft als Superintendent agieren zu können.
Bedingt durch Probleme mit ihrem geschiedenen Mann und weil ihre Söhne bei ihm leben, sie sie auch nicht so häufig sehen kann, ist ihr bester Freund der Wodka. Für mich hat sie sich damit als Führungskraft bereits disqualifiziert.
--------------------------------------------------
Wie bereits in Keiner werfe den ersten Stein, wird auch in Glaube der Lüge Inspector Lynley erneut von seinem obersten Boss Hillier dazu gedrängt, einen Fall auf Bitte eines einflussreichen Mannes (Bernard Fairclough) zu übernehmen.
Wie bei Elizabeth George üblich, gibt es wieder mehrere Handlungsstränge, die ganz geschickt miteinander verwoben sind. Der Plot in diesem Buch handelt von den unterschiedlichsten Beziehungen. Homo- und Hetero-Partnerschaften, Beziehungen unter Ehepaaren und Geschiedenen, Verbindungen zwischen Eltern und Kindern sowie Geschwistern. Und natürlich gibt es wieder sowohl relativ normale Protagonisten als auch solche, die man nur krank nennen kann. Bis auf wenige Ausnahmen fand ich die meisten Handlungsträger ziemlich bis sehr unsympathisch.
--------------------------------------------------
Eigene Wege gehen ist das Eine, doch das Recht verbiegen und gar beugen geht als Polizist ja nun gar nicht. Genau dies hat Havers in Nur eine böse Tat mehr als nur ein Mal getan. Wenn man für eine Polizeibehörde arbeitet und dies auch weiterhin tun will, geht es ebenso wenig mit dem Kopf durch die Wand.
In diesem Buch erscheint mir die Rolle von DS Havers doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Oftmals gleitet sie sogar ins Lächerliche ab. Freundschaft und Loyalität ist das eine, Recht und Gesetz sowie Behinderung von Ermittlungen das andere. Wäre ich ihre Chefin, hätte ich sie - bei den Klöpsen, die sie sich geleistet hat - achtkantig rausgeschmissen.
--------------------------------------------------
Seelennot ist ein Thriller, in den ich irgendwie nicht richtig reingefunden habe. Okay, dass Politiker oftmals nicht nur eine Leiche im Keller liegen haben, ist ja bekannt.
Die ganzen Handlungen der namenlosen Frau erschienen mir absolut nicht zielgerichtet. Weshalb hat sie sich statt irgendwelchen Freiern nicht die Verursacher vorgeknöpft? Das hätte ich nachvollziehen können.
Dann eine Polizistin, die wider besseren Wissens einen Alleingang startet, der sie fast das Leben gekostet hätte. Gerade in diesem Milieu sichert man sich doppelt und dreifach ab.
Und dann der Schluss, der in meinen Augen keiner ist, weil irgendwelche Politbonzen die Polizei zurückpfeifen und Mörder deshalb nicht belangt werden ... Das ist die Realität, aber das will ich nicht auch noch in einem Thriller lesen.
--------------------------------------------------
Stückwerk hätte ich unter normalen Umständen wohl abgebrochen, doch ich konnte mich zu diesem Zeitpunkt auf kein gutes Buch konzentrieren, wollte mich jedoch irgendwie ablenken, daher habe ich es ausgelesen.
Die Story an sich war gar nicht mal so schlecht. Es gab einige Wendungen und die eine oder andere Überraschung. Dennoch kam für mich zu keinem Zeitpunkt Spannung auf. Der Schreibstil erschien mir unnatürlich und teilweise sehr übertrieben. Die Groschenromane aus meiner Jugendzeit hatten stilistisch mehr drauf.
Auch die Dialoge erschienen mir oftmals eher wie Gespräche zwischen Voll-Assis oder pubertierende Jungs, aber nicht wie zwischen vernünftige Erwachsene.
Absolut doof fand ich, dass die Polizisten als die letzten Prolls und Pottsäue ohne Anstand hingestellt werden.
Beispiele:
Auch, dass die Beamten teilweise schon am Morgen saufen, ist alles andere als prickelnd.
--------------------------------------------------
Ulf hat mit der Normannen-Saga eine Reihe geschaffen, die mich nur sehr schwer aus ihren Fängen entlässt. Erneut konnte ich meinen Reader erst gegen 3:00 Uhr morgens, nachdem ich Die Rache des Normannen ausgelesen hatte, aus den Händen legen. Die Geschehnisse rund um die Familie Hauteville, ihre Mannen und der weiteren Protagonisten haben mich zu keinem Zeitpunkt des Lesens losgelassen.
Die Landschaftsschilderungen sind ausführlicher als im 1. Band der Normannen-Saga, besonders die der Reise von Melfi nach Salerno. Auch die Beschreibungen während der Flucht der Normannen und Guido von Salerno speziell über die Berge haben mir sehr gut gefallen. Die Eindrücke von Salerno ließen mich in Gedanken selbst in dieser Stadt herumwandern.
Die Protagonisten sind glaubhaft und nachvollziehbar herausgearbeitet. Auch die Dialoge hätten genau so stattfinden können wie geschrieben. Die Beziehungen untereinander sowie die einzelnen Handlungsmotive sind gut verständlich.
Bei den sehr anschaulichen Beschreibungen von Gilberts Übungsstunden musste ich einige Male herzhaft lachen. Heute gehen die Leute zwecks Fitness in die Muckibuden.
Das Achten auf Äußerlichkeiten ist wahrlich kein Zeichen der Neuzeit und die Menschen früher waren gewiss nicht alle Barbaren.
»Thore hielt sehr er auf sein Äußeres, besonders auf das strohblonde Haar, das ihm bis auf den Rücken fiel, und seinen Bart, in dem winzige Silberringe eingeflochten waren. Auch an den Händen trug er Ringe.«
In diesem Buch erkennt man ebenfalls sehr schön, was ich als Hundefan schon seit Jahrzehnten weiß: dass es kaum eine treuere Seele gibt.
Giberts Wandlung oder auch Reifung vom ziemlich grünen Jungen, der dem älteren Robert meist kritiklos gegenübersteht zu einem erwachsenen, verantwortungsbewussten und nicht mehr alles hinnehmenden Mann, der Robert am Ende die Brocken vor die Füße wirft, hat mir sehr gut gefallen.
Die erneute Verknüpfung tatsächlich geschehener historischer Begebenheiten mit fiktiven Geschehnissen und Handlungsträgern ist ausgesprochen interessant und hat auch bei diesem Buch sehr zur Kurzweiligkeit beigetragen. Die Einbettung des tatsächlich geschehenen historischen Kontext in die schriftstellerische Freiheit hat ferner sehr großen Unterhaltungswert.
Die Umstände des Aufstandes in Salerno sind in meinen Augen sehr gut dargelegt und die Schilderungen sehr plastisch. Hieran sieht man sehr gut, dass einerseits zu große Selbstherrlichkeit nie gut ist, man zudem aber auch immer mit Neidern und besonders Intrigen innerhalb der eigenen Familie rechnen muss.
Das Abschlachten der Verräter - obwohl ihnen freies Geleit zugesichert worden war - mag viele Leser vielleicht grausam erscheinen, doch ich kann die Handlungsweise sehr gut nachvollziehen. Wie der Autor geschrieben hat, durften sich die Normannen einerseits keine Blöße geben, außerdem hatten die Teanos den Bogen mehr als nur etwas überspannt.
Auf der anderen Seite kann ich natürlich auch Gilberts Brass auf Robert nachvollziehen. In meinen Augen hat er sich absolut zu Recht hintergangen gefühlt.
Die Spannung steigert sich von der ersten Seite des Buches bis zum Gipfel des furiosen Finales. Besonders während der Schlacht um Salerno lief mein Kopfkino auf Hochtouren, so bildhaft waren Ulfs diesbezügliche Ausführungen.
Wie bereits im ersten Band dieser Reihe ist auch dieses Buch flüssig sowie eingängig geschrieben und lässt sich flott und sehr angenehm lesen. Die klare und eindeutige Sprache hat mir wieder sehr zugesagt. Hierdurch fällt es einem auch sehr leicht, in die Geschichte hineinzufinden.
--------------------------------------------------
Der Schwur des Normannen
Rezi folgt in den nächsten Tagen
--------------------------------------------------
Altes Eisen geht für mich sehr an der Realität vorbei. Okay, die Geschichte ist in großen Teilen sehr witzig geschrieben, das ist meiner Ansicht nach aber so ziemlich das einzig Positive an diesem Buch.
Auch dass ein Rentner den Fall eher löst als seine Enkelin, die Kommissarin Rita, ist für mich ziemlich an den Haaren herbei gezogen.
Den Schreibstil fand ich unterhaltsam und die meisten, teils etwas skurrilen (speziell Benny und die drei Senioren) Protagonisten sind gut skizziert und ausgesprochen sympathisch.
--------------------------------------------------
Perry Rhodan Neo 110 - Der Kopf der Schlange von Kai Hirdt
Perry Rhodan Neo 111 - Seid ihr wahres Leben? von Oliver Fröhlich
Wer dem Tode geweiht von Elizabeth George (Inspector Lynley Serie)
Glaube der Lüge von Elizabeth George (Inspector Lynley Serie)
Nur eine böse Tat von Elizabeth George (Inspector Lynley Serie)
Seelennot von Eva Lirot
Stückwerk: Kriminalroman aus Düsseldorf von Krimi-Cops
Die Rache des Normannen von Ulf Schiewe
Der Schwur des Normannen von Ulf Schiewe
Altes Eisen von Guido M. Breuer
--------------------------------------------------
Inspector Lynley ist nach Wochen nicht wirklich zielgerichteten wochenlangen Wanderung in Cornwall endlich nach London zurückgekehrt und wird in Wer dem Tode geweiht gleich von Isabelle Ardery, die Webberlys Stelle als kommissarischer Superintendent übernommen hat, vereinnahmt - und das in jeder Beziehung. Vor allen Dingen will sie durch Lynleys Unterstützung ihren neuen Job festigen und hofft, bald dauerhaft als Superintendent agieren zu können.
Bedingt durch Probleme mit ihrem geschiedenen Mann und weil ihre Söhne bei ihm leben, sie sie auch nicht so häufig sehen kann, ist ihr bester Freund der Wodka. Für mich hat sie sich damit als Führungskraft bereits disqualifiziert.
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
--------------------------------------------------
Wie bereits in Keiner werfe den ersten Stein, wird auch in Glaube der Lüge Inspector Lynley erneut von seinem obersten Boss Hillier dazu gedrängt, einen Fall auf Bitte eines einflussreichen Mannes (Bernard Fairclough) zu übernehmen.
Wie bei Elizabeth George üblich, gibt es wieder mehrere Handlungsstränge, die ganz geschickt miteinander verwoben sind. Der Plot in diesem Buch handelt von den unterschiedlichsten Beziehungen. Homo- und Hetero-Partnerschaften, Beziehungen unter Ehepaaren und Geschiedenen, Verbindungen zwischen Eltern und Kindern sowie Geschwistern. Und natürlich gibt es wieder sowohl relativ normale Protagonisten als auch solche, die man nur krank nennen kann. Bis auf wenige Ausnahmen fand ich die meisten Handlungsträger ziemlich bis sehr unsympathisch.
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
--------------------------------------------------
Eigene Wege gehen ist das Eine, doch das Recht verbiegen und gar beugen geht als Polizist ja nun gar nicht. Genau dies hat Havers in Nur eine böse Tat mehr als nur ein Mal getan. Wenn man für eine Polizeibehörde arbeitet und dies auch weiterhin tun will, geht es ebenso wenig mit dem Kopf durch die Wand.
In diesem Buch erscheint mir die Rolle von DS Havers doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Oftmals gleitet sie sogar ins Lächerliche ab. Freundschaft und Loyalität ist das eine, Recht und Gesetz sowie Behinderung von Ermittlungen das andere. Wäre ich ihre Chefin, hätte ich sie - bei den Klöpsen, die sie sich geleistet hat - achtkantig rausgeschmissen.
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
--------------------------------------------------
Seelennot ist ein Thriller, in den ich irgendwie nicht richtig reingefunden habe. Okay, dass Politiker oftmals nicht nur eine Leiche im Keller liegen haben, ist ja bekannt.
Die ganzen Handlungen der namenlosen Frau erschienen mir absolut nicht zielgerichtet. Weshalb hat sie sich statt irgendwelchen Freiern nicht die Verursacher vorgeknöpft? Das hätte ich nachvollziehen können.
Dann eine Polizistin, die wider besseren Wissens einen Alleingang startet, der sie fast das Leben gekostet hätte. Gerade in diesem Milieu sichert man sich doppelt und dreifach ab.
Und dann der Schluss, der in meinen Augen keiner ist, weil irgendwelche Politbonzen die Polizei zurückpfeifen und Mörder deshalb nicht belangt werden ... Das ist die Realität, aber das will ich nicht auch noch in einem Thriller lesen.
--------------------------------------------------
Stückwerk hätte ich unter normalen Umständen wohl abgebrochen, doch ich konnte mich zu diesem Zeitpunkt auf kein gutes Buch konzentrieren, wollte mich jedoch irgendwie ablenken, daher habe ich es ausgelesen.
Die Story an sich war gar nicht mal so schlecht. Es gab einige Wendungen und die eine oder andere Überraschung. Dennoch kam für mich zu keinem Zeitpunkt Spannung auf. Der Schreibstil erschien mir unnatürlich und teilweise sehr übertrieben. Die Groschenromane aus meiner Jugendzeit hatten stilistisch mehr drauf.
Auch die Dialoge erschienen mir oftmals eher wie Gespräche zwischen Voll-Assis oder pubertierende Jungs, aber nicht wie zwischen vernünftige Erwachsene.
Absolut doof fand ich, dass die Polizisten als die letzten Prolls und Pottsäue ohne Anstand hingestellt werden.
Beispiele:
Struller, der sich zwischen den Zähnen pulte, hielt kurz inne.
Struller warf einen Blick auf seine Armbanduhr, sammelte Speichel und jagte einen klebrigen Yellow durch die verrosteten Eisengitter in den dunkel-trüben Rhein.
Jensen spuckte. Zehn Meter unter ihm klatschte der Yellow auf Asphalt.
Faserspuren-Harald versenkte einen seiner Zeigefinger im Ohr und kratzte geräuschvoll Braunes ans Tageslicht.
Auch, dass die Beamten teilweise schon am Morgen saufen, ist alles andere als prickelnd.
Also ich wähle und hacke nicht. Gehackt wird bei uns höchstens das Holz. Mal ist das ja okay, aber wenn nur auf den Tastaturen herum gehackt wird, nervt es sehr schnell.Jensen hackte eine neue Nummer in den Apparat.
--------------------------------------------------
Ulf hat mit der Normannen-Saga eine Reihe geschaffen, die mich nur sehr schwer aus ihren Fängen entlässt. Erneut konnte ich meinen Reader erst gegen 3:00 Uhr morgens, nachdem ich Die Rache des Normannen ausgelesen hatte, aus den Händen legen. Die Geschehnisse rund um die Familie Hauteville, ihre Mannen und der weiteren Protagonisten haben mich zu keinem Zeitpunkt des Lesens losgelassen.
Die Landschaftsschilderungen sind ausführlicher als im 1. Band der Normannen-Saga, besonders die der Reise von Melfi nach Salerno. Auch die Beschreibungen während der Flucht der Normannen und Guido von Salerno speziell über die Berge haben mir sehr gut gefallen. Die Eindrücke von Salerno ließen mich in Gedanken selbst in dieser Stadt herumwandern.
Die Protagonisten sind glaubhaft und nachvollziehbar herausgearbeitet. Auch die Dialoge hätten genau so stattfinden können wie geschrieben. Die Beziehungen untereinander sowie die einzelnen Handlungsmotive sind gut verständlich.
Bei den sehr anschaulichen Beschreibungen von Gilberts Übungsstunden musste ich einige Male herzhaft lachen. Heute gehen die Leute zwecks Fitness in die Muckibuden.
Das Achten auf Äußerlichkeiten ist wahrlich kein Zeichen der Neuzeit und die Menschen früher waren gewiss nicht alle Barbaren.
»Thore hielt sehr er auf sein Äußeres, besonders auf das strohblonde Haar, das ihm bis auf den Rücken fiel, und seinen Bart, in dem winzige Silberringe eingeflochten waren. Auch an den Händen trug er Ringe.«
In diesem Buch erkennt man ebenfalls sehr schön, was ich als Hundefan schon seit Jahrzehnten weiß: dass es kaum eine treuere Seele gibt.
»Doch plötzlich flog ein hellgrauer Schatten über mich hinweg und ging dem Kerl mit schrecklichem Geknurr an die Gurgel. Rücklings fiel der Mann zu Boden.«
»Dabei musste ich wieder an den Hund denken. Furchtlos hatte er sich meinem Gegner entgegengeworfen. Was hatte das Tier dazu getrieben?«
Giberts Wandlung oder auch Reifung vom ziemlich grünen Jungen, der dem älteren Robert meist kritiklos gegenübersteht zu einem erwachsenen, verantwortungsbewussten und nicht mehr alles hinnehmenden Mann, der Robert am Ende die Brocken vor die Füße wirft, hat mir sehr gut gefallen.
Die erneute Verknüpfung tatsächlich geschehener historischer Begebenheiten mit fiktiven Geschehnissen und Handlungsträgern ist ausgesprochen interessant und hat auch bei diesem Buch sehr zur Kurzweiligkeit beigetragen. Die Einbettung des tatsächlich geschehenen historischen Kontext in die schriftstellerische Freiheit hat ferner sehr großen Unterhaltungswert.
Die Umstände des Aufstandes in Salerno sind in meinen Augen sehr gut dargelegt und die Schilderungen sehr plastisch. Hieran sieht man sehr gut, dass einerseits zu große Selbstherrlichkeit nie gut ist, man zudem aber auch immer mit Neidern und besonders Intrigen innerhalb der eigenen Familie rechnen muss.
Das Abschlachten der Verräter - obwohl ihnen freies Geleit zugesichert worden war - mag viele Leser vielleicht grausam erscheinen, doch ich kann die Handlungsweise sehr gut nachvollziehen. Wie der Autor geschrieben hat, durften sich die Normannen einerseits keine Blöße geben, außerdem hatten die Teanos den Bogen mehr als nur etwas überspannt.
Auf der anderen Seite kann ich natürlich auch Gilberts Brass auf Robert nachvollziehen. In meinen Augen hat er sich absolut zu Recht hintergangen gefühlt.
Die Spannung steigert sich von der ersten Seite des Buches bis zum Gipfel des furiosen Finales. Besonders während der Schlacht um Salerno lief mein Kopfkino auf Hochtouren, so bildhaft waren Ulfs diesbezügliche Ausführungen.
Wie bereits im ersten Band dieser Reihe ist auch dieses Buch flüssig sowie eingängig geschrieben und lässt sich flott und sehr angenehm lesen. Die klare und eindeutige Sprache hat mir wieder sehr zugesagt. Hierdurch fällt es einem auch sehr leicht, in die Geschichte hineinzufinden.
--------------------------------------------------
Der Schwur des Normannen
Rezi folgt in den nächsten Tagen
--------------------------------------------------
Altes Eisen geht für mich sehr an der Realität vorbei. Okay, die Geschichte ist in großen Teilen sehr witzig geschrieben, das ist meiner Ansicht nach aber so ziemlich das einzig Positive an diesem Buch.
Den Typen kann ich nur als bildungsresistenten Intelligenzverweigerer bezeichnen. Sicherlich sind die »Angestellten« von Paten nicht alle kleine Einsteins, doch so blöd kann ich mir einfach kein Bandenmitglied in einer derartigen Position vorstellen.Derweil plusterte Kastriot sich vor den Gefangenen auf. »Sagt, wer ihr seid und was ihr tut, und erweist dem Paten den Respekt, ansonsten kommt Kastriot Visar Kreshnik wie ein Adler über euch und reißt euch die Eingeweide heraus! Ich bin der Skipetar!«
Ich bin dafür, diese Regelung wieder einzuführen. Das sollten die Staatsmänner, Regierungschefs, Verteidigungsminister, etc. heute ruhig auch tun. Ich denke, dann würden sich so manche drei Mal überlegen, ob sie einen Krieg anzetteln.»War aber so. Damals fochten die Heerführer noch an vorderster Front mit, anstatt nur einmal etwas in ein rotes Telefon zu husten. Und ein Erzbischof wie Konrad war damals kein Geistlicher, sondern Adliger, Machtpolitiker, Geschäftsmann und Anführer seiner Armee. So als wenn Josef Ackermann gleichzeitig Bankenchef, Bundeskanzler, General und auch noch gläubiger Christ wäre.«
Auch dass ein Rentner den Fall eher löst als seine Enkelin, die Kommissarin Rita, ist für mich ziemlich an den Haaren herbei gezogen.
Den Schreibstil fand ich unterhaltsam und die meisten, teils etwas skurrilen (speziell Benny und die drei Senioren) Protagonisten sind gut skizziert und ausgesprochen sympathisch.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: