Die Heidehexe
Ein historischer Roman, der in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges spielt
Nach ihrem furiosen und meisterhaften Kriminalroman „Der Purpurschnitter“ legt die Autorin Gloria Frost nun mit „Die Heidehexe“ einen historischen Abenteuerroman vor, dessen Ingredienzien dieses spannende Genre stilistisch brillant mit Verve beleben.Gloria Frost bettet die Geschichte um das Mädchen Isabella, Tochter der geheimnisvollen und umtriebigen Heilerin, Hebamme und undurchsichtige Plänen hinterher eilenden Rubina, in die Wirren des Dreißigjährigen Kriegs ein. Dass dieses von der Autorin gewählte Ambiente mehr als bloß ein Kunstgriff ist, spürt der Leser Zeile für Zeile, da hier jede Kleinigkeit, jede Begebenheit akkurat sich anpasst an jene Zeit in Sprache und Ausdruck, in Tempo und Aufbau.
Details
Die Liebe zu jedem noch so kleinen historischen Detail zeigt sich in den Dialogen, den Handlungssträngen, detailreichen Beschreibungen der Garderobe und des Alltags, der Riten und Abläufe in derart gekonnter und präziser Handhabung, dass man nach wenigen Seiten gefangen und eingesponnen ist in die teils chaotischen, teils furchtbaren, tragischen Tage, Wochen, Monate und Jahre, die dieser lange und grausame Krieg in Europa gewütet hat. Wie die Autorin es versteht, den historischen Kontext literarisch zu modellieren, erkennt man, wenn man Zeilen wie diese liest:“ Die Paderborner hatten Nachschub beordert. Sämtliche auf den Grimmshagener Straßen postierten Fußsoldaten drängten mit ihren langen Piken herein, um aufzuspießen, wer immer sich ihnen in den Weg stellte. Wen fanden sie vor? Lediglich Isabella, die sich das Herz aus dem Leibe schrie. Christians Verwandten und die Zigeuner kannten sich aus, hatten durch Schlupflöcher und Geheimausgänge längst die Stätte der Katastrophe verlassen. Würden nicht das heillose Durcheinander, die umherrollenden Köpfe, verstümmelten Körper und Seen aus Blut das Massaker bekunden, hätte man das grausige Geschehen für eine Sinnstäuschung der übelsten Art halten können.“
Fortgang
Das königliche Schloss in Dänemark bildet einen Ausgangspunkt dieser abenteuerlichen Reise durch Zeiten und Orte, verwunschen, geheimnisvoll, sehnsuchtsvoll. Man stößt auf die Namen großer Heerführer des Dreißigjährigen Kriegs, lernt Gepflogenheiten, Bräuche und Alltag dieses Zeitalters kennen in einer unaufdringlichen, keinesfalls oberlehrerhaften Weise, sondern derart in den Erzählstrang eingeflochten, dass man sich nach ein paar Seiten vollends in jener Zeit wiederfindet. Dies ist die Meisterschaft der Autorin, die in mühevoller Kleinarbeit eine Epoche wieder erstehen lässt in all ihrer Pracht aber auch in all ihren Abgründen und Gefahren und Irrtümern, wie es die unsäglichen Glaubenskriege waren, die Abertausende von Menschen und ihr Umfeld ohne Rücksicht veränderten, verstümmelten, beschädigten, töteten.
Poesie
Man findet poetische Wortgebilde, die wunderbar einfühlsam Jahreszeit, Landschaft, Gemüt und Seelenzustände, Seelenlandschaften gekonnt beschreiben, umschreiben und widerspiegeln : „Die anschließenden Monate hielten, was der Oktober versprochen hatte. Mit klirrendem Fuß stapfte Novembergrau ins Land, Raureif und Frost als Begleiter. Dezemberweiß tanzte den Schneeflockenreigen mit seiner bleichen Braut, der hochmütigen Polarkälte. Aus dem hohen Norden war sie angereist, malte glitzernde Eisblumen an Fensterscheiben, flocht Flüssen und Weihern Zöpfe aus Winterhaut, setzte Bäumen und Sträuchern funkelnde Silberdiademe auf verschneite Häupter...“
Es ist diese so angenehm zu lesende Sprache, dieses Spielen mit den Stimmungen, dem Gemüt, den Empfindungen:“Die Dynamik der Musik steigerte sich, schwoll dramatisch an, zirkulierte in rasender Geschwindigkeit durch die Luft. Allegro. Forte. Schneller und schneller rotierte der biegsame Körper. Grazile Beine wirbelten über das Parkett. Elfenfüße steppten in eisenbeschlagenen Lackschuhen. Gleichzeitig klappte die Tänzerin hölzerne Kastagnettenschälchen so geschwind gegeneinander, dass es unmöglich war, die Bewegungen mit den Augen zu verfolgen.
Leib und Seele verschmolzen, wurden eins, schwirrten wie verwunschene Nachtvögel durch die allmählich einsetzende Dämmerung.
Erlesen
Neben diesem Handlungsstrang bildet die Autorin mit viel Liebe zum Detail und der Historie einen wahren Mikrokosmos an Schicksalen, Begebenheiten, Figuren und Ereignissen, der staunen macht in seiner technischen Ausgefeiltheit und Brillianz. Da wird nichts dem Zufall überlassen, sämtliche Handlungsebenen münden schließlich in ein ein fulminantes grandioses Finale,das Gloria Frost in ihrer unnachahmlichen Art mit technisch raffiniert eingesetzten Spannungselementen erzeugt.
Vielerlei Namen und Geschichten sind in diesem seitenstarken Werk zusammen gekommen: ein Kaleidoskop an Menschen aus jener Zeit: Könige, Adel und Volk, verschrobene, kauzige Figuren, aufrechte, gläubige, ehrliche Streiter, verschlagene, falsche, hinterlistige Versucher, Henker, Mörder und Verleumder.
Wie Isabella durch dieses Dickicht an Fallstricken, Aufgaben, Mühen und Bewährungsproben wandert, fesselt von Anfang an.
Wer eine Abenteuerreise in die Vergangenheit antreten möchte, wer die wirklich großen Fragen um Liebe, Leben, Tod, Hoffnung und Glück erleben, erlesen möchte, dem sei diese literarische Kostbarkeit ans Herz gelegt.
Ein historischer Roman, der in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges spielt
Nach ihrem furiosen und meisterhaften Kriminalroman „Der Purpurschnitter“ legt die Autorin Gloria Frost nun mit „Die Heidehexe“ einen historischen Abenteuerroman vor, dessen Ingredienzien dieses spannende Genre stilistisch brillant mit Verve beleben.Gloria Frost bettet die Geschichte um das Mädchen Isabella, Tochter der geheimnisvollen und umtriebigen Heilerin, Hebamme und undurchsichtige Plänen hinterher eilenden Rubina, in die Wirren des Dreißigjährigen Kriegs ein. Dass dieses von der Autorin gewählte Ambiente mehr als bloß ein Kunstgriff ist, spürt der Leser Zeile für Zeile, da hier jede Kleinigkeit, jede Begebenheit akkurat sich anpasst an jene Zeit in Sprache und Ausdruck, in Tempo und Aufbau.
Details
Die Liebe zu jedem noch so kleinen historischen Detail zeigt sich in den Dialogen, den Handlungssträngen, detailreichen Beschreibungen der Garderobe und des Alltags, der Riten und Abläufe in derart gekonnter und präziser Handhabung, dass man nach wenigen Seiten gefangen und eingesponnen ist in die teils chaotischen, teils furchtbaren, tragischen Tage, Wochen, Monate und Jahre, die dieser lange und grausame Krieg in Europa gewütet hat. Wie die Autorin es versteht, den historischen Kontext literarisch zu modellieren, erkennt man, wenn man Zeilen wie diese liest:“ Die Paderborner hatten Nachschub beordert. Sämtliche auf den Grimmshagener Straßen postierten Fußsoldaten drängten mit ihren langen Piken herein, um aufzuspießen, wer immer sich ihnen in den Weg stellte. Wen fanden sie vor? Lediglich Isabella, die sich das Herz aus dem Leibe schrie. Christians Verwandten und die Zigeuner kannten sich aus, hatten durch Schlupflöcher und Geheimausgänge längst die Stätte der Katastrophe verlassen. Würden nicht das heillose Durcheinander, die umherrollenden Köpfe, verstümmelten Körper und Seen aus Blut das Massaker bekunden, hätte man das grausige Geschehen für eine Sinnstäuschung der übelsten Art halten können.“
Fortgang
Das königliche Schloss in Dänemark bildet einen Ausgangspunkt dieser abenteuerlichen Reise durch Zeiten und Orte, verwunschen, geheimnisvoll, sehnsuchtsvoll. Man stößt auf die Namen großer Heerführer des Dreißigjährigen Kriegs, lernt Gepflogenheiten, Bräuche und Alltag dieses Zeitalters kennen in einer unaufdringlichen, keinesfalls oberlehrerhaften Weise, sondern derart in den Erzählstrang eingeflochten, dass man sich nach ein paar Seiten vollends in jener Zeit wiederfindet. Dies ist die Meisterschaft der Autorin, die in mühevoller Kleinarbeit eine Epoche wieder erstehen lässt in all ihrer Pracht aber auch in all ihren Abgründen und Gefahren und Irrtümern, wie es die unsäglichen Glaubenskriege waren, die Abertausende von Menschen und ihr Umfeld ohne Rücksicht veränderten, verstümmelten, beschädigten, töteten.
Poesie
Man findet poetische Wortgebilde, die wunderbar einfühlsam Jahreszeit, Landschaft, Gemüt und Seelenzustände, Seelenlandschaften gekonnt beschreiben, umschreiben und widerspiegeln : „Die anschließenden Monate hielten, was der Oktober versprochen hatte. Mit klirrendem Fuß stapfte Novembergrau ins Land, Raureif und Frost als Begleiter. Dezemberweiß tanzte den Schneeflockenreigen mit seiner bleichen Braut, der hochmütigen Polarkälte. Aus dem hohen Norden war sie angereist, malte glitzernde Eisblumen an Fensterscheiben, flocht Flüssen und Weihern Zöpfe aus Winterhaut, setzte Bäumen und Sträuchern funkelnde Silberdiademe auf verschneite Häupter...“
Es ist diese so angenehm zu lesende Sprache, dieses Spielen mit den Stimmungen, dem Gemüt, den Empfindungen:“Die Dynamik der Musik steigerte sich, schwoll dramatisch an, zirkulierte in rasender Geschwindigkeit durch die Luft. Allegro. Forte. Schneller und schneller rotierte der biegsame Körper. Grazile Beine wirbelten über das Parkett. Elfenfüße steppten in eisenbeschlagenen Lackschuhen. Gleichzeitig klappte die Tänzerin hölzerne Kastagnettenschälchen so geschwind gegeneinander, dass es unmöglich war, die Bewegungen mit den Augen zu verfolgen.
Leib und Seele verschmolzen, wurden eins, schwirrten wie verwunschene Nachtvögel durch die allmählich einsetzende Dämmerung.
Erlesen
Neben diesem Handlungsstrang bildet die Autorin mit viel Liebe zum Detail und der Historie einen wahren Mikrokosmos an Schicksalen, Begebenheiten, Figuren und Ereignissen, der staunen macht in seiner technischen Ausgefeiltheit und Brillianz. Da wird nichts dem Zufall überlassen, sämtliche Handlungsebenen münden schließlich in ein ein fulminantes grandioses Finale,das Gloria Frost in ihrer unnachahmlichen Art mit technisch raffiniert eingesetzten Spannungselementen erzeugt.
Vielerlei Namen und Geschichten sind in diesem seitenstarken Werk zusammen gekommen: ein Kaleidoskop an Menschen aus jener Zeit: Könige, Adel und Volk, verschrobene, kauzige Figuren, aufrechte, gläubige, ehrliche Streiter, verschlagene, falsche, hinterlistige Versucher, Henker, Mörder und Verleumder.
Wie Isabella durch dieses Dickicht an Fallstricken, Aufgaben, Mühen und Bewährungsproben wandert, fesselt von Anfang an.
Wer eine Abenteuerreise in die Vergangenheit antreten möchte, wer die wirklich großen Fragen um Liebe, Leben, Tod, Hoffnung und Glück erleben, erlesen möchte, dem sei diese literarische Kostbarkeit ans Herz gelegt.
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