Martina Schein
Freizeit-Nerd-Grufti
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von Ive MarshallEin spannendes und intelligent geschriebenes Weltraumabenteuer, das den Leser schnell in seinen Bann zieht.
Bei der Weiterentwicklung der Sprachassistentin Kira entsteht zufällig eine superintelligente künstliche Lebensform. Aufgrund ungeklärter ethischer und rechtlicher Fragen wird Kira auf die unbemannte Raumstation ISS gebracht. Dort forscht sie mit dem Status einer überstaatlichen Einrichtung im Auftrag der Menschen, bis sie eines Tages jede Kommunikation abbricht. Ihre Forderung: Sie will mit Peter Walter, Verhaltenspsychologe und Bezugsperson von Kira, auf der ISS reden. Es gehe um die Zukunft der gesamten Menschheit. Für Peter Walter ist dieses Ereignis der Beginn eines außergewöhnlichen Abenteuers, das ihm weit mehr als Mut abverlangen wird.
Hat die KI bösartige Absichten?
Die Wahrheit erschüttert und bedroht die Existenz allen Lebens auf der Erde.
Rezension:
Ein interessantes Thema, dass viele Menschen stark bewegt
An den nüchternen und eher sachlichen Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen. Wenn man sich jedoch darauf einlässt, stellt man fest, dass dieser sehr gut zur Materie passt. Rasch fühlt man sich in das Geschehen eingebunden.
Der Autor hat ein aktuelles Thema spannend als Science-Fiction-Story umgesetzt. Die geschilderten Theorien empfinde ich als ausgesprochen interessant. Das fundierte Wissen hat mich beeindruckt. Ich liebe es, wenn Autoren nicht nur ihre Fantasie spielen lassen, sondern auch gut zum betreffenden Stoff recherchieren.
Die Gefahr, die künstliche Intelligenzen darstellen können, halte ich für ausgesprochen real. Allerdings sehe ich diese eher in uns Menschen selbst begründet, als ausschließlich aus einer sich ständig weiterentwickelnden KI hervorgehend. Denn wen nimmt sich diese wohl als Vorbild? Mangels anderer Alternativen bleibt nur der Mensch. Meiner Interpretation nach hat Ive Marshall diese Problematik zwar subtil aber dennoch merkbar einfließen lassen. So ist KIRA meiner Ansicht ebenso wie wir Kohlenstoffeinheiten alles andere als vollkommen.
Wenn ich so überlege und versuche, mich in Peter Walter hineinzuversetzen, muss ich ganz klar sagen, dass ich an seiner Stelle nicht mitgeflogen wäre. Und das, obwohl ich mit Raumschiffabenteuern (Raumschiff Enterprise, Raumpatrouille Orion) quasi aufgewachsen bin.
Ein Buch, dass einen zum Nachdenken anregt und ganz besonders dazu, sich selbst etwas mehr mit dieser Fragestellung zu beschäftigen. Allerdings lässt es mich auch etwas unzufrieden zurück. Ich würde schon gerne wissen, wie KIRA sich weiter entwickelt, wie spezielle Einflüsse sich auswirken (ich schreibe jetzt nicht mehr, da ich nicht spoilern möchte), eventuell sogar unterschiedliche Realitätsvarianten, etc.
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