Krimi Ruth Rendell

Nicolina

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Ruth Rendell, eine der ganz großen englischen Krimi-Autorinnen, ist ja heuer leider verstorben. Bis zu der Meldung von ihrem Tod hatte ich noch nie eines ihrer Bücher gelesen. Der Name war mir zwar nicht unbekannt, doch habe ich so viele Bücher, die es noch zu lesen gilt, dass ich mich nie weiter mit ihren Büchern, speziell die \"Wexford-Reihe\", beschäftigt habe. Nach einem Tipp von Christoph (vielen Dank :D) habe das aber zum Anlass genommen, mir den ersten Band der Wexford-Reihe vorzunehmen:




Chief Inspector Wexford steht vor einem Rätsel: Margaret Parsons wurde erdrosselt, und es gibt weder Hinweise auf den Täter noch auf ein Motiv. Zusätzliche Verwirrung stiftet ein teurer Lippenstift, der in der Nähe Tatorts gefunden wurde – denn Margaret benutzte nie Make-up. Wer sollte am Tod einer unbescholtenen Hausfrau Interesse haben? Der Lippenstift erweist sich als Eigentum einer schönen, aber untreuen Ehefrau. Ungewöhnlich sind auch die Gedichtbände, die man unter Margrets Sachen findet und von deren Existenz der Ehemann keine Ahnung hatte. In den Büchern finden sich leidenschaftliche Widmungen eines Unbekannten namens Doon. Allerdings sind sie bereits mehr als zwölf Jahre alt …

Dieser Krimi war gut zu lesen, der Schreibstil der Autorin recht flüssig. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat. Der Fall selbst ist jetzt nicht wirklich spektakulär, jedoch mit einem überraschenden Ende. Da das Buch nicht recht lang ist, ca. 165 Seiten, hatte ich es an einem Feiertag durch. Geschrieben vor über 50 Jahren muss man sich ein wenig in die vergangenen Zeiten hineindenken, daran musste ich mich von Zeit zu Zeit wieder selber erinnern. (zum Beispiel, wenn die Frau als Ehebrecherin gebranntmarkt wird, weil sie sich mit einem anderen Mann zum Mittagessen verabredet, oder dass es damals Leute gab, die kein Festnetztelefon hatten, von Handy ganz zu schweigen,...) Ein wenig hat mich gestört, dass sie etwas zu wenig Absätze macht, so war manchmal kaum zu erkennen, dass der Text schon wieder von einer anderen Person handelte.


Es ist dies der erste Teil einer 25-teiligen Serie um Inspektor Wexford, der in diesem Krimi noch etwas farblos ist, da er von der Autorin eigentlich kaum beschrieben wird, ebenso wie sein Partner Inspektor Burden, aber es gibt ja noch 24 weitere Teile...


Fazit: Mir hat\'s ganz gut gefallen, ich find\'s immer mal wieder nett, zwischendurch etwas aus einer Zeit zu lesen, wo Laptop\'s, Handys oder Internet noch gänzlich unbekannt waren. Ich werde sicher von Zeit zu Zeit weitere Bücher dieser Reihe (natürlich der Reihe nach :)) lesen, um den Inspektor näher kennen zu lernen, auch interessiert mich, wie sich die Charaktere im Wandel der Zeit entwickeln, umfasst diese Serie doch knapp 50 Jahre!
 
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