Sci-Fi Tad Williams: Otherland #1 - Die Stadt der goldenen Schatten

Manuel

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In nicht allzu ferner Zukunft hat sich das weltweite Netz zu einer vollständig virtuellen Realität weiterentwickelt, die ihren Nutzern mittels Implantaten erlaubt mit all ihren Sinnen einzutauchen. Vorallem Jugendliche ziehen sich immer mehr aus dem RL, dem realen Leben, zurück, und verbringen ihre Zeit zunehmend in den virtuellen Simulationen.
Plötzlich fallen immer mehr Kinder aus unerklärlichen Gründen während ihres Aufenthalts im Netz ins Koma. Renie Sulaweyo, die an einer südafrikanischen Hochschule den Umgang mit den VRs, den virtuellen Realitäten lehrt, beginnt im Netz nach dessen Ursache zu forschen, als ihr kleiner Bruder ebenfalls das Bewußtsein verliert.
Dabei stößt sie auf das geheimnisvolle Otherland-Netzwerk, welches eine Vielzahl virtueller Welten enthält, deren Realismusgrad alles auf der Welt bekannte in den Schatten stellt. Die sogenannte Gralsbruderschaft, eine Verbindung bestehend aus den reichsten und mächtigsten Menschen der Welt, hat dieses Netzwerk erschaffen um, darin lebend, Unsterblichkeit zu erlangen und dazu bemächtigen sie sich offenbar der im Koma liegenden Kinder.
Um ihren Bruder zu retten betritt Renie, zusammen mit einem ihrer Schüler, dem Buschmann !Xabbu, und der geheimnisvollen Hackerin Martine das Otherland-Netzwerk, mit dem Plan, es von innen heraus zu zerstören und trifft dabei auf eine kleine Gruppe von Menschen, die es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht hat hinter die Geheimnisse des Netzwerks zu kommen. Zusammen begeben sie sich auf eine fantastische Reise durch die, teilweise grotesken, virtuellen Welten und ahnen nicht, dass sie den Kampf gegen einen übermächtigen Gegner aufgenommen haben.
Denn innerhalb von Otherland sind die Mitglieder der Gralsbruderschaft keine normalen Menschen. Sie sind Götter.



Aller Anfang ist schwer: Die Geschichte der Otherland-Reihe findet auf verschiedenen Realitätsebenen, virtuellen wie auch realen, statt, und wird aus der Sicht vieler Charaktere erzählt, deren Verbindung mit dem Netzwerk und auch deren Motivation, wie auch das Netzwerk selbst, am Anfang nur ein übergroßes Rätsel darstellt. Auf der Suche nach Brücken zwischen den einzelnen Erzählsträngen entfaltet sich dem Leser eine einzigartige Mischung aus Sciencefiction, Cyberpunk und Fantasy.
Es ist faszinierend wie Tad Williams es vermag ein Vielzahl glaubwürdiger Welten zu erschaffen, die alle parallel zueinander existieren:
Die reale Welt spielt in einer sehr vertraut wirkenden Zukunft, in der das Netz das Leben der Menschen bestimmt, die Kluft zwischen arm und reich sich weiter vergrößert hat, und große Konzerne das Sagen haben, während innerhalb der virtuellen Realitäten keinerlei Grenzen zu existieren scheinen. Von harmlosen Abenteuerwelten in bester 'World of Warcraft'-Manier bis hin zu abgründigen Todessimulationen vermag das Netz jede noch so kranke Neigung zu befriedigen.
Dem Ganzen die Krone aufzusetzen vermag nur das geheimnisvolle Otherland-Netzwerk selber: ein Venedig des 16.Jahrhunderts, ein riesiger Dschungel, dessen Besucher auf Insektengröße geschrumpft werden, das von Griechen belagerte Troja, ein im 'Krieg der Welten' spielendes, von Marsianern besetztes London, eine riesige, zweidimensionale Küche, die in einer grotesken Comicwelt existiert, und in jeder Welt gilt es andere Gefahren zu überwinden.


Fazit: Wer sich einmal nach Otherland begeben hat, wird es nicht mehr verlassen wollen, ehe nicht auch das letzte seiner Rätsel gelöst ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Jan

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Otherland ist definitiv empfehlenswert! Wer den Stil des Autors mag, dem sei auch seine Drachenbeinthron-Serie ans Herz gelegt. Wer eher mehr action und weniger erzählerische Elemente verträgt, der mag vielleicht seine Southmarch-Bücher. Aber Otherland hat schon einen ganz eigenen Reiz...
 

Matrix

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Die Otherland-Serie kriegt eine klare Empfehlung.
ScienceFiction und Fantasy werden hier wirklich erstklassig vereint.
 

Miko

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Ich hab es vor Jahren sehr gern gelesen. Vor allem \"Die Stadt der goldenen Schatten\" hat mir sehr gut gefallen. Allerdings fand ich den 4. und letzten Teil sehr mühsam und langatmig, so daß ich teilweise kurz vorm Abbrechen war.
 

Don.Zwiebel

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Ich hab es vor Jahren sehr gern gelesen. Vor allem \"Die Stadt der goldenen Schatten\" hat mir sehr gut gefallen. Allerdings fand ich den 4. und letzten Teil sehr mühsam und langatmig, so daß ich teilweise kurz vorm Abbrechen war.

Obwohl der zum Ende hin nochmal so richtig interessant wird finde ich. Ich hatte eher zwischendurch bei Band 2 und 3 so meine Schwierigkeiten.
 

pebbles

ebook-nerd deluxe
Ich habe vor einigen Jahren versucht Otherland zu lesen und bin kläglich gescheitert. Und ich kann nichtmal genau sagen, weshalb ich Teil 1 mittendrin abgebrochen habe. Ich kam mit Williams\' Schreibstil damals überhaupt nicht klar und habe mich durch die Kapitel geschleppt. Nachdem ja so viele begeistert darüber schreiben, sollte ich vielleicht nochmal einen Versuch wagen, vielleicht bin ich ja nun \"reif\" dafür.


Gibt es die Otherland-Bücher eigentlich schon als eBook oder wurde das noch nicht nachgezogen?
 

Trillian

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Diese Reihe hat mich vor vielen vielen Jahren wieder zum Lesen gebracht. Innerhalb kürzester Zeit habe ich alle vier, doch relativ dicke, Bücher regelrecht verschlungen. Seitdem lese ich nicht nur viel mehr, sondern bin auch ein Fan von Tad Williams Büchern. Wobei ich gestehen muss, dass keine andere Reihe an Otherland herankommt - auch wenn ich jede einzelne Seite von Memory Sorrow and Thorn oder Shadowmarch genossen habe. Ich kann Otherland wirklich ausnahmslos empfehlen!
 

Trillian

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Ich habe vor einigen Jahren versucht Otherland zu lesen und bin kläglich gescheitert. Und ich kann nichtmal genau sagen, weshalb ich Teil 1 mittendrin abgebrochen habe. Ich kam mit Williams\' Schreibstil damals überhaupt nicht klar und habe mich durch die Kapitel geschleppt. Nachdem ja so viele begeistert darüber schreiben, sollte ich vielleicht nochmal einen Versuch wagen, vielleicht bin ich ja nun \"reif\" dafür.


Gibt es die Otherland-Bücher eigentlich schon als eBook oder wurde das noch nicht nachgezogen?

Also wenn ich mich nicht irre, dann gibt es die Otherland Reihe auf Deutsch nicht als ebook - zumindest bei Amazon nicht. Auf Englisch würde es sie aber geben. Das finde ich nämlich sehr merkwürdig, da es Das Geheimnis der großen Schwerter (Memory Sorrow and Thorn) schon für den Kindle gibt.
 

farbgrafik

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Die Otherlandbände hab ich in einem Rutsch gelesen, schon damit ich den Überblick nicht verliere. Ich fand sie genial, vor allem auch die Idee dahinter, die mir manchmal sooo weit hergeholt gar nicht vorkommt. Das Einzige, was ich nicht gelesen habe war diese kleine Kurzgeschichte dazu, ich glaube sie hieß \"der glücklichste tote Junge der Welt\" - da bin ich irgendwie nicht rangekommen.
 

Maple

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Am Anfang war es schwierig reinzukommen und die Geschichten der unterschiedlichen Protagonisten zu entwirren. Aber als ich dann alle kannte, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit ihnen weitergeht.


Ich weiß nicht, ob ich es heute noch genauso gut fände, weil ich ja nicht mehr so bin, wie ich damals war. Aber damals fand ich das Werk echt genial.
 

serverus

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ICh habe die 4 Romane als Radiohörspiele gehört, es gibt dazu eine tolle Inszenierung mit über 220 Sprechern vom HR,
Regie Walter Adler. Tad Williams hat wirklich eine tolle, phantastische Welt erschaffen. Alleine die 1. WK oder Alice im Wunderland artigen Sequenzen, eine tolle Geschichte.
 
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