Ich würde vielleicht noch dazu die Ausgangssituation analysieren: was kostet ein gedrucktes Medium, was kostet in Wirklichkeit ein E-Book (Anschaffungskosten Gerät, E-Book an sich)? Was kann ich mit dem jeweiligen Medium im Nachhinein tun?
Z.B.: Ich kann neue sowie gebrauchte Bücher kaufen (und lesen selbstverständlich). Vielleicht suche ich eine ganz bestimmte Position, die gar nicht als E-Book zur Verfügung steht, oder aber bin ich lesesüchtiger Sparfuchs und greife auf gebrauchte Bücher zu, die erst vor Kurzem erschienen sind? Die Möglichkeiten neue und gebrauchte Bücher zu kaufen sind beinahe unbegrenzt. Da spielt es keine Rolle, in welcher Sprache und in welchem Land ich mir meine Bücher besorge.
Das alles kann ich mit gedrucktem Medium tun.
Was ist aber mit E-Book? Selbst ältere Bücher, die zwar verfügbar sind, sind nicht automatisch vielleicht billiger. In den USA ist es üblich, dass die Buchhändler untereinander die Bücher zum Teil zum Kampfpreis anbieten. Anders ist es aber bei uns: Preisbindung. Wenn ich für ein gut erhaltenes Buch nur paar Euro ausgeben kann, warum soll ich für E-Book noch mehr bezahlen? Und selbst bei neuen Bücher ist ";das Ersparnis"; einfach nur lächerlich.
Die E-Books sollten eben deutlich billiger werden, als das gedruckte Medium, Schließlich entfallen eben die Druck- und Transportkosten. Kein Mensch mit gesundem Verstand wird es je glauben, dass diese Kosten 3-4 € pro Buch ausmachen! Warum geht es nicht, wie oft bei der Fachliteratur, da hat man beides (allerdings meist als PDF-Datei, für E-Reader nicht besonders tauglich). Warum darf ich die Freiheit nicht behalten, wie und wann ich welches Medium lesen möchte? Die E-Book nimmt mir die Freiheit ab, weil ich mich aus Kostengründen (jetzt man von Platzgründen zu Hause auf dem Regal oder unterwegs in der Tasche ganz abgesehen) eben entscheiden muss, was ich kaufe. Oder ich zahle beinahe doppelt: Buch für Zuhause, E-Book für unterwegs. Buch kann ich immer noch verschenken, ausleihen, verkaufen. Und E-Book? Weitergeben geht nicht, Ausleihangebot ist mehr als nur armselig. Ein E-Book mal schnell der Schwester mailen? Das geht nicht. Das Buch beim nächsten Besuch in die Hand zu drücken, das geht schon.
Für mich persönlich sind das die Gründe, warum ein Lesegerät eine Fehlinvestition war. Die Idee, die dahinter steckt, finde ich großartig. Die Umsetzung aber katastrophal, oder eher eine pure Abzocke. Schade drum... Mein Kobo Touch liegt seit April da. Und mir gehen schon die Ideen aus, wie ich noch sonst das Gerät nutzen kann, ohne Vermögen für Buch und E-Book auszugeben und trotzdem viel lesen zu können.