Doch. Schnäppchenpreise, verbietet die Preisbindung gerade nicht! Die Preise müssen nur vom Verlag festgelegt werden.
Gesendet mit meinem C64
Ja, der Verlag muss den Preis festlegen - und er muss für alle Abnehmer gelten. Daher findet man die \"Schnäppchen\" von Amazon, soweit sie von anderen Verlagen stammen, auch bei allen anderen Anbietern zum gleichen Preis. Bei seinen eigenen Büchern, die es nur als AZWs gibt, ist das natürlich nicht der Fall.
Die Bücherflatrate ist sicher ein Geschäftsmodell, dass erst durch den E-Buch Markt möglich wurde. Ob dass wirklich lohnt, wird sich zeigen. Für mich kommte es nicht in Frage. Letztlich ist es doch nichts anderes als eine Onleihe mit etwas anderen Bedingungen.
Wichtig ist bei allen Modellen, dass die Beteiligten nicht zu kurz kommen. Wie sich ja immer in den Diskussionen zeigt, sind es gerade die Middleman, die um des günstigeren Preises herausgekürzt werden sollen, die für die Qualität eines Buches ziemlich entscheidend sind, Lektoren, Hersteller, auch Vertrieb und Marketing, die ohnehin schon schlecht verdienen. Ganz abgesehen von den Buchis, die ja meinst nach Einzelhandelstarif bezahlt werden. Und genau deswegen haben Bücher eine Preis - und die Redewendung von \"den Verlagen Feuer unterm Hintern machen\" ist auch aus diesem Grund bloß zynisches Geschwätz.
Preisbindung: Da bin ich etwas gespalten. Sicher werden die Preise für Literatur jenseits der Mainstream stabilisiert - und die Verlage haben über Quersubventionen auch mehr Möglichkeiten, zu experimentieren - allerdings ist die Frage, ob bei 80.000 Neuerscheiniungen pro Jahr (mit Selfpublischern über 150.000) nicht ein gewisser Schwund an Titeln tragbar wäre. Und der Hauptgrund, den Erhalt von Buchhandlungen und einer flächendeckenden Buchversorgung, ist meiner Meinung nach in Zeiten von Internetz und Online-Bestellung nicht mehr so relevant, flächendeckende Buchversorgung braucht nicht mehr den lokalen Buchhandel. Allerdings würde ein Wegfall einer Dominanz von Amazon in die Hände spielen - es ist nicht so sehr das Monopol, dass ich fürchte, sondern wirklich die Arbeitsbedingungen, die sich aus dem Billigbuchhandel ergeben. Mein Fazit also hier: keine Experimente!