Aber auch im eBook-Bereich hat die Vorstellung von Spritz durchaus große Wellen geschlagen, denn die Idee Bücher ebenfalls so schnell lesen zu können, scheint für manche durchaus attraktiv zu sein.
Das ist so gar nichts für mich.
Einerseits möchte auch ich entspannen, genießen, ganz tief in das Buch eintauchen und eins werden mit dem oder den bevorzugten Protagonisten.
Dann lese ich auch ab und zu einen Absatz erneut.
Ferner markiere ich zwischendrin das eine oder andere.
Das alles geht beim Lesen auf diese Weise gar nicht.
Selbst wenn man die Geschwindigkeit individuell einstellen kann, bin ich mir absolut sicher, dass dies niemals meins werden wird. Ich möchte bitte den ganzen Text (natürlich jeweils einer Seite) vor Augen haben und nicht nur einzelne Wörter. Ferner bestimmt beim Lesen genau EIN Mensch die Geschwindigkeit - ich! Und wenn es mal nur 98 Wörter pro Minute sind, ist das für mich auch vollkommen in Ordnung. Bei manchen Büchern muss ich ganz einfacher langsamer lesen, um durchzublicken. Nicht jedes eBook liest sich so schnell wie beispielsweise die Bücher von
Thomas Herzberg. Und diese Individualität (denn jeder Mensch liest anders) kann meiner Ansicht nach heute noch kein Programm abdecken.
Das von Hamlok genannte Querlesen zum Beispiel bei Fachbüchern und -Artikeln überlasse ich meinem Schatz. Im Gegensatz zu mir beherrscht er das.
Gerade zum Lesen von Belletristik erscheint die Sache unter diesem Blickpunkt aber ein wenig widersinnig. Zumindest in meinen Augen. Ich persönlich will nicht durch gute Geschichten hetzen bzw. gehetzt werden (!), sondern im Buch versinken und auch mal unvermittelt meine Gedanken schweifen lassen können. Auch wenn in der heutigen Welt immer alles schneller, größer, besser sein muss, beim Lesen in der Freizeit dürfte für die meisten eBook-Nutzer sicherlich der Entspannungswert im Vordergrund stehen und wohl weniger die Zeiteffizienz.
Das unterschreibe ich.
Für mich ist das eher abschreckend und garantiert kein Kaufgrund.
Genau das Gleiche empfinde ich ebenfalls. Würde beispielsweise ein Reader angeboten werden, auf dem man
nur so die eBooks lesen kann, wäre das für mich zu 100 Prozent ein Grund, diesen Reader nicht zu kaufen.