Altschneider
...ja genau, jetzt kommt (natürlich!) die Argumentation, dass das Buch \"grottig\" sein muss... das einzig ERBÄRMLICHE ist dieser Kommentar... merken Sie das nicht selber?
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Es handelt sich ja bei dem, was der Autor da abzieht, offensichlich um Eigenmarketing. Und warum sollte ein Autor, der seine sieben Zwetschgen beisammen hat, auf einer Klau-Plattform exklusiv veröffentlichen, wenn sein Buch lesbar ist. Immerhin gibt es zig andere Möglichkeiten, sein Buch zu verschenken. Und nein- ich werde mir das Buch nicht herunterladen - und damit Zugriffszahlen erhöhen und jemandem Aufmerksamkeit schenken, der mich manipulieren will. Natürlich ist es ein Vorurteil - das möge erlaubt sein, vor allem von jemandem, der so hasserfüllt und wenig reflektiert schreibt wie Sie. Habe ich da einen Nerv getroffen mit der Einschätzung?
Und ja, ich wehre mich nach wie vor gegen Menschen, die Freiheit schwätzen und egoistische Ausnutzen und Kriminalität meinen.
Diese absurde Aktion ist ja insofern aufschlussreich, als sie sehr klar zeigt, wie verlogen die gesamte Buch-Klau-Lobby ist. Das zur Sensation hochgejubelte exklusive veröffentlichen des Buches ist ja nur deswegen möglich, weil der Autor seine Urheberrechte wahrnimmt, eben dadurch die ausschließlich Verbreitung des Buches dem Gernegroß-Verleger der Klau-Plattform in die Hände gelegt hat. Das heißt doch, dass er Rechte für sich in Anspruch nimmt, dier er und sein Raubkopiererkumpel bei anderen mit Füßen treten, auf \"deren Befindlichkeiten sie keine Rücksicht nehmen können\". Denn was sollte jemanden daran hindern, das Werk des Autors sonstwo ins Internet zu stellen, außerhalb der Klau-Plattform? Internet kennt doch keinen Besitz (außer natürlich dem eigenen, wenn der allerdings angegriffen wird, dann wird es haarig und gemein).
Und das ist das Wesentliche an der gesamten Lobby, ob sie jetzt argumentieren, das Parasitismus an dem, was andere geschaffen haben, indem man auf Diebesgut zugreift, ist völlig in Ordnung, wenn nicht sofort und gleich die eigenen Wünsche Befriedigung finden, ob sie meinen, man müsse über Besitzt im Netz nachdenken, weil sie die Zukunft des Netztes nur in der Möglichkeit des kriminellen Nutzens sehen, ob sie jetzt Kickstarterverlage vorschlagen, die die Baker finanzieren und dann die Bücher an alle anderen umsonst verteilen und wenn nicht, kann man darauf halt keine Rücksicht nehmen usw., es ist immer das Gleiche, eine Klientel, die für sich - und nur für sich, in Anspruch nimmt, auf Kosten aller anderen ihre Freizeitvergnügungen umsonst zu bekommen - sozial-kultureller Parasitismus eben. Es ist so verdammt rückständig, wie im 18. Jhd. als irgendwelche selbstherrlichen Landes- und Provinzfürsten ihren Speichelleckern Druckprivilegien erteilten, ohne Rücksicht auf andere Autoren und Verlage. Und da soll die Reise wieder hingehen, nachdem man das seit 300 Jahren überwunden hat? Tolle Entwicklung.
Das ist wie bei der Piraten Partei, die ja als politscher Arm der Generation Gier sogar noch weitergeht, und nicht nur eine deutsche Version der Popolo della Liberta Italiens darstellt (auch hier Straffreiheit als Freiheit), sondern mit dem Plakat Teilen ist das neue Haben (und gleich auf dem Plakat die Hand aufhält) zeigt, wo es langgehen soll - den natürlic ist für diese Klientel, wie das Bild zeigt, ja auch Nehmen das neue Geben. Die reaktionäre Vorstellung, das eine selbsternannte Elite auf Kosten von allen anderen lebt und das Recht dazu hat, ist dann Feudalismus 2.0. Und die eigenen Recht sind ganz, ganz wichtig, aber die Rechte von anderen zählen nicht, wenn sie dem eigenen Interesse entgegenstehen. Und genau das ist ja mit der \"exklusiven\" Veröffentlichung gemeint.
Es ist so absurd, dass es eigentlich lustig ist. Aber nach dem Interview gehört der Autor eigentlich nicht der Spaßbrigade an - sondern will verzweifelt in die Öffentlichkeit. Und da er den Weg gewählt hat, Kriminelle zu unterstützen, und da er SEIN Urheberrecht so zentral in den Mittelpunkt stellt mit seiner Exklusivität, ist er erbärmlich, ja.
Während es, denke ich in meinem Fall, nicht zu den Qualifikationskriterien gehört, jeden Titel einer illegalen, von Kriminelle betriebenen Internetplattform zu kennen.
Gerade in der Pervertierung von Werten, Unfreiheit Freiheit zu nennen, Egoismus Notwendigkeit, Unrecht Recht, liegt die große Gefahr der Raub-Kopier-Lobby. Dem Leser kann es eigentlich egal sein, aber weil der Schaden für alle so hoch ist, ist es im Interesse aller, nicht den Raubkopiererfreunden die Diskurshoheit zu überlassen. Wenn Böses als Gutes benannt wird, wird Widerstand zu Pflicht. Deswegen
Keine Macht der Buch-Klau-Lobby - für freie und unbeschränkte E-Bücher! Und natürlich für die Rechte des Einzelnen und die Freiheit des Internets.
Auch die Aussage, das es jetzt EIN legales Buch auf der Plattform gibt, ist so daneben...es gibt hunderte LEGALE Bücher dort, da hier auch die urheberrechtsfreien Bücher mit aufgenommen werden, sorry, das ich das jetzt auch mal sagen muss...machen Sie sich doch nur ein kleines bisschen schlau, bevor Sie so einen Blödsinn hier in die Runde streuen...
Ach, die sind da exklusiv? Sie scheinen ja ein echter Kenner zu sein.