Ebook-Reader in der Schule?

valan

New member
Ich bereite gerade ein Projekt für die Schule vor und habe ein paar Fragen die ihr mir hier vielleicht beantworten könnt.
Es geht um ebook-Reader in der Schule als Ersatz für die normalen Schulbücher.
Mir ist klar, dass man einige Arbeitsbücher nicht ersetzten kann da man ja darin schreiben muss(ich habe aber auch schon einen Ereader mit Notizfunktion gesehen), aber es gibt so viele Bücher die man ohne Probleme digitalisieren könnte, da man nur in ihnen liest.
Die Vorteile liegen auf der Hand:


Ich habe 20 Schulbücher mit einem Gesamtgewicht von ca. 13kg. Alle zusammen im Reader hätten nicht mehr als 900g.


•Laut Arzt sollte ein Schüler nicht mehr als 14% seines Körpergewichtes in der Schultasche tragen: 13-jähriger Schüler wiegt im Durchschnitt 50kg d.h. er darf nicht mehr als 7kg tragen bevor es zu Haltungsschäden kommt. Mit einem Reader würde man nicht annähernd an diese Gewicht rankommen.


•Außerdem sind die Bücher ein großer Platzverbrauch sowohl in der Schule als auch zu Hause.


•Die Druck- und Anlieferungskosten der Bücher fallen vollkommen weg.


•Jedes Buch das für den Unterricht zusätzlich gekauft werden muss kann direkz auf dem Reader gespeichert werden. Genauso können auch Arbeitsunterlagen vom Lehrer für die Schüler direkt auf den Reader gespielt werden.


•Die vorher erwähnten 20 Bücher kosten mir nichts wegen der Schulbuchaktion kosten dem Staat jedoch 181,81€. Ein Reader kostet bei nicht so viel.


•Zu guter letzt noch die Umweltbelastung der gedruckten Bücher. Es werden zu Schulanfang 8 Mio. Bücher verteilt. Man kann sich denken, dass das viele Bäume sein müssen.


Jetzt Meine Fragen an euch:


• Welcher Reader wäre Ideal?
Er sollte möglichst folgende Features haben:
• ink-Farbdisplay
• erweiterbarer Speicher
• zumindest mittelgroßes Display
• die gängigen ebook Formate
• die gängigen Audio Formate
• die gängigen Video Formate
• W-LAN
• mind. 1 Tag Akkulaufzeit
• USB Eingang
• möglichst leicht


• Ich bitte um alle möglichen Beiträge zu Nachteilen und warum das nicht verwirklichbar wäre. Und natürlich alle anderen Beiträge die irgendwie damit zu tun haben.


LG
Valentin
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Gängige Videoformate und die restlichen Spezifikationen schließen sich im Prinzip aus. Auch wenn es ein paar Technikdemos gibt, die zeigen wie man Videos auf eInk-Displays realisieren kann, Endprodukte die das können gibt es nicht.


Die meisten eBook Reader haben ein 6 Zoll großes Display. Die nächst größeren aktuellen Geräte in der Regel schon 9,7 Zoll und sind mit über 300 Euro wohl auch nicht mehr in dem von dir angestrebten Preisrahmen. Farb-eInk-Geräte gibt es im Moment nur eines und das kostet knapp 400 Euro (
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
)


Also im Grunde kommen meiner Ansicht nach 2 Geräte in Frage:
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
(ab 139 Euro)
oder
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
(ab 149 Euro)
 

valan

New member
danke ottischwenk und Chalid
ihr habt mir sehr geholfen


welche tablets würden denn in frage kommen?
 

capthowdy

New member
Von einem Tablet würde ich auf jeden Fall abraten. Das ersetzt das "Ich hab mein Buch zuhause vergessen" durch ein "Ich hab vergessen mein Buch aufzuladen".
Zudem ist die Gefahr gegeben, dass diverse Apps und Spielereien im Unterricht interessanter werden, als der Inhalt des Buches.
Interessant wäre noch der angepeilte Altersrahmen, wenn es sich dabei z.B. um angehende Abiturienten handelt, macht diese Anschaffung in meinen Augen wenig Sinn, da man die Literatur ja in der Prüfung benutzen muss und es sinnig ist, wenn Textpassagen markiert werden können.
Ich würde generell von einem Tablet abraten (gerade dann, wenn viel Text gelesen werden muss).
Außerdem stellt sich noch die Frage des Urheberrechts, da du davon sprichst, Texte zu digitalisieren.
Da es sich ja nicht mehr um Privatgebrauch handelt, sondern die Texte in der Schule verwendet werden, könnte das problematisch werden.
Außerdem solltest du bedenken, dass nicht alle "kleinen" Reader PDF-Dateien gut lesbar darstellen. Daher würde ich vor allem diese Funktion (PDF-Reflow) im Vorfeld genau testen.
 

Krimimimi

New member
Hallo Valan!
Ich habe noch nicht ganz verstanden, wie die Sache gedacht ist. Alle Kinder einer Klasse (einer Schule) nutzen statt Papier- Schulbüchern aus Papier einen eBook- Reader bzw. ein Tablett.


Variante für alle Kinder:
-Wer soll denn die Hardware bezahlen, die Eltern? 'Das gibt ein großes Problem für Eltern mit vielen Kindern oder für Leute mit geringen Einkommen.
- Ich weiß nicht für welches Land du so ein Projekt planst. In Nordrhein- Westfalen in Deutschland ist es so, dass die Eltern etwa für 30 € im Jahr Schulbücher anschaffen müssen (je nach Schulform etwas unterschiedlich). Anschaffen müssen Eltern meist solche Bücher, in die etwas hineingeschrieben wird, die also nicht wiederverwendbar sind. Die anderen Bücher kommen von der Schule und werden mehrere Jahrgänge benutzt.
Das bedeutet, die Schule müßte ihre Papierschulbücher einmotten und komplett als eBook anschaffen. Das wird unser Kultusministerium mit Sicherheit nicht mittragen.
-wie gehen die Verlage mit der Materie um? Dürfen SchuleBooks verliehen werden? Die Schule müsste sie ja anschaffen und an die Schüler weiterverleihen. Wie oft dürften sie verliehen werden. Wie soll in dem Fall mit Kopierschutz etc. umgegangen werden?


Variante: nur für Schüler, deren Elten eine Gerät kaufen wollen- es besteht die Gefahr, dass es Neid zwischen den Schülern gibt, die elektronische Geräte benutzen können und denen, die Papierbücher benutzen müssen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Petra

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Hallo valan,


wie weit ist dein Projekt denn vorangeschritten? Hast du dich schon für einen bestimmen Reader/Tablet entschieden?
 

Mini

New member
Bei meinem Bruder in der Schule ist auch schon so ein Projekt in Gang, die machen das mit dem iPad, wollen das aber deutlich mehr in den Unterricht integrieren. Soweit ich weiß geben die meisten Schulbuchverlage noch keine eBooks ihrer regulären Schulbücher heraus. Die Schule heißt Ambrosius Blarer Gymnasium und ist in Gaienhofen, die können dir sicher viele Punkte für und gg das iPad/Tablets im Unterricht nennen.
 

Mini

New member
@ Krimimimi


Das Anschaffungsproblem wurde an der o.g. Schule über ein Leasingvertrag gelöst, Apple war da scheinbar ziemlich entgegenkommend. Darüberhinaus sind die Geräte versichert. Viele der Eltern haben trotz allem ziemlich Randale geschoben, das war wohl das größte Problem.
 

ekelpaket

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Ich kann das auch gut verstehen. Es ist nicht für jeden leicht einfach mal so ein Pad für die Schule zu kaufen.
 

Mini

New member
Deshalb gibts ja das Leasing. Ich habe 2 Geschwister, meine Eltern könnten uns auch nicht mal so allen 3 ein iPad für 500,- (oder mehr) kaufen können. Ist auch ziemlich realitätsfern soetwas anstreben, zumind meiner Meinung nach.
 
U

Unregistriert

Guest
Es müsste eine komplette Umstellung auf E-Books im ganzen Bundesland geben.
Das Kindle gibt es bereist für 69€. Das ist für die meisten Eltern bezahlbar.
Außerdem kann man mit dem Kindle nichts machen außer Bücher lesen, sodass Spielereien ausgeschlossen sind.
Die E-Book-Versionen könnten vom Staat beantragt und den Schülern zur
Verfügung gestellt werden. Wären die Bücher kostenlos könnte man pro Kind 50 € im
Jahr, jede Menge holz, Tinte, Geld und einen kaputten Rücken sparen
 
U

Unregistriert

Guest
Hallo, wir wollen an unserer Schule ein Projekt starten, Ebooks als Ersatz für Bücher in der Schule einzusetzen. Ich habe die Antworten hier aufmerksam gelesen und folgende Gedanken dazu. Die private Anschaffung sehe ich nicht als primäres Problem da für Wii, DS, Smartfone und Co auch immer genügend Mittel vorhanden sind. Vielmehr stellt sich die Frage, wie das Verlagswesen diesen Ideen entgegenschaut, denn das Verlagswesen ist meiner Meinung nach ein wesentlicher Teil des Motors \"Schulbuchwahnsinn\"in Deuschland. Der Durchbruch wird daher von Eltern und Lehrern ausgehen.
 

ebcme

Member
Hallo, wir wollen an unserer Schule ein Projekt starten, Ebooks als Ersatz für Bücher in der Schule einzusetzen.
Ebooks sind kein Ersatz für Bücher. Begreifen hat was mit anfassen zu tun. So wie man zuerst einmal Rechnen lernen sollte, bevor man Taschenrechner benutzt, sollte man Kindern erst einmal die Möglichkeit geben, ihre Umwelt zu begreifen.


Mit einem Buch - je nach Inhalt und Zweck - in unterschiedlicher Größe, Dicke und Layout, in dem ich z. B. zwischen zwei entfernten Seiten zum Vergleich mal schnell hin- und herblättern kann und unterschiedliche Seiten auch gleichzeitig im Blick habe, lernt es sich anders und - meiner Meinung - besser. Mit dem \"kostensparenden\" Ebooks (als Ersatz für Bücher) in Schulen tun wir unseren Kindern und damit unserer Zukunft keinen Gefallen.
 

Krimimimi

New member
Die private Anschaffung sehe ich nicht als primäres Problem da für Wii, DS, Smartfone und Co auch immer genügend Mittel vorhanden sind.

Ich sehe die private Anschaffung sehr wohl als Problem.
Zum einen gibt es immer noch eine Menge Leute, die einem Papierbuch den Vorzug geben. Die wird man sehr schwer davon überzeugen können, einen Ebook-Reader als Schulbuch-Ersatz anzuschaffen.


Ich glaube, ich wäre nicht begeistert, wenn ich meinem Kind ein Gerät kaufen muss, weil alle Kinder so ein Gerät benutzen wollen. Ich muss mich dann dem beugen, was die Schule beschließt. Wenn die sich z.B. für einen Kindle entscheiden, den ich persönlich nicht mag, dann muss ich so ein Ding kaufen.


Außerdem sind Ebook- Reader empfindliche Geräte, die bei Stoß oder Herunterfallen leicht kaputt gehen (im Gegensatz zu einem Schulbuch). Kennst du die Situation z.B. im Schulbussen. Bei uns sind sie so voll, dass da schon mal gedrängelt und geschubst wird. Folgekosten in Form einer Hülle (ca 30 €) sind ein Muss.


Schulbücher aus Papier werden oft von mehrere Schülern nacheinander genutzt, wie soll das mit Ebooks gehen?


Außerdem sehe ich folgende Situation vor mir. Schüler: \"Herr/ Frau Lehrer/in. Ich kann meine Matheaufgaben nicht machen, mein Akku ist leer und der Ebook- Reader ist gerade ausgegangen. Es müssten also genug Steckdosen in den Klssenräumen vorhanden sein, damit die Kinder notfalls an jedem Platz ihren Reader aufladen können.
 

Tmshopser

New member
...... Mit dem \"kostensparenden\" Ebooks (als Ersatz für Bücher) in Schulen tun wir unseren Kindern und damit unserer Zukunft keinen Gefallen.

Da prallen nun zwei große Lager mit ihren Meinungen aufeinander und geben Zündstoff für ausartende Diskussionen.


Unsere Gesellschaft verändert sich durch die Entwicklung in der digitalen Welt. Dieses können wir nicht aufhalten.
Warum sollte dann die Kinder nicht von Anfang an lernen mit den modernen Techniken umzugehen? Der Vergleich mit dem Rechnen/Taschenrechner hinkt zudem. Um dieses Gerät zu nutzen, muss man lesen und rechnen können.
Ein eReader dagegen ist lediglich ein Ersatz für das Papierbuch. Es ist für mich unerheblich, ob der Schüler den Text in digitaler Form oder herkömmlich(Buchform) vor sich hat. Er liest - und das ist wichtig.


Das krampfhafte festhalten an alten Formen nach dem Motto - das war schon immer so und muss auch so bleiben - Neukram ist Mist usw. - kann den Wandel nur etwas verzögern, aber nicht verhindern.


Übrigens gibt es auch in den Entwicklungsländern Projekte, wo die Schüler einen eReader mit allen notwendigen (Schul-)Büchern erhalten. Dort hat sich das offensichtlich bewährt.


Auch in den USA gibt es, natürlich durch den \"ach so habgierigen Hassgegner\" Amazon initiert, Massnahmen, wo Schulen mit Geräten ausgestattet werden. Lehrer können dort Unterrichtsmaterial direkt auf die eReader schicken.


Bisher ist doch alles was dort in den USA eingeführt wurde mit zeitlicher Verzögerung zu uns gekommen.
 

ebcme

Member
Warum sollte dann die Kinder nicht von Anfang an lernen mit den modernen Techniken umzugehen?
Ich habe nicht geschrieben, dass sie das nicht sollen. Ganz im Gegenteil, sie müssten viel mehr über moderne Techniken lernen als bisher.


Das krampfhafte festhalten an alten Formen nach dem Motto - das war schon immer so und muss auch so bleiben - Neukram ist Mist usw. -
Auch das habe ich nicht behauptet.


Augenmaß und Nachdenken! Nicht allem blind hinterherlaufen, was als \"modern\" gilt!


Übrigens gibt es auch in den Entwicklungsländern Projekte, wo die Schüler einen eReader mit allen notwendigen (Schul-)Büchern erhalten. Dort hat sich das offensichtlich bewährt.
Klar, das ist der Absatzmarkt von morgen.


Bisher ist doch alles was dort in den USA eingeführt wurde mit zeitlicher Verzögerung zu uns gekommen.
Und das soll als Argument für was gelten?
 

Krimimimi

New member
Unsere Gesellschaft verändert sich durch die Entwicklung in der digitalen Welt. Dieses können wir nicht aufhalten.

Ja, das ist richtig.
Die Gefahr, die ich sehe, ist aber eine weitere Spaltung von Arm und Reich in unserer Gesellschaft. Sollten digitale Geräte und Medien ihren Einzug in der Schule finden, so wir es bei unserem derzeitigen Schulsystem, wo vieles von den Eltern bezahlt werden muss, einigen Leuten finanzielle Probleme auslösen.
Ich weiß von einige Leute, für die ist es schwierig, einen vernünftigen Tornister zu kaufen oder verloren gegangenes Material (Zirkel, Taschenrechner etc.) zu ersetzen.
Ein vernünftiger Ebook- Reader kostet ein vielfaches von dem, was ein guter Taschenrechner kostet. Ich sehe halt die Gefahr, dass so ein Gerät schnell kaputt gehen kann (Displaybruch), verloren geht oder gestohlen wird.
 
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