ebooks und Buchpreisbindung

Haldar

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Ich bin bei der Buchpreisbindung dann doch eher skeptisch. Im allgemeinen kann ein Händler seine Preise frei bestimmen und der Markt regelt den Rest.
Warum geht das nicht bei Büchern?
 

Lillian

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Die Buchpreisbindung finde ich ganz in Ordnung. Über den Unterschied in der Besteuerung habe ich mich auch schon oft geärgert, denn er macht die Ebooks unnötig teuer. Die 2 Euro Ersparnis im Schnitt sind zwar nett, aber da man das Ebook ja nicht verleihen oder weiter verkaufen kann, könnte die Ersparnis doch um einiges höher sein.
 

LightWriter

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Haldar schrieb:
Warum geht das nicht bei Büchern?
Das liegt daran, das sich die Buchbranche im Verlauf von Jahrhunderten darauf festgelegt hat, das Bücher zu einem einheitlich festgelegten Preis verkauft werden und nicht im Preiswettbewerb stehen sollen. Dadurch haben auch kleinere Geschäfte eine Chance, weil sie gegen die Branchengrößen bestehen können. Ist also historisch gewachsen und wurde inzwischen gesetzlich festgelegt.
 

ingmar

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Das liegt daran, das sich die Buchbranche im Verlauf von Jahrhunderten darauf festgelegt hat, das Bücher zu einem einheitlich festgelegten Preis verkauft werden und nicht im Preiswettbewerb stehen sollen.

Schön, aber ich bin sicher andere Branchen hätten das auch gerne. Warum gibt es keine Greißler und Tante-Emma-Läden mehr, Fleischhauer (für D: Metzker), Gemüsehändler, Milchfrauen? Geschäfte für Schallplatten, kleine unabhängigen Lichtspielhäuser? Es muss zumindest die Frage erlaubt sein, warum das bei Büchern anders sein soll.


Und es muss auch die Frage erlaubt sein, ob ebooks hier wirklich gleich behandelt werden sollen. Ich halte die großen deutschen Ebuch-Portale jetzt nicht für besonders schutzwürdig, jedenfalls nicht mehr als andere E-Commerce-Seiten.


Dadurch haben auch kleinere Geschäfte eine Chance, weil sie gegen die Branchengrößen bestehen können.

Mehr schlecht als recht. Inzwischen gibt es nämlich eigtl. auch im Buchbereich nur mehr \"Supermärkte\" (Thalia & Co.), die neben ein paar Blockbustern hauptsächlich Papier, Geschenke, Malerbedarf und Krimskrams verkaufen. Die gute alte kleine inhabergeführte Buchhandlung gibt es auch nur mehr selten.
 

Miko

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Nur dieser Schutz der kleinen Buchhandlungen durch die Buchpreisbindung funktioniert ja sowieso nicht und dieses Argument ist daher invalid. Denn die sterben jetzt mit der Bindung genauso.
Der Markt wird von amazon, thalia & Co dominiert. Chancen haben nur einige wenige kleine Handlungen mit treuem Stammkundenstock bzw. Spezialhandlungen.
 

passionelibro

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Das liegt daran, das sich die Buchbranche im Verlauf von Jahrhunderten darauf festgelegt hat, das Bücher zu einem einheitlich festgelegten Preis verkauft werden und nicht im Preiswettbewerb stehen sollen. Dadurch haben auch kleinere Geschäfte eine Chance, weil sie gegen die Branchengrößen bestehen können. Ist also historisch gewachsen und wurde inzwischen gesetzlich festgelegt.

Da Bücher als Kulturgut zählen, wurden sie auch in unserer Verfassung geschützt - und somit soll es für jeden Bürger an jedem Ort in Deutschland möglich sein, das Kulturgut zum gleichen Preis zu erwerben. Dies wurde festgelegt, bevor es überhaupt digitale Medien und Internet gab.
Aber es wird noch heftig diskutiert über ebooks und die USt, daher nehme ich an, da wird es noch Änderungen geben ....
 

Dirk

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Zur Buchpreisbindung als solcher:
Früher eher ein Gegner der Buchpreisbindung, bin ich mittlerweile zu einem Befürworter geworden und zwar deshalb, weil ich nicht möchte, dass die großen Verteiler gegenüber den kleinen Geschäften, noch mehr und noch schneller in Vorteil geraten. Ohne Buchpreisbindung können die Großen die Kleinen verstärkt über den Preis verdrängen, was die Konzentration auf wenige Anbieter beschleunigt.
 

ebooker

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Da Bücher als Kulturgut zählen, wurden sie auch in unserer Verfassung geschützt - und somit soll es für jeden Bürger an jedem Ort in Deutschland möglich sein, das Kulturgut zum gleichen Preis zu erwerben. ....

Es gibt doch noch ganz andere Kulturgüter warum sind die nicht geschützt? Ist jeder billige Erotikroman ein Kulturgut ?


Gesendet mit meinem C64
 

Minigini

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Nur dieser Schutz der kleinen Buchhandlungen durch die Buchpreisbindung funktioniert ja sowieso nicht und dieses Argument ist daher invalid. Denn die sterben jetzt mit der Bindung genauso.
Der Markt wird von amazon, thalia & Co dominiert. Chancen haben nur einige wenige kleine Handlungen mit treuem Stammkundenstock bzw. Spezialhandlungen.

Dann liegt es an uns Lesern die kleinen Buchhändler zu unterstützen. Vor allem, da immer mehr auch E-Books anbieten.
Ich bin Österreicherin und war im Urlaub bei Libro (die waren früher ganz gut sortiert). Gut es war eine kleine Filiale am Land - aber die hatten KAUM Bücher. Romane - nur die Bestseller - und selbst die waren schon vor einem Jahr aktuell. Selbst in der Kinderbuchabteilung bin ich nicht fündig geworden. Außer der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? gab es kaum Bücher. Da ich auf der Suche nach einem Geschenk war, fand ich das doppelt enttäuschend. Beratung - null. Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Verkäuferin überhaupt lesen kann.
Die beiden - optisch kleineren Buchhandlungen am Stadtplatz - hatten dagegen ein wirklich gutes Angebot.
Thalia auf der Mariahilfer Straße (ziemlich groß) kann man auch getrost vergessen - außer man sucht nichts Bestimmtes und will sich nur mal umsehen. Ist wirklich nur ein Supermarkt und total unübersichtlich. Allerdings sind die meisten Verkäufer nett und wissen zumindest, wo sie nachsehen müssen, wenn man ein Buch sucht.


Die Mayerische finde ich ganz ok. Auch da sind die Verkäufer alle nett und kompetent. Scheinen auch wirklich alle an Büchern interessiert zu sein.


Wenn ich die Wahl habe, dann gehe ich trotzdem zum kleinen Buchhändler.
 

Krimimimi

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Ich finde die Buchpreisbindung auch gar nicht so schlecht. Wenn ich ein bestimmtes Ebook kaufen will, muss ich nicht lange suchen, wo es das am günstigsten gibt.
 

Rys

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Thalia auf der Mariahilfer Straße (ziemlich groß) kann man auch getrost vergessen - außer man sucht nichts Bestimmtes und will sich nur mal umsehen. Ist wirklich nur ein Supermarkt und total unübersichtlich.
Die Thalia-Filialen in denen ich bisher war, fand ich eigentlich alle ziemlich übersichtlich.




Unübersichtlichkeit (nicht (notwendigerweise) gleichbedeutend mit Unordnung!) ist für mich eher ein typisches Merkmal von unabhängigen, alteingesessenen Buchläden, Antiquariaten, etc. - und - da schon allein aufgrund der Größe - bei den richtig großen Buchläden.
Grundsätzlich finde ich so ein bisschen Unübersichtlichkeit gar nicht so schlecht - irgendwie gehört das doch zu einem Buchladen dazu 😉 da kann man viel schöner stöbern
 

Miko

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Dann liegt es an uns Lesern die kleinen Buchhändler zu unterstützen. Vor allem, da immer mehr auch E-Books anbieten.
Das ist klar.

Ich bin Österreicherin und war im Urlaub bei Libro (die waren früher ganz gut sortiert). Gut es war eine kleine Filiale am Land - aber die hatten KAUM Bücher. Romane - nur die Bestseller - und selbst die waren schon vor einem Jahr aktuell. Selbst in der Kinderbuchabteilung bin ich nicht fündig geworden. Außer der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? gab es kaum Bücher. Da ich auf der Suche nach einem Geschenk war, fand ich das doppelt enttäuschend. Beratung - null. Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Verkäuferin überhaupt lesen kann.
Libre ist nicht ohne Grund von der Bildfläche verschwunden (inkl. anderer Skandale)

Thalia auf der Mariahilfer Straße (ziemlich groß) kann man auch getrost vergessen - außer man sucht nichts Bestimmtes und will sich nur mal umsehen. Ist wirklich nur ein Supermarkt und total unübersichtlich. Allerdings sind die meisten Verkäufer nett und wissen zumindest, wo sie nachsehen müssen, wenn man ein Buch sucht.


Die Mayerische finde ich ganz ok. Auch da sind die Verkäufer alle nett und kompetent. Scheinen auch wirklich alle an Büchern interessiert zu sein.
Aber auch die Mayerische ist total vollgerammelt und konfus.

Wenn ich die Wahl habe, dann gehe ich trotzdem zum kleinen Buchhändler.
So ist es. Nur die Hypothese: \"Buchpreisbindung = Überleben der kleinen Buchhandlungen\" geht nicht auf und wurde in den letzten Jahren falsifiziert. Allein in Wien sind dutzende kleine Händler verschwunden und Thalia ungebrochen auf dem Vormarsch.
 
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