Sci-Fi George R.R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer

Chalid

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Das Herrscherhaus der Targaryen, das die sieben Königreiche des Kontinentes Westeros einst durch Eroberungen zu einem einzigen Reich vereinigte, wird nach fast 300 Jahren der Alleinherrschaft gestürzt. Nach einer ungefähr fünfzehnjährigen Phase scheinbarer Ruhe unter der Herrschaft Robert Baratheons, des einstigen Rebellenführers im Kampf gegen das Geschlecht der Targaryen, bricht nach dessen Tod ein blutiger Machtkampf zwischen den mächtigen Häusern Baratheon, Lannister und Stark aus. Im Verlauf der Handlung schwächen sich diese Adelsfamilien gegenseitig, sodass später auch andere Adelshäuser ehrgeizige Ziele entwickeln.
Des Weiteren gibt es noch zwei andere große Handlungsstränge: Die Bewacher der abgelegenen Nordgrenze des Reiches sehen sich einer Invasion von Barbaren und einer gespenstischen Bedrohung durch Untote gegenüber; derweil versucht Daenerys Targaryen, die letzte erbberechtigte Prinzessin des Geschlechts der Targaryen, auf dem östlichen Nachbarkontinent Essos eine Machtbasis aufzubauen, um den Thron zurückzuerobern.
Quelle: Wikipedia

Einige kennen "Das Lied von Eis und Feuer" mittlerweile vielleicht durch die Verfilmung "A Game Of Thrones" auf HBO. Auch wenn die Serie gut umgesetzt wurde und man sich handlungstechnisch nicht allzu weit aus dem Fenster gelehnt hat, so wird sie den Büchern doch nicht gerecht.
Die Buchreihe zeichnet sich nämlich besonders durch ihre Vielseitigkeit und den Einblick in das Gefühlsleben der Charaktere aus. Jedes Kapitel ist aus Sicht eines anderen Haupt-Charakters geschrieben und erlaubt der Geschichte so viele Richtungswechsel und Überraschungen, ohne dass es unglaubwürdig wird - weil immer nachvollziehbar. Diese Erzählweise führt außerdem dazu, dass es keine stereotypen guten oder bösen Charaktere gibt, was ebenfalls eine willkommene Abwechslung von der Fantasy-Einheitskost ist.


Negativ zu nennen wäre der verhältnismäßig hohe Anteil an Gewalt, welches als Stilmittel zur Erschaffung einer düsteren Welt dient, aber wohl nicht für Jedermann ist.


Mittlerweile umfasst die Geschichte 5 Bände, bzw. deutsche 10 Bücher. Weitere 2 Bände sind noch ausständig.


Insgesamt lässt sich "Das Lied" wohl jedem empfehlen, der dem Fantasy-Einheitsbrei entfliehen will und einen komplexen, epischen und spannenden Handlungsbogen sucht, aber vor den Gerwaltdarstellungen der Geschichte nicht zurückschreckt.
 

Paul

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habe die bücher auch vor einiger zeit gelesen und sie regelrecht verschlungen. die geschichte nimmt epische ausmaße an, ohne dabei unübersichtlich zu werden (man muss lediglich die ersten 100-200 seiten häuser- und familiennamen überstehen). besonders gut haben mir die charaktere gefallen.


häufig gelingt es den autoren nicht, den schreibstil zu ändern, wenn sie aus der perspektive eines anderen charakters schreiben, aber martin schafft das hervorragend. kein charakter gleich dem anderen, jeder liest sich anders.


vor kurzem ist ja endlich der neue band "a dance with dragons" erschienen. leider noch nicht auf deutsch....
 

Jan

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Ich bin gespannt auf diese Serie - ich lese gerade Erikson, der in die selbe Kategorie Fantasy gehört: Sehr gereift, das Gut-Böse-Schema durchbrechend, indem er die Interessen der Beteiligten aus der jeweiligen Perspektive plausibel darstellt. Mir geht es allerdings so, dass solche Serien nicht als Abendlektüre geeignet sind, weil zu dicht und komplex. Eher etwas für das Wochenende wenn man viel Zeit hat, oder noch besser Ferien.


Ich werde auf jeden Fall mit der Serie warten, bis ich die Bücher gelesen habe.


Hat jemand die deutsche und englische Übersetzung verglichen?


Gruß


Jan
 

wahwah

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Mit deutschen Übersetzungen geb ich mich gar nicht mehr ab 😉


Hab aber vor kurzem, als ich die Serie jemand weiter empfehlen wollte, auf amazon gesehen dass es mittlerweile eine neue Übersetzung gibt, wo scheinbar alle Namen usw. eingedeutscht wurden, Theon Graufreude quasi =\
 

Visor

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hab ca. 10 seiten gelesen, war mir dann aber viel zu mühsam der stil, vielleicht ist auch die übersetzung schlecht
 

Jaden

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Mit deutschen Übersetzungen geb ich mich gar nicht mehr ab 😉

Zumindest bei englischen Büchern muß ich das zum Glück auch nicht.


Die deutschen Übersetzungen sind oft einfach nur grottenschlecht.


Was Autoren geschafft haben, nämlich jedem Charakter einen eigene Art zu geben, sich auszudrücken, wird oft "übergebügelt", sodass alle gleich klingen.


Es werden Epiloge und Prologe einfach mal weggelassen, oder Dinge komplett falsch übersetzt, weil jemand das Wort im Zusammenhang nicht verstanden hat...


Hab aber vor kurzem, als ich die Serie jemand weiter empfehlen wollte, auf amazon gesehen dass es mittlerweile eine neue Übersetzung gibt, wo scheinbar alle Namen usw. eingedeutscht wurden, Theon Graufreude quasi =\

Hab ich auch gesehen - gelesen habe ich die Bücher noch nicht, aber die Rezensionen... und das ist schon ziemlich traurig, vor allem, weil es wohl ziemlich unsinnig gemacht ist.


Nein, das muß ja nicht sein...
 

Mischa92

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Ich bin von der Serie Game of Thrones so begeistert. Und hab mir fest vorgenommen auch die Bücher zu lesen. Da die Bücher eh meistens besser sind wie der Film, kann ichs kaum noch erwarten diese zu lesen!;)
 

Sesostris

New member
Obwohl es heutzutage immer mehr zum guten Ton gehört, jede deutsche Übersetzung schlechtzumachen, muss ich an der Stelle gegen den Strom schwimmen: Die zwischen 1997 und 2006 erschienen Übersetzungen sind durchaus gut lesbar und kommen dem englischen Original - soweit das möglich ist - sehr nahe. Die Eigennamen wurden dabei nicht übersetzt, was dem Ganzen eine schöne anglo-amerikanische Stimmung verleiht.


In der neuen, zwischen 2010 und 2011 erschienen Übersetzung wurden dann jedoch auch die Eigennamen übersetzt. Für Leute, die "Theon Greyjoy" gewohnt sind, sei es aus der älteren Übersetzung oder aus dem Original, hört sich "Theon Graufreud" erst einmal furchtbar an. Soweit ich das aber nach kurzem Durchblättern beurteilen kann, wurde sonst kaum etwas an der Übersetzung verändert (bzw. verschlechtert).


Den Büchern der neuen Übersetzung kann man zumindest zu Gute halten, dass sie endlich einen ordentlichen Buchumschlag haben. Die alten Umschläge - zu sehen im ersten Post hier - haben die Bücher wie abgedrosche Groschenromane aussehen lassen.
 

Jaden

New member
Obwohl es heutzutage immer mehr zum guten Ton gehört, jede deutsche Übersetzung schlechtzumachen, muss ich an der Stelle gegen den Strom schwimmen: Die zwischen 1997 und 2006 erschienen Übersetzungen sind durchaus gut lesbar und kommen dem englischen Original - soweit das möglich ist - sehr nahe. Die Eigennamen wurden dabei nicht übersetzt, was dem Ganzen eine schöne anglo-amerikanische Stimmung verleiht.

Das liegt wohl daran, dass die meisten neuen Übersetzungen schlecht sind, nicht die alten.


Ich habe auch Bücher, die in den 80ern z.B. übersetzt wurden, die sind nicht übel gemacht.


Es gibt natürlich immer die Problematik, dass man nicht alles getreu übersetzen kann, aber es wurde sich mal irgendwann Mühe gemacht. Das kann man heute leider nicht mehr so sagen, da ist pauschal eher das Gegenteil zu vermuten - leider.


Was natürlich nicht heißt, dass alle Übersetzungen schlecht sind, aber ich möchte im Englischen mir dann wirklich nicht die Mühe machen, das zu vergleichen. Und bei anderen Sprachen muß ich leider passen und hoffe, dass die deutsche Fassung okay ist.


In der neuen, zwischen 2010 und 2011 erschienen Übersetzung wurden dann jedoch auch die Eigennamen übersetzt. Für Leute, die "Theon Greyjoy" gewohnt sind, sei es aus der älteren Übersetzung oder aus dem Original, hört sich "Theon Graufreud" erst einmal furchtbar an. Soweit ich das aber nach kurzem Durchblättern beurteilen kann, wurde sonst kaum etwas an der Übersetzung verändert (bzw. verschlechtert).

Wenn ich dann aber z.B. lese, dass "Winterfell" im Deutschen gleich geblieben ist, dann dreht sich mir der Magen um. (Das hab ich allerdings nur aus Rezensionen, also ob das stimmt, weiß ich nicht...)


Ich denke mir also, ich lese das, die Namen sind eingedeutscht, also Theon Graufreud, Jon Schnee... dann gehe ich davon aus, Winterfell ist auch ne Übersetzung.


Aber Winterfell ist im Deutschen ja nun was anderes, als im Englischen - es müßte übersetzt wohl sowas wie "Winterberg" oder "Winterfels" heißen. Schließlich geht es da ja nicht um ein besonders dickes Fell, das Tiere gegen die Kälte im Winter schützt. :p


Den Büchern der neuen Übersetzung kann man zumindest zu Gute halten, dass sie endlich einen ordentlichen Buchumschlag haben. Die alten Umschläge - zu sehen im ersten Post hier - haben die Bücher wie abgedrosche Groschenromane aussehen lassen.

Ja, der Geschmack hat sich doch ganz schön geändert. Die alten Cover sind doch eher nicht mehr so zeitgemäß und lassen das Ganze wirklich etwas "billig" wirken.


Aber man sagt ja auch so schön, dass man ein Buch nie nach seinem Umschlag beurteilen soll... 😉
 

konfusius

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Nachdem ich "A Game of Thrones" im US-TV gesehen habe, musste ich einfach auch die Bücher lesen!


Komplexe, realistische Charaktere und eine unglaubliche Atmosphäre sind schon was ganz besonderes. Dagegen wirkt der Herr der Ringe fast wie ein Kindergeburtstag 😉


Aber wie meine Vorredner schon sagten: Wenn man der englischen Sprache mächtig ist, sollte man (wie so oft) unbedingt das Original lesen!
 

Pes Planus

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Danke für den Tipp! Hab ich mir erst einmal vorgemerkt. Wird das nächste Buch sein was ich mir kaufe!


Edit: So, bin jetzt zur Hälfte durch das zweite Buch und möchte dir nochmal für den Tipp danken ☺ Ich fand zwar die zig Namen & Figuren am Anfang etwas verwirrend, aber habe mich mittlerweile daran gewöhnt.
 
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knuves

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Ich habe früher viel Science Fiction von George Martin gelesen. Er hat einen tollen Schreibstil, den er mit der Saga "Das Lied von Eis und Feuer" noch perfektioniert hat.
Besonders zu empfehlen ist der Roman "Fiebertraum" sowie die Geschichten um Haviland Tuf, die soviel ich weiß, im August als Roman "Planetenwanderer" bei Heyne erscheinen. Diese Sachen sind auch einfach klasse!!.
 

firstmattheo

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Ich habe alle alten Ausgaben bei eBay verkauft als der Hype ausbrach und mir die neuen Bände geholt.
Wenn man nicht den direkten Vergleich hat und nicht ständig überlegt wie es wohl anders heissen könnte, wird man trotz allem von der Handlung mitgerissen.
Die deutsch synchronisierte Fassung der Fernsehserie ist übrigens nach der Neuübersetzung ausgerichtet.
Was auch für das engl orginal spricht, ist der Preis.
Die 5er Box oder eBook Set gibt es für einen Bruchteil der deutschen Bände ca 10x15€.


Ich kann auch das Hörbuch sehr empfehlen. Bis vor kurzem exklusiv bei Audible, gibt es dies nun auch als MP3 CD Ausgabe.


Definitiv eine der besten Fantasyserien aller Zeiten mit sehr hohem Wiederlesewert.
 

Pes Planus

New member
Ich habe mittlerweile die 5 (zur Zeit erhältlichen) Bände durchgelesen und bezweifle, dass ich das 6. auch lesen werde. Wurde für mich einfach zu mühsam, verwirrend und vor allem frustrierend (Personen, die gerade interessant werden, werden vom Autor teilweise in wenigen zeilen "umgebracht")...


Aber zum Glück sind geschmäcker ja verschieden ☺
 

Lillian

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Ich kann den Hype um die Serie nicht nachvollziehen. Den ersten Band hab ich nach ca. 200 Seiten weg gelegt - zu viel Gewalt, Leid und Intrigen für meinen Geschmack. Ich lese sehr gern Fantasy - aber diese Reihe ist mir einfach zu düster.
 

Trillian

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Ich habe die ersten drei (engl.!) Bände gelesen und dann aber komplett die Lust daran verloren. Jetzt steht der vierte Teil ungelesen in einem meiner Bücherregale herum. Mich hat es genervt, dass der Autor im ersten Band viele Charaktere einführt und diese auch großer Bestandteil der Geschichte sind, die dann aber schnell schnell wieder ausmistet. Da gewöhnt man sich an eine Person und schwupps ist sie weg. Außerdem kamen dann die Charaktere, die mich interessiert haben, immer seltener vor und ich hatte auch das Gefühl, dass sich die Geschichte ziemlich lang hinzieht. Ich kann mir nicht vorstellen, wofür der Autor noch zwei - oder was weiß ich wie viele geplant sind - weitere Bände benötigt, um die Geschichte zu beenden. Da ich den vierten Band aber so oder so schon habe - habe damals die englische 4er-Box gekauft - werde ich ihn vielleicht doch noch lesen. Vielleicht packts mich dann ja doch noch ☺
 

Pes Planus

New member
@ Trillian genauso hab ich mich auch gefühlt - "ausmisten" trifft es ganz gut 😆


Da ich den vierten Band aber so oder so schon habe - habe damals die englische 4er-Box gekauft - werde ich ihn vielleicht doch noch lesen. Vielleicht packts mich dann ja doch noch ☺

Das hab ich auch gedacht. Und während des Lesens: "nächstes Kapitel wird bestimmt besser..." (wurde es nicht). Bin froh, dass ich nicht der Einzige bin, der nicht so begeistert von der Reihe ist 😆
 

Dimitri

Member
Ich hatte mal den ersten Teil von Audible angefangen zu hören.
Leider kam ich nicht weit, denn irgendwie fand ich es langweilig.


Nach etwa einem halben Jahr bekam ich den Tipp das Buch mal zu lesen.
Ich gebe zu, beim ersten Buch war ich noch am überlegen ob ich es weiter lesen soll.
Nach dem zweiten, wusste ich, ich lese definitiv weiter.
Jetzt habe ich das 8te beendet und finde es noch immer sehr gut geschrieben.
Die Intrigen, kein klassisches Gut und Böse, die Verwebungen der Hintergrundgeschichten...
Ich werde Teil 9 und 10 jedenfalls noch lesen.
Bin gespannt wie es weiter geht. Ich hetze mich aber auch nicht damit. Es kommen auch andere Bücher, zwischen durch, bei mir dran.
 

Trillian

New member
Das hab ich auch gedacht. Und während des Lesens: "nächstes Kapitel wird bestimmt besser..." (wurde es nicht). Bin froh, dass ich nicht der Einzige bin, der nicht so begeistert von der Reihe ist 😆

Das hört sich nicht gut an. Jetzt sinkt meine Motivation den vierten Band zu lesen aber ordentlich. Ich hatte beim dritten Band immer schon die Hoffnung, dass es nach diesem einen Kapitel wieder besser wird und endlich die Geschichte einer anderen Person weitergeht. Aber die, die mich persönlich am meisten interessierten, sind viel zu selten vorgekommen. Mich hat es außerdem einfach wahnsinnig gestört, dass Charaktere, die im Grunde eine Hauptrolle inne hatten, einfach mir nichts, dir nichts eliminiert werden. Ich bin einfach jemand, dem Figuren - auch wenn es nur ein Buch ist 😉 - wichtig werden im Laufe der Geschichte und ich mehr über sie erfahren möchte. Wenn sie dann aber auf einmal sterben, finde ich das ziemlich schade. Vor allem auch, wenn neue Charaktere dann nicht mehr so interessant sind, wie frühere. Dieser ständige Wechsel hat mich persönlich einfach mehr genervt als dass er etwas Positives bewirkt hätte. Klar kann eine Reihe langweilig werden, wenn sie lange andauert und immer nur die selben Figuren hat - aber dann sollte man sich eher über die Menge an nachfolgenden Bänden Gedanken machen.


George R R Martin habe ich aber noch nicht aufgegeben. Er hat ja auch eine Reihe an interessanten Kurzgeschichten bzw. Stand Alone's geschrieben. zum Bespiel Fevre Dream oder Tuf Voyaging. Die klingen beide nämlich ziemlich interessant.
 
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