Wo drängt sich Amazon mit Gewalt in den Markt? Amazon hat es als einer der wenigen Händler begriffen, wie es Angebot aufgebaut sein muss, damit es angenommen wird. Amazon kann man zudem in fast jedem Markt als Starthilfe betrachten. Bevor Amazon nach Deutschland gekommen ist, dümpelte das E-Book Angebot halbherzig dahin. Obwohl Amazon in den USA alles vorgemacht hat und man gesehen hat wie sich der Buchmarkt entwickelt, haben Thalia, Weltbild etc. nur lahme Lösungen auf den Markt gebracht. In UK war es genau gleich. Da haben WH Smith und Waterstones ebenfalls nichts brauchbares auf die Beine gestellt.
Ne... Amazon musste sich nicht mit Gewalt Zutritt zum Markt verschaffen. Die Mitbewerber haben die Türe weit offen gelassen. Man hatte gut 2 Jahre Zeit Amazon den Marktzutritt zu erschweren, aber das hat man wirklich überall vergeigt. Auch Barnes & Noble in den USA mit ihrem völlig fehlgeleiteten Tablet-Fokus. Selbst schuld.
Und ja, die EU wird tatenlos zusehen. Hier handelt es sich um ein Angebot, das man annehmen kann oder nicht. Hier liegt keinerlei Monopol vor. Es gibt genügend Mitbewerber, die zu ähnlichen Preisen ähnliche Angebote bieten. Wo kämen wir denn da hin, wenn erfolgreiche Unternehmen einfach zerschlagen und abgestraft werden. Es gibt tatsächlich nur zwei nennenswerte Fälle an die ich mich erinnern kann, wo die Behörden aktiv in die Geschäftstätigkeit eingegriffen haben: Standard Oil Company als prominentestes Beispiel und Microsoft als jüngstes Beispiel. In beiden Fällen ist die Lage nicht ansatzweise ähnlich wie bei Amazon.
Wer an ein Eingreifen der Behörden bei Amazon glaubt, der meint wohl auch, dass auch Google und Apple bald zerschlagen werden....