Sehe ich genau umgekehrt: Es fördert die Vielfalt. Was gäbe es denn noch für Bücher, wenn es nur noch \"pro bono\" Autoren, Verleger und Buchhandlungen gsäbe? Genau - fast gar keine mehr in Kürze ... 🙄
Ich sehe das eher wie Tmshopser: Im schlimmsten Fall wird die Vielfalt verschwinden und nicht gefördert. Es werden nur noch Bücher geschrieben, die inhaltlich und strukturell den durch die Analyse von Leseverhalten ermittelten Daten entsprechen. Lassen sich Bücher einer bestimmten Struktur gut verkaufen, werden auch nur diese Bücher angeboten.
Gab es früher einen Fantasy-Boom, konnte man davon ausgehen, dass auch mehr Fantasy-Bücher geschrieben und vermarktet wurden. Das finde ich völlig OK. Geht es aber so weit, dass Sätze eine bestimmte Struktur haben müssen, weil sonst 14 % der Leser das Buch auf Seite 3 weglegen, wenn im Krimi bis Seite 34 mindestens fünf mal geschossen werden muss, weil das Buch sonst von 45% der Leser als langweilig empfunden wird, dann wird das für mich schwierig. Denn dann werden auch nur noch solche Bücher geschrieben, die sich an diesen Erkenntnissen orientieren. Die Vielfalt, die völlig unterschiedlich geschriebenen Bücher, verschiedene Stile gehen verloren, wenn sie nicht in das Analyseprofil passen.
Eine daraus resultierende Vereinheitlichung von Inhalten und Sprache hat letztendlich auch kulturelle Konsequenzen und ist der Gau für Kunst und Anspruch außerhalb des Mainstreams.
Mainstream hat seine Berechtigung und ich fühle mich oft genug gut unterhalten. Ab und an möchte ich aber auch mal gefordert werden. Und die Vielfalt auf dem Markt möchte ich nicht verlieren, selbst wenn der Preis gelegentlich ein Buch ist, das ich nach 120 Seiten weglege, weil es mir doch nicht gefallen hat 😉