LCD-Displays schaden Proteinkonzentration im Auge

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Fans dedizierter eBook Reader mit E-Paper Display wissen ja schon längst, dass man auf dem papierähnlichen Bildschirm relativ unangestrengt auch für längere Zeit lesen kann. Seitdem Smartphones und Tablets aber immer größere Verbreitung finden und gleichzeitig die Pixeldichte dank besser auflösender Displays immer höher wird, nutzen mehr und mehr Personen die Allzweck-Geräte zum Lesen von [...]


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Harry

New member
Bei herkömmlichen LCD-Displays - sei es mit CFL- oder LED-Hintergrundbeleuchtung - kommt noch etwas anderes zum Tragen: Beide Lichtquellen haben kein kontinuierliches Spektrum (wie beispielsweise annähernd die Sonne) sondern leuchten nur auf zumeist drei schmalen Frequenzbändern, die das Gehirn dann letztlich als weißes Licht interpretiert. LEDs schneiden dabei etwas besser ab als CFL, haben aber dennoch grundsätzlich dasselbe Problem.


Es gibt schon lange Untersuchungen, die den sehr geringen niederfrequenten Rotanteil im Spektrum dieser Leuchtquellen mit Störungen in der Proteinrückgewinnung in der Netzhaut in Zusammenhang bringen. Entscheidend scheint hier wohl das Verhältnis zwischen hochfrequentem Blau- und niederfrequentem Rotanteil zu sein. So hat die Sonne zwar einen hohen Blauanteil im Licht, gleichzeitig aber eben auch einen hohen Rotanteil.


Einzige Lichtquellen mit einem kontinuierlichem Spektrum ist die gute alte Glühlampe, die man aber aus verständlichen Gründen nicht zur Hintergrundbeleuchtung von Bildschirmen einsetzen kann.


Inbesondere Menschen mit beginnender oder gar florierender Makuladegeneration müssen ihre Netzhaut vor blauem Licht schützen. Es steht zumindest zu vermuten, dass auch gesunde Menschen von einem solchen Schutz profitieren können. Auf dem markt gibt es dafür Brillen und Monitorfolien, die den blauen Lichtanteil filtern. Physikalisch unvermeidliche Folge ist allerdings eine starke Farbverfälschung des dargestellten Bildes.


EReader haben keine Hintergrundbeleuchtung bzw. sind wie auch der Tolino Shine oder der Kindle Paperwhite grundsätzlich dafür ausgelegt, mit Umgebungslicht benutzt zu werden. Das ist der große Vorteil gegenüber LCD-Bildschirmen. Schaltet man bei EReadern jedoch die eingebaute Beleuchtung hinzu, die von LEDs generiert wird, hat man dasselbe grundsätzliche Problem.


Der Bildaufbau sollte meines Erachtens keine Rolle spielen. Auch LCD-Monitore bauen nicht ständig das Bild neu auf. Die LCD-Zellen filtern das Hintergrundlicht solange gleichmäßig, wie eine Spannung anliegt. Allerdings flimmern sowohl CFL als auch LED hochfrequent. Dies ist zwar vom Gehirn wohl nicht bewusst wahrnehmbar, jedoch ist unbekannt bzw. wenig erforscht, wie die Augen darauf reagieren. Glühlampen flimmern mit 100 Hz (bei Wechselstrom), allerdings ist die Leuchtkraftschwankung aufgrund der Trägheit des Glühfadens nahezu nicht messbar. An Gleichstrom betriebene Glühlampen (beispielsweise Niedervolt-Halogenlampen) sind absolut flimmerfrei.
 
L

Lothar

Guest
Hallo Harry, man sollte man nicht unerwähnt lassen, dass nicht nur die Hintergrundbeleuchtung, sondern auch die Pixel flimmern können. Dies kann auf 2 Arten geschehen: per Software und per Hardware. Die meisten LCDs heutzutage werden leider bewusst billig produziert um Geld zu sparen. Dann hat das Panel nur geringe Farbtiefe und es kommt zum Ausgleich Temporal Dithering zum Einsatz, auch bekannt als Frame Rate Control (FRC). In solchen Fällen nützt auch das flimmerfreieste Backlight nichts. Als Kunde wird man mit einem Blick in die Specs nicht informiert, sondern muss sich sein Wissen vor dem Kauf von speziellen Internetseiten holen. Die Angabe der Farbtiefe ist aktuell kein verlässlicher Hinweis mehr.
Zu allem Überfluss kann auch der Videomodus des Betriebssystems, einer Anwendung oder App für Pixelflimmern sorgen. Da hilft leider nur probieren und auf seine Augen hören. Leider läuft mittlerweile fast alles in irgendwelchen GPU-Modi, die meist Dithering mit sich bringen.


Die wichtigste Frage bezüglich des Artikels wäre aber jetzt, was Betroffene tun können, um dem Abbau des Proteins entgegenzuwirken.
 

mr.flt

New member
Interessant wäre auch zu erfahren, ob der Abbau dauerhaft ist oder sich die Konzentration bei reduzierter Bildschirmarbeit sich normalisiert.
 

Der Hansi

New member
Ja, das macht schon ein wenig Angst. Ich bin mittlerweile schon öfter Käufer von Hyaloron-Augentropfen (natürliche Tränenersatzflüssigkeit) gewesen. Wenn ich selten vor dem Bildschirm sitze wirds aber idR. auch besser - hach ich liebe den Sommer, treibt nach draußen, zurück zur Natur...
Aber was würden wir mittlerweile ohne unsere Computer und das Internet machen? Kaum noch vorstellbar. Außerdem hocken wohl ein sehr großer Anteil der Menschen beruflich bedingt lange vor der Kiste. Schwierige Situation. ☹


Harry, wie verhalten sich eigentlich unsere Stromspar-Glühlampen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

sento

New member
Alles sehr interessant. Aber was ist denn die konkret negative Auswirkung einer langfristig niedrigeren MUC5AC-Konzentration für die Augen? Kommt mir vor wie die xte \\\"XY verursacht Krebs\\\" Studie. Daher würde ich erst einmal die Kirche im Dorf lassen, ehe LCD-Bildschirme demnächst den Grauen Star auslösen und wir mit Protektorbrillen vor dem PC sitzen sollen.
Des Weiteren haben sie nicht einmal 100 Menschen untersucht.
 
G

G622

Guest
Hm, ich finde auf den ersten Blick liest sich die Meldung ein wenig, als wenn nun herausgefunden wurde, dass eReader (eInk-Displays) besser für die Augen sind als beispielsweise Tablets oder Smartphones (LCDs).


\\\"Dass [Tablets und Handys] möglicherweise Probleme mit den Augen verursachen oder zumindest verstärken können, bestätigt nun eine Studie aus Japan. [...] In jedem Fall ist der Studienleiter davon überzeugt, dass beim Lesen eines Buches keinerlei Probleme auftreten [bezieht sich das auf den englischen Satz \\\'When we stare at computers, our blinking times decreased compared to reading a book at the table\\\'?], womit eBook Reader mit reflektiven E-Ink Displays, ohne permanent stattfindenden Bildaufbau, wohl auch auf der sicheren Seite sein dürften.\\\"


Ich finde die Vermutung liegt zwar nahe, da ich selber z.B. das Lesen auf meinem PW auch als angenehmer als auf dem Laptopschirm empfinde, aber man sollte nicht vergessen, dass die Studie im Prinzip ja erstmal nur sagt \\\"diejenigen, die mehr als 7 Stunden im Büro vor dem Computerbildschirm saßen, wiesen soundsoviel des besagten Proteins auf, die anderen soundsoviel\\\", und nicht den Vergleich unterschiedlicher Displaytechniken oder der äußeren Umstände zum Gegenstand hatte, wie Ihr dann ja auch richtig schreibt.


Wie gesagt: Ich kann mir gut vorstellen, dass eInk-Displays besser für die Augen sind - nur fand ich das Ergebnis dieser Studie für mich als eBook-Fan jetzt nicht so wahnsinnig aussagekräftig.
 

trampolinum

New member
Ehrlich gesagt brauche ich, um mein Empfinden wahrzunehmen, keine Studie.
Wenn die Augen nach 2 Stunden Tablet-Nutzung weh tun, muss das ja nicht zwangsläufig an den Augen liegen.
Am eReader kann ich täglich stundenlang lesen, am Tablet mache ich nur das Allernotwendigste und selten ohne Screendimmer.
Darum kommt auch irgendwann ein eInk-Tablet ins Haus, vielleicht schon heuer.
 

Harry

New member
man sollte man nicht unerwähnt lassen, dass nicht nur die Hintergrundbeleuchtung, sondern auch die Pixel flimmern können.

Da hast du absolut recht. Gerade bei billigeren Panels kann dies gut sein. Ohne genaue Angaben in den Datenblätter oder ein entsprechendes Testgerät kann dies der Kunden leider nicht erkennen. Da aber eh alle Hintergrundbeleuchtungen physikalisch bedingt flimmern, ändert das am Grundproblem nur wenig.


Was kann man tun: Da nicht nur Flimmern sondern - und das shcon seh rlange bekannt und auch relativ unumstritten - blaues Licht die Netzhaut schädigen kann, helfen nur Filter. Man kan eine Brille tragen, was unpraktisch ist, oder eine Filterfolie vor den Monitor anbringen.


In beiden Fällen sieht das Bild dann aber stark orange aus. Echtfarben kann man nicht mehr erkennen, was im Büro sicherlich meist keine große Rolle spielen dürfte.


Ein weitere positiver Effekt von Filterbrillen oder-folien: Es gibt keine Auswirkung mehr auf den Schlaf-Wach-Rhythmus. Ein höherer Blauanteil im Licht verhindert bzw. verringert die Ausschüttung von Melatonin, einem Hormon, was den Schlaf-Wach-Rhythmus. Dies kann zu Schlafproblemen führen, insbesondere, wenn man abends vor dem Monitor sitzt.


Liest man dagegen auf EBook-Readern ohne dazugeschaltete Beleuchtung des Geräts, hat man weder Flimmern, da eInk statisch ist, noch einen zu hohen Blauanteil des Lichts. Dann hängt es nur noch vom verwendeten Umgebungslicht (LED, CFL, Sonne oder Glühlampe?) ab.
 
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