Onleihe verabschiedet sich von Adobe-DRM

flups

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Also ich finde es immer vernünftig, mal im Vorfeld Optionen durchzugehen. Ob die nun eintreffen oder nicht, wird sich zeigen, aber solche Gedankenspiele mache ich für meinen Teil gerne mit.

Man kann sich aber auch verrückt machen. Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich erst: Sch* - da bin ich als Linux-User endgültig raus. Nachdem ich die Pressemeldung gelesen habe wusste ich: Alles halb so wild.


Und mein Kindle wird nach wie vor nicht mit der Onleihe funktionieren.
 

Minerva

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Man kann sich aber auch verrückt machen. Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich erst: Sch* - da bin ich als Linux-User endgültig raus. Nachdem ich die Pressemeldung gelesen habe wusste ich: Alles halb so wild.
Ja, da ist das richtige Maß entscheidend, wie so oft 😉


Aber zum Glück bedeutet es ja nicht, in Panik zu verfallen, nur weil man sich mal überlegt, was denn alles im schlimmsten Falle so sein könnte. Ich lasse mich da einfach überraschen und da wir ja Kobo und Tolino im Haus haben, wird der Zugang zur Onleihe nicht "abgeschnitten", sondern vermutlich einfach nur im Ablauf verändert werden.
 

flups

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Außerhalb Deutschland spielt die Kompatibilität mit der Onleihe keine Rolle.
In Deutschland macht Kobo das Geschäft mit den Tolinos, die Software ist nach wie vor komplett anders als die der Kobos.
Man könnte als schwarzmalen, dass Kobo dann sagt: "Sorry liebe Deutsche User, das wars für uns mit der Onleihe, ihr habt ja Tolino als Alternative.

Zitat aus der Pressemitteilung: "Mehr als 35 Partner in Frankreich, Belgien, Kanada und in der Schweiz setzen CARE bei Ihren digitalen Buchangeboten bereits erfolgreich ein."


Meines Wissens wird der Tolino zwar in Belgien und der Schweiz vertrieben, aber nicht in Frankreich und ganz bestimmt nicht in Kanada. Also ich bin da momentan verhalten optimistisch, dass Kobo seine Kunden in diesen Ländern nicht im Regen stehen lässt.
 

Krimimimi

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KEPUB ist ein aufgepepptes EPUB, hat aber mit DRM nichts zu tun.

Meines Wissens hat es doch etwas mit DRM zu tun.
Wenn ein Ebook im Kepub- Format einen Kopierschutz hat, dann ist es ein eigener Kopierschutz (ähnlich wie bei Amazon) und nicht Adobe- DRM, mit dem der Alf nichts anfangen kann.
 

ebooker

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Kobo nutzt intern ein anderes Format (Kepub) und ein eigenes DRM. Meist kommt das beides Zusammen. Wenn man die Ebooks über WLAN vom Shop lädt merkt man eh nicht ob mit oder ohne DRM. Das ist beim Tolino genauso. Nur wenn man den Reader an den PC anschließt und die Ebooks bearbeiten will wird man bei Kobo und Tolino scheitern. Kepub ohne DRM kann man auch mit Calibre und einem Plugin aus normalen (DRM-freien) erstellen und auf den Reader kopieren.
 

Krimimimi

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Kobo nutzt intern ein anderes Format (Kepub) und ein eigenes DRM. Meist kommt das beides Zusammen. Wenn man die Ebooks über WLAN vom Shop lädt merkt man eh nicht ob mit oder ohne DRM. Das ist beim Tolino genauso.

Damit kein Missverständnis entsteht: Man kann bei einem Tolino durchaus im Shop sehen, ob Ebook DRM hat oder nicht, zumindestens bei Hugendubel.


Sowohl bei Kobo als auch beim tolino besteht die Möglichkeit, ein am Reader gekauftes Ebook dann nocheinmal mit dem PC herunterzuladen. Dann kommt es in beiden Fällen als Epub und falls harter Kopierschutz drauf ist, dann ist es Adobe- DRM.
 

flups

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Sollten die Kobo-Reader nicht mehr unterstützt werden, wäre ich mehr als nur etwas vergrätzt. Aber abwarten und Tee trinken.

Besser als abwarten wäre es natürlich, Kobo JETZT auf die Nerven zu gehen. Nicht dass es dann in einem Jahr heißt: "Ja hättet ihr uns früher was gesagt, dann hätten wir das schon längst umgesetzt."


Oder macht 'ne Petition bei Change.Org, dass Kobo auch das neue DRM unterstützt.
 

ebooker

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Besser als abwarten wäre es natürlich, Kobo JETZT auf die Nerven zu gehen. Nicht dass es dann in einem Jahr heißt: "Ja hättet ihr uns früher was gesagt, dann hätten wir das schon längst umgesetzt."


Oder macht 'ne Petition bei Change.Org, dass Kobo auch das neue DRM unterstützt.
Ich würde erst mal bei Kobo nachfragen. Wäre peinlich wenn du eine Petition startest und Kobo hat das eh vor...
 

flups

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Hallo zusammen,


Ich habe mal etwas recherchiert, denn die Pressemitteilung von Divibib war mir etwas zu wenig.


Das DRM-Verfahren selbst heißt nicht CARE, sondern*Readium LCP. CARE ist eine Implementierung bzw. ein LCP-konformes Produkt der französischen Firma "TEA". Die französischen Verlage waren wohl federführend bei der Entwicklung von Readium LCP, jedenfalls ist das der Eindruck, den ich von der Homepage von EDRLab bekommen habe:*
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
(in Englisch).


Wer der französischen Sprache mächtig, findet auch einiges unter
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
wenn man nach "LCP" sucht.


Das Bild das sich mir derzeit darstellt sieht so aus: Die französischen Verlage waren wohl genauso angepisst von Adobe, wie die deutschen. Während man in DE jedoch immer mehr von hartem DRM abgekommen ist, hat man sich in FR zusammengesetzt um eine alternatives hartes DRM zu entwickeln.*Dieses soll offen, herstellerunabhängig und interoperabel sein. Zudem soll sichergestellt sein, dass man seine E-Books noch in 20-30 Jahren lesen kann, selbst wenn es den Shop, bei dem man es gekauft hat, nicht mehr gibt und man in der Zwischenzeit den Reader gewechselt hat. Soll … Soll … Soll …


Zu guter Letzt hat man dann die Specs freigegeben und gesagt: Die dürft ihr ohne Lizenzgebühren nutzen und hier habt ihr noch ein SDK unter BSD-Lizenz, auch das dürft ihr gerne nutzen. Gerne dürft ihr damit eigene Apps und Server entwickeln, wenn ihr die zertifizieren lasst und das kostet viel viel weniger, als eine Adobe-Lizenz und hat auch keine laufenden Kosten …


Naja jedenfalls pushen die französischen Verlage die Einführung von LCP. Pocketbook hat es bei einigen in FR erhältlichen Geräten schon implementiert, Bookeen arbeitet derzeit daran und demnächst folgt in Deutschland Tolino. Kobo hat in FR einen recht hohen Marktanteil und wird deshalb bei neuen Geräten nicht drumrum kommen. Allerdings kann das noch etwas dauern, denn ganz so simpel ist das nicht. Alle oder fast alle Reader benutzen die Rendering Engine von Adobe und die arbeitet nur mit Adobe DRM. Also muss man die Engine wechseln oder eine zusätzliche parallel nutzen. Alles nicht so einfach. Deshalb werden m. E. auch ältere Reader egal welchen Herstellers entweder gar keine Updates auf LCP bekommen oder wenn, dann sehr spät.


Ich bin bezüglich LCP gespalten. Für Büchereien ist es m.E. wesentlich besser als Adobe DRM. Schon allein die Unabhängigkeit von einem einzigen Hersteller ist ein Pluspunkt. Sollte TAE, der Partner von Divibib, pleite gehen, können sie sich einen anderen Partner suchen oder sogar eine eigene Lösung entwickeln und für die Nutzer ändert sich nichts. Ob dieses System unterm Strich weniger kostet, muss sich allerdings noch zeigen.


Meine Sorge ist aber: Wenn LCP in Deutschland erfolgreich wird, könnten die Verlage sich entschließen, nach und nach zu hartem DRM zurückzukehren. Das würde mir definitiv nicht gefallen, für Kaufbücher lehne ich entschieden jedes harte DRM ab.


So, ich habe fertig.


LG
Flups
 

ebooker

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Die Frage die mich interessiert: Kann LCP schon umgangen sein? Wenn es quellenoffen ist sollte das ja noch einfacher gehen. Ich habe mir noch nie ein Ebook gekauft bei dem ich der DRM nicht umgehen konnte und werde das auch nicht tun.


Und da das DRM sicherlich nicht für alte Reader kommen wird ist auch für die Onleihe Alfen Pflicht.
 
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PeterHadTrapp

Käferfahrer
Wobei die Erfahrung bei den Kobonesen ja eher die ist: "wenn sie es machen, dann machen sie es für alle"
Will sagen, dass es ja auch für echte "Uralt-Reader" immer noch aktuelle FW-Versionen gibt. Der Hinweis auf Kobos Marktanteil in Frankreich bestärkt mich in der Hoffnung: Wird scho!
 

flups

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Die Frage die mich interessiert: Kann LCP schon umgangen sein? Wenn es quellenoffen ist sollte das ja noch einfacher gehen.

Das ist ein Irrtum. Die Praxis hat gezeigt, dass quelloffene Verschlüsselungsverfahren sicherer sind, als irgendwelche geheim gehaltenen Algorithmen. LCP verwendet AES256 und da hast du ohne Schlüssel keine Chance, es sei denn, du bist bei der NSA ☺ Und den Schlüssel wird man natürlich geheim halten.


Natürlich ist trotzdem davon auszugehen, dass der Kopierschutz irgendwann geknackt wird, d.h. der Schlüssel geleakt. Sei es durch eine interne Indiskretion oder durch einen Programmierfehler.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

ebooker

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Bei ADE wurde die Verschlüsselung auch nicht geknackt. Der Schlüssel muss auch beim neuen DRM irgendwo auf dem Reader oder PC hinterlegt werden.
 
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