Ja, dass richtet sich wohl gegen den falschen, wir haben immerhin noch Pressefreiheit. Sicherlich kann man der Meinung sein, die Journalisten hätten nicht unbedingt den Namen der Klauplattform nennen müssen, aber den bekommt jeder raus, der will.
Es war natürlich provokativ, Massenhaften Diebstahl und den Verkauf gediebter Daten als soziale Tat zu bezeichnen - aber wenn das die Meinung des Blattes ist, muss man das aushalten. Man braucht es ja weder zu lesen noch Werbung dort zu schalten. Zeigt aber auch, wie Kriminelle wie der Plattformbetreiber dazu verleiten können, Grundrechte in Frage zu stellen.
Den Schlussfolgerungen im diesem Artikel kann ich aber nicht ganz folgen. Welches Angebot könnte denn gegen Diebstahl bestehen. Natürlich sind geklaute Waren billiger! Und wir haben doch schon festgestellt, dass diese Rechtfertigungsphrasen eben Phrasen sind und keine Argumente oder auch nur tragbare Konzepte. Tatsache ist doch, dass egal, was Verlage machen würden, immer noch geklaut würde - das musste ich ja hier in den Diskussionen und Textbeiträgen ja oft genug feststellen. Weiterentwicklungen im E-Buch bereicht, hohe Freiheitsgrade für Kunden etc. lassen sich ja nur auf \\\'Basis einer grundsätzlich ehrlichen Kundschaft realisieren. Dieses rückständige Klaukonzept, dass sämtliche Rechte der Urheber missachtet, das Parasitentum, dass erwartet, dass auf der Basis der Arbeit von vielen eine selbsternannte privilegierte Gruppe mit allem versorgt wird, ist wirklich Feudalismus 2.0. Nur, dass die digitale Version keinen Zehnten, sondern den Ganzen will. Diese ganze Einstellung ist mir zu reaktionär.
Wenn neue \\\"Modelle\\\" geschaffen werden sollen, dann schlagt doch mal welche vor, die tragfähig sind. Vielleicht ohne Massenentlassungen im Vertrieb, um ein paar Euro im Monat zu sparen oder wenigstens zwischen Buchhandlung und Verlag, zwischen Musik und Buch zu diffenzieren.