USA: eBook Preise in den letzten Jahren um 45 Prozent gefallen; Keine Panik!

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Eine der größten Sorgen der Buchhändler, Verlage und Autoren ist sicherlich der mögliche Preissturz bei eBooks, der Umsätze und Gewinne bedroht. Gleichzeitg fürchten sich auch viele vor eBooks auf Ramschniveau. Die Befürchtung scheint auf den ersten Blick nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein, denn in den USA sind die Preise für digitale Bücher [...]


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ebooker

New member
zeigt nur wie viel spielraum die verlage auch in deutschland noch haben

Eben das denke ich auch. Ein Durchschnittspreis von 5 Euro klingt auch viel vernünftiger als die Preise die wir derweil in Deutschland und Österreich haben. Die Schweiz hat ja keine Preisbindung. Keine Ahnung wie es bei den Ebook-Preisen da aussieht.
 

sento

New member
Woher kommt die Erkenntnis, dass der gesunkene Preis hauptsächlich der Weitergabe von Ersparnissen zu Grunde liegt. Allein die Selfpublisher dürften den Durchschnittspreis massiv drücken. In wie weit hier das Stammgeschäft der Verlage negativ beeinflusst wird, wissen wir nicht. Es müsste auch detailliert aufgeschlüsselt werden, wie sich die Preise der Verlagstitel entwickelt haben, wenn wir uns die Weitergabe von Ersparnissen ansehen wollen. Wer sagt denn, dass die Verlage die Preise so massiv gesenkt haben und nicht durch den hohen Anteil von Selfpublishern oder Aktionen zurückzuführen sind. Denken wir nur an die 20 Pence Aktion in GB. Die Verlage haben weiterhin den gleichen Preis erhalten und die Händler das Buch mit Verlust verkauft. Das senkt zwar den Preis im Durchschnitt gewaltig, aber heißt nicht, dass ein Verlag hier Ersparnisse weitergibt.
Ähnliche Deals gibt es in anderer Form sicher auch in den Staaten.


Ob die Verlage hier wirklich so viel Handlungsspielraum haben, würde ich daher eher mit einem Fragezeichen versehen.
 

Lillian

New member
Also ich halte eine Reduzierung der Ebookpreise hier in Deutschland sowohl für möglich als auch für nötig. Zum Beispiel könnten die Verlage von Anfang an den niedrigeren Preis für das Ebook nehmen - nicht erst wenn die Taschenbuchausgabe des Hardcovers erscheint. Am Ebook ändert sich ja schließlich nichts!
 

Altschneider

New member
Umsätze sind keine Gewinne - wie man ja auch am Beispiel Amazon deutlich erkennt, die ja lange Zeit trotz steigender Umsätze Verluste eingefahren haben. Ich halte das Sinken der E-Buch Preise nach wie vor für das falsche Signal, die evtl. Einsparungen \"im Vertrieb\" (worin sollen die eigentlich bestehen?) können ja den Verlagen bzw. Autoren zugute kommen. Einsparungen entstünden ohnehin nur deswegen, weil sich das E-Buch mit dem gedruckten verkauft, also kein eigenständiges oder nur wenig Marketing erfordert. Das sieht bei exklusiven E-Buch Titeln schon ganz anders aus.
Wenn das E-Buch jemals aus der Nische des einfach mal nebenher konvertierten Abfallprodukt des Druckbuches herauskommen soll, wenn Qualität auch beim E-Buch gefordert werden kann, wenn auf DRM verzichtet und mehr als nur eine Lizenz verkauft werden soll, dass muss das E-Buch auch auskömmlich für Verlage und alle Beteiligten sein. Bisher wird es jedoch, gerade in den USA, eher als Kampfmittel für Marktanteile verwendet - es ist wirklich schade, wenn hier alle darauf hereinfallen.


Abgesehen davon ist es ja absurd - es geht hier um Bücher, nicht um Lebensmittel oder anderes lebensnotwendige Gut. Wenn Apple durch Tuppstechnologie und Kinderarbeit die Produktionskosten deutlich senken kann, wird doch auch nicht gefordert, dass diese Kostenersparnis an die Verbraucher weitergegeben wird. Im Gegenteil.


Wenn ich die Preisreduktionsbeiträge hier sehe, frage ich mich schon, warum alle Bücher lesen wollen, aber ihnen die meisten offenbar den Preis nicht wert sind. Und warum, wie weiter unten, selbst absurde Vergleiche wie mit der Musikindustrie herangezogen werden, oder Notstandsituationen (das Buch gibt es nicht als E-Buch, also ist es legitim, es zu klauen und zu konvertieren) herbeifantasiert werden. Gibt es denn keine Sachargumente, die jemand mal anführen kann.


Warum sollten:
a) Bücher billiger sein?
b) Verlag im Gegensatz zu allen anderen Industriezweigen ihre Kostenersparnisse an den Endverbraucher weitergeben?
 

SaltatorMortis

New member
nun im ramen der buchpreisbindung find ich das es kein verstoß ist die ebooks immer günstiger anzubieten(nur ein interessen konflikt).
denn es liegt im ermessenspielraum verschiedene versionen (HC/TB) heraus zu bringen.
die aktuelle handhabung ist zwar gedeckt vom gesetz find ich aber eher selber in einer grauzohne (nicht an nachfrage, sondern an release gekoppelte preissenkung).
 

ironrudi

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Warum sollten:
a) Bücher billiger sein?
b) Verlag im Gegensatz zu allen anderen Industriezweigen ihre Kostenersparnisse an den Endverbraucher weitergeben?

meine Meinung dazu:
a) Alles sollte billiger sein 😉 Aber bei Büchern geht es denk ich vielen darum das man bei einem ebook "weniger" in der Hand hat als bei einem richtigen Buch, und es dadurch subjektiv weniger wert ist. Ich kann es nicht verkaufen, verliehen, in den Schrank stellen, etc... daher sehen viele den selben Preis für Druck und ebook als nicht gerechtfertigt an (Ich bin der selben Meinung).
b) Weil ich um ein ebook zu lesen Geld investieren muss (Ebook Reader), das der Verleger spart (Druck-und Lagerkosten). Davon wollen viele etwas ab haben.


Ich zahle gern für Bücher, und ich bezahle auch gern für Zeitungen, etc.
Ich finde auch deutsche Bücher nicht zu teuer (Wenn man "Konsumzeit" und Kosten in Relation setzt und sich z.B. mal eine DVD gegenrechnet ist das Buch sehr sehr günstig)
Aber ich sehe z.B. nicht ein, warum das ebook eines Hardcovers mehr kostet als das eines Taschenbuches. DAS würde ich gerne mal von einem Verleger erklärt bekommen wo darin der "Mehrwert" für mich liegt.
 
E

eBook-Jan

Guest
Eines wird an dieser Stelle beim Umstzvergleich 2009 - 2012 vergessen: Inflation 😉


Das Geld 2012 ist nicht so viel wert wie 2009. Wenn nun der Umsatz 2009 bei 27,1 Mrd. USD lag und 2012 auf gleichen Niveau, ist das ein Problem. Letztlich müssen alle Unternehmen höhere Löhne, Kreditraten, steigende Energiekosten, höher Kosten für Bürokratie etc. schultern.


Gehen wir von einer allgemeinen Preissteigerung von 3 % p.a. aus (abseits der offiziellen geschönten Statistiken), so liegt der Umsatzrückgang bei ca. 10%. Damit reden wir real von ca. 24,3 Mrd. USD...
 

ebooker

New member
Wenn ich die Preisreduktionsbeiträge hier sehe, frage ich mich schon, warum alle Bücher lesen wollen, aber ihnen die meisten offenbar den Preis nicht wert sind. Und warum, wie weiter unten, selbst absurde Vergleiche wie mit der Musikindustrie herangezogen werden, oder Notstandsituationen (das Buch gibt es nicht als E-Buch, also ist es legitim, es zu klauen und zu konvertieren) herbeifantasiert werden. Gibt es denn keine Sachargumente, die jemand mal anführen kann.


Warum sollten:
a) Bücher billiger sein?
b) Verlag im Gegensatz zu allen anderen Industriezweigen ihre Kostenersparnisse an den Endverbraucher weitergeben?



Bücher unterstehen ganz normalen Markt von Angebot und Nachfrage. Das Angebot ist weit höher als die Nachfrage ergo muss der Preis sinken. Wieso ist der Vergleich mit der Musikindustrie absurd?


Generell ist es einfach so:
Ist der Preis zu hoch, wird das Ebook halt heruntergeladen von Freunden mit ALF kopiert etc. Die Verlag schneiden sich mit DRM und hohen Preisen selbst ins Fleisch oder anders gesagt, sie sägen den Ast auf dem sie sitzen...


Die Behauptung dass andere Branchen generell die Kostenersparnisse nicht weitergeben müssen ist Unsinn. Da spielt der Markt klar und ganz ohne Preisbindung seine Rolle. Wenn die Leute nicht gewillt sind den geforderten Preis zu zahlen, dann sinkt er (soweit noch Spielraum ist).


(abseits der offiziellen geschönten Statistiken),

Und da fängt die Verschwörungstheorie an und eine Diskussion darüber ist sinnlos.
 
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Altschneider

New member
Bücher unterstehen ganz normalen Markt von Angebot und Nachfrage. Das Angebot ist weit höher als die Nachfrage ergo muss der Preis sinken. Wieso ist der Vergleich mit der Musikindustrie absurd?

Warum sollten dann der Mechanismus für E-Bücher nicht gelten. Keiner verlangt, das gedruckte Bücher billiger werden, obwohl dort sicher auch ein Überangebot ist. Aber das ist natürlich BWLsimplifizierung und gilt bei heterogenen Produkten mit z. B. Querfinanzierung nur eingeschränkt.
Weil es absurd ist, 2 Dinge mit völlig unterschiedlichen Eigenschaften und Kundenverhalten miteinander zu vergleichen. Ein Musikstück dauert meist nur wenige Minuten, wird auch nebenbei gehört und oft auch viele hundert Mal. Und es ist durchaus nicht ungewöhnlich, nach der 10 Wiederholung (z.B.) das Stück, die CD, den Download doch noch kaufe.
Bücher werden ganz anders rezipiert und ich glaube kaum, dass ein Buch, mit dem man sich vielleicht mehrere Wochen beschäftigt hat, vielleicht auch zum 2. Mal gelesen, dann noch gekauft wird. Das anzunehmen, ist nun wirklich an den Haaren herbeigezogen. Und das gilt ja leider auch für die ganzen Beispiele in diesen Diskussionen.




Generell ist es einfach so:
Ist der Preis zu hoch, wird das Ebook halt heruntergeladen von Freunden mit ALF kopiert etc. Die Verlag schneiden sich mit DRM und hohen Preisen selbst ins Fleisch oder anders gesagt, sie sägen den Ast auf dem sie sitzen...

Ja, leider. Das erinnert mich an den Ladendieb, den wir mal geschnappt haben und er völlig empört darüber war, das wir ihn der Polizei übergaben: Schließlich musste er die Markenartikel klauen, weil er von den Eltern nicht genug Geld bekam. Ist wohl auch generell so. Wie infantil ist denn so eine Rechtfertigung - ich klaue, weil ich es haben muss und mit nicht leisten kann. Wie gesagt, es geht um hier Luxusprodukte, nicht um etwas Lebenserhaltendes wie Nahrung. Hier eine Mundraubargumentation zu bringen, ist einfach unverhältnismäßig und unsachlich.


Natürlich schaden sich die Verlage mit DRM, genauso, wie mit dem Verkauf von Nur-Lizenzen. Und das wird sich auch nur dann ändern, wenn von Seiten der Verbraucher ein Mindestmaß an Fairness gegenüber den Verlagen herrscht und nicht das Dauer-Verwöhnte "Ich will alles - sonst hol ich es mir" und die Erpresserargumentation, die man hier oft liest. Wenn King sein Buch nicht als E-Buch heraufbringt, dann stelle ich es halt gescannt ins Internet. Was soll das?
Und du hast es leider nicht erklärt: Warum sind die Preise für Bücher zu hoch. In einigen Bereichen, etwas Wissenschaft, würde ich dir zustimmen, aber darum geht es ja hier nicht - oder?
 

ebooker

New member
Ja, leider. Das erinnert mich an den Ladendieb, den wir mal geschnappt haben und er völlig empört darüber war, das wir ihn der Polizei übergaben: Schließlich musste er die Markenartikel klauen, weil er von den Eltern nicht genug Geld bekam

Das ist ein total unzulässiger Vergleich. Zum einen wird hier nix geklaut sondern nur etwas kopiert. Wo kann ich bitteschön Markenklamotten von meinem Bekannten einfach kopieren? Hä? Zumal gibt es so etwas wie Privatkopie, davon haben sie wahrscheinlich auch noch wie was gehört. Und wenn ich Bücher aus Papier von jemanden ausgeliehen haben, dann bin wahrscheinlich auf selber Stufe wie ein Landendieb wie?


Und selbst wenn man als Privatmann - nicht gewerblich - gegen das Urheberrecht verstößt ist das immer noch keine Straftat, sondern eine Ordnungswidrigkeit. Falls die das nicht wissen: Diebstahl ist eine Straftat.


Wenn King sein Buch nicht als E-Buch heraufbringt, dann stelle ich es halt gescannt ins Internet. Was soll das?

Dazu sag ich Bravisimo! Da Lob ich mir die "Piraterie"! Danke liebe Piraten macht weiter so! Es ist zum Nutzen aller!




Und du hast es leider nicht erklärt: Warum sind die Preise für Bücher zu hoch. In einigen Bereichen, etwas Wissenschaft, würde ich dir zustimmen, aber darum geht es ja hier nicht - oder?

Ganz einfach weil Ebooks nur die Kopie einer Datei sind. Und für eine kopierte Datei, zahl ich doch nicht den Preis eines Buchs! Das Kopieren können die Verbraucher weit besser als die Verlage oder Shops! Was denkst du dir was passieren würde wenn es den Stein des Weisen gäbe? Und jeder aus allem Gold machen könnte? Klar würde man das Gold machen verbieten, trotzdem würde das nichts nützten und er Goldpreis würde in unendliche sinken. Das gleiche ist es bei Ebooks, man kann sie ohne Kosten quasi unendlich multiplizieren, da ist doch klar dass der Wert sinkt...
 
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Chalid

Administrator
Teammitglied
Eines wird an dieser Stelle beim Umstzvergleich 2009 - 2012 vergessen: Inflation 😉


Das Geld 2012 ist nicht so viel wert wie 2009. Wenn nun der Umsatz 2009 bei 27,1 Mrd. USD lag und 2012 auf gleichen Niveau, ist das ein Problem. Letztlich müssen alle Unternehmen höhere Löhne, Kreditraten, steigende Energiekosten, höher Kosten für Bürokratie etc. schultern.


Gehen wir von einer allgemeinen Preissteigerung von 3 % p.a. aus (abseits der offiziellen geschönten Statistiken), so liegt der Umsatzrückgang bei ca. 10%. Damit reden wir real von ca. 24,3 Mrd. USD...

Stimmt, ein guter Einwand. Die Inflation habe ich nicht berücksichtigt. Abgesehen davon bezweifle ich aber, dass die Kreditraten seit 2008 bzw. 2009 gestiegen sind 😆


Aber hier ist ein Vergleich zum deutschen Buchhandel vermutlich nicht verkehrt. 2009 wurden 9,69 Mrd. Euro umgesetzt, 2012 nur noch 9,52 Mrd. Euro. Inflationsbereinigt ist der Verlust hier noch größer, obwohl eBooks nur einen sehr kleinen Teil der Gesamtumsätze ausmachen und der Durchschnittspreis bisher keinen solchen Preissturz mitgemacht hat.


Das sollte die Kernaussage sein: Gefallene eBook-Preise wirken sich nicht negativ auf die Umsatzzahlen aus. Da ist auch ein Blick auf die einzelnen Kategorien sehr aufschlussreich. Im Plus (knapp 1,1 Mrd. US-Dollar) befinden sich besonders jene Kategorien, deren eBook Anteil höher liegt: Adult Fiction, Juvenile Fiction, Juvenile Non-Fiction.


K-12, Higher Education, Professional, Adult Non-Fiction und Religion befinden sich mit rund 1,4 Mrd. US-Dollar deutlich im Minus.


sento: Ja, das ist natürlich nur eine Vermutung. Selfpublisher und Preisaktionen haben hier sicherlich einen nicht unwesentlichen Anteil am Preissturz. Aber ich bezweifle, dass der nur von ihnen ausgegangen ist, zudem eine Kernaussage des Artikels auch war, dass eBooks auf Ramschniveau die Umsätze der Verlage nicht gerfährden, was den Meldungen nach (Links im letzten Absatz), ja offenbar tatsächlich nicht der Fall ist. D.h. das Preisbewusstsein für 99 Cent eBooks usw. wirkt sich offenbar nicht negativ aus.
 

Altschneider

New member
meine Meinung dazu:
a) Alles sollte billiger sein 😉 Aber bei Büchern geht es denk ich vielen darum das man bei einem ebook "weniger" in der Hand hat als bei einem richtigen Buch, und es dadurch subjektiv weniger wert ist. Ich kann es nicht verkaufen, verliehen, in den Schrank stellen, etc... daher sehen viele den selben Preis für Druck und ebook als nicht gerechtfertigt an (Ich bin der selben Meinung).

Soweit es den Verkauf von reinen Lizenzen betrifft, geben ich dir durchaus recht. Meiner Meinung nach können Lizenzen auch keiner Preisbindung unterliegen. Ein E-Buch, dass ich nicht weiterverkaufen, vererben, verschenken kann, ist natürlich weniger Wert. Das sind aber nicht die Argumente, die man hier fiindet.
Abgesehen davon, aber das ist natürlich meine Privatsache: mir wäre es lieber, der Preis bliebe und es würden keine Lizenzen verkauft, sondern Dateien, die ich auch z. B. vererben oder weiterverkaufen kann.




b) Weil ich um ein ebook zu lesen Geld investieren muss (Ebook Reader), das der Verleger spart (Druck-und Lagerkosten). Davon wollen viele etwas ab haben.

Du hast dir ja hoffentlich keinen Reader gekauft, damit der Verleger etwas spart 😉


Ich z. B. habe den Reader, weil ich es ziemlich praktisch finde, damit auf Reisen zu lesen (und unter der Bettdecke) und weil ich einfach keinen Regalplatz mehr hatte. Und hoffentlich kommt jetzt kein Verleger auf die Idee, von mir Geld zu fordern, weil ich ja durch sein Produkt etwas spare.


Die Argumentation greift aber zu kurz - der Verleger (oder der Verlag) spart die Druck- und Lagerkosten, das heißt aber nicht, dass die Vertriebskosten geringer werden. Denn zusätzlich, und das wird bei der Preisdiskussion immer verschwiegen, hat er natürlich nochmals Satzkosten, selbst wenn das E-Buch nur eine schlampige Konvertierung ist, will der Konvertierer ja Geld haben. Mittlerweile ist es aber besser geworden, laut Impressum lassen immer mehr Verlage E-Bücher von professionelle technischen Betrieben konvertieren und anpassen. Qualitativ ist immer noch viel im argen, aber es wird besser. Die Nachhalten der Dateien auf Servern, der Vertrieb, die Shopsysteme und letztlich auch die Aggregatoren, die ja die eigentliche Vertriebsstuktur bilden, kosten Geld. Und wenn es denn ans App programmieren für den Shop geht oder so, wenn es um eine eigenen Werbung geht, dann wird auch noch mal Geld fällig. Nicht zu vergessen, und dass ist nicht unwesentlich als Kostenfaktor, wird für ein E-Buch ja auch noch mal eine neue Lizenz (gebühr) fällig.
Was mich immer so nervt, ist, dass niemand seine Behauptung, Verlage würden Geld sparen, belegt, aber aufgrund des reinen Konstruktes dann Forderungen stellt.


Aber ich sehe z.B. nicht ein, warum das ebook eines Hardcovers mehr kostet als das eines Taschenbuches. DAS würde ich gerne mal von einem Verleger erklärt bekommen wo darin der "Mehrwert" für mich liegt.

Das ist in der That problematisch und liegt in der Buchpreisbindung, aber auch in der Vertriebsstrategie der Verlage begründet. Warum kostet ein Hardcover soviel mehr wie ein Taschenbuch? Nicht wegen der Bindung, nicht, weil die Lagerkosten etwas höher sind oder die Druckkosten. Vor allem wegen der Lizenzgebühren, die hereinkommen müssen, oft sind auch noch Übersetzerhonorare fällig. Und dann, man höre und staune, zahlt der Kunde ja auch noch für den Aktualitätswert - nämlich mitlesen und -reden zu können, wenn das Buch gerade Hipp ist, in den Medien durchgehechelt wird und Thema ist. Analog dazu zahlen ja auch Technologieerstkäufer mehr als die späteren Käufer. Denke zum Beispiel mal an die Millionenauflage beim Harry Potter und die relativ schlechte Qualität der Bände (ausstattungsmäßig, nicht inhaltich). Meinst du wirklich, der Druck- und Bindepreis wäre so hoch, dass der Verkaufspreis gerechtfertigt ist. Wohl kaum! Nicht zuletzt ist das Ersterscheinen eines Buches natürlich auch ein Risiko, dass der Verlag einkalkuliert.
Der Kunde erhält dann immerhin ein gebundenes Buch, manchmal auch mit einer guten Ausstattung, und sieht dann darin den Mehrwert.
Das ist beim E-Buch natürlich nicht der Fall, eine Anpassen des Preises an das Hardcover ohne auch nur einen idellen Mehrwert kaum nachvollziehbar, zumal beim Erscheinen des Taschenbuches der Preis des tupfengleichen E-Buchs sinkt und sich am Taschenbuch orientiert. Oder, mit anderen Worten: Der E-Buch Käufer zahlt hier einen "höheren Aktualitätszuschlag" als der herkömmliche Buchkäufer. Hier könnte der Markt nachjustiert werden (etwas mit enhanced books analog zur Hardcover-Ausstattung).
Da die Verlage kein Interesse daran habe, ihre Hardcoverpreise kaputt zu machen, wären E-Bücher zum Taschenbuchpreis sonst nur lange Zeit später (legal) zu bekommen. Meine Alternative ist tatsächlich, dass ich überwiegend E-Bücher kaufe, die schon als Taschenbuch erschienen sind.


Ich freue mich jedenfalls, dass mal nachvollziehbare Argumente kommen. Letztlich ist der Buchpreis, egal welcher Ausstattung, doch ohnehin ideell, ich zahle für die Geschichte, die Information, die Aufbereitung - und nicht für das physische Produkt. Wer E-Bücher will, wer Weiterentwicklung will, der sagt auch ja zu den E-Buch Preisen. Anders als viele andere Branchen haben ja Verlage immer noch das Prinzip der Querfinanzierung - ein "Inferno" finanziert vielleicht 2 Lyriker mit (oder den Versuch, 10 Autoren zu etablieren usw.)


Ich hoffe, ich konnte etwas deutlich machen, warum ich diese unreflektierte Billigbuch-Haltung kritisch sehe.
 
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G

Gast0815

Guest
Kleines Zitat am Rande der Carlsen FAQ:


Mir ist aufgefallen, dass E-Books teilweise günstiger sind als Bücher, woran liegt das?
E-Books sind günstiger, weil durch die digitale Produktion Papier und Druckkosten gespart werden.
 

Altschneider

New member
Kleines Zitat am Rande der Carlsen FAQ:


Mir ist aufgefallen, dass E-Books teilweise günstiger sind als Bücher, woran liegt das?
E-Books sind günstiger, weil durch die digitale Produktion Papier und Druckkosten gespart werden.

Ja, und welche Produkte bietet Carlsen an? Eben. E-Bücher sind ja schon billiger, weil Verlag durchaus auf den Käufer reagieren. Aber das reicht ja vielen nicht und muss noch mehr werden. Niemand leugnet, dass Papier und Druckkosten gespart werden, aber das Vertriebs- oder Herstellungskosten geringer sind, stimmt einfach (pauschal) nicht. Klar, wenn man ein Comic als reines Vorstufen-PDF raushaut, dann klappt das. Und, wie gesagt - von keiner Branche sonst wird verlangt, das sie Kostenersparnisse sofort an den Kunden weitergibt. Nur von den Medien der Freizeitgestaltung.
 
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Chalid

Administrator
Teammitglied
Keine Frage, es gibt natürlich auch Verlage die zumindest einen Teil der Kostenersparnisse weitergeben. Aber z.B. kostet bei Amazon das Taschenbuch zu Dan Browns Illuminati 8,00 Euro, das eBook allerdings 8,49 Euro.


Wenn man noch bedenkt, dass der Buchhandelsrabatt zwischen 30% und 50% des Kaufpreises ausmacht, aber für den eBook Vertrieb deutlich weniger Kosten entstehen (weniger Personal, keine Raummieten, keine Transportwege usw.), dann gibt es da sicherlich noch Spielraum. Niemand sagt, dass eBooks gratis sein sollen, aber ein 10-15%iger Preisabschlag (wie oft üblich) scheint ein bisschen wenig. Besonders wenn man bedenkt, dass man nur Nutzungsrechte erwirbt, das eBook nicht besitzt, nicht verkaufen und nicht verleihen kann.


Warum die Preise trotzdem relativ hoch liegen, lässt sich wohl am ehesten mit den Ängsten der Verlage erklären:
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Da befürchtet man allgemeine Einbußen, Raubkopien und auch einen Preisverfall bei gedruckten Büchern.
 

ebooker

New member
aber das Vertriebs- oder Herstellungskosten geringer sind, stimmt einfach (pauschal) nicht.

Klar die Daten werden auf LKWs von einer Stelle zur anderen transportiert und gelagert. Jedes Ebook auf einer Festplatte von der Größe eines Buches.. Hahhahaha


Und, wie gesagt - von keiner Branche sonst wird verlangt, das sie Kostenersparnisse sofort an den Kunden weitergibt. Nur von den Medien der Freizeitgestaltung.



Schon wieder dieser dämliche Spruch. Dem Kunden ist es egal ob Kostenersparnisse weitergeben werden oder nicht, er will günstige Preise. Und das von jeder Branche.
 
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