Warum gibt\'s keinen Kindle Konkurrenten?

Krimimimi

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Was eigentlich spricht dagegen, die Onleihe Dateien auch in einem für die KINDLE lesbaren Format anzubieten? Öffentliche Büchereien und damit auch die Onleihe werden zu rund 90 % durch Steuergelder finanziert.

Damit die Onleihen sich auch für Kindle öffnen könnten, müssten sie einen Zugang zum AZW- Kopierschutz bekommen, denn im Kopierschutz wird die Leihfrist eingearbeitet.
AZW wird von einer Amazon- Tochter entwickelt und andere Readerhersteller außer Kindle bekommen keine Lizenz, den Kopierschutz zu vewenden. Das ist eine Aussage von Forkosigan. Wenn diese Amazon- Tochter auch keine Lizenz an die Onleihen bzw. Divibib gibt, dann kann die Onleihe nicht mit dem Kindle- Format arbeiten.
 

ingmar

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Oder es ist ein \"Schwachpunkt\" im System der Onleihe. Was eigentlich spricht dagegen, die Onleihe Dateien auch in einem für die KINDLE lesbaren Format anzubieten?

Amazon. Die besitzen das Datenformat und erlauben niemandem, Bücher in diesem Format anzubieten; reines .mobi würde wohl gehen, aber auch wenn ich gegen DRM bin kann ich es bei virtuellen Bibliotheken noch irgendwie nachvollziehen. Ergo, kein Kindle für Bibliotheks-Ebooks. Natürlich könnte Amazon wenn sie wollten, in den USA (dort heißt das Gegenstück zur Onleihe \"Overdrive\") geht\'s ja auch.


Was ist mit \"öffentlich spezifiziert\" gemeint?

Doukmentiert, dh offen gelegt: Kann ein anderer Hersteller als Amazon das Datenformat im vollen Umfang nutzen? Das ist, anders als bei .epub, gerade nicht der Fall, nicht nur aus lizenzrechtlichen Gründen sondern ganz faktisch.


Tatsache ist, dass ich mit dem KINDLE das im Wesentlichen öffentlich finanziertes Onleihe System nicht nutzen kann.

Beschwerden bitte an Amazon.


Das System der öffentlichen Bibliotheken ist ganz überwiegend steuerfinanziert.

Das schon, aber hinter der Onleihe steht ein privater Dienstleister. Der ist nur insoweit steuerfinanziert als die Bibliotheken bei ihm Leistungen einkaufen. Dasselbe würde aber auch für jeden Verlag gelten.


Normalerweise sagt schon derjenige, der für etwas bezahlt, was er wie haben möchte, oder?

Wenn es angeboten wird. Was es am Markt nicht gibt, kann man auch nicht kaufen.
 
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JulesWDD

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Damit die Onleihen sich auch für Kindle öffnen könnten, müssten sie einen Zugang zum AZW- Kopierschutz bekommen, denn im Kopierschutz wird die Leihfrist eingearbeitet.
AZW wird von einer Amazon- Tochter entwickelt und andere Readerhersteller außer Kindle bekommen keine Lizenz, den Kopierschutz zu vewenden. Das ist eine Aussage von Forkosigan. Wenn diese Amazon- Tochter auch keine Lizenz an die Onleihen bzw. Divibib gibt, dann kann die Onleihe nicht mit dem Kindle- Format arbeiten.

Mir ist nicht bekannt, dass die/ der Onleihe Anbieter das bei Amazon oder deren Tochter nachgefragt hätte und eine abschlägige Antwort bekommen hätte. Eine Lizenzierung für ein Konkurrenzprodukt ist doch etwas völlig anderes.
 

Krimimimi

New member
Mir ist nicht bekannt, dass die/ der Onleihe Anbieter das bei Amazon oder deren Tochter nachgefragt hätte und eine abschlägige Antwort bekommen hätte. Eine Lizenzierung für ein Konkurrenzprodukt ist doch etwas völlig anderes.

Es wird nicht öffentlich kommuniziert, warum es keine Onleihe für den Kindle gibt. Wenn du glauben möchtest, dass die Onleihe kein Interesse daran hat, dann glaube es. Ich glaube halt, dass es andersherum ist.


Eine Lizenzierung für ein Konkurrenzprodukt mag etwas anderes sein. Würden Amazon dies gestatten, dann könnten sie aber immerhin Ebooks im Kindle- Format verkaufen an Leute, die ein anderes Lesegerät haben. Damit wird immerhin Gewinn gemacht.
Wenn sich Amazon für die Onleihe öffnen würden, dann würde die Nutzer jedoch mehr leihen und weniger kaufen. also wäre der Gewinn geschmälert.
 

Altschneider

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Um mal auf das Ausgangsthema zurückzukommen:
Amazon kann, solange das Primat des Unternehmens noch auf Wachstum und nicht auf Gewinn liegt, auch gute Lesegeräte zu einem günstigen Preis anbieten. Und auch der Kindle 4 hatte zu seiner Zeit einen guten Ruf.
Ich denke, die Tolino Allianz kann das nicht in diesem Preisrahmen, den alten Tolino unter 50 E anbieten - haben auch nicht so alte Geräte im Programm. Ein Billigreader müsste eigens entwickelt werden.
Amazon nutzt die Binnendifferenzierung der Lesenden ;0) Es gibt Leute, die lesen nur gebundene Bücher, legen Wert auf Qualität, Satz und Bindung und bei denen sehen die Bücher auch nach dem Lesen noch neu aus und es gibt Leute, die kaufen nur Taschenbücher oder Remis oder nutzen die Bibilotheken, machen Eselohren als Lesezeichen und knicken und quetschen das Buch, dass es eine Freude ist.
Ich als Leselurch möchte einen wertigen Reader mit hoher Qualität und durchdachten Funktionen - und ich interessiere mich für die Technik - und mache Eselsohren nur in E-Bücher - bin also auch bereit, entsprechend viel Geld auszugeben.
Anderen Viel- und Gernelesern geht die Technologie voll am Bürzel vorbei - die wollen ein wertiges Gerät mit hoher Qualität ohne sich um die Technik zu kümmern - und greifen zum Testsieger.
Leute, denen es nur um den Text geht, wollen halt nur ein Lesegerät zum Lesen, ohne Schnickschnack, dass nur funktioniert, das aber gut und ohne große Kenntnisse vorauszusetzen. Und da ist der Markt für preiswerte Lesegeräte. Und wenn man sich nicht für die Technik und die Technologie interessiert und für billig Geld was Gutes haben möchte, greift man zur Marke - und das ist der Kindle nun mal fast schon ein Gattungsname.
Mich wundert das also nicht. Andere Hersteller, außer Sony vielleicht, haben das nicht - eine Qualitätsmarke, die schon so lange existiert, dass sie Vorgängerprodukte als preiswerte (nicht billige) Lesegeräte positionieren können. Würde Sony den T2 oder T1 als 50 E Gerät weiterführen, wäre das ähnlich, würde aber auch technologische Entwicklung der aktuellen Reader voraussetzen.
 
O

Onkel Emma

Guest
Es gibt ein ganz nettes Buch von Barry Schartz, da geht es darum, dass die Leute von zu vielen Optionen überfordert sind. Stellen wir uns vor, links der Kindle mit seinem geschlossenen System, preiswert für die Leistung und mit dem Garanten für Service Amazon dahinter, rechts alle anderen offen, differenziert, kompliziert und idr auch teurer als der Kindle. Für wen wird sich der DAU entscheiden? Welcher Normalsterbliche hat Lust, stundenlang Testberichte zu lesen, Spezifikationen zu vergleichen und mit Adobes Usability-Super-GAU genannt DRM zu beschäftigen? Selbst die relativ gut informierten Leute wie hier labern was von der Großartigkeit von Amazon, obwohl sie genau um die Geschlossenheit des Systems und Amazons Kontrollzwang wissen.
 

JulesWDD

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Es amüsiert mich, wie manche Leute meinen, aus der Entscheidung für ein bestimmtes Dateiformat gleich eine Religion machen zu müssen ...
:cool:
... !!
 

Altschneider

New member
Es amüsiert mich, wie manche Leute meinen, aus der Entscheidung für ein bestimmtes Dateiformat gleich eine Religion machen zu müssen ...
:cool:
... !!

Irgendwie auch verständlich: Religion insofern, dass man sich bewusst dagegen entscheiden kann.
Amazon hat sich hervorragend positioniert - hochwertige Lesegeräte mit einem gigantischen E-Buch Angebot und einfachem Bezug der E-Bücher in einem geschlossenen System - und damit leider auch im Denken der Leute die Gleichung Lesegerät = Shopbindung etabliert.
Da kommen die Mitbewerber, in diesem Fall vor allem der deutsche Buchhandel, nicht mit. Das ist natürlich legitim von Amazon, mit einem sehr guten Angebot die Kundenmassen an sich zu ziehen. Der Tolino hat den Kampf aufgenommen, was ja eine gute Entwicklung ist, aber wenn ich mir zum Beispiel anschaue, welche Überzeugungsarbeit im Buchhandel auch jetzt noch für eine gute Metadatenbank geleistet werden muss...
Deswegen ist ein bisschen Missionieren für EPUB gar nicht so schlecht, wenn man die hiesige Buchszene nicht völlig der Amazonisierung überlassen will. Wobei ich immer noch glaube, dass die deutschen Verlage, wenn sie denn endlich auf hartes DRM verzichten würden (außer bei Leihbüchern, versteht sich), durchaus auch MOBIs ohne das Einverständnis Amazons anbieten könnten.
 

ebooker

New member
Wobei ich immer noch glaube, dass die deutschen Verlage, wenn sie denn endlich auf hartes DRM verzichten würden (außer bei Leihbüchern, versteht sich), durchaus auch MOBIs ohne das Einverständnis Amazons anbieten könnten.

Worauf beruht denn ihr Glaube? Amazon hat Mobipocket gekauft und damit alle Rechte an deren Formaten. Also können die auch bestimmen wer die (kommerziell) nutzen darf. Etwas anderes müsste mir schon belegt werden. Zumal MOBI ziemlich veraltet ist, dem Format fehlen einige Funktionen die EPUB hat (z.B. Gegliederte Inhaltsverzeichnisse u.v.m). Das aktuelle Format für E-Ink-Kindles von Amazon ist aktuell nämlich KF8 auch AZW3 genannt.
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Amazon kann meines Erachtens nur die kommerzielle Nutzung der Mobipocket Software untersagen. Das MOBI-Format basiert auf dem offenen OEB Standard (Vorläufer von ePub), sodass Amazon die Lizenzbestimmungen des Formats nicht beliebig diktieren kann und die Nutzung wohl problemlos möglich ist. Beam-eBooks bietet ja bereits Mobi-eBooks an, genauso wie eine Hand voll kleinerer Shops. Außerdem unterstützen einige eBook Reader (Apps) das Format - und ich habe meine Zweifel ob da irgendjemand Lizenzgebühren abführt. Würde auch sagen, dass da einerseits der DRM-Schutz ein Hindernis ist, andererseits der Aufbau der gesamten Infrastruktur über Adobe. Keine Ahnung ob Adobe Content Server eine Auslieferung des fremden Formats zulassen würden.
 

Altschneider

New member
Worauf beruht denn ihr Glaube? Amazon hat Mobipocket gekauft und damit alle Rechte an deren Formaten. Also können die auch bestimmen wer die (kommerziell) nutzen darf. Etwas anderes müsste mir schon belegt werden. Zumal MOBI ziemlich veraltet ist, dem Format fehlen einige Funktionen die EPUB hat (z.B. Gegliederte Inhaltsverzeichnisse u.v.m). Das aktuelle Format für E-Ink-Kindles von Amazon ist aktuell nämlich KF8 auch AZW3 genannt.

Das sind ja wirklich tiefgründige Fragen hier - damit rechnet man gar nicht in solch einem technikaffinen Forum. Worauf soll Glaube schon beruhen - als auf sich selbst!
Abgesehen davon - die neuen Formate von Amazon sind alle DRM verhaftet. Wie ich oben schon schrieb, ist meiner Meinung nach ein Großteil der Leser nicht an der Technologie der Reader interessiert, sondern will einfach lesen. Und wenn man ihm klar macht, dass er seinen 50 E Kindle auch mit Büchern aus dem Buchhandel bestücken kann, wenn er MOBI kauft, dann wird er das, zumindest in der Belletristik, machen.
Gegliederte TOCs brauche ich auch nur bei Fachbüchern, beim Spaßbuch nutze ich das eigentlich nie.
 

ebooker

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Amazon kann meines Erachtens nur die kommerzielle Nutzung der Mobipocket Software untersagen. Das MOBI-Format basiert auf dem offenen OEB Standard (Vorläufer von ePub), sodass Amazon die Lizenzbestimmungen des Formats nicht beliebig diktieren kann und die Nutzung wohl problemlos möglich ist. Beam-eBooks bietet ja bereits Mobi-eBooks an, genauso wie eine Hand voll kleinerer Shops.

MOBI basiert nur auf dem Format von Mobipocket ist aber eine Weiterentwicklung von Mobipockets Formaten durch Amazon. Und KF8 und Konsorten sind eine eigene Erfindung von Amazon. Das Amazon die Nutztung von MOBI duldet heißt ja nicht dass sie es nicht untersagen können. Vielleicht sagen sie auch nichts weil das Format MOBI veraltetet ist. Und ich kenne auch keinen E-Reader der KF8/AZW3 oder KF9 etc. unterstützt, außer eben die Kindle-Geräte...
 

Altschneider

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Würde auch sagen, dass da einerseits der DRM-Schutz ein Hindernis ist, andererseits der Aufbau der gesamten Infrastruktur über Adobe. Keine Ahnung ob Adobe Content Server eine Auslieferung des fremden Formats zulassen würden.

Ja, so sehe ich das auch. Deswegen weg von hartem DRM und der Adobetechnologie, hin zur Konkurrenzfähigkeit mit dem bösen A. Der deutschsprachige Buchhandel spielt mit DRM Amazon direkt in die Hände ( und mit einer abgeschotteten Metadatenbank, die der Endnutzer nicht oder nur eingeschränkt Nutzen kann, auch - hoffentlich wird wenigstens das gscheid werden).
 

ebooker

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Abgesehen davon - die neuen Formate von Amazon sind alle DRM verhaftet.

Nö. Es gibt die alle auch ohne DRM. Es kommt auf die Ebooks an. Verlagsebooks haben meist DRM. Selfpublsiher auch in AZW3 haben öfters gar kein DRM... DRM hat nichts mit dem Format zu tun. MOBI gibt es auch mit DRM.
 
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ebooker

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Hier noch ein paar Dingen die MOBI nicht kann:


- eingebettete Schriften
- Text fließt um Bild
- Initialen
- Linker Rand nur in Stufen von je 1em
- Rechter Rand im Textblock nicht größer als \"normal\" sein.
- Viele Einstellungen, wie Zeileneinzug können nicht in EM bestimmt werden


Hier der Thread dazu (auf Englisch):
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und hier (auch Englisch):
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Chalid

Administrator
Teammitglied
MOBI basiert nur auf dem Format von Mobipocket ist aber eine Weiterentwicklung von Mobipockets Formaten durch Amazon.

MOBI basiert auf dem Open eBook Standard und wurde von Mobipocket mit proprietär Erweiterungen versehen. Lässt sich
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: \"The Mobipocket file format is a binary format for the distribution of eBooks. It is one implementation of the Open eBook Publication format with a number of proprietary extensions. The Open eBook Publication format is developed and specified by the IDPF (International Digital Publishing Forum) an independent organization formerly known as the Open eBook Consortium. As a consequence, the Mobipocket format is based on HTML and is reflowable. Mobipocket supports most features of standard HTML to format and layout text and images.\"


Da die Grundspezifikationen auf OEB basieren und ohnehin frei verwendbarer HTML-Code zum Einsatz kommt, wird Amazon höchstwahrscheinlich keine Patentrechte am Format besitzen oder anmelden können.
 

Andy

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Wobei ich immer noch glaube, dass die deutschen Verlage, wenn sie denn endlich auf hartes DRM verzichten würden (außer bei Leihbüchern, versteht sich), durchaus auch MOBIs ohne das Einverständnis Amazons anbieten könnten.

Kann es dem Verlag nicht egal sein, ob der Kindle-Besitzer sein ebook bei Amazon, Thalia oder dem Laden um die Ecke kauft? Er bekommt auf jeden Fall seinen Anteil am Verkauf.
 
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