Um mal auf das Ausgangsthema zurückzukommen:
Amazon kann, solange das Primat des Unternehmens noch auf Wachstum und nicht auf Gewinn liegt, auch gute Lesegeräte zu einem günstigen Preis anbieten. Und auch der Kindle 4 hatte zu seiner Zeit einen guten Ruf.
Ich denke, die Tolino Allianz kann das nicht in diesem Preisrahmen, den alten Tolino unter 50 E anbieten - haben auch nicht so alte Geräte im Programm. Ein Billigreader müsste eigens entwickelt werden.
Amazon nutzt die Binnendifferenzierung der Lesenden ;0) Es gibt Leute, die lesen nur gebundene Bücher, legen Wert auf Qualität, Satz und Bindung und bei denen sehen die Bücher auch nach dem Lesen noch neu aus und es gibt Leute, die kaufen nur Taschenbücher oder Remis oder nutzen die Bibilotheken, machen Eselohren als Lesezeichen und knicken und quetschen das Buch, dass es eine Freude ist.
Ich als Leselurch möchte einen wertigen Reader mit hoher Qualität und durchdachten Funktionen - und ich interessiere mich für die Technik - und mache Eselsohren nur in E-Bücher - bin also auch bereit, entsprechend viel Geld auszugeben.
Anderen Viel- und Gernelesern geht die Technologie voll am Bürzel vorbei - die wollen ein wertiges Gerät mit hoher Qualität ohne sich um die Technik zu kümmern - und greifen zum Testsieger.
Leute, denen es nur um den Text geht, wollen halt nur ein Lesegerät zum Lesen, ohne Schnickschnack, dass nur funktioniert, das aber gut und ohne große Kenntnisse vorauszusetzen. Und da ist der Markt für preiswerte Lesegeräte. Und wenn man sich nicht für die Technik und die Technologie interessiert und für billig Geld was Gutes haben möchte, greift man zur Marke - und das ist der Kindle nun mal fast schon ein Gattungsname.
Mich wundert das also nicht. Andere Hersteller, außer Sony vielleicht, haben das nicht - eine Qualitätsmarke, die schon so lange existiert, dass sie Vorgängerprodukte als preiswerte (nicht billige) Lesegeräte positionieren können. Würde Sony den T2 oder T1 als 50 E Gerät weiterführen, wäre das ähnlich, würde aber auch technologische Entwicklung der aktuellen Reader voraussetzen.