Was für eine Diskussion 😆
1) technisch interessierte Leser holen aus einem Kindle immernoch mehr Lesevergnügen raus als aus anderen Geräten. Lernen allerdings auch, das Teil gegen Anti-Root-Maßnahmen seitens Amazon zu schützen. Wie bei Apple bleibt das ein engagiertes Katz-und-Maus-Spiel.
2) Amazon-Mitarbeiter leben im Vergleich zu denen, die alle unsere Unterhaltungselektronik mit eigenen Händen herstellen, immernoch wie die Made im Speck. Das heißt zwar, mit wenig auskommen, aber das geht in Deutschland vielen so, die Mehrzahl davon arbeitet, wie ich, nicht bei Amazon.
3) Einen lobbyistischen Rädelsführer wie die Telekom zu unterstützen, tut manchen informierten Mennschen ebenso weh (Stichwort Netzneutralität und Neuland), wie Amazon zu unterstützen.
4) Kobo: ist das nicht immernoch eine Tochter von Rakuten, dem japanischen Amazonkonkurrenten, dem der Westen jahrelang versucht hatte, den Verkauf von Produkten abzugewöhnen, die aus dem mafiös durchgeführten Shark Finning entsprangen?
Die für mich entscheidenden Fragen neben der Nutzbarkeit des Gerätes sind eigentlich eher: auf welcher Plattform bleibt der größte Gewinn für den Autor?
Welche Plattform ist beweglich genug, um frischen Autoren, die möglichst unabhängig agieren (Eigenverlag, Zusammenschlüsse von Independent-Autoren, Independentverlage) ein Forum zu bieten? Papier und Großverlage interessieren mich nicht, sondern einzig das geschriebene Wort. Ich mag nicht überkommene Produkte, Marketing- und Vertriebswege mitfinanzieren, wenn es auch einen direkteren Weg von der \"Schreibstube\" zu meinem Reader geben kann.
Was ich hier kaufe ist Literatur, mal trivialer, mal weniger trivial. Anstatt Wege zu Buchläden zu finden, die je nach Stimmung das passende Repertoire führen, finde ich eben Wege, das bezahlte Werk auf dem Gerät meiner Wahl zu lesen. Wie früher gilt dabei auch noch heute: Wer nicht suchet, der nicht findet. Herrlich abgedroschene Binsenweisheit bezeugt das Nachlassen an Motivation, selbst kleinste Komfortziele heute noch selbst zu erreichen -- arm. Stattdessen wird auf engagierte Mitmenschen eingeprügelt, die nun wirklich jedem Interessierten helfen, zu einem Ziel zu kommen, hier jetzt auf unseren guten Chalid. Ich bewundere dessen Ruhe und Umsicht im Umgang mit Trollen, vor allem aber seinen jahrelangen Einsatz für die E-Reading Community - Danke, Chalid!
☺
Edit: @adobe: wer sich als Zecke zwischen Autor und Leser setzt, dabei Ersterem noch Knete abzockt, um bei Letzterem die personenbezogenen Daten (weit über das Notwendige hinaus) unverschlüsselt vom PRIVATEN Rechner in seine eigenen Rechenzentren zu übertragen, ohne deren Eigentümer darüber aufzuklären, hat seit dieser Aktion so dermaßen bei klar denkenden Menschen mit Wertschätzung der informationellen Selbstbestimmung verschissen, dass, neben der übelst verkomplizierten Leserechterwerbstechnik wohl nicht nur ich als Epub-Leser auf Amazon und Alf ausgewichen war. Heute lese ich nicht mehr auf dem Sony, sondern derzeit auf dem Kindle PW2, kaufe aber immernoch meine Bücher in allen möglichen Shops. Irgendwann wird Alf ausgedient haben, weil weicher Kopierschutz Piraten entlarvt, harter, Leselizenzerwerb störender Kopierschutz aber ausgestorben sein wird. Wenn in dieser Zukunft Amazon auf seiner Insel sitzen bleiben will, ist mir das auch recht. Andere sind dann eben barriereärmer und dort wird dann halt gekauft -- wir Leser sind doch nur dem Autoren verpflichtet! Der Rest ist Peanuts, da sollte man lieber über den Nutzen zweijährlich erneuter Handys nachdenken....