EuGH erlaubt Netzsperren, Büchse der Pandora geöffnet?

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Der Kampf gegen Piraterie im Internet wird immer härter ausgefochten, nicht zuletzt weil sich die Anbieter der illegalen Dienste in den vergangenen Jahren so weit professionalisiert haben, dass sie in vielen Fällen kaum noch greifbar sind - zumindest nicht kurzfristig. So auch im Fall von Kino.to, eine der bekanntesten Video-Streaming Webseiten die 2011 recht spektakulär [...]


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Altschneider

New member
Ja, dass war zu befürchten. Es ist eben nicht das Wie-Wunder-Land, dass die Raubkopierer den Unbedarften verkaufen, sondern die Realität. Da können Kriminelle wie Spiegelbest weiterhin in ihrem Traumgarten die Primeln pflegen und sich und der Welt einreden, großartige Kämpfer gegen die Verlage und Buchbefreier zu sein, während die Welt sich weiterdreht und zeigt, wie sehr die Raubkopierer allen schaden.


Diese großkotzig rausgehängten, an die willfährigen Medien verteilten Hirngespinste sind natürlich auch ein hervorragender Vorwand für eine Zensur und Blockade des Internets, für Netzsperren und Medienkontrollen. Das WWW ist gerade dabei, sich selbst zu zerstören, nicht zuletzt durch die Typen und Organisationen, die Kriminalität als Freiheit verkaufen.
 

JulesWDD

Active member
Ja, dass war zu befürchten. Es ist eben nicht das Wie-Wunder-Land, dass die Raubkopierer den Unbedarften verkaufen, sondern die Realität. Da können Kriminelle wie Spiegelbest weiterhin in ihrem Traumgarten die Primeln pflegen und sich und der Welt einreden, großartige Kämpfer gegen die Verlage und Buchbefreier zu sein, während die Welt sich weiterdreht und zeigt, wie sehr die Raubkopierer allen schaden.


Diese großkotzig rausgehängten, an die willfährigen Medien verteilten Hirngespinste sind natürlich auch ein hervorragender Vorwand für eine Zensur und Blockade des Internets, für Netzsperren und Medienkontrollen. Das WWW ist gerade dabei, sich selbst zu zerstören, nicht zuletzt durch die Typen und Organisationen, die Kriminalität als Freiheit verkaufen.

Da unterschreibe ich jede Zeile ... ich hätte es nicht treffender sagen können.
 

alexbloggt

Blogger
Zum Glück sind diese staatlichen Zensurversuche dank der laienhaften Ausführung schon von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Wer glaubt, DNS-Sperren würden auch nur im Ansatz helfen, Schwarzkopien im Netz beeinzuträchtigen, der dürfte spätestens nach Einführung dieser Zensurversuchsmechanismen von der Realität eingeholt werden.
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Zum Glück sind diese staatlichen Zensurversuche dank der laienhaften Ausführung schon von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Wer glaubt, DNS-Sperren würden auch nur im Ansatz helfen, Schwarzkopien im Netz beeinzuträchtigen, der dürfte spätestens nach Einführung dieser Zensurversuchsmechanismen von der Realität eingeholt werden.

Die meisten Nutzer scheitern jedoch bereits daran, andere DNS-Server in die häusliche Netzwerkverbindung einzutragen. Sicher, für Etliche hier im Forum hier ist das ein Kinderspiel, doch der Otto-Normal-User tut sich damit sehr schwer. Das weiß ich leider nur zu gut aus jahrelanger Erfahrung in diversen Hotlines.


Generell kann ich über solche EuGH-Urteile nur den Kopf schütteln. Haben die Verantwortlichen alle einen Sockenschuss? Leider glauben auch hier viele Menschen nur das, was ihnen medientechnisch entsprechend aufbereitet serviert wird.
 

omolongmo

New member
Zum Glück sind diese staatlichen Zensurversuche dank der laienhaften Ausführung schon von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Wer glaubt, DNS-Sperren würden auch nur im Ansatz helfen, Schwarzkopien im Netz beeinzuträchtigen, der dürfte spätestens nach Einführung dieser Zensurversuchsmechanismen von der Realität eingeholt werden.
Vor allem, wenn man bedenkt, welch enorme Verluste solche Betreiber hinnehmen müssen - eine bz Domain kostet im Jahr unter €20 - andere Domains gibts noch billiger.
 

alexbloggt

Blogger
Die meisten Nutzer scheitern jedoch bereits daran, andere DNS-Server in die häusliche Netzwerkverbindung einzutragen.

Da hast du natürlich vollkommen recht, allerdings wage ich zu behaupten, dass Nutzer solcher \"Grauzonen-Angebote\" überdurchschnittlich technikaffin sind.
Außerdem dürfte sich durch Mundpropaganda dann recht schnell verbreiten, wie man im Router oder PC eine andere IP für den DNS-Server eingibt. Vergleichbar mit den CD-Kopierschutzmechanismen vor einigen Jahren. Hat einer im Freundes-/Bekanntenkreis ein Programm entdeckt, dass die Schutzmechanismen umgehen konnte, hat sich dieses äußerst rasant am Schulhof/Campus/Arbeitsplatz verbreitet und die grenzenlose Kopiererei konnte wieder starten.


Wenn man Schwarzkopien effektiv bekämpfen möchte, müsste man schon das Problem an der Wurzel packen. Dass das aber gar nicht so einfach ist, zeigt sich daran, wie lange manche OCHs schon exisiteren. Und das wären noch die Vertriebswege, die sich technsich einfach blockieren ließen. Bei einer dezentralen Verbreitung wie P2P sieht das schon ganz anders aus. Komplett verhindern ließe sich das nur, wenn man den Bürgern Zugang zu PCs u.ä. verbieten würde, aber Zustände wie in Nordkorea möchte sicher niemand 😉
 
M

Marie

Guest
Die Betreiber von Kino.to sind letzten Endes nicht wegen illegalem Streaming verurteilt worden, sondern wegen Steuerhinterziehung 😉
Die hatten Accounts gegen Geld angeboten, DAS war der Fehler ...
Ein Nachfolgeportal fast gleichen Namens wurde ja wenige Tage später ins Leben gerufen.


Aber die größten Urheberrechtsverletzungen begeht eindeutig youtube, genau genommen müsste dann youtube weltweit gesperrt werden und die Betreiber hinter Gitter kommen 😉


Und was ist mit Büchereien? In unserer Bücherei gibt es mehr als 30000 CDs, kann man sich alle kostenlos kopieren, völlig legal. Die neuesten Bücher kann man lesen und der Verlag/Autor bekommt lediglich den Erlös eines Buches. Büchereien müssten dann weltweit auch geschlossen werden 😉
 

omolongmo

New member
Die Betreiber von Kino.to sind letzten Endes nicht wegen illegalem Streaming verurteilt worden, sondern wegen Steuerhinterziehung 😉
OK, aber das Portal ist wegen Streamings geschlossen worden. Das wars aber auch schon - eine neue Domain und fertich; die gibts noch immer.
Die Aktionen gegen solche Seiten, kosten mehr, als Schaden bei den Betreibern entsteht.
 

JulesWDD

Active member
Die Betreiber von Kino.to sind letzten Endes nicht wegen illegalem Streaming verurteilt worden, sondern wegen Steuerhinterziehung 😉



Al Capone wurde wegen Steuerhinterziehung verurteilt; die Verurteilungen im Zusammenhang mit dem Portal kino.to erfolgten unter anderem wegen - gewerbsmäßiger - Urheberrechtsverletzungen.
 

ebooker

New member
Eingentlich müsste sich die EU jetzt bei Erdogan entschuldigen. Die Türkei wird wegen der Netzsperren verurteilt, selbst machen sie den gleichen Mist.


In Deutschland wurden Netzsperren Anfangs ja noch mit dem Kampf gegen Kinderpornographie begründet. Das war natürlich nur vorgeschoben, aber immerhin eine gute Begründung.


Und jetzt reichen schon \\\"Raubkopien\\\" für Netzsperren? Kranke Welt. Denn die wirklichen Straftaten (Mordaufträge, Drogen, Wafffen) geschehen dort wo kaum einer rankommt. Da nützen auch Netzsperren nichts.


Wenn aber mal ne Infrastruktur für Netzsperren da ist wird das auch weiter genutzt. Als nächstes werden wohl dann die Seiten von Neonazis gesperrt, dann von anderen unerwünschten politischen Grupppen. Dann von jedem der etwas gegen die EU sagt oder meint eine eigene Meinung zu haben.


Klar die jetzigen Sperren können noch relativ leicht umgegangen werden. Da die Büchse der Pandora aber schon mal geöffnet ist, ist es nur eine Frage der Zeit bis richtige Sperren kommen.
 

Altschneider

New member
Aber die größten Urheberrechtsverletzungen begeht eindeutig youtube, genau genommen müsste dann youtube weltweit gesperrt werden und die Betreiber hinter Gitter kommen 😉


Und was ist mit Büchereien? In unserer Bücherei gibt es mehr als 30000 CDs, kann man sich alle kostenlos kopieren, völlig legal. Die neuesten Bücher kann man lesen und der Verlag/Autor bekommt lediglich den Erlös eines Buches. Büchereien müssten dann weltweit auch geschlossen werden 😉

Soweit ich weiß, beachtet YouTube das Urheberrecht ziemlich genau, auch wenn sie es manchmal nicht in den Griff bekommen und ihnen auch das eine oder andere nicht passt.
Und Büchereien? Das ist völliger Unfug. Die CDs sind zur Ausleihe, dürfen aber nicht kopiert werden 😉 Und für die Bücher existiert ja wohl ein Vertrag mit dem Börsenverein, also den Verlagen, in dem die Vergütung ziemlich genau geregelt ist. Was hat das jetzt mit Urheberrechtsverletzungen zu tun? Büchereien dürfen genausowenig ohne Lizenz Bücher herstellen und vertreiben wie alle anderen.


Es ist aber diese Einstellung, Kriminalität als Lappalie zu sehen und mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten und manchmal auch einfachen Lügen zu verteidigen, die einer der Sargnägel des Internets ist. Würden sich die Nutzer für mehr fair-use, Anerkennung von Leistungen anderer und Einhaltung geltenden Rechts aussprechen und dies auch leben, dann wäre es für diverse Regierungen und Verwaltung wesentlich schwerer, Netzsperren zu begründen - und es auch leichter, die Netzfreiheit zu verteidigen. Nur dieses wurschtige: \"ach, wenn wir es nicht sofort und umsonst bekommen, klauen wir es halt, ganz normal\" führt dazu, dass Netzsperren nicht von größeren Teilen der Bevölkerung als bedrohlich angesehen werden. Missbrauch zerstört Freiheit. Freiheit heißt in erster Linie einmal Verantwortung und nicht hemmungsloser Hedonismus.
 

alexbloggt

Blogger
Ganz klar, völlig richtig Altschneider!
Nur eine selbstbeschnittene Freiheit ist die richtige Art der Freiheit! Hätten sich DDR-Bürger z.B. einfach mehr an geltende Regeln gehalten, als dagegen zu protestieren und aufzulehnen, hätten sie viel länger in Genuss dieser Freiheit kommen können. Aber nein, immer wieder gab es einige Querulanten, die sich gegen die Einmauerung und Bespitzelung aufgelehnt haben.
Und dann immer diese Propaganda einiger Medien (
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). Herangezogene Lügen!
Aber es ist natürlich wesentlich besser, potenzielle Kunden als Verbrecher zu bezeichnen und zu verfolgen, als faire, legale Alternativen zu entwickeln. Dazu wäre ja Kreativität und Eigenarbeit notwendig.
Und wenn trotz zunehmender illegaler Downloads der Umsatz mit Tonträgern und legalen Alternativen steigt kann man das ja einfach als Zufall bezeichnen oder sich darüber beschweren, dass nicht noch viel mehr gekauft wurde. Früher konnte man zwar nur eine Schallplatte pro Kunde verkaufen (ok, den dummen vll. auch 2 mal die Gleiche), heute aber soll bitte jeder das Werk sowohl als CD (mit Kopierschutz, damit man es nicht legal auf den MP3-Player laden kann), legalen MP3-Download (natürlich mit DRM, damit dieser im Bedarfsfall nochmal verkauft werden kann) und im Streamingpaket kaufen. Und weil die Einnahmen daraus noch nicht reichen, sind auf jeden CD-Rohling, jeden USB-Stick, jede HDD, jeden MP3-Player, jeden Kopierer etc. nochmal Abgaben fällig. Aber das ist Ok, schließlich kompensiert das die massiven Verluste die aus den Mehrfachverkäufen resultieren. Das ist dann mal wahres fair-use und wahre Freiheit.
 

JulesWDD

Active member
Vielleicht sollten manche die Entscheidung des EuGH mal inhaltlich zur Kenntnis nehmen: Es geht darum, ob der Zugriff auf illegale Internetseiten (illegal weil Verstoß gegen Urheberrecht) auf Verlangen des Inhabers des Urheberrechts gesperrt werden müssen; da kann doch bitte kein vernünftiger Zweifel bestehen, dass das richtig ist. Was soll denn dazu das Schwadronieren von Zensur und Ähnlichem?! Mag ja sein, dass das technisch nicht so einfach ist. Mag auch sein, dass solche Sperren - leicht - zu umgehen sind. Aber darüberhatte doch der EuGH gar nicht zu befinden.





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alexbloggt

Blogger
Die Frage ist halt wo diese sog. \\\"Illegalität\\\" anfängt. Reichen ein paar Bilder, an denen der Betreiber der Seite keine Rechte besitzt? Können so nicht auch einfach Presseseiten gesperrt werden? Müsste YouTube dann nicht gesperrt werden, schließlich sind extrem viele der darauf hochgeladenen Videos nicht richtig lizensiert? Kann dann Facebook und Twitter nicht auch gesperrt werden, weil dort urheberrechtlich geschützte Bilder und Texte verbreitet werden?
Ich fürchte die meisten sind sich der Reichweite eines solchen Urteils gar nicht bewusst oder verdrängen die unbequeme Wahrheit und geben sich stattdessen der romantischen Vorstellung eines freien Netzes ganz ohne Urheberrechtsverstöße hin, in dem die bösen Seiten gesperrt werden und alles was man ansurfen kann Friede-Freude-Eierkuchen propagiert.
Aber zum Glück gibt es noch genug Menschen, für die das Internet nicht zum reinen Konsum dient, sondern zum freien und ungehinderten Informationsaustausch - so wie es erdacht war.
 

JulesWDD

Active member
Die Frage ist halt wo diese sog. \"Illegalität\" anfängt. Reichen ein paar Bilder, an denen der Betreiber der Seite keine Rechte besitzt? Können so nicht auch einfach Presseseiten gesperrt werden? Müsste YouTube dann nicht gesperrt werden, schließlich sind extrem viele der darauf hochgeladenen Videos nicht richtig lizensiert? Kann dann Facebook und Twitter nicht auch gesperrt werden, weil dort urheberrechtlich geschützte Bilder und Texte verbreitet werden?
Ich fürchte die meisten sind sich der Reichweite eines solchen Urteils gar nicht bewusst oder verdrängen die unbequeme Wahrheit und geben sich stattdessen der romantischen Vorstellung eines freien Netzes ganz ohne Urheberrechtsverstöße hin, in dem die bösen Seiten gesperrt werden und alles was man ansurfen kann Friede-Freude-Eierkuchen propagiert.
Aber zum Glück gibt es noch genug Menschen, für die das Internet nicht zum reinen Konsum dient, sondern zum freien und ungehinderten Informationsaustausch - so wie es erdacht war.

Es ging in der Entscheidung nicht um YouTube, nicht um Twitter, nicht um Facebook, nicht um irgendwelche Presseseiten, sondern um Kino.to. Bei dieser Seite - Kino.to - bestanden und bestehen aus meiner Sicht keinerlei Zweifel daran, dass es sich bei den Betreibern von Kino.de um Kriminelle gehandelt hat. Das Landgericht Leipzig sieht das übrigens genauso.
 

omolongmo

New member
Es ging in der Entscheidung nicht um YouTube, nicht um Twitter, nicht um Facebook, nicht um irgendwelche Presseseiten, sondern um Kino.to. Bei dieser Seite - Kino.to - bestanden und bestehen aus meiner Sicht keinerlei Zweifel daran, dass es sich bei den Betreibern von Kino.de um Kriminelle gehandelt hat. Das Landgericht Leipzig sieht das übrigens genauso.
Und deshalb macht man es allgemein gültig, sodass es auch für Twitter, Youtube, Facebook, und auch diese Seite verwendet werden kann!
 
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