Adobe DRM wurde gerade noch schlechter

Krimimimi

New member
Wo willst Du denn in Texten (und das ist schließlich die Essenz eines E-Books) ein digitales Wasserzeichen unterbringen?
Wo das Wasserzeichen untergebracht wird, ist mir letztlich egal. Auf jeden Fall ist es möglich, ein Wasserzeichen unterzubringen und wird auch schon längst gemacht. Ich habe einige Ebooks, die eins haben


Die Frage ist ob das (für den User sichtbare) Wasserzeichen diesen abhält das Buch zu kopieren. Und wieviele Leute verklagt werden die mit ihrem Reader allzu sorglos umgegangen sind... 😉
Es gibt im übrigen beides, sichtbares und unsichtbares Wasserzeichen.
Ob das Leute abhält, ebooks unberechtigt weiterzugeben, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hält das harte DRM auch niemanden davon ab.
 
Dass man Infos unterbringen kann, ist schon klar, aber solche \\\"Wasserzeichen\\\" sind nicht viel wert, weil sich Texte kinderleicht umformatieren lassen (sogar automatisch durch einen Validator).
...
In Musik und Filmen lässt sich so ein Wasserzeichen sehr viel besser unterbringen, weil sich nicht jedes Byte validieren lässt.

Wenn das Wasserzeichen direkt und ausschließlich in der Formatierung des Textes liegt, hast du recht. Aber es kann die Kombination von mehreren Faktoren sein, z.B. spezielle Dateinamen, Styles, Grafiken, Audio. Und da reicht es nicht aus alles einmal umzukonfigurieren um die Käuferspuren zu verwischen.
Was die Rechteinhaber aber viel eher damit umsetzen könnten, wäre die Weitergabe von Büchern. Bisher kann man ja DRM-epub nicht weitergeben ohne den Käufer oder Leser als Berechtigten in sein Konto mitaufzunehmen. Man kann auch nichts zurückgeben, weil die ID sozusagen ins System eingebrannt ist und offenbar Adobe nicht willens ist, einen Austausch (kostengünstig) zuzulassen.
Hätten die Rechteinhaber es selber in der Hand, könnten sie die Bücher an sich etwas billiger machen und dafür bei jeder Weitergabe eine kleine Bearbeitungsgebühr kassieren. Das entspräche auch mehr dem bisherigen Umgang mit Büchern, bei dem Käufer mehr zahlen und \\\'Zweitleser\\\' entsprechend weniger.
 

ebooker

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Wasserzeichen lassen sich genauso einfach entfernen wie der Adobe DRM \"Schutz\" auch. Bei den \"Wasserzeichen\" handelt es sich meist um eine Zeichenkette die irgendwo in der Datei eingefügt wird und mit der man dann zurückverfolgen kann, wer das Buch gekauft hat.

Das ist nicht so richtig. Wasserzeichen lassen sich keineswegs so sicher und eindeutig entfernen wie das ADEPT-DRM und schon gar nicht so schnell und einfach. Bei Wasserzeichen handelt es sich um Zeichenfolgen schön. Nur muss man die erst mal finden. Die werden nicht offen im sichtbaren Text stehen. Man kann sie im CSS verpacken, sie können in der Bilddatei verschlüsselt sein, es wurde schon darüber nachgedacht den Text zu ändern (Wörter durch Synonyme auszutauschen). Letzteres wird sich wohl aber kaum durchsetzen. Um also ein Wasserzeichen sicher zu Entfenen müsste man den kompletten Text extrahieren und das Cover entfernen und daraus ein neues Ebook basteln und selbst dann wäre man nicht 100 % sicher das Wasserzeichen loszusein. Für noch mehr Sicherheit müsste man den Ebook-Titel mit unterschiedlichen Wasserzeichen haben (unterschiedliche Kunden) und dann die Dateien vergleichen.


Risiko und Nutzen:
Was nützt den Verlagen das Wasserzeichen? Abschreckung? Wohl kaum, dazu ist erstens zu wenig bekannt und die Piraten die das Wissen stören sich wohl kaum daran (T**box etc.). Das ganze ist auch ein Datenschutzproblem. Der Händler alleine kann die Wasserzeichen zu den Personen zuordnen. Diese Daten darf er aber zumindest in Deutschland wegen dem Datenschutz überhaupt nicht rausgeben. Und selbst wenn das erfolgte, wäre dass wohl kein eindeutiger Beweis dass der ursprüngliche Käufer gegen das Urheberrecht verstoßen hat (Reader verloren/gestohlen, Stick verloren, Trojaner, Reader an weiterverliehen, Ebooks legal weitergeben etc.).


Die Probleme die das verursacht sieht man z.B. in den Niederladen, in der Datenschutz mit Füßen getreten wird:
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Mir persönlich ist hartes DRM dass ich einfach und schnell restlos umgehen kann viel lieber. Wasserzeichen sind unsinnig und werfen mehr Fragen auf, als sie Antworten liefern. Für Kunden ist das Wasserzeichen auch ein Risiko wenn sich nicht bewusst gegen das Urheberrecht verstoßen. Ein weitere Vorteil von b**.to und anderen Seiten wäre, dass man da keine Ebooks mit Wasserzeichen bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Was die Rechteinhaber aber viel eher damit umsetzen könnten, wäre die Weitergabe von Büchern. Bisher kann man ja DRM-epub nicht weitergeben ohne den Käufer oder Leser als Berechtigten in sein Konto mitaufzunehmen. Man kann auch nichts zurückgeben, weil die ID sozusagen ins System eingebrannt ist und offenbar Adobe nicht willens ist, einen Austausch (kostengünstig) zuzulassen.

Wenn ich wollte, könnte ich alle meine eBooks, die ich DRM-geschützt gekauft habe, ohne sonstige Maßnahmen problemlos weitergeben, denn dieser »Schutz« ist ein Witz aber kein effektiver Schutz. Den knackt Dir selbst ein Schulkind in weniger als einer Minute, wenn es weiß, wie es geht. 😉
 

bpaspet

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Hallo Forum


Das beste wäre es keine Bücher von Verlagen zu kaufen die diesen Adobe Mist anwenden!


einen schönen Tag noch
bpaspet
 

Krimimimi

New member
Hallo Forum


Das beste wäre es keine Bücher von Verlagen zu kaufen die diesen Adobe Mist anwenden!

Das bedeutet, dass man auf den Großteil der Ebooks verzichten muss.


Die genauen Zahlen kenne ich natürlich nicht. Libreka schlüsselt sein Angebot allerdings auf:
- Ebooks, ingesamt 874.534
- Ebooks mit Adobe- DRM 784.615 = 89,7%
- Ebooks mit Soft- DRM (Wasserzeichen) 76.483 = 8,7%
- Ebooks ohne DRM 13.222 = 1,5%
 
Es gibt im übrigen beides, sichtbares und unsichtbares Wasserzeichen.
Ob das Leute abhält, ebooks unberechtigt weiterzugeben, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hält das harte DRM auch niemanden davon ab.

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Risiko und Nutzen:
Was nützt den Verlagen das Wasserzeichen? Abschreckung? Wohl kaum, dazu ist erstens zu wenig bekannt und die Piraten die das Wissen stören sich wohl kaum daran (T**box etc.).
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Und selbst wenn das erfolgte, wäre dass wohl kein eindeutiger Beweis dass der ursprüngliche Käufer gegen das Urheberrecht verstoßen hat (Reader verloren/gestohlen, Stick verloren, Trojaner, Reader an weiterverliehen, Ebooks legal weitergeben etc.).


Mir persönlich ist hartes DRM dass ich einfach und schnell restlos umgehen kann viel lieber. Wasserzeichen sind unsinnig und werfen mehr Fragen auf, als sie Antworten liefern. Für Kunden ist das Wasserzeichen auch ein Risiko wenn sich nicht bewusst gegen das Urheberrecht verstoßen.

Eure Aussagen zeigen aber auch, dass DRM für euch primär ein Problem beim Handling darstellt und nicht für die buchähnlichen Nutzungsarten wie Geschenke, verleihen, verkaufen und andere sinnvolle/schöne Dinge.
Ich habe wenig Skrupel ein ebook auf jeden Fall so zu lesen wie ICH das möchte oder muss. Weitergeben tue ich es aber nicht, weil ich erstens Schiss habe und zweitens die Rechte aller am Buch Verdienenden respektiere. Das meine Vorstellungen von Respekt auf der anderen Seite des Verkaufstresens manchmal anders gesehen werden, ist eine andere Sache ...
 

Krimimimi

New member
Hartes DRM ist in der Tat ein Hindernis beim Handling.
- Ich muss ein spezielles Programm auf meinem PC installieren
- Ich muss mir eine Adobe- ID erstellen
- Ich muss meinen PC damit autorisieren
- Ich muss meinen Reader autorisieren
- Ich muss ADE zum Herunterladen benutzen.
- Sollte ich unbemerkt ein kopierschutzfreies Ebook gekauft haben und lade es mit \"Öffnen\" in ADE, so bleibt es dort nicht und ich muss suchen, wo es in den Tiefen meines PC geblieben ist (ist mir anfangs ab und zu passiert), denn in dem Fall hätte ich \"Speichern\" beim Herunterladen wählen müssen
- falls ich irgendwann zu viele Geräte autorisiert habe, muss ich mich an Adobe wenden, damit sie mir weitere Lizenzen geben


Das alles ist umständlich und hält viele davon ab, Ebooks zu lesen bzw. sie wandern zu Amazon ab, weil es diese Probleme da nicht gibt.


Bei Ebooks ohne DRM oder mit digitalem Wasserzeichen ist das Herunterladen viel einfacher. Da ich aber Ebooks nur für mich und meine engsten Familienangehörigen kaufe, ist es mir egal, ob sie ein Wasserzeichen haben, was sich nicht rückstandslos entfernen lässt.
 

ebooker

New member
.
Bei Ebooks ohne DRM oder mit digitalem Wasserzeichen ist das Herunterladen viel einfacher. Da ich aber Ebooks nur für mich und meine engsten Familienangehörigen kaufe, ist es mir egal, ob sie ein Wasserzeichen haben, was sich nicht rückstandslos entfernen lässt.

Und wer sagt dir dass...
Einer deiner engsten Familienagehörigen nicht mal Ebooks auf einen Stick macht und den verliert, den E-Reader verliert, die Ebooks sonst wie abhanden kommen?
 
T

Tomasse

Guest
DRM ist definitiv der Mechanimmus, der das Wachstum des eBook-Marktes verhindert. Bis auf ein paar Hardcore-Blödis ist denke ich jeder in der Lage zu verstehen, dass es auf mittlerere Sicht nur ein interessantes Anbebot an Büchern geben wird, wenn diejenigen, die die Bücher machen dafür auch vernünftig bezahlt werden. Lesungen sind keine Musikkonzerte, Merchendising funzt bei Büchern nicht so dolle, daher ist der Verkauf der Produkte die einzige große Einnahmequelle. Aber die Geschichte mit dem DRM ist zu kompliziert.
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Das ist nicht so richtig. Wasserzeichen lassen sich keineswegs so sicher und eindeutig entfernen wie das ADEPT-DRM und schon gar nicht so schnell und einfach. Bei Wasserzeichen handelt es sich um Zeichenfolgen schön. Nur muss man die erst mal finden. Die werden nicht offen im sichtbaren Text stehen. Man kann sie im CSS verpacken, sie können in der Bilddatei verschlüsselt sein

Ist schon richtig, allerdings gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Anbietern für solche digitalen Wasserzeichen und die Prozesse die Zeichenkette einzufügen sind idR. automatisiert. D.h. man braucht nur eine Hand voll eBooks, um zu sehen, wo die Wasserzeichen eines bestimmten Anbieters untergebracht werden und kann es schon entfernen. Bei Pottermore hat\'s ja nicht lange gedauert:
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Was die Ersetzung von Wörtern durch Synonyme angeht, bezweifle ich, dass das irgendeinen nützlichen Schutz bietet. Wenn man da einfach ein Programm drüber laufen lässt, welches zufällig 20 Wörter im ganzen Buch durch passende Synonyme ersetzt, dann lässt sich das vermutlich kaum noch zurückverfolgen.


Dass Kundendaten weitergegeben werden können (
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), ist natürlich ein Problem. Aber das besteht sowieso schon und hat in meinen Augen nicht direkt etwas mit den Wasserzeichen zu tun. Es sind sicher auch schon eBooks mit Adobe DRM in diversen Tauschbörsen gelandet ...


Letztendlich sollte man in meinen Augen aufhören Unmengen an Zeit und Geld in den perfekten Kopierschutz zu investieren. Sowas gibt\'s nicht. Da haben sich schon die großen Spielehersteller die Zähne ausgebissen und die haben Umsätze von 70 Mrd. US-Dollar weltweit, also deutlich mehr als die eBook-Umsätze. Man sollte sich lieber auf das Angebot konzentrieren - wenn das stimmt, dann sind auch Raubkopien keine ernste Gefahr.
 
Letztendlich sollte man in meinen Augen aufhören Unmengen an Zeit und Geld in den perfekten Kopierschutz zu investieren. Sowas gibt\'s nicht. Da haben sich schon die großen Spielehersteller die Zähne ausgebissen ...
dann sind auch Raubkopien keine ernste Gefahr.

Da stimme ich dir zu.
Bei den Musikverlegern ist man von DRM weggegangen und bindet die Leute vermehrt durch Streamingplattformen an sich. Da hat man die gesamte Kette von den Quellen bis zur Membran unter Kontrolle. Vielleicht wird sowas in Zukunft auch für eBooks angeboten: kleine Preise, aber man kann nichts selber speichern oder abgreifen. Die Leute haben doch sowieso alle Mobiltelefone mit (rel. billigen) Datenzugriff.
Da sinnieren bestimmt schon findige Köpfe an pfiffigen Dingen.
 

ebooker

New member
Dennoch ist das Entfernen nicht so einfach wie beim DRM. Da machen Calibre-Plugins das einfach und sicher. Wäre mir neu das es so einfache Verfahren auch für Wasserzeichen gibt.


Gesendet von meinem GT-I9100 mit Tapatalk 2
 

Krimimimi

New member
Und wer sagt dir dass...
Einer deiner engsten Familienagehörigen nicht mal Ebooks auf einen Stick macht und den verliert, den E-Reader verliert, die Ebooks sonst wie abhanden kommen?

So etwas ist natürlich nicht ausgeschlossen, ich halte es aber für unwahrscheinlich. Und wenn so etwas passiert, würde ich es als gestohlen melden.


Aber es steht dir natürlich frei, in Shops zu kaufen, die hartes DRM statt digitalem Wasserzeichen verwenden. Ich wähle die Shops nach meinen Vorlieben.
Meinetwegen kannst du dich auch auf der dunklen Seite mit Ebooks eingedecken. Für mich kommt das nicht in Frage.
 

Andy

New member
Die Meldung zum Accountklau geistert doch schon seit ein paar Tagen durchs Netz. Wieso werde ich erst heute von Adobe darüber informiert?
 

frostschutz

Linux-User
Die Meldung zum Accountklau geistert doch schon seit ein paar Tagen durchs Netz. Wieso werde ich erst heute von Adobe darüber informiert?

Vielleicht landen sie auf div. Spam-Blacklisten, wenn sie zu viele Mails auf einmal raushauen. 😉


Ich habe auch eine bekommen, aber schon wieder gelöscht... ich habe sowieso gerade mein System komplett platt gemacht.


Und was Passwörter angeht, benutze ich für jede Seite ein anderes, ist also wurscht. Wobei ich mich aber schon doch frage, wie die Passwörter bei Adobe gespeichert wurden, Klartext oder gesalzener Hash oder ... Man kann Passwörter ja so (teuer) hashen daß es dem Dieb der Hash alleine nichts bringt... macht halt nur keiner, das System ist ja \"sicher\" 🙄
 
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