Ich kaufe seit Jahren sehr gern bei Amazon. Der Service ist wirklich außerordentlich kulant, zudem ist Internet-Kauf auch Vertrauenssache, irgendwelche unbekannte Shops sind mir suspekt.
Was die Beratung im Einzelhandel angeht, so ist die für mich ein Märchen mit fürchterlichem Ausgang für einige Käufer. Wenn ich von Elektronik (weiß und braun), Foto und Baumarkt-Sortiment ausgehe, so bekomme ich im Einzelhandel seit Jahren zu 99% ausgedachten Blödsinn zu hören, der mit der Realität der ins Visier genommenen Ware nichts zu tun hat. Das beruht einerseit auf Unkenntnis, andererseits, und da wird es für nicht informierte Käufer unangenehm, an der zu erwartenden Gewinnspanne/Provision des zu erwerbenden Gerätes. Ich meine da ausdrücklich keine kleinen Flüchtigkeits- oder Meinungsgefärbte Fehler, sondern richtig dicken Bockmist ohne Wahrheitsgehalt, denn der ist die Regel, nicht die Ausnahme.
Amazon hat damals mit den Rezensionen begonnen, niemand aus der Branche hielt das für erfolgversprechend. Letztlich sind die Rezensionen für mich nunmehr ein Hauptanreiz zur Meinungsbildung für ein Produkt. Klar, einige von Firmen angeworbene virale Marketingspezialisten sind auch hier unterwegs, aber die kann der geübte Leser recht schnell entlarven.
Was das \"Ausprobieren\" der Ware betrifft, so ist auch dies im örtlichen Fachhandel so gut wie unmöglich. Schon mal versucht, beim roten oder blauen Flächenmarkt oder auch nur beim Expert nebenan einen TV auszuprobieren, also selbst Einstellungen etc vorzunehmen? Wäre bei dem vorherrschenden Neonlicht zudem recht sinnlos.
Da ist die Rücksendepraxis von Amazon schon wesentlich effektiver, obwohl ich diese Möglichkeit bis jetzt recht selten genutzt habe.
Bekleidung, Schuhe und Elektro-Großgeräte wie Waschmaschinen kaufe ich allerdings konsequent vor Ort, Lebensmittel sowieso. Eingegrenzt gilt das auch für Objektive, dafür muss ich mich aber mindestens nach Köln begeben, um Auswahl und die Möglichkeit des Ausprobierens des dann zu kaufenden Produktes zu ermöglichen.
Nachdem Amazon den Preis für Prime im letzten Jahr erhöhte, hatte ich im ersten Reflex erstmal gekündigt. Als Qualitätsfetischist im Heimkino war für mich Streaming ein No-Go. Dann habe ich die Kündigung abwartend zurückgenommen, schliesslich reichte das Abo noch bis Dezember. Gut so, denn Fire TV hat mich letztlich selbst mit der Übertragungsqualität überzeugt, man kann das meiste durchaus auch über den Projektor geniessen. Nur ausgewähltes Kino, meist in 3D, kommt noch via BD-Player auf die Leinwand. Dann aber nicht wie vorher über Lovefilm geliehen, sondern als gekaufte Disc.
Meine Quintessenz: der Erfolg des Amazon-Konzeptes wundert mich überhaupt nicht.