Amazon steigert Umsatz, macht weiter Verluste

JulesWDD

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Natürlich will Amazon den Markt kaputt machen. Die Frage ist, was danach kommt, wenn der Rauch verfolgen ist. In den USA haben sie eigene Paketstationen und liefern auch Lebensmittel aus. Wenn man irgendwann ein Quasimonopol hat kann man dann die Preise wieder hochschrauben. Es ist ja jetzt schon so, dass Zulieferer wie Verlage massiv unter Druck gesetzt werden, um Rabatte einzuräumen.

Warum ist das \"natürlich\"? Ist das Ihre Einschätzung, oder können Sie auch belegen?
 

JulesWDD

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Ja,
für ihre Kundenfreundlichkeit ist Amazon bekannt, mir hatten sie etliche Ausschußware zukommen lassen, musste dann jedesmal die Retourpakete schnüren und zur Post latschen... der Umtausch erfolgte aber jeweils bereitwillig (gefällt mir in diesem Zusammenhang besser als Kulant) 😉

Ich habe von Amazon - übrigens auch von keinem anderen Versandhändler - noch nie \"Ausschußware\" erhalten.
 
G

Gast

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warum sollte amazon den markt kaputt machen wollen? 😆


die verkaufen ihre ware nicht billiger als die konkurrenz. einfach mal vergleichen. der unterschied ist einfach nur deren kulanz. während man woanders immer rumbetteln und bangen muss, dass ware zurückgenommen wird, gibts solche probleme bei amazon nicht. in den karton stecken und zurückschicken und die sache ist erledigt. hier ist der kunde eben könig - und das fehlt den anderen unternehmen.


ich bestelle immer wieder bei anderen versandhändlern und viel zu oft gibts probleme mit dem versand, der verfügbarkeit oder der rücknahme. und mit der kommunikation klappts dann obendrein auch oft nicht.


amazon hat einfach verstanden wie es laufen muss und setzt das kompromisslos um. wenn andere unternehmen das endlich verstehen, dann wird auch das geschäft bei denen wieder besser laufen.


dass amazon den markt irgendwann kontrollieren wird, bezweifle ich. wenn das irgendwann der fall sein sollte, gibts sicher wieder startups die dem entgegnen. ist doch immer so.
 

ebooker

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Amazon fährt eine riskante Strategie. Und es sind schon weit größere Unternehmen Pleite gegangen als Amazon. Auch ein Grund sich nicht auf die Cloud zu verlassen und seine Ebooks nur dort zu lagern (typischer Amazon-Kunde). Das Amazon Konkurrenz durch Startups fürchten muss, ist eine sehr naive Vorstellung.
 
G

Gast

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Das Amazon Konkurrenz durch Startups fürchten muss, ist eine sehr naive Vorstellung.

das haben sich nokia, motorola und rim (blackberry) vermutlich auch gedacht, als das iphone und android auf den markt gekommen sind ☺ wo sind die ehemaligen branchengiganten heute? allesamt am boden und ausverkauft.


ich bezweifle zwar, dass amazon etwas ähnliches passieren wird, aber man sollte nie unterschätzen wie schnell sich der markt drehen kann und aus einer neuerscheinung eine massive martkverschiebung entstehen kann.
 

Tmshopser

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Ich glaube auch nicht, das Amazon sich vor Startups fürchten muss. Eher umgekehrt.
Amazon hat in der Vergangenheit immer auf innovative Sachen reagiert und diese dann integriert.
 

Dirk

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Ich habe von Amazon - übrigens auch von keinem anderen Versandhändler - noch nie \"Ausschußware\" erhalten.

Meine Aussage bezog sich auf den PW1, ich bin diesbezüglich ja auch kein Einzelfall.


--


Aber zurück zu Chalids Artikel.
Das sich die \"Unternehmensphilosophie – weg von unbändiger Expansion, hin zu gewinnorientierter Geschäftstätigkeit\" bewegt, denke ich zwar nicht, dennoch sind Anpassungen und Umorientierungen erkennbar. Das auch in Deutschland Prime gepuscht werden soll, sieht man an einigen Stellen..., gleichzeitig erscheint das aber eigentümlich unprofessionel umgesetzt zu werden:


- Die Leihbücherei kann man m.E. nach wie vor vergessen.
Wer keinen Kindel hat (in der Leihbücherei kann man bekanntlich nur über den Kindel stöbern), der kann sich ja mal unter folgendem Link umschauhen:
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren

Das ist das, was in der deutschen Leihbücherei zu finden ist.


- Der Wegfall der 20 Euro Grenze für die Versandkostenfreiheit wird auch in Deutschland über die Einführung der Plus-Produkte aufgeweicht.


- Weiterer Content - wie in den USA - läßt nach wie vor auf sich warten.


- Und zu allem Überfluß fuhr sich Amazon kürzlich gerichtlichen Ärger ein, wegen des Buttons „Jetzt kostenlos testen“ für eine Amazon-Prime-Mitgliedschaft.
 

ebooker

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Meine Aussage bezog sich auf den PW1, ich bin diesbezüglich ja auch kein Einzelfall.


- Der Wegfall der 20 Euro Grenze für die Versandkostenfreiheit wird auch in Deutschland über die Einführung der Plus-Produkte aufgeweicht.



Du meinst, den Wegfall der 20-Euro-Grenze durch Primemitgliedschaft? Tja das wäre schon ärgerlich.
Ich hab beim Thema \"Sparabo\" gemerkt wie Amazon die Konditionen immer weiter verschlechtert hat.


Anfangs:
- 10 % Rabatt
- Portofrei Lieferung sofort
- Auch eine zusätzliche Lieferung wurde sofort Portofrei geliefert und das mit Rabatt
- Viele Produkte im Abo-Programm


Jetzt:
- 5 % Rabatt, nur wenn man 5 Abos gleichzeitig liefern lässt gibt es 15 % Rabatt
- Lieferung nur noch 1 Mal im Monat möglich, weiterhin Portofrei
- Eine zusätzliche Lieferung geht nur noch zum normalen Preis und mit normalem Porto
- Viele Produkte aus dem Sparabo geschmissen, da kann man sich nicht drauf verlassen
 

ebooker

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das haben sich nokia, motorola und rim (blackberry) vermutlich auch gedacht, als das iphone und android auf den markt gekommen sind ☺ wo sind die ehemaligen branchengiganten heute? allesamt am boden und ausverkauft.


ich bezweifle zwar, dass amazon etwas ähnliches passieren wird, aber man sollte nie unterschätzen wie schnell sich der markt drehen kann und aus einer neuerscheinung eine massive martkverschiebung entstehen kann.

Hier geht es aber nicht um ein Produkt, sondern um einen Shop. Zur Zeit werden sowieso gefühlte 99 % alle erfolgreichen Start-Ups aufgekauft. Dann kauft den Amazon einfach auf.
 

Dirk

New member
Du meinst, den Wegfall der 20-Euro-Grenze durch Primemitgliedschaft? Tja das wäre schon ärgerlich.
Ich hab beim Thema \"Sparabo\" gemerkt wie Amazon die Konditionen immer weiter verschlechtert hat.

Ja, die neuen Plus-Produkte werden auch bei Primemitgliedschaft erst Versandkostenfrei geliefert wenn ein Mindestbestellwert von 20 Euro erreicht ist.
Einerseits eine nachvollziehbare Einschränkung der Primebedingungen, andererseits aber dennoch eine Verschlechterung zu der Zeit vor den Plus-Produkten.
 
U

Unregistriert

Guest
Natürlich will Amazon den Markt kaputt machen. Die Frage ist, was danach kommt, wenn der Rauch verfolgen ist. In den USA haben sie eigene Paketstationen und liefern auch Lebensmittel aus. Wenn man irgendwann ein Quasimonopol hat kann man dann die Preise wieder hochschrauben. Es ist ja jetzt schon so, dass Zulieferer wie Verlage massiv unter Druck gesetzt werden, um Rabatte einzuräumen.

was danach kommt an das denkt niemand. Zusammenhänge bedenken darin scheint man als menschliches Wesen allgemein schlecht zu sein.


Warum ist das \"natürlich\"? Ist das Ihre Einschätzung, oder können Sie auch belegen?

vielleicht meint er, dass es als Unternehmen natürlich und normal ist, Marktanteile zu erwerben, der Konkurrenz das Leben schwerer zu machen usw.,


Ich habe von Amazon - übrigens auch von keinem anderen Versandhändler - noch nie \"Ausschußware\" erhalten.

ich kenne jetzt ohne zu googlen eigentlich gar keinen anderen Versandhändler im Stile von Amazon. Der nicht nur Bücher führt, sondern Artikel wirklich aller Art. Der Quelle Katalog fällt mir da mal ein, oder Otto Versand, aber die meine ich eigentlich nicht.


das haben sich nokia, motorola und rim (blackberry) vermutlich auch gedacht, als das iphone und android auf den markt gekommen sind ☺ wo sind die ehemaligen branchengiganten heute? allesamt am boden und ausverkauft.


ich bezweifle zwar, dass amazon etwas ähnliches passieren wird, aber man sollte nie unterschätzen wie schnell sich der markt drehen kann und aus einer neuerscheinung eine massive martkverschiebung entstehen kann.

Warum diese Unternehmen den Bach runter sind, das wissen auch nur sie selbst. Vielleicht komplett verfehlte Politik, kein Marketing, keine Lust mehr.


das iphone ist ja jetzt nicht so ein Wahnsinnprodukt finde ich, bei apple macht ja auch sehr viel die Produktpositionierung. Marketing.
 

Krimimimi

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Ich bin mal gespannt, wie sich die Gewinne bzw. die Verluste in Europa auswirken werden, wenn Amazon ab 2015 die Steuern abführen muss, die im Land des Käufers gilt und nicht mehr den in Luxemburg gültigen Steuersatz
 

JulesWDD

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das iphone ist ja jetzt nicht so ein Wahnsinnprodukt finde ich, bei apple macht ja auch sehr viel die Produktpositionierung. Marketing.

Wenn das iPhone nicht ein \"Wahnsinnsprodukt\" ist, dann wüßte ich aber überhaupt kein Produkt, das diesen Titel verdient hätte. Was gab es denn vor 2007 im Smartphonebereich?
 

Dirk

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Wohin bei Amazon die Reise generell hingeht/gehen soll ist u.A. sehr schön in einem Zeit-Online-Artikel ausgeführt, dort heißt es:


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Zitat Zeit Online:
\"In Amerika hat Amazon den Durchmarsch zum Quasimonopolisten geschafft.\"
...
\"Und als ob das nicht schon genug der Machtdemonstration wäre, beginnt Amazon nun, da es sich seiner Quasimonopolstellung sicher ist (im US-Buchmarkt), die Preise für Bücher zu erhöhen. Erst bei kleinen Verlagen und Wissenschaftstiteln, wie die New York Times Anfang Juli berichtete. Aber die Richtung ist klar: Sobald das Feld der Konkurrenten ausgedünnt ist, wird nicht mehr der Kunde König sein, sondern der eigene Geldbeutel.\"
 

Altschneider

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Die Freuden der Billigstrategie sind eben Umsätze auf Kosten der Gewinne.
Das trifft natürlich auch auf die sehr komfortable Rücknahmebedingung zu, die Amazon bietet, auch dies ein nicht unerheblicher Kostenfaktor, der nicht auf die Preise umgerechnet wird. Und so schafft es Amazon immer wieder, Marktanteile ohne Gewinne zu schaffen. Das können andere Unternehmen nicht und das wollen sie auch nicht - mit \\\"verstanden\\\" oder \\\"nicht verstanden\\\", was der Kunde will, hat das nichts zu tun. Nicht alles, was der Kunde will, ist realistisch, wie die Preisdiskussionen ja auch immer wieder zeigen.
Solange der Wertzuwachs der Firma über die Aktienkurse erfolgt, ist Amazon nicht darauf angewiesen, Geld zu verdienen. Und natürlich wird von solche einem Unternehmen auch eine marktbeherrschende Stellung angestrebt - das ist ja der Grund, warum Aktionäre in Amazon investieren, ohne dass das Unternehmen nennenswerte Gewinne macht.
 
G

gast

Guest
Er wird immer einen Marktbeherrscher geben!
Mal ist es der, mal ein anderer.


Ist man erst einmal an erster Stelle, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich gegen die Mitbewerber zu stemmen.
Ein Fehler, eine Unachtsamkeit und schon ist man den erreichten Platz los - an einen, der zuvor gegen die marktbeherrschende Stellung gewettert hat und nun im Prinzip das gleiche abziehen wird, wie sein Vorgänger.


Schaut man sich derzeit mal um, so will ja anscheinend niemand mit Amazon kooperieren, wird A. ja förmlich dazu gezwungen ein Solospiel hinzulegen. Von allen Seiten nur Beschuss und Versuche, Knüppel zwischen die Beine zu werfen.
Warum sollte da ein Unternehmen Rücksicht nehmen und seinen Expansionsdrang reduzieren?


Ich habe den Eindruck, Amazon kann gut mit und von der Situation leben.
Die Konkurrenz bringt es nicht fertig, gleichwertiges zum Kundenvorteil einzubringen und reduziert ihr Augenmerk nur darauf, einen lästigen Konkurrenten zu sabotieren.
Während Amazon durch diesen Druckaufbau neue Wege beschreitet, bleiben die Mitbewerber auf der Stelle stehen. Jammern statt handeln.
Der Buchhandel hat sich selbst kannibalisiert.


Amazon ist sicher kein absolut guter, aber im Vergleich zu den Alteingessenenen des Gewerbes ist mir Innovation lieber. Lieber ein aggressiveres US-Unternehmen als so einen schnarchigen Bertelsmann-Lobbieclub.


Schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen sind kein Amazon-Produkt , sondern insbesondere der globalen Wirtschaftspolitik geschuldet. Einer Politik, die auch aufgrund der Einmischung von z.B. Bertelsmann bzw. deren Stiftung gestaltet wurde.


Gäbe es nicht den Expansionsdrang, würden wir heute wohl noch im 60er-Jahre-muff sitzen.


Lass den Kunden entscheiden, wo und wie er einkaufen will und versucht nicht, diese zu schlechten Käufern zu machen, nur weil er sich für Amazon entscheidet.
 
U

Unregistriert

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\"Und als ob das nicht schon genug der Machtdemonstration wäre, beginnt Amazon nun, da es sich seiner Quasimonopolstellung sicher ist (im US-Buchmarkt), die Preise für Bücher zu erhöhen. Erst bei kleinen Verlagen und Wissenschaftstiteln, wie die New York Times Anfang Juli berichtete. Aber die Richtung ist klar: Sobald das Feld der Konkurrenten ausgedünnt ist, wird nicht mehr der Kunde König sein, sondern der eigene Geldbeutel.\"

Sowas kann ja hier dank Buchpreisbindung nicht geschehen und die heimischen Drogerie- und Supermarkketten wird Amazon auch nicht so schnell loswerden. Ich habe da ehrlich gesagt keine Angst, dass Amazon in Kontinentaleuropa eine Quasimonopolstellung einnehmen kann.
 

Altschneider

New member
Sowas kann ja hier dank Buchpreisbindung nicht geschehen und die heimischen Drogerie- und Supermarkketten wird Amazon auch nicht so schnell loswerden. Ich habe da ehrlich gesagt keine Angst, dass Amazon in Kontinentaleuropa eine Quasimonopolstellung einnehmen kann.

Ich glaube nicht, dass die Buchpreisbindung dies verhindern kann. Schließlich kann niemand Amazon hindern, als Verlag Bücher zum Dumping-Preis auf den Markt zu werfen.
Demungeachtet hat Amazon natürlich einen guten Service, ein tolles Angebot und ist, in meinen Augen zumindest, eher leserfreundlich als die Konkurrenz. Allein schon der Shop ist ein Glanzstück.
Amazon bietet also einiges, was der stationäre Buchhandel nicht bieten kann, will oder einfach noch nicht hat. Letztlich wird es der Käufer entscheiden - und die Medien - wie dominant Amazon wird.
Ich kaufe lokal, beim der heimischen Buchkette :0) das ist etwas umständlicher, aber ich möchte nicht auf die Buchhandelsvielfalt verzichten wollen. Dafür zahle ich auch gerne etwas mehr (Porto etwa). Bei Musik (CDs - ja, die alte Verpackungsindustrie) ist allerdings die Vielfalt in den Geschäften zu zurückgegangen, dass ich meist auf Amazon zugreife. Das passiert nämlich ohne Preisbindung - das die kleineren Geschäfte nur noch mit Mainstream-Artikeln überleben können.
 

ebooker

New member
Ich glaube nicht, dass die Buchpreisbindung dies verhindern kann. Schließlich kann niemand Amazon hindern, als Verlag Bücher zum Dumping-Preis auf den Markt zu werfen.
Demungeachtet hat Amazon natürlich einen guten Service, ein tolles Angebot und ist, in meinen Augen zumindest, eher leserfreundlich als die Konkurrenz. Allein schon der Shop ist ein Glanzstück.

Naja, Amazon hat mit seinem Verlagsgeschäft gerade einen Dämpfer erhalten:
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren



Außerdem sollte man bedenken dass hinter Amazon auch einfach viel Geld steckt. Die können einen guten Service und gute Preise bieten, auch wenn sie damit erstmal Verluste machen. Hauptsache der Konkurrenz wird geschadet.


Die Buchpreisbindung sollte man nur für Ebooks aufheben. Sollte da Amazon Marktführer werden und hohe Preise für bestimmte Ebooks einführen, werden die einfach raubkopiert. Das geht bei gedruckten Bücher nicht so einfach und billig. Also muss da die Preisbindung bleiben.
 
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