Ich hole mal den Thread hervor.
Mein Sohn ist 11 1/2 Jahre alt und wollte unbedingt die Tribute lesen/hören.
Da ich in etwa wusste, um was es geht (Jugendliche Gladiatoren in der Zukunft, unterdrückt vom Capitol) und er schon mehrere Jugendbücher für das empfohlene Alter ohne Probleme gelesen hat, habe ich ihm Teil 1 als eBook besorgt. Er hat sich dann noch in der Bibliothek das Hörbuch (gekürzt auf 6 CD's) ausgeliehen.
Zuerst hat er natürlich das Hörbuch konsumiert. Normalerweise machen wir es umgekehrt. Erst danach hat er das Buch gelesen. Nun ist er an Teil drei.
Das als Info.
Was mir nun auffällt: Die Bücher beschäftigen ihn sehr. Er hat nur noch dieses Thema.
Zuvor war die Geschichte auch schon präsent, da er mit einige Kollegen hier "Hunger Games" mit Nerf spielt. Sie stellen dann das Füllhorn nach, schnappen sich die Nerfs und verstecken sich. Einige der Kollegen hatten wohl die Filme gesehen oder die Bücher gelesen.
Nun weiss er, was wirklich in der Geschichte passiert.
Weil es ihn nun so heftig beschäftigt, habe ich mir die Hörbücher bei audible besorgt und bin nun bald bei Band zwei durch.
Ich persönlich verstehe voll und ganz, dass ihn die Geschichte fesselt und beschäftigt. Denn mir geht es als Mutter sehr nahe, was da mit den Kindern passiert.
Ich bin ja nicht zart besaitet, lese Thriller und Krimis, die Bücher von Tess Gerrisen, Kathy Reichs und Simon Beckett. Also auch nicht gerade ohne Blut, Tod, Mord und Gefühlen.
Aber die Tribute von Panem finde ich oft etwas zu viel. Was da alles zwischen den Zeilen steht... Nur schon der Gedanke, dass Kinder zum Spass andere töten müssen. Klar, das war nicht nur zu Zeiten Roms normal. Heute gibt es ja immer irgendwo ein Folk, das ein anderes unterdrückt, bekriegt, vertreibt, tötet... Muss man das wirklich jetzt auch noch als Jugendbücher verkaufen? Wo Folter, Mord, Trauer, Wut, Unterdrückung... zelebriert wird?
Mir gefällt die Geschichte. Sie ist von Beginn weg spannend, flüssig erzählt und zieht einen in den Bann.
Wenn ich aber gewusst hätte, wie brutal es ist, dann hätte ich es meinem Sohn (noch) nicht lesen/hören lassen.
Er fragte mich auch, ob ich mir die Filme anschauen könnte, ob er die vertragen würde. Es reizt ihn sehr. Werde ich natürlich tun und dann entscheiden.
Denn er hat gelernt, dass nicht jeder Film mit FSK 6 oder 12 gleich gut für ihn geeignet ist. Ich finde es bewundernswert, dass er so ehrlich ist und mir das sagt. So wollte er unbedingt mit mir die Mumie schauen. Aber das war ihm dann schnell zu viel.
Habt ihr da ähnliche Erfahrungen gemacht?