Na, das ist doch gar nicht so schwer: wenn von EPUB2- oder EPUB3-Kompatibilität gesprochen wird, ist die Rede von der standardgemäßen Unterstützung der entsprechenden Spezifikation. Auch wenn ein Gerät im Fall von EPUB3 nicht 100% der spezifizierten Features unterstützt, so unterstützt es doch die vorhandenen Features standardgemäß, kompatibel. Der Nutzer mag zwar in erster Linie auf eine möglichst hochprozentige EPUB3-Feature-Unterstützung schauen, für E-Book-Erzeuger und Gerätehersteller ist aber viel wichtiger, dass die unterstützten Features im Einklang mit den Forderungen des Standards stehen, damit wenigstens diese verlässlich funktionieren. Vollständige EPUB3-Unterstützung kann man so bald nicht erwarten, da sich einerseits HTML5, CSS3 und Multimedia auch unabhängig von E-Books (sprich: für das Web insgesamt) noch in Entwicklung befinden, andererseits die Implementierung der hinzukommenden Teile der Browser-Technologien nicht-trivial sind und nochmal andererseits die Geräte von der Hardware her nur bedingt geeignet sind (E-Ink ist für schnelles Video nicht so optimal). Neben Multimedia gibt es in EPUB3 noch den großen Block der Interaktion (JavaScript), der nochmal ganz andere Anforderungen an die Implementierung stellt, um die sich die E-Reader-Software für EPUB2 noch nicht kümmern musste.
Zuletzt sind EPUB2 und EPUB3 unterschiedliche Formate, EPUB3 ist nicht nur einfach eine Ergänzung. Man kann ein EPUB2 konstruieren, welches Features verwendet, die in EPUB3 ungültig wären und umgekehrt. Man kann aber auch EPUBs konstruieren, die abgesehen von einigen kleineren Feinheiten ähnlich genug sind, sodass Reader-Software, die sich nicht groß um den konkreten Typ schert, so halbwegs doch damit zurechtkommt.
Das mit der Farbe war dann allerdings ganz großes Kino 😉