Große Familiengeschichten gesucht!

Faulander

Der mit der Zunge
Ich bin immer auf der Suche nach großen Familiengeschichten. Geschichten, die oft über mehrere Generationen gehen und viele Personen beinhalten. Die üblichen Verdächtigen dürfte ich allerdings schon gelesen haben. Was ich ungefähr meine?


Isabel Allende - Geisterhaus
Ken Follett - Pfeiler der Macht
Ken Follett - Jahrhundertrilogie
Jeffrey Eugenides - Middlesex
John Irving - Garp und wie er die Welt sah
Es darf nicht übertrieben schnulzig sein - mit den Büchern von Sarah Lark konnte ich z.b. nichts anfangen. Hat also jemand unwiderstehliche Tipps für mich?
 

cleo

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Da kann ich Dir eventuell die Bücher von Jeannette Walls empfehlen.
Mir haben sie ganz gut gefallen.




Kalifornien 1970. Bean Holladay und ihre ältere Schwester Liz sind Teenager, als ihre geniale Mutter mal wieder von der Bildfläche verschwindet. Für die Mädchen zunächst nicht weiter beunruhigend. Sobald Probleme am Horizont auftauchen, ergreift ihre Mutter die Flucht. Doch dieses Mal scheint die Sache ernst zu sein … Nachdem die Fürsorge bei den Mädchen auftaucht, wissen sie, dass sie sich schnellstens aus dem Staub machen müssen. Mutterseelenallein legen sie den langen Weg nach Byler, Virginia, zurück, dem Heimatort ihrer Mutter. Dort betreten sie eine Welt, die anders ist als alles, was sie bisher erlebt haben. Sie lernen ihren verschrobenen, aber liebenswerten Onkel Tinsley kennen, erfahren erstmals, dass ihre Mutter aus einer wohlhabenden Familie stammt, und erkunden staunend das familieneigene Anwesen. Bean und Liz gefällt es in ihrer neuen Umgebung, sie merken jedoch bald, dass sie in dem konservativen Ort zuweilen anecken. Und weil sie sich nichts gefallen lassen, haben sie plötzlich den mächtigsten Mann der Gemeinde gegen sich. Ein mitreißender Roman über zwei mutige Mädchen, die sich gegen die Welt der Erwachsenen auflehnen.
 

cleo

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Habe ich gerade noch im Bücherregal gefunden.
\"Der Kommunismus im Teufelsfrack\" von Astrid Maria Helmers.




Die Siebenbürger Sachsen, eine deutsche Minderheit in Rumänien, bekommen nach dem Zweiten Weltkrieg die Rache der „russischen Befreier“ voll zu spüren: Sie müssen für etwas bezahlen, was sie nie getan haben. Durch die kommunistische Diktatur und deren Repressalien wandern die meisten Siebenbürger Sachsen aus. Doch Julius bleibt mit seiner Frau Lya und den drei Töchtern im Land und hofft auf bessere Zeiten. Diese Entscheidung erweist sich als folgenschwerer Fehler, denn Julius ist dem Druck der Kommunisten nicht gewachsen. Es beginnt der tragische Niedergang einer mutigen Familie, die sich mit aller Macht gegen das Schicksal stemmt. Eine aufregende Familiensaga über mehrere Generationen.
 

BettinaHM

Member
Auch mir gefallen Geschichten, die mehrere Generationen umfassen und Allende, Irving und Follet schätze ich sehr.
Vielleicht passt dann mein Tipp auch, es ist allerdings ein Roman, für den man ein wenig Zeit zum Einlesen braucht, da sich manche Zusammenhänge erst nach und nach erschließen und sich durch die Rückblenden und eingefügten Texte oft Vergangenheit und Gegenwart vermischen. Aber wer sich darauf einlassen mag und beim Lesen selber gern ein paar lose Fäden verknüpfen mag hat bestimmt Freude an diesem Titel:




Ein Roman, der zwei Jahrhunderte umspannt: Als Willie versucht, die Wahrheit über ihre Herkunft herauszufinden, muss sie tief in die Geheimnisse ihrer Familie eintauchen. Sie entdeckt Briefe, Zeitungsartikel und Tagebücher, und die Toten scheinen aufzuerstehen, um ihre Geschichten zu erzählen.Dunkle Rätsel treten zutage, Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen ineinander, alte Geschichten können endlich zu einem friedlichen Ende kommen, während die schockierende Wahrheit über mehr als ein Monster gelüftet wird.
 
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Faulander

Der mit der Zunge
Die drei geposteten klingen alle sehr vielversprechend - habe sie dementsprechend mal auf den Wunschzettel verfrachtet. Danke schon jetzt dafür, ihr dürft aber gerne noch weitere \"Expemplare\" posten.


Besonders gut gefallen hat mir z.b. auch \"Tender Bar\". Keine klassische Familiengeschichte, eher Memoiren, aber trotzdem toll:




Außerdem fand ich 2012 das ganz großartig, wahrscheinlich das beste Buch 2012 für mich:

 

Nicolina

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Da kann ich dir die \"Sturmzeit\" Trilogie von Charlotte Link empfehlen:
Ich steh\' normal nur auf Krimis, aber da ich so ziemlich alles von Charlotte Link gelesen habe, ist mir auch die Trilogie untergekommen, ich hab\' sie geradezu verschlungen.


Felicia Lavergne ist in allen drei Romanen die Protagonistin. Sie ist eine starke Frau die, oftmals auch hart und unbarmherzig, für finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit kämpft. Ihre Stärke, ihren Eifer und ihre grauen Augen gibt sie im Laufe der Trilogie an ihre Tochter und ihre Enkelin weiter. Mit ihrer Sturmzeit-Trilogie hat Charlotte Link es geschafft eine mitreißende Saga über eine Frau zu schreiben, die sich in einer schweren Zeit im Kampf ums nackte Überleben behaupten kann



Sturmzeit
Wir schreiben das Jahr 1914, die junge Felicia wächst bei ihrer Familie in Ostpreußen auf. Die Situation in Deutschland spitzt sich zu, doch auf dem Gut der Familie Degnelly scheint die Zeit noch still zu stehen. Auf dem Familiengut herrscht noch Idylle und Raum für den Traum von der großen Liebe. Die achtzehnjährige Felicia erlebt auf dem Gut ihrer Eltern einen unbeschwerten Sommer und trifft ihre erste große Liebe. Doch schon bald zieht ein Unwetter über Deutschland auf und der Erste Weltkrieg setzt dem unbeschwerten Leben der Familie und ihren alten Traditionen ein jähes Ende



Wilde Lupinen
Im Jahr 1938 tobt in Deutschland bereits ein Sturm. Die erfolgreiche Unternehmerin Felicia muss in dieser Zeit rücksichtslos ihre Interessen durchsetzen, teilweise handelt sie dabei jedoch auch gegen ihre eigenen Gefühle. Felicias Tochter Belle Lombard hat für die politische Situation in Deutschland kein Interesse, sie will als Schauspielerin Karriere machen. Ihr ehrgeiziges Bestreben gilt einzig den Filmstudios in Berlin und dem Mann, den Belle für den Mann ihrer Träume hält.



Die Stunde der Erben
Alexandra ist in einer Zeit politischer Unruhen und großer Umwälzungen in Deutschland aufgewachsen. Gegen ihren Willen tritt sie das Erbe ihrer Großmutter Felicia an und soll in deren Fußstapfen treten. Mit unternehmerischem Willen wagt sie alles, doch sie verliert und so gibt es keinen Weg mehr zurück in die heile Welt. Alexandra weiß, dass sie nicht mehr zurück, sondern nur noch nach vorne blicken kann.
 

BettinaHM

Member
Wenn es auch biografisch sein darf, hier noch eine Empfehlung eines Titels von Margaret Forster. Sie beschreibt das Schicksal ihrer Großmutter, Mutter und ihren eigenen Lebensweg und vermittelt dabei ein Zeitbild von Frauenleben und dem Wandel von Werten in der Gesellschaft:

 

ekelpaket

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Da gehört natürlich unbedingt die \"Meindorff-Saga\" von Elisabeth Büchle dazu. Haben wir ja hier
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schon drüber geschrieben.
Wer die Jahrhundertsaga von Ken Follet mag, den werden diese Bücher mit Sicherheit auch interessieren.


Dann noch von Henning Mankell - Daisy Sisters. Das Buch beginnt mit Elna, ein 17 jähriges Mädchen, über ihre Tochter Eivor, bis hin zu ihrer Enkelin Linda. Drei Frauen, drei Generationen und doch mit ähnlichem Schicksal.


Hier
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kurz vorgestellt.
 

JulesWDD

Active member
Mal ein bisschen was anderes; ich empfehle als wahrlich große Familiengeschichte ...


\"Buddenbrooks\", von Thomas Mann
 
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ekelpaket

New member
Das ist natürlich der Klassiker schlechthin.
Als Film mit Armin Müller-Stahl haben mir die Buddenbrooks auch sehr gut gefallen. Das Buch müsste ich auch mal wieder lesen. Wobei die Liste im SuB eh schon groß genug ist
:o
 

Faulander

Der mit der Zunge
Da gehört natürlich unbedingt die \"Meindorff-Saga\" von Elisabeth Büchle dazu. Haben wir ja hier
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schon drüber geschrieben.
Wer die Jahrhundertsaga von Ken Follet mag, den werden diese Bücher mit Sicherheit auch interessieren.

Die liegen schon seit einer Weile auf dem Sub. Trotzdem danke. Mankell mag ich nicht, es sei denn, sie sind gaaaanz anders als die Wallander Krimis.
 

Marrella

Fossil
Ich fürchte, alles was mir dazu spontan einfällt, gibt es auf Deutsch nicht als Ebook. Ansonsten hätte ich Alex Haleys Roots vorgeschlagen oder die Swann-Trilogie von R. F. Delderfield. Beides definitiv nicht kitschig.
 

Faulander

Der mit der Zunge
Ich fürchte, alles was mir dazu spontan einfällt, gibt es auf Deutsch nicht als Ebook. Ansonsten hätte ich Alex Haleys Roots vorgeschlagen oder die Swann-Trilogie von R. F. Delderfield. Beides definitiv nicht kitschig.
Roots liegt auch auf dem SUB, die Swann-Trilogie merke ich mir mal vor ... Danke!
 

olsch

Mitleser



Assimilation und Antisemitismus am Beispiel einer Familienchronik.


Edmund De Waal ist Nachfahre jener berühmten jüdischen Bankiersdynastie Ephrussi, die Mitte des 19. Jahrhunderts von Odessa aus ihren Weg in die Welt antrat. Aus einem kleinen Getreidehandel hatte Charles Joachim Ephrussi 1860 ein riesiges Unternehmen gemacht, das zu den größten Getreideexporteuren der Welt aufstieg. Die Familie schickte ihre Abkömmlinge zunächst nach Wien, andere nach Paris, wo sie eine den de Rothschilds ebenbürtige Bank gründeten.


Von dem Vorfahr Charles Ephrussi, einem gebildeten, hoch interessierten Kunstsammler, Mäzen und Freund Marcel Prousts, erhielt Edmund De Waal eines Tages als dessen Nachfahre 264 Netsuke. Es sind japanische geschnitzte Kleinplastiken, die Charles im Laufe seines Lebens zusammen getragen hatte. Ausgehend von diesen Figuren macht sich Endmund De Waal auf den Weg, seine Familiengeschichte zu erforschen und zu erzählen. De Waal ist selber ein Keramikkünstler, der mit ungewöhnlicher Sensibilität und Genauigkeit den einzelnen Zweigen seiner Familie nachgegangen ist. So ist eine Studie auch über die Entwicklung jüdischer Kaufleute und Bankiers entstanden, die reizvoll und vielversprechend mit vielen Details den Lebenswegen mit Erfolgen und Niederlagen der einzelnen Familienzweige nachgeht. Diese Wege führten von Odessa über Wien, Paris bis nach London und Japan.


Vor uns entfaltet sich die ganze Pracht und Herrlichkeit eines gebildeten, erfolgreichen, kunstbeflissenen, weltläufigen und unermesslich reichen Familienclans. Die Jahre 1871-1899 sind der Kunst und dem Aufstieg des französischen Zweiges der Familie gewidmet. Vielfarbig und detailgenau kann man dem Pariser Gesellschaftsleben folgen und den Künstlern, die mit Charles Ephrussi befreundet waren. Danach sieht man sich in der Familie zunehmend mit einem fortschreitenden Antisemitismus konfrontiert, der zum Ende des Jahrhunderts in der Dreyfusaffäre seinen Höhepunkt fand.


Edmund De Waal hat mit großer Empathie, ungeheurem Interesse und Fleiß die Chronik dieser außergewöhnlichen Familie nachgezeichnet. Sie bietet ein anschauliches Zeitgemälde des im ausgehenden 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gelebten Judentums. Mit dem gesellschaftlichen Wandel und der weitgehend praktizierten Assimilation gelang jüdischen Mitbürgern der Aufstieg zu Wohlstand und Bildung. Gleichzeitig behielt ein unterschwellig bis offen gelebter Antisemitismus weiterhin die Oberhand.


Edmund De Waal zieht als Fazit zum Ende seiner Aufzeichnungen: “Ich habe das etwas mulmige Gefühl des Biographen, mich unbefugt am Rande des Lebens anderer Menschen herumzutreiben. Lass es einfach. Hör auf zu suchen und Dinge aufzuheben, beschwört mich die Stimme. Fahr heim und lass die Geschichten.“


Und genau so ist es: unergründlich und reich an Erfahrungen mit der Vergangenheit verlässt der Autor sein Werk, das er unendlich noch fortführen könnte.


Es ist ein weit gefasstes Panorama, fein ziseliert und tiefgehend erforscht.


Edmund De Waal
Der Hase mit den Bernsteinaugen
352 Seiten, gebunden
Paul Zsolnay Verlag, August 2011
ISBN-10: 3552055568
ISBN-13: 978-3552055568

Quelle:


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Ich habe diese Familienbiografie vor einigen Monaten als Hörbuch gehört und war tief und anhaltend beeindruckt.
 

olsch

Mitleser
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... \"In Zeiten des abnehmenden Lichts\" erzählt Ruge anhand einer sich über 4 Generationen erstreckenden ostdeutschen Familiengeschichte das Epos vom allmählichen Untergang der DDR und der sozialistischen Ideologie. Kaleidoskopartig erzählt er in wechselnden Perspektiven von bröckelnden Mauern sowie vom bröckelnden Familienzusammenhalt. Es darf vermutet werden, dass Ruge mit der Geschichte des Powileit/Umnitzer-Clans weite Teile der Geschichte seiner eigenen Familie bewahrt. Eine Familie, die zum mit der Mauer untergegangenen intellektuellen DDR- Establishment gehörte, dem heutzutage keine größere historische Relevanz mehr zugebilligt wird...

Quelle:
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Für mich ein großartiges und bewegendes Buch, man sollte sich allerdings für die Thematik interessieren. Auch wird die Geschichte nicht linear erzählt und eher fragmentarisch, am Ende blieben bei mir einige offene Fragen.
 
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BettinaHM

Member
Der Titel von Eugen Ruge liegt auch bei mir noch im Regal, mein Sohn hat ihn mir sehr ans Herz gelegt.


Vor einigen Jahren habe ich eine sehr bewegende Familienchronik gelesen, die mich beim Lesen sehr erschüttert hat. Und wenn man allabendlich in den Nachrichten sieht, wie die Führung in China mit den Demokratiebestrebungen der Studenten in Hongkong umgeht oder an das Tiananmen-Massaker denkt, so liefert diese Familiengeschichte einen historischen Hintergrund der jüngeren Geschichte Chinas:




Jung Chang erzählt die Geschichte von drei Generationen in China – die ihrer Großmutter, ihrer Mutter und ihre eigene Geschichte. Von der Kaiserzeit bis zur Herrschaft Maos und seiner Nachfolger erlebt Jung Changs Familie die rücksichtslose Umsetzung politischer Ideen, die Millionen Menschen das Leben gekostet hat und die Jung Chang und ihre Familie nur unter großem Leid überleben konnten.
 

Minigini

Active member
Ken Follets: Die Tore der Welt und Die Säulen der Erde.
So weit ich weiß, gehören die zusammen. Ich kenne nur die Säulen der Erde - hat mir ausgesprochen gut gefallen.
 
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