Der Vollständigkeit halber: ich habe mir nun selbst einen Pocketbook Touch Lux 2 bestellt, um die PDF Funktionen zu testen.
Zuerst erschien mir alles ganz wunderbar, dann stellte sich (in der praktischen Handhabung, dem Lesen eines Artikels einer Zeitschrift von DeGruyter) schnell Ernüchterung ein. Reader beendet Anzeige des Dokuments, das Erstellen von Markierungen ist ein Trauerspiel (nicht über Seiten hinweg möglich (auch nicht im Reflow) ewige Wartezeiten (besonders im Reflow), schlechte Erkennung -> Ausführen von anderen Funktionen wie Beenden des Buches, Blättern, Menüanzeige und schlicht eine einfach umkomfortable Handhabung).
Die Ironie: das Gerät dürfte einem Gerät wie dem iPhone 3G hardwaremäßig in nichts nachstehen, dennoch gelingt es dem Herstellern nicht, auch nur annähernd die Leistung einer App eines Drittherstellers wie Goodreader zu liefern, und das, obwohl das Gerät nichts anderes können sollte. Das hat meiner Meinung auch nichts mit technischen Limitierungen zu tun, sondern diese (z.B. Reaktionszeit eInk) werden höchstens als Ausrede benutzt, hinter der man sich verstecken kann.
Die zweite Ironie: die PDF Funktion meines alten Paperwhite (die ich für katastrophal hielt) ist weiterhin die beste in allen von mir getesteten eInk Geräten (Text lässt sich ohne Menü direkt hervorheben, dazu lassen sich Notizen machen) und das aus einem einzigen Grund: die Software bietet tatsächlich lesenotwendige Grundfunktionen und führt diese zuverlässig aus. Dass allen anderen Herstellern der ach so freien Reader (die ja ihr Geld mit Hardware verdienen usw.) dies nicht gelingt, halte ich für ein Armutszeugnis der Branche. Ganz ehrlich: wo liegt denn der Reiz solcher Teile, wenn ich zwar unglaublich toll damit rumspielen kann, im Alltag aber nichts davon habe außer Scherereien?