Tolino-Beta-Firmware & zukünftige Entwicklungen

Chalid

Administrator
Teammitglied
Schon allein weil an der Versorgung mit Linux ein ähnliche, aber keineswegs Android-gleiche Infrastruktur hinten dran hängt.
Wie kommst du darauf? Die Serverinfrastruktur erlaubt jetzt schon plattformunabhängigen Zugriff mit Tolino-Android-eReader, Android-App, iOS-App und Webreader. Das wird clientseitig gelöst und dementsprechend gibt's auch keine Update-Notwendigkeit für alte Modelle, selbst wenn ein neues OS kommt.

Vielleicht bekäme man in mancher technischen Hinsicht (und als Softwarebastler) auf die heutigen Tolinos auch ein Linux-BS portiert, aber da glaubt doch nun wirklich im Ernst keiner dran, dass die Tolinos auf breiter Front plötzlich per OTA ein Linux aufgespielt bekommen
Kobo und Tolino teilen sich seit vielen Jahren die gleiche Hardware. Die Einzelteile kann man bei manchen Generationen quasi 1:1 austauschen. Schon lange vor dem Rakuten-Kobo-Einstieg bei Tolino.

Es braucht daher keine (nennenswerten) Anpassungen, um das Kobo-System auch auf alten Tolinos zum Laufen zu bringen.

Abgesehen davon macht das keinen Unterschied, ob man nun Android oder ein anderen linuxbasiertes System per OTA draufspielt. Ein Risiko für einen Totalausfall gibts immer.

Wie gesagt habe ich zum Vision 6 Launch mit dem Tolino-Entwicklungsleiter gesprochen. Die Ankündigung zur "neuen Plattform" bezog sich für mein Verständnis nicht nur auf die Hardware. Dementsprechend erwarte ich, dass man softwareseitig im nächsten Schritt beide System in irgendeiner Form zusammenlegt.

Aber wir werden es wohl bald sehen. Gut möglich, dass ich mich mit meiner Einschätzung irre und die Tolinos weiterhin Android verwenden werden. Würde mich sogar freuen, weil ich den möglichen Root-Zugriff auf den Geräten sehr schätze.
 

Elim Garak

Am Position halten
Das wird clientseitig gelöst und dementsprechend gibt's auch keine Update-Notwendigkeit für alte Modelle, selbst wenn ein neues OS kommt.
Gerade weil es über die clients gelöst wird, benötigen sie gelegentliche Updates, weil die Serverinfrastruktur mit der Zeit mitgeht und sich immer mal ändert.

Kobo und Tolino teilen sich seit vielen Jahren die gleiche Hardware. Die Einzelteile kann man bei manchen Generationen quasi 1:1 austauschen. Schon lange vor dem Rakuten-Kobo-Einstieg bei Tolino.

Es braucht daher keine (nennenswerten) Anpassungen, um das Kobo-System auch auf alten Tolinos zum Laufen zu bringen.
Hier bin ich gleich gar nicht mehr so ganz bei Dir, da sich nur die Mainboards der ersten Geräte kurz nach der Übergabe von der Telekom zu Kobo, zwischen Kobo und den von Kobo zugelieferten Tolinogeräten intern noch extrem ähnelten. Klar, denn man musste erstmal hardwaremäßig nehmen, was es bereits gab und konnte es auf die Schnelle nur leicht modifizieren. Inzwischen haben wir ein gänzlich anderes Bild vor uns liegen. Denn die für Tolino produzierten "Kobos" wurden immer mehr auf Android ausgerichtet und dahingehend optimiert, was ja überhaupt erst den Sprung auf Android 8.1 ermöglicht hat. Ich hatte vor wenigen Stunden bspw. noch das Mainboard vom Kobo Clara 2E und dem Tolino Shine 4 vor mir liegen und vor meinen Augen. Ihr Layout und ihre Bestückung ist an den entscheidenden Stellen, aber auch an anderen, eher nebensächlichen Punkten völlig anders. Aber auf dem Gehäuse des Shine 4 steht auch nicht Design by Rakuten Kobo Inc. und Toronto, Canada drauf, sondern stattdessen Logshine Technologie GmbH und Ahrensburg, Germany.

Abgesehen davon macht das keinen Unterschied, ob man nun Android oder ein anderen linuxbasiertes System per OTA draufspielt. Ein Risiko für einen Totalausfall gibts immer.
Beim Systemwechsel ist das Risiko deutlich größer, denn u.U. muss der Datenträger (Interne Speicher) neu partitioniert und neu formatiert werden. Was macht man dann bspw. mit der Recovery Partition? Wenn jemand das Gerät auf Werkszustand zurücksetzt, hat er plötzlich wieder altes Android drauf oder soll ein sauberes Linux System hergestellt werden können, dann braucht es auch ein neues, aber unbedingt fehlerfreies Recovery. Was wird bei der Umstellung auf Linux dann mit dem jeweiligen Bootloader, was mit Fastboot usw, damit die Geräte bei einer Fehlinstallation von Linux nicht restlos zum "Ziegelstein" (unwiederbringlich hardgebrickt) werden können. Eine Umstellung von Android bei einem E-Reader sieht also nicht unbedingt nach Spielen im Sandkasten aus. Zumal die ja auch vollautomatisch und für unbedarfte Anwender problemlos zu händeln sein muss.

Egal wie, ein "Zusammenlegen" bedeutet, dass sich Tolino immer mehr in die Abhängigkeit von Rakuten Kobo begibt. Aber wie ich schon schrieb, Fakt ist, dass sie die derzeitige Tolino-gelabelte Hardware immer mehr von der Hardware originaler Kobos unterscheidet, so wie ich sie hier vor mir liegen sehe, was eben auf alles andere als ein Softwaremäßigen Zusammenschluss hindeutet.

Aber wir werden es wohl bald sehen. Gut möglich, dass ich mich mit meiner Einschätzung irre und die Tolinos weiterhin Android verwenden werden. Würde mich sogar freuen, weil ich den möglichen Root-Zugriff auf den Geräten sehr schätze.
Jedem sein gewohntes Spielzeug. Ich schätze an den Kobos, dass sie bereits aus ihrer Verpackung heraus eine offene System-Wurzel haben. Und mit Leichtigkeit in den Genuss zu kommen, am laufenden (heißen) System per WLAN Reparaturen von Systemdateien vorzunehmen oder einige modifizierte Systemdateien darin zu testen, ohne es dabei gleich zu verlieren, hat für mich auch was. Vor vielen Jahren habe ich mich an manch einem Android-Smartphone über diverse Tools auch schon bis hin zum darin verbauten Mobilfunkmodem durchgegraben, um dessen Firmware zu modifizieren oder auf die aktuellste zu flashen. Mein erstes Smartphone (ein HTC HD2) bekam ab Werk Windows Mobile 6.1 und später ein Update auf 6.5 verpasst, das wurde nachher von mir fast wöchentlich mit den neuesten Android costom ROMs befeuert und betrieben. ...
 
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Chalid

Administrator
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Gerade weil es über die clients gelöst wird, benötigen sie gelegentliche Updates, weil die Serverinfrastruktur mit der Zeit mitgeht und sich immer mal ändert.
Ich schätze das "immer Mal" als vernachlässigbar ein, was die eigentliche Funktionalität angeht. Und selbst dann ändert es nichts dran, dass man schon jetzt zahlreiche Plattformen versorgen muss. Ein OS-Wechsel würde am Aufwand der Wartung vorhandener Geräte und Systeme gar nichts ändern.

Hier bin ich gleich gar nicht mehr so ganz bei Dir, da sich nur die Mainboards der ersten Geräte kurz nach der Übergabe von der Telekom zu Kobo, zwischen Kobo und den von Kobo zugelieferten Tolinogeräten intern noch extrem ähnelten.
Ja, das Layout mag an einigen Stellen anders sein. Trotzdem sind die Gemeinsamkeiten extrem groß. Ich habe vor vielen Jahren die Kobo-Aura-Firmware auf einem Tolino Vision gestartet. Das war 2013 oder 2014 herum.

Die Hardware beider Hersteller wird von Netronix entwickelt. Und die greifen bei all den Entwicklungen auf die gleichen Referenzdesigns zurück. Egal ob Kobo oder Tolino.

Beim Systemwechsel ist das Risiko deutlich größer, denn u.U. muss der Datenträger (Interne Speicher) neu partitioniert und neu formatiert werden.
Dazu braucht es keinen Systemwechsel. Eine Neupartitionierung findet auch gelegentlich bei Android Updates statt. War sogar bei Tolino mal der Fall. Von daher aus meiner Sicht kein Grund das auszuschließen.

Ja, das HTC HD2 war ein Ausnahmegerät - hatte ich auch mit Windows Mobile, Android und Windows Phone laufen. Gute alte Zeit :)
 
Vielleicht bekäme man in mancher technischen Hinsicht (und als Softwarebastler) auf die heutigen Tolinos auch ein Linux-BS portiert,

Das geht auf jeden Fall. Von der Hardware sind die neuen Kobo- und Tolino-Modelle soweit ich weiß identisch.

aber da glaubt doch nun wirklich im Ernst keiner dran, dass die Tolinos auf breiter Front plötzlich per OTA ein Linux aufgespielt bekommen

Aktuell laufen Tests, die Firmware komplett zu ändern. Aktuell wird dabei Android einfach vom internen Speicher gelöscht und neu installiert. Diese Tests laufen unter dem Namen "ota_update", also es ist wohl kein einfacher Speicher-Test.

Meiner Meinung nach deutet das darauf hin. Natürlich können sie auch bei Android bleiben und wollen nur die Update-Infrastruktur vereinheitlichen, dazu kenne ich mich mit Kobos nicht genug aus.

zumal da nicht hinreichend genug ausgeschlossen werden kann, dass dabei auf den internen Datenträgern auch mal unerwartet etwas schiefgeht und sich dadurch mancher Tolino in einen Briefbeschwerer verwandelt.

Ich sehe dabei keine Gefahr, dass dabei Tolinos beschädigt werden, wenn das ausreichend getestet ist, zumindest kein größeres als bei einem regulären Update.Tolinos haben (soweit ich weiß) keine A/B Updates.

Wenn die Android-Tolinos und die darauf bereitgestellte Tolino-App auch theoretisch nicht mehr offiziell von Tolino supportet werden
Meine Vermutung ist es, dass die Android-8-Tolinos auf eine neue Firmware umgestellt werden, und die Android-4-Tolinos quasi fast keine Updates mehr bekommen, wie es auch mit dem Shine 1 passiert ist.
 

TV6K

Member
Schauen wir mal, aber für mich war Android der Kaufgrund.
Wenn die wirklich umstellen sollten, bleibt meiner offline und wird nie das Update sehen.
 
Gerade weil es über die clients gelöst wird, benötigen sie gelegentliche Updates, weil die Serverinfrastruktur mit der Zeit mitgeht und sich immer mal ändert.

Das stimmt nicht. Es gab in den letzen Jahren exakt **eine** Serverumstellung bei Tolino, von Bosh (Von der Telekom entwickelt) auf einen neuen Server. Der Bosh-Server ist aber weiterhin funktionsfähig.

Nicht rückwärtskompatible Änderungen sind bisher nur einmal durch eben diese URL-Anpassung passiert, und der Bosh-Server hat vorher für lange Zeit funktioniert.
 

beedaddy

Active member
Ich hatte ja leise Hoffnung, dass Tolino auf der Frankfurter Buchmesse ein großes Update verkündet. :)
Davon hätte man aber mittlerweile bestimmt schon was gelesen. Also: Keinerlei Neuigkeiten von der Tolino-Allianz, oder? Hab ich was übersehen?
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Leider noch nichts :cautious:

Wäre ein schöner Zeitpunkt gewesen, das auch entsprechend zu vermarkten: 10 Jahre Tolino & 75 Jahre Frankfurter Buchmesse. Daher hatte ich auch fest damit gerechnet, dass man diesen Zeitpunkt wählen würde... :censored:
 
Ich gehe tatsächlich davon aus, dass wir zu den Tolino Storydays im November etwas neues erfahren. Das war ja zuletzt bei der Vorstellung des Vision 6 auch so.
 

s2Hawk2s

New member
Man bekommt den Eindruck das Tolino ziemlich Tod zu sein scheint was die Software betrifft,es ist ja nicht so als wäre die Software fehlerfrei und würde perfekt laufen. Da ist es mehr als traurig dass das letze Update ca 8 Monate her ist ,mein Epos 3 leidet unter genug Bugs,Spaß macht es mit dem Gerät nicht aktuell.
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Ja, der völlige Stillstand und die Funkstille sind enttäuschend. Auch wenn die Goldgräberstimmung am eBook-Markt vorbei ist, hatte ich mir gerade von lokalen Branchengrößen mehr Konsequenz bei der Weiterentwicklung gewünscht und erwartet.
 
Ich bin tatsächlich vor kurzem wieder zurück zu Kobo gewechselt, weil mein Vision 6 einfach keine ADE Registrierung für unsere Overdrive-Instanz zuließ. Schade irgendwie, aber der Vision 6 ist jetzt in die Schublade gewandelt.
 

beedaddy

Active member
Es scheint aber auch kaum öffentlichen Druck zu geben. Testberichte müssten eigentlich Sturm laufen ob der schlechten Akkulaufzeit. Und sie müssten halt auch mal die Onleihe richtig testen und entsprechend (schlecht!) bewerten. Laut dem, was man so liest, sind das aber alles Testsieger und ganz tolle Geräte. Ein guter Kontrast sollte aber noch keinen Testsieger machen, wenn man immer mit dem Beta-Leseerlebnis hin und her jonglieren muss, um ein Buch auszuleihen. Oder wenn das Ding alle naselang hängenbleibt oder der Saft ausgeht. Ich frage mich manchmal wirklich, ob die Verantwortlichen bei Tolino/Kobo überhaupt Bescheid wissen.

Ich lese derzeit mit PocketBook-Geräten, wo mich aber vor allem die mangelnde Displayqualität stört. Irgendwas ist halt immer (bei Kobo fehlen mir Kerning und Ligaturen bei kepubs). :)
 
Wir sind hier bzw. in den anderen Foren halt auch nur eine Bubble. Die wenigsten kaufen sich einen Reader so oft, wie sie released werden. Die wenigsten werden sich den Reader explizit für die Onleihe kaufen. Die wenigsten interessieren sich für Sideloading und erweiterte Lesefeatures. Mich würde es nicht wundern, wenn viele Menschen noch nie eine Notiz geschrieben, oder eine Textmarkierung hinzugefügt haben.

Trotzdem ist es natürlich sehr schade, wie die Marke Tolino gerade unnötig zerstört bzw. beschädigt wird.
 

Dimitri

Member
Kann man auch so stehen lassen.
Ich kenne außer mir nur noch eine Person der einen hat und auch nutzt.
Das würde ich nicht unterschreiben.
Laut
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besitzen 47% der Lesenden in Deutschland einen E-Reader.

Aus persönlichem Umfeld habe ich 2 in der Nachbarschaft (1 regelmäßig, eine eher selten), 5 im Bekanntenkreis die digital lesen und ich sehe auch regelmäßig Digitalleser in der Sauna, bei Ärzten im Wartezimmer oder im Nahverkehr.

Das Geld wird aber anscheinend hauptsächlich mit den Medien gemacht und weniger mit den Lese-Geräten.
Das erklärt auch so einiges für mich was Tolino und die Allianz angeht.
 
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