Tolino und die Offenheit ... na, wo ist sie?

Forkosigan

Member
Warum man als Händler Mobi anbieten soll? Nun ja, aus dem gleichen Grund warum man ePub-Dateien anbietet ☺ Ich hielte das durchaus für sinnvoll, da Kindle nun mal einen nicht unwesentlichen Marktanteil hat. Da ist es auch nebensächlich durch wieviele Geräte oder Hersteller dieser Marktanteil zustande kommt.
Ob da nun schon ein Shop drauf ist oder nicht, spielt doch keine Rolle. Die aktuellen ePub-Reader mit WLan haben auch allesamt eingebaute eBook-Shops und trotzdem kaufen viele Nutzer auf unterschiedlichen Plattformen.
Es geht aber wieder nur mit DRM freien ebooks und diese gibt es viel zu wenig...Außerdem, da die Preise überall gleich sind, und das Einkaufen bei Amazon für Kindle Nutzer am bequemsten funktioniert, gibt es für Kunden kein Einreiz woanders zu kaufen.


Für andere Händler würde den Aufwand ebooks in Kindle Format anzubieten überhaupt nicht lohnen, wenn sich nur paar Kunden in deren Shop \"verirren\", und restliche 99% weiter bei Amazon kaufen...
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Der Unterschiede für den \"normalen Nutzer\", der einfach nur lesen möchte und keinen Nerv und/oder kein Interesse an dem \"Dahinter\" hat, liegt in einer einseitigen Abhängigkeit von einem Unternehmen, welches die komplette Vermarktungskette dominieren will.


Darauf sei mit Verlaub gesagt kräftig geschiXXen!

Aber das ist doch keine Amazon-Eigenheit. Das gilt ja für die Tolino-ianer (und den Rest) genauso. Da kann man den eingebauten Shop ebenfalls nicht ändern (und es ist wohl kein Zufall, dass Lesezeichen beim Browser fehlen). Der Unterschied ist nur das DRM-System, auf das eben auf der einen Seite nur Amazon Zugriff hat und auf der anderen Seite jeder der dafür bezahlt.


Als Nutzer hat man also die Wahl in welche Abhängigkeit man sich begibt: In die von einem Händler mit einem eigenen System, oder in die von mehreren Händlern die ein einzelnes fremdes System nutzen.


Klar, wenn man mehrere eBook Reader verschiedener Hersteller nutzt, oder auf einen bzw. von einem Kindle wechseln will, ist das natürlich nachteilig. Das habe ich im Artikel auch erwähnt. Aber ich finde weder das eine noch das andere besser. Beides ist in meinen Augen für den Endverbraucher gleich schlecht.


Den eBook Reader und Contentanbieter kann man eben auch nur innerhalb eines Systems wechseln. D.h. wenn ich mich morgen dazu entschieße, dass ich meinen Adobe-Account nach dem Hackerangriff schließen möchte, dann schaue ich genauso blöd aus der Wäsche.


Ich will Amazon hier nicht verteidigen. Ich bevorzuge ebenfalls ein offenes System. Aber sowas bietet in meinen Augen einfach niemand. Und nur weil eine größere Anzahl an verschiedenen Händlern auf ein schlechtes, geschlossenes System zurückgreift, macht es das nicht besser oder offener.
 
D

Dirk

Guest
Chalid,


Chalid:
\\\"Aber das ist doch keine Amazon-Eigenheit.\\\"


- Die Abhängigkeit ist im Amazon-System die Größte!
- Das Kontrollbestreben in Punkto Kundenbindung sind die ausgefeiltesten!
- Das hauseigene DRM-System ist ein wichtiger Punkt der Kundenbindung. Für Amazon hat dieses DRM nicht die Bohne etwas mit Kopierschutz für den Urheber zu tun!


-


Chalid:
\\\"Beides ist in meinen Augen für den Endverbraucher gleich schlecht.\\\"


Das beides schlecht ist, sehe ich ebenso, jedsoch nicht gleich schlecht. Das Adobe-epub-Händler-System hat für den Nutzer Freiheitsgrade, die dem Amazon-System fehlen, damit ist es unter den schlechten Systemen halt das bessere.
Nicht mehr und nicht weniger.


Aber was schreibe ich, soll doch jede(r) mit sich machen lassen was anderen nützlich ist, mir gehen eh beide Systeme am Hut vorbei.
 
D

Dirk

Guest
JulesWDD:
\\\"Es ist doch keine Entscheidung, welcher \\\"Religion\\\" ich angehören möchte, wenn ich ein Gerät des einen oder des anderen Herstellers kaufe.\\\"




Die Tendenz scheint aber etwas in diese Richtung zu gehen.
Life Style als sinnstiftender Religionsersatz ist nicht neu, erhält jedoch mit immer ausgefeilteren Kundenbindungsstrategien eine neue Dimension.


Bei der Amazon-Kunden-Beziehung lassen sich zudem vermehrt Aspekte des Stockholm-Syndroms erkennen. ☺
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Ja, leider werden diese Dinge oft sehr emotionsbehaftet diskutiert. Man schaue sich nur die Apple vs. Nicht-Apple Diskussionen an ... 😉


Ich kann dir zumindest versichern, dass es mir im Grunde völlig egal ist, von welchem Anbieter mein eBook Reader oder meine eBooks kommen.


Die Anmerkungen hierzu sind meine persönliche Meinung, das ist sicherlich erkennbar. Die muss niemand teilen und die zwinge ich auch niemandem auf. Dass ich nochmal dazu Stellung nehme, dient in erster Linie dazu, die Ausführungen nachvollziehbar zu machen.


Für mich ist ein Gefängnis mit einem Raum oder ein Gefängnis mit zehn Räumen eben noch immer ein Gefängnis.


Nachtrag: Aber es geht ja eigentlich nicht um den DRM-Schutz an sich, sondern um das Werbeversprechen \"Offenes System für maximale Freiheit\". Das passt in meinen Augen nicht zu dem, was man geliefert bekommt. Völlig unabhängig davon was andere bieten.
 

ebooker

New member
Meines Erachtens ist der Tolino nicht offener als andere E-Reader.
Allerdings sehe ich schon einen Unterschied zwischen ADEP-DRM von Adobe und dem DRM von Amazon. Dadurch dass bei ADEPT-DRM, Reader-Hersteller, Ebook-Verkäufer und DRM-Anbieter getrennt sind, ergiebt sich eine größere Offenheit. Meine bei Ebook.de und z.B. thalia.de gekauften Ebooks mit DRM, kann ich nicht nur auf meinem Sony lesen, sondern könnte es auch auf dem Kobo oder dem Pocketbook. Bei Amazons DRM ist man zumindest bei E-Ink-Geräten fast komplett an Amazon und seine Kindle-Geräte gebunden. Und sonst darf man nur Amazons Apps nutzen. Während es für ADEPT-DRM einige Apps gibt die alle nicht von Adobe stammen.


Letztlich ist DRM aber immer nur Unsinn. Das andere Shops was davon hätten, MOBI anzubieten glaube ich kaum. Sinnvoller wäre es wenn Amazon EPUB-Unterstützung in seine E-Reader einbauen würde. An beides glaube ich nicht so recht. Und deshalb auch da:
Selbst ohne DRM. Ein Kindle-User muss sich seine nicht bei Amazon gekauften Ebooks erst konvertieren, ein EPUB-User kauft sie und lädt sie direkt aufs Gerät. Und das von hunderten von Shops.


Auch aus einem weiteren Aspekt ist die Bindung an Amazon gefährlich:
Verliert man seinen Account, bzw. wird dieser gesperrt, z.B. weil man zuviel Rücksendungen hat, seine Rechnung nicht zahlen kann bzw. Lastschriften zurückgehen und nicht bezahlt werden, etc. etc. Dann kann man evtl. noch seine Ebooks auf dem Kindle bzw. den Kindle-Apps lesen. Neue Ebooks kann man da aber nicht mehr kaufen. Diese muss man dann bei einem neuen Shop und für einen neuen Reader kaufen, hat also schon mal zwei Geräte. Das Adobe einem den Account sperrt ist, zwar theoretisch möglich, da der Endkunde aber in keiner wirklichen Geschäftsbeziehung (finanzieller Art) zu Adobe steht, ist das eher unwahrscheinlich.


Letztlich bleiben nur zwei Wege zur Auswahl:
Man fügt sich in das DRM-Schicksal und hofft dass alles gut werden wird. Oder man umgeht das DRM konsequent und regelmäßig und macht sich Sicherungen. Dann kann man auch mit Calibre alle Ebooks auf allen Geräten lesen und ist auch bei einem Ausfall eines DRM-Systems nicht der Gelackmeierte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Blume

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Es kann aber nicht angehen, daß ehrliche Kunden zum umgehen des Kopierschutzes gezwungen werden, nur um einen wirklich offenen Zugriff auf ihre Ebooks zuberhalten.


Ansonsten, stimme ich dir absolut zu!
 
G

GeorgF

Guest
Die Frage ist was Offenheit ist 😆
Auf den Kindle bringe ich gerne Bücher anderer Shops, da ich das Gerät nicht mal per USB verbinden muss, eine eMail aus calibre reicht.
Okay das ist eher Freiheit als Offenheit, aber für meine Bedürfnisse ists perfekt.


Wenn tolino für seine Offenheit beworben wurde, kann man schn ruhig anmerken, dass er nichts anderes als ein typischer epub Reader ist. Aber mit genug Werbung kann man ja den Kunden alles glauben lassen, mich würde nicht überraschen wenn viele Kunden den tolino für \\\"offener\\\", \\\"fairer\\\" als einen Pocketbook, Kobo, Sony halten.


Außerdem hört die Offenheit bei Tolino sehr früh auf, kann man immer noch nicht seinen eingestellten Shop wechseln? Kommen die eBooks vom jeweiligen Anbieter immer noch in die eigene Cloud?


Das der tolino ein Adobe-Reader ist, kann man nicht wirklich kritisieren, aber das selbst die Partner in der sogennanten Tolino-Allianz nicht auf dem Reader gleichwertig sind, ist lächerlich.
 

Blume

New member
Soweit ich weiß, ist mit der neuen Firmware auch eine gemeinsame Bibliothekverwaltung aller Shops gekommen. War so jedenfalls angekündigt. Da ich keinen Tolino besitze kann ich das nicht nachprüfen.
 

ebooker

New member
Es kann aber nicht angehen, daß ehrliche Kunden zum umgehen des Kopierschutzes gezwungen werden, nur um einen wirklich offenen Zugriff auf ihre Ebooks zuberhalten.


Ansonsten, stimme ich dir absolut zu!



Ganz recht. Die dritte Alternative ist, dass man sich nicht um Kopierschutz schert und deshalb auch keine Ebooks kauft. Sondern sie aus anderen Seiten herunterlädt. Und da ich kann die Leute verstehen die das machen.
 
D

Dirk

Guest
Chalid:
\\\"Nachtrag: Aber es geht ja eigentlich nicht um den DRM-Schutz an sich, sondern um das Werbeversprechen \\\"Offenes System für maximale Freiheit\\\". Das passt in meinen Augen nicht zu dem, was man geliefert bekommt. Völlig unabhängig davon was andere bieten.\\\"


Ja !


mfG
 
M

Morust

Guest
Leute, die meisten Menschen brauchen keine offenen Systeme, weil Offenheit immer auch die Komplexität und Fehleranfälligkeit steigert. Wer Offenheit will kauft Pocketbook, alles andere mit Hacks und Roots ist zuviel Aufwand.
 

beedaddy

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Soweit ich weiß, ist mit der neuen Firmware auch eine gemeinsame Bibliothekverwaltung aller Shops gekommen. War so jedenfalls angekündigt. Da ich keinen Tolino besitze kann ich das nicht nachprüfen.

Ich meine das kommt erst noch. Jedenfalls habe ich eine solche Funktion bislang nicht bemerkt. Weitere Infos darüber konnte ich bisher leider nicht finden.
 

ironrudi

New member
Leute, die meisten Menschen brauchen keine offenen Systeme, weil Offenheit immer auch die Komplexität und Fehleranfälligkeit steigert. Wer Offenheit will kauft Pocketbook, alles andere mit Hacks und Roots ist zuviel Aufwand.

Das stimmt \"leider\".
Meine Frau liebt ihren Kindle und versteht meinen Widerstand dagegen nicht.
Das ich jetzt bei ebeam oder google play kaufe, das ganze per Dropcbox hochlade auf meinen Pocketbokk, statt es einfach per ONE-Click Buy zu kaufen, bringt immer wieder kopfschütteln mit sich.
 

ebooker

New member
Nein, das muss nicht unbedingt komplexer sein. Der T3 zeigt wies geht. Mehre Shop angeschlossen zum auwählen. dann kann man die gekauften Ebooks auch einfach per W-LAN am Gerät herunterladen. Dann ist es einfach. Oder man will es offen und lädt es über den PC herunter, alft die Bücher, sichert sich sie am PC etc. Offen muss nicht kompliziert sein.
 

ebooker

New member
Soweit ich weiß, ist mit der neuen Firmware auch eine gemeinsame Bibliothekverwaltung aller Shops gekommen. War so jedenfalls angekündigt. Da ich keinen Tolino besitze kann ich das nicht nachprüfen.

So viel ich weiß ist das anders. Diese Funktion \"Handshake-Funktion\" gibts es nur für die Tolino-Tablets.
 

Altschneider

New member
Ich kann deinem Artikel nur zustimmen. So ist es und die Nutzung von DRM spielt letztlich Amazon in die Hände. Nur weil die Händler auf den Verkauf von MOBI verzichten, wird der Kindle-Nutzer im Allgemeinen nicht außerhalb des Amazon-Systems einkaufen - von der Bequemlichkeit einmal abgesehen.
Nur leider sehen viele Anbieter wegen der Popularität von Raubkopien keine Alternative in DRM-freien E-Büchern.


Das es sich bei den zitierten Texten um Werbung handelt, ist aber schon klar - oder? Das würde ich nicht auf die Goldwaage legen - und ich denke, damit kann jeder auch umgehen. Die Freiheit besteht, aus Sicht des Verbrauchers, darin, sich seine DRM Bücher eben bei einem Händler seiner Wahl - mehr oder weniger umständlich - beschaffen zu können - wie richtig geschrieben - und das mag als Werbeaussage angehen.
 

beedaddy

Active member
So viel ich weiß ist das anders. Diese Funktion \"Handshake-Funktion\" gibts es nur für die Tolino-Tablets.

Laut buchreport gilt dies (auch) für den Tolino Shine. So wie es sich liest, kommt das aber erst noch:

Auch der E-Reader Tolino Shine wurde optimiert:

  • [...]
  • Es wird möglich, die Accounts der teilnehmenden Buchhandelspartner zu verbinden: Wenn ein Kunde beispielsweise je ein Konto bei Weltbild und Thalia hat, kann er seine Inhalte in einer Bibliothek zusammenführen.
  • [...]
(Quelle:
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