CSS ist hier nicht die Lösung, sondern das Problem.
Möchtest Du damit andeuten, dass ein besseres Format als ePub existiert und Du dafür plädierst?
Mir ist keines bekannt.
Und wenn es kein besseres gibt, ist es die Aufgabe guter Lesesoftware, dem Leser bestmöglich zu dienen, oder?
Gerade sowas banales wie Block- vs. Flattersatz. Wo legst du das im CSS fest?
Das kann man halt so oder so machen. Im <body> Tag, oder im <p> Tag, oder wenn innerhalb des <p> nochmal ein <span> ist dann auch fürs span-Tag.
Der Kobo hat eine Einstellung für Blocksatz vs. Flattersatz. Nur wo soll diese greifen? Beim <body>, könnte man ja meinen. Nur tut sich bei den meisten Büchern dann halt nichts. Muss man schwerere Geschütze auffahren und alles überschreiben - aber dann sind Bücher, die als Stilmittel auch hier und da mal zentrierten oder rechtsbündigen Text haben wollen, eben auch kaputt. Da gibts einfach keine "richtige" Lösung.
Ich stimme Dir völlig zu, dass es nicht trivial ist, ein leicht verständliches UI zu bauen, welches mit dieser Situation gut umgeht.
Zur Zeit suggeriert z.B. die Schaltfläche "Linksbündig", dass der Nutzer Einfluss nehmen kann. Im engen Sinne ist es ein Bug, denn er hat bei vielen Büchern keinen Einfluss. Rückmeldung über die Ursache erhält er nicht.
Eine Art, dem zu begegnen, könnte sein, dass Kobo bei den diversen Gestaltmerkmalen die Option "(x) Verlagseinstellung" einführt.
Wenn nun z.B. durch die Wahl "Linksbündig" sämtliche Elemente linksbündig gesetzt werden und dem Leser das zuviel ist, weil er nur den Mengentext verändern wollte, kann er wieder zu den Verlagseinstellungen zurückkehren.
Und vielleicht dem Verlag eine Beschwerde senden, dass bei anderen Büchern das Merkmal zuverlässig auf Mengentext, und nur diesen, wirkt.
Die Aggressivitätslevel, die Du erwähnst, sehe ich auch als einen Weg an. Aber der müsste in den erweiterten Einstellungen versteckt werden, weil es normale Nutzer sicher überfordert.
Viel Erfahrung mit Heuristiken haben Anbieter wie Pocket, die Webseiten zum Lesen aufbereiten. Sie begegnen so dem chaotischen Gebrauch von CSS.
Es muss also nicht das Rad neu erfunden werden von Kobo.
Ich behaupte, dass Kobo viele Möglichkeiten hat, dem Leser mehr und bessere Kontrolle über Gestaltmerkmale zu geben. Das beweist andere Software.
Perfekt wird das Ergebnis bei schlechtem HTML und CSS nicht sein. Aber es wird besser sein als zur Zeit.
Darf ich aus Neugier noch erfahren, wie Du selber mit dem Ganzen auf Deinem Reader umgehst?
Bearbeitest Du auch jedes Buch manuell wie Martina?
Oder setzt Du Plugins für Calibre bzw. Patches ein, die Dir zumindest über etliche Gestaltmerkmale die Kontrolle bringen.
Mit CSS und HTML kenne ich mich übrigens sehr gut aus, das nur zu meinem Hintergrund.