Amazon-Hachette Konflikt interessiert die meisten Kunden nicht

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Seit Wochen ist mein Nachrichtenfeed mit Negativmeldungen zu Amazon stattlich gefüllt. Die Menge der Meldungen hat zwischenzeitlich ein Ausmaß erreicht, das selbst mich überrascht hat. Die restliche Buchbranche ist ja ohnehin nicht zimperlich bei der Bewertung des Amazon Geschäftsgebahrens. Seit dem Konditionenstreit mit Hachette und Bonnier hat das Ganze aber eine andere Dimension erreicht und [...]


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A

Ageladas

Guest
\\\"Man kann natürlich lange und breit über die Auswirkungen eines (Quasi-)Monopols des Versandriesen diskutieren und sich nicht enden wollend beschweren. An der Situation ändert sich damit aber nicht das Geringste, weshalb an dieser Stelle wieder die Empfehlung steht: Besser am eigenen Angebot zu arbeiten, als ständig abseits der eigentlichen Geschäftstätigkeit gegen den Mitbewerber ins Feld zu ziehen.\\\"


Super. Mit der Argumentation bricht endlich mal jemand eine Lanze für Quasi-/Nichtquasi-Monopole, für die Ignoranz der Kunden bezüglich Arbeitsbedingungen, Preisdumping, autokratisches Vertragsgebaren. So lange es nur günstig und komfortabel ist (und das ist Amazon) sollte man sich nicht um den Rest scheren. Der Rat an Buchhandel und Verlage, Gerätehersteller und Handel insgesamt es Amazon praktisch gleich zu tun, ist schon zynisches, um es positiv zu formulieren: einfältig.
Und falls nun jemand sich wieder aufregt, dass das hier ja polemisch ist: genau so ist es gemeint.
 
G

Gast

Guest
\\\"Und falls nun jemand sich wieder aufregt, dass das hier ja polemisch ist: genau so ist es gemeint.\\\"
Ich halte deinen polemischen Post vor allem für einfältig. Du hast Chalids Artikel nicht verstanden.
 

Dirk

New member
Zur Aussage:
\"Ich stehe beiden Parteien neutral gegenüber und nehme Angebote immer nur so lange in Anspruch, wie sie meine persönlichen Anforderungen am besten befriedigen. Eine grundsätzliche Präferenz zu einem bestimmten Anbieter gibt’s von meiner Seite nicht.\"


Diese weit verbreitete Einstellung ist leider ebenso Verantwortlich für sich entwickelnde und festigende Mißstände wie vermeintlich oder tatsächlich etwas schlechtere Angebote der Konkurrenz im eBook-Bereich.


Das Denken an den eigenen (oft nur minimalen) Vorteil, ohne das Ganze zu betrachten führt letztendlich i.d.R. auf lange Sicht zu einer Verschlechterung der Gesamtlage für alle.
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Super. Mit der Argumentation bricht endlich mal jemand eine Lanze für Quasi-/Nichtquasi-Monopole, für die Ignoranz der Kunden bezüglich Arbeitsbedingungen, Preisdumping, autokratisches Vertragsgebaren. So lange es nur günstig und komfortabel ist (und das ist Amazon) sollte man sich nicht um den Rest scheren. Der Rat an Buchhandel und Verlage, Gerätehersteller und Handel insgesamt es Amazon praktisch gleich zu tun, ist schon zynisches, um es positiv zu formulieren: einfältig.
Und falls nun jemand sich wieder aufregt, dass das hier ja polemisch ist: genau so ist es gemeint.

Freie Marktwirtschaft funktioniert nun mal nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wenn das Gros der (potentiellen) Kunden in erster Linie einen gewissen Grad an Komfort wünscht, dann sollte man nun mal versuchen, dieses Verlangen zu stillen.


Ich glaube es ist nicht einfältig zu behaupten, dass sich das auch ohne die genannten negativen Begleiterscheinungen umsetzen lässt. Preisdumping bei den Produkten kann ich aber ohnehin nicht erkennen - meist ist Amazon einige Euro teurer als die Konkurrenz.


Angefangen von einer möglichen DRM-Freiheit, bis hin zu einem unkomplizierten Umtausch eines Produkts (der ja bei Fernabsatz ohnehin gesetzlich verankert ist, aber zumindest meiner Erfahrung abseits Amazons immer wieder mühsam sein kann und am Ende trotzdem durchgeführt wird) ließen sich hier z.B. schon wichtige Maßnahmen zur Kundenzufriedenheit und -bindung setzen ohne gleich das Rad neu erfinden zu müssen.


Auch Amazon kocht nur mit Wasser und einige Dinge wie z.B. die Tablet- oder Smartphone-Entwicklung und damit verbundene Millionenausgaben für die Entwicklung kann man sich gut und gerne sparen. Das brauchen hierzulande die wenigsten, wie man am mageren Absatz der Kinde Fire Geräte sieht.


Zur Aussage:
\"Ich stehe beiden Parteien neutral gegenüber und nehme Angebote immer nur so lange in Anspruch, wie sie meine persönlichen Anforderungen am besten befriedigen. Eine grundsätzliche Präferenz zu einem bestimmten Anbieter gibt’s von meiner Seite nicht.\"


Diese weit verbreitete Einstellung ist leider ebenso Verantwortlich für sich entwickelnde und festigende Mißstände wie vermeintlich oder tatsächlich etwas schlechtere Angebote der Konkurrenz im eBook-Bereich.


Das Denken an den eigenen (oft nur minimalen) Vorteil, ohne das Ganze zu betrachten führt letztendlich i.d.R. auf lange Sicht zu einer Verschlechterung der Gesamtlage für alle.

Persönliche Anforderungen müssen sich ja nicht nur auf den eigenen Vorteil beziehen, sondern können ja ganz andere Faktoren miteinschließen. Man kauft z.B. Bio weil man einen heimischen Bauern unterstützen will, weil er seine Tiere artgerecht hält. Hühnerfleisch aus Massentierhaltung aus Polen erfüllt diese persönliche Anforderung die ich beim Kauf des Fleisches habe, dann natürlich nicht. 😉


Was ich sagen wollte: Ich kaufe unabhängig vom Markennamen und meist ohne besondere emotionale Bindung. Ich wäge Vor- und Nachteile ab und entscheide mich dann. Soll heißen: Mir ist Amazon ebenso egal wie Apple, Samsung oder sonst irgendein multinationales Unternehmen, das in erster Linie auf Wachstum aus ist.
 
K

Kolophon

Guest
Donnerwetter, Chalid, ein gut durchdachter Artikel, den man gerne auch mal im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels lesen würde. Aber wahrscheinlich würde er von den omnipräsenten Vertretern des Elfenbeinturm-Buchhandels zerrissen werden. Ach, und ehe jetzt die häufig beliebte Buchhändler-Empörung wieder aufflammt: Ich bin seit über 40 Jahren Buchhändler und verfolge seit vielen Jahren mit Entsetzen und Kopfschütteln die negative Entwicklung dieser Branche: Immer sind die anderen schuld.
Ich bin mir sicher, dass das Konzept von genialokal.de eine große Chance darstellt, amazon-Kunden zurückzugewinnen. Ich bin mir aber auch sicher, dass viele Kolleginnen und Kollegen das wiederum anders sehen.....
 

SPF30

Technikfan
\\\"Ich stehe beiden Parteien neutral gegenüber und nehme Angebote immer nur so lange in Anspruch, wie sie meine persönlichen Anforderungen am besten befriedigen. Eine grundsätzliche Präferenz zu einem bestimmten Anbieter gibt’s von meiner Seite nicht.\\\"


besser kann man es eigentlich nicht sagen. so gehts mir auch. ich kaufe dort, wo das angebot stimmt. das muss nicht unbedingt billig sein, sondern einfach meine anforderungen befriedigen. im handel bedeutet das in erster linie: wenn es nicht funktioniert, dann will ich das ding schnell und unkompliziert, ohne lange erklärungen zurückgeben können. was ich bei media markt usw schon alles erlebt habe, ist völlig bescheuert. dort kaufe ich nur noch, wenn ich es sofort brauche, andernfalls bietet mir amazon einfach das sorgloseste einkaufen im internet.


der witz an der sache: ich schicke wenn überhaupt nur 1% der waren zurück, weil meistens dank ausreichender vortrecherche alles passt. es ist dann aber genau dieses 1% schlechte erfahrungen bei anderen shops und lokalen händlern, das mich weiterhin bei amazon einkaufen lässt, einfach weil ich weiß dass es dort niemals ein problem mit der rückgabe gibt. einmal sogar weit außerhalb der rückgabefrist.


aber wie du gesagt hast, wenn jemand nie im internet kauft, dann kennt der natürlich auch die vorzüge eines guten services nicht und das eigene angebot spiegelt das dann eben wieder.
 

Dirk

New member
Was ich sagen wollte: Ich kaufe unabhängig vom Markennamen und meist ohne besondere emotionale Bindung. Ich wäge Vor- und Nachteile ab und entscheide mich dann. Soll heißen: Mir ist Amazon ebenso egal wie Apple, Samsung oder sonst irgendein multinationales Unternehmen, das in erster Linie auf Wachstum aus ist.

Ja, verstehe ich (und ist bei mir erst mal auch nicht anders),
doch sollte man nicht nur kurzfristig denken ohne das Ganze zu betrachten.
Ein Unternehmen, mindestens auf dem Weg zum Monopolisten, aber mindestens jetzt schon mit einer Überragenden Marktposition ausgestattet, ist keinesfalls gut für den Endverbraucher. (das ist etwas an das ich auch denke, zumindest, wenn ein Unternehmen so aggressiv auf Wachstum setzt wie Amazon)
Zumindest sollte ein solches Unternehmen kritisch betrachtet werden.


Im Fall von Amazon z.B.:
- Die Kundenbevormundung (z.B. Updatepolitik)


- Der Umgang mit DRM (Titel die woanders ohne DRM erhältlich sind, sind oft bei Amazon nur mit DRM erhältlich)... Amazon: ein Trendsetter in Sachen DRM? 😉


- Warum sollte es mir als Kunde egal sein ob ich bei einem Unternehmen kaufe, das diesen Kauf nicht in meinem Gemeinwesen versteuern lässt?
Weil eh alles egal ist?
Weil die Gesetze so sind?
Weil die Politiker unfähig sind?
Weil die Lobby ganze Arbeit leistet?
Neene, sich dahinter zu verstecken ist mir zu billig!


- Warum sollte ich als Kunde im eBook-Bereich ein Unternehmen unterstützen, dass eines der geschlossensten Systeme auf die Beine gestellt hat?
Schon mal daran gedacht, dass dieses System vor allem wegen DRM aufgebaut werden konnte? 😉


- usw...
- usw...
- Und...
...warum sollte ich letztendlich,
wenn es nur um meine Bedürfnisse geht (das kommt bei Dir so etwas durch), dann nicht vielleicht meine eBooks
viel bequemer,
ohne Gängelungen,
ohne Einschränkungen,
ohne Registrierungen,
ohne das ein Unternehmen ein Profil von mir anlegt,
usw,
usw,
usw
und: ohne jedes Risiko...
...nicht auf dem \"schwarzen Markt\" besorgen?


Wäre das nicht Konsequent?
 
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D

D. Mann

Guest
Es ist halt so daß all die lieben Omis die sich von der ARD gegen Amazon aufhetzen lassen dort eh nichts bestellen.
Und die die dort bestellen, sind fit genug, um im Internet nachzulesen, wie seriös (hint: absolut unseriös) so eine durchschnittliche Doku im Staatsfernsehen recherchiert wird.


So erklärt sich dann auch die Differenz aus Meinungsumfrage und Geschäftsentwicklung.
Ich finde das nicht überraschend.


Zum Rest Deines Beitrages ist zu sagen: D\\\'accord! Die Stärke Amazons ist vor allem Spiegelbild der Schwäche des deutschen Buchhandelssystems.
Es hat sich gezeigt, daß wer sich jahrzehntelang auf der Buchpreisbindung ausruhen kann am Ende eben fett, faul und unflexibel geworden ist. (Plus natürlich das ganze ökonomische Tralalla, wo US-Konzerne an der langen Leine laufen wärend deutsche Konzerne von der Öffentlichkeit und Politik fertig gemacht werden, weil man es kann und weil man sich dann so gerecht fühlt; vgl. StudiVZ-Facebook, etc.)
 

Ageladas

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Freie Marktwirtschaft funktioniert nun mal nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wenn das Gros der (potentiellen) Kunden in erster Linie einen gewissen Grad an Komfort wünscht, dann sollte man nun mal versuchen, dieses Verlangen zu stillen.

Jepp. Genau das macht Amazon - auf Kosten des Buchhandels (s.a. Klage gegen das Agenturmodell oder z.B.
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
), der Angestellten, von unliebsamen Verlagen, Konkurrenten usw usf - auf lange Sicht: auf unsere Kosten. Egal, solange die Bücher, unsere Jeans, und Kühlschränke nur recht billig sind, unser Wunsch nach billigem Komfort gestillt wird, kaufen wir alles, ob bei Amazon, H&M und wie sie alle heißen, sollen die Produzenten doch verrecken. Freie Marktwirtschaft halt. Kann doch gar nicht schlecht sein.


Ich glaube es ist nicht einfältig zu behaupten, dass sich das auch ohne die genannten negativen Begleiterscheinungen umsetzen lässt. Preisdumping bei den Produkten kann ich aber ohnehin nicht erkennen - meist ist Amazon einige Euro teurer als die Konkurrenz.


s.o.


Mir ist Amazon ebenso egal wie Apple, Samsung oder sonst irgendein multinationales Unternehmen, das in erster Linie auf Wachstum aus ist.

Nicht in erster Linie - in ganzer Linie, das ist das Problem bei diesen gemeingefährlichen Knallchargen wie Bezos und Konsorten.


Ihr, die da meint, ihr kämt husch-husch durch die Hölle (Ezra Pound)
 
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Chalid

Administrator
Teammitglied
Jepp. Genau das macht Amazon - auf Kosten des Buchhandels (s.a. Klage gegen das Agenturmodell oder z.B.
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
), der Angestellten, von unliebsamen Verlagen, Konkurrenten usw usf - auf lange Sicht: auf unsere Kosten.

Es war meinerseits ja keine Bewertung der Marktwirtschaft, sondern lediglich ein Hinweis, dass es nun mal so ist, wie es ist. Mit BuyLocal gibt\'s zwar Initiativen das Kaufverhalten zu beeinflussen und auch wenn ich die Idee grundsätzlich gut finde, ich glaube, dass es ganz einfach nicht die richtige Zielgruppe anspricht. Genialokal hat da bei \"richtiger\" Umsetzung in meinen Augen aber durchaus Chancen auf Erfolg.


Wenn man eine Monopolstellung Amazons verhindern will, dann muss man den Kunden ein entsprechendes Gegenangebot machen. Sich über den Status quo zu beschweren bringt - wie im Artikel erwähnt - nichts. Seit Jahren wird gemeckert und seit Jahren wachsen die Amazon.de-Umsätze trotzdem. Selbst schwere Imagekrisen gehen ohne großen Effekt vorüber.


Egal, solange die Bücher, unsere Jeans, und Kühlschränke nur recht billig sind, unser Wunsch nach billigem Komfort gestillt wird, kaufen wir alles, ob bei Amazon, H&M und wie sie alle heißen, sollen die Produzenten doch verrecken. Freie Marktwirtschaft halt. Kann doch gar nicht schlecht sein.
Damit sprichst du ein ganz anderes Problem an, das ich mit dem Artikel gar nicht im Blick hatte. Da liegt natürlich ein grundsätzliches Problem vor, dem wir insbesondere bei Elektronikprodukten (und natürlich Kleidung) aber nur schwer entkommen können (egal ob billig oder nicht).
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
doch sollte man nicht nur kurzfristig denken ohne das Ganze zu betrachten.
Ein Unternehmen, mindestens auf dem Weg zum Monopolisten, aber mindestens jetzt schon mit einer Überragenden Marktposition ausgestattet, ist keinesfalls gut für den Endverbraucher. (das ist etwas an das ich auch denke, zumindest, wenn ein Unternehmen so aggressiv auf Wachstum setzt wie Amazon)
Zumindest sollte ein solches Unternehmen kritisch betrachtet werden.
Klar, stimme ich auch zu. Deshalb würde ich mich auch freuen, wenn es ein europäisches Gegengewicht zu Amazon gäbe.




...nicht auf dem \"schwarzen Markt\" besorgen?


Wäre das nicht Konsequent?
Dass es nicht so ist (zumindest nicht ausschließlich ;)), zeigt doch auch, dass Kunden durchaus genügend Voraussicht besitzen. Habe deshalb keinen Zweifel, dass ein vernünftiges Gegenangebot zu Amazon auch gerne angenommen würde - siehe das rasante Tolino-Wachstum.
 

Ageladas

New member
Es war meinerseits ja keine Bewertung der Marktwirtschaft, sondern lediglich ein Hinweis, dass es nun mal so ist, wie es ist.

Sagt Onkel Ernst auch immer (Es ist nun mal so wie es ist). Gibt aber auch Leute die sagen, es muss nicht so bleiben wie es ist. Oder es ist nicht gut wie es ist, oder: schlicht und ergreifend verheerend (wir). Aber das sind ja dann die Jammerlappen, ewig Gestrigen, die Dauernörgler und Leute, die keine Ahnung haben, weil sie (angeblich) noch nie ein Ebook gelesen haben und kein ordentliches Gegenangebot auf die Beine stellen können und ständig gegen die (den) armen Mitbewerber ins Felde ziehen. Erst wenn man über den Preis, über DRM Freiheit, über den Bestellkomfort, und ordentlichen Lohndruck ein konkurrenzfähiges Gegenangebot aufstellt, ist es in dieser Logik gestattet kritisch zu sein (zu \"meckern\"). Proscht Nägeli!


Sich über den Status quo zu beschweren bringt - wie im Artikel erwähnt - nichts. Seit Jahren wird gemeckert...

Denunzieren hilft auch nix. Es geht doch nicht um eine bestimmte Flachzange im Gewerbe. Und auch nicht um das Flachzangengewerbe. Ich lese ja gerne den einen oder anderen Geräte-Test usw auf diesen Seiten. Kommen allerdings Beiträge zu kulturpolitischen, politischen, ökonomischen Themen wird es schwurbelige BWL-Korporiertensprache. So hilft eben auch das (Totschlag-) Argument, keinen Gegenvorschlag zu haben (Konkurenzangebote, Mitbewerber sollen an einem Strang ziehen, Ebooks lesen usw) ... wem eigentlich? Ach ja, dem guten alten (komfortablen) Status quo (hier: Amazon). Und genau das ist dann, jetzt mal ganz freundlich, problematisch. Noch \"besser\" als Amazon zu sein soll die Devise sein? Allmächtiger!
 
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ingmar

New member
... kaufen wir alles, ob bei Amazon, H&M und wie sie alle heißen, sollen die Produzenten doch verrecken. Freie Marktwirtschaft halt. Kann doch gar nicht schlecht sein.

Diese Seite beschäftigt sich mit elektronischen Büchern und Ereading in jeder Form; Amazon ist hier ein wichtiger Marktteilnehmer: man kann und soll seine Handlungen in diesem Zusammenhang durchaus auch kritisieren, aber für allgemeine Kapitalismus-Kritik gibt es, glaube ich, geeignetere Orte.
 
T

Tyrion

Guest
Zwei Punkte stimmen zweifellos:
(1) Es hat noch nie genutzt, einen Mitbewerber schlecht zu machen. Wer erfolgreich sein will, muss von den Stärken der anderen lernen und die eigenen Stärken gut kommunizieren.
(2) Alle am Buch- und E-Book-Handel Beteiligten müssen lernen, sich klarer an Kundenwünschen und -bedürfnissen zu orientieren. Solange beispielsweise die Verlage zu weiten Teilen auf hartem DRM bestehen, machen sie geschlossene Ökosysteme stark, die das nutzerunfreundliche Handling von DRM unter der Oberfläche verstecken können. - Dann brauchen Sie sich auch nicht wundern, wenn sie erpressbar werden. - Und solange Buchhandlungen keine nutzerfreundlichen Online-Shops bauen und in Sachen Kulanz und Service sich nicht am Benchmark Amazon orientieren, werden sie in diesem Wettbewerb keinen Stich machen.
Ich denke, es gibt immer mehr Beispiele, in denen diese beiden Punkte erkannt und entsprechende Konsequenzen gezogen werden. Schade, dass das erst so spät geschieht, denn jetzt ist der Wettbewerb schon aus dem Gleichgewicht geraten. Aber das ist nicht die Schuld von Amazon.
 
K

Kunde

Guest
Mich interessiert der künstlich erzeugte Rummel auch nicht. Solange Amazon mir billig und schnell meine Bestellungen liefert, habe ich nichts zu beanstanden. Ich stecke als Privatperson meine Energie nicht in Überlegungen, die mich nicht betreffen. Da gibt es wichtigeres im Leben.
 

MagicMerlin

New member
Man kann das Ganze doch wunderbar auf die Musikbranche umlegen.
Da wurde (zig) Jahre lange gewettert, wie boese alle Menschen sind, weil sie nicht zu den mit Kopierschutz ueberfrachteten CD´s greifen - was ja teilweise soweit ging, dass diese auf einer vielzahl von Geraeten nicht mehr abspielbar waren - sondern sich div illegalen Angeboten zuwenden.
--
Aus gesetzlicher Sicht natuerlich falsch...aus moralischer..naja..grossteils Nachvollziehbar. Denn wenn das legale Angebot nicht funktioniert (oder fuer mich als Kunden massive Nachteile bringt), dann...
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Und was wurde lange Zeit gemacht seitens der Musikindustrie? Nichts! Nein stimmt nicht ganz...es wurde Jahr fuer Jahr immer nur gejammert und andere fuer die Umsatzeinbussen verantwortlich gemacht. Bis irgenwann mal wem ein Knopf aufgeganen ist...dann gabs den ITunes Store. Der Witz daran...jetzt war DER der Musikbranche lange Zeit ein Dorn im Auge. So wenig ich Apple bzgl seiner Produktphilosophie her mag, aber hier wurden die Zeichen der Zeit erkannt.


Und all das obige kann nun 1:1 auf diese Branche umgelegt werden. Da hat Chalid zu 100% recht. Es wird wieder nur genoergelt, dass andere an Umsatzeinbussen schuld sind...verbessert wird das eigene Angebot nicht im geringsten.
 

Ageladas

New member
Diese Seite beschäftigt sich mit elektronischen Büchern und Ereading in jeder Form; Amazon ist hier ein wichtiger Marktteilnehmer: man kann und soll seine Handlungen in diesem Zusammenhang durchaus auch kritisieren, aber für allgemeine Kapitalismus-Kritik gibt es, glaube ich, geeignetere Orte.

Auch schon beim Speed Reading gelandet? Die Anmerkungen beziehen sich auf einen (diesen) Artikel, in dem es um das mangelnde Interesse von Kunden für Begleiterscheinungen des Amazon Geschäftes geht (Überschrift lesen schadet nicht), und eben die aus meiner Sicht sehr schlichten Schlussfolgerungen und Ratschläge und vermeintlichen Antworten, die allesamt das Ausblenden von fatalen Tatsachen durch (uns) Kunden \"journalistisch\" reproduzieren und damit legitimieren. Das ist es, was (mich) irritiert und zu einem Kommentar verleitet hat. Nicht mehr, nicht weniger. Der Respekt, die devot dankbare Haltung gegenüber einem \"wichtigen Marktteilnehmer\" dank seiner Preispolitik und Kundenfreundlichkeit ist nachvollziehbar - und erschreckend. Und so wird dann auf gravierende Mängel und offensichtliche Zusammenhänge mit Gemeinplätzen geantwortet, oder der beliebten Aufforderung: \"Geh doch rüber!\".
Bücher lesende Menschen sind es gewohnt/geübt, zwischen den Zeilen zu lesen, oder hinter den Zeilen, zu denken, Zusammenhänge zu sehen. Dachte ich. Ein lange bekannter Irrtum. Bin wieder mal darauf herein gefallen.


Mich interessiert der künstlich erzeugte Rummel auch nicht. Solange Amazon mir billig und schnell meine Bestellungen liefert, habe ich nichts zu beanstanden. Ich stecke als Privatperson meine Energie nicht in Überlegungen, die mich nicht betreffen. Da gibt es wichtigeres im Leben.

Auf den Punkt gebracht. Super.
 
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O

Onkel Emma

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Der Autor macht es sich ein wenig zu einfach, in dem er die langfristigen Folgen ausblendet. Nehmen wir das, worum es auf dieser Seite geht, eBook-Reader. Kennt ihr diesen Baby-Dino, der immer sagt \\\"Nicht-Die-Mama\\\"? Hier wird immer gesagt \\\"Nicht-Amazon\\\", die Mentalität ist die Gleiche. Kauft doch ruhig euren Kindle für 40 Euro, der ist doch so großartig. Und was dann? Die gleichen Leute werden sich beschweren, wenn Amazon sämtliche Konkurrenz aus dem Markt gekickt hat und es keine Konsumer-Reader-Konkurrenz mehr gibt, das ist die Konsequenz, die man in den USA bereits kennt. Was passiert dann? Wird Amazon ohne Konkurrenzdruck die Geräte billig halten und die Technik weiterpuschen? Wer sich ein wenig mit BWL auskennt, kennt die Antwort, nö. Wird Amazon die eBook-Preise und die Margen für Selfpublisher hochhalten, wenn es 80-90 Prozent des eBook-Marktes kontrolliert? Nein. Ich muss meinem Vorposter zustimmen, bis heute habe ich gedacht, Leute, die Bücher lesen könnten nicht so beschränkt sein, ich habe mich geirrt.
 
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