Amazon-Hachette Konflikt interessiert die meisten Kunden nicht

Krimimimi

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Seit Wochen ist mein Nachrichtenfeed mit Negativmeldungen zu Amazon stattlich gefüllt. Die Menge der Meldungen hat zwischenzeitlich ein Ausmaß erreicht, das selbst mich überrascht hat. Die restliche Buchbranche ist ja ohnehin nicht zimperlich bei der Bewertung des Amazon Geschäftsgebahrens.

Das klingt für mich so, als wäre die Kritik an Amazon ungerechtfertigt.


Für mich hört sich dieser Amazon- Hachett- Konflikt (oder in Deutschland Bonnier) schon so an, als wenn Amazon versucht, die Verlage zu erpressen, um günstigere Konditionen zu bekommen. Oder welche andere Erklärung gibt es dafür, dass z.B. Harry- Potter- Papierbücher bei Amazon immer noch verzögert ausgeliefert werden? Da der Streit schon einige Zeit anhält, kann hier kein kurzzeitiger Lieferengpass mehr vorliegen (zumal diese Bücher bei anderen Buchhändlern sofort lieferbar sind).


Es stimmt schon, dass es bisher nicht gelungen ist, Amazon ein wirklich gutes Konzept entgegen zu stellen. Das wäre meiner Meinung nach wichtig, damit die Marktmacht von Amazon nicht bedrohlich groß wird. Wenn das nicht sogar schon der Fall ist. Wer mächtig ist, kann den Abhängigen seine Bedingungen diktieren. Und ich habe schon den Eindruck, dass Amazon genau das im Sinn hat.
 

Chalid

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Der Autor macht es sich ein wenig zu einfach, in dem er die langfristigen Folgen ausblendet.

Wo blende ich langfristige Folgen aus? 🙄


Die Kernaussage des Artikels ist, dass man anstatt des andauernden Nögelns auch mal handeln muss, um Amazons Marktmacht zu brechen. Nur mit schönen Worten ändert sich für gewöhnlich nicht viel 😉


Das klingt für mich so, als wäre die Kritik an Amazon ungerechtfertigt.
Ganz und gar nicht - das sollte keine Bewertung des Konflikts sein. Vielmehr wollte ich die Dimension des Ganzen aufzeigen. Die vielen Negativmeldungen beziehen sich übrigens nicht nur auf den Konditionenstreit, sondern auf alle möglichen Dinge rund um Amazon.
 

ingmar

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Auch schon beim Speed Reading gelandet?

Außer argumenta ad hominem etwas Konstruktives beizutragen?


Der Respekt, die devot dankbare Haltung gegenüber einem \"wichtigen Marktteilnehmer\" dank seiner Preispolitik und Kundenfreundlichkeit ist nachvollziehbar - und erschreckend.

Von Devotheit kann keine Rede sein, jdf was mich betrifft. Ich kaufe selten bei Amazon, und Ebooks schon gar nicht, aber man kann objektiv behaupten dass sie etwas richtig machen und zwar den Leuten geben, was sie wollen, also einen vorhandenen Bedarf decken. Und, ja, Marktwirtschaft funktioniert so. Die Konkurrenz sollte also aufhören, wie das Kaninchen vor der Schlange zu sitzen und überlegen, warum die Leute scheinbar gerne bei Amazon kaufen. Der Preis kann ja, dank Buchpreisbindung, hierzulande nicht das entscheidende Kriterium sein.
 
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Ageladas

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etwas Konstruktives beizutragen?

Vielleicht den ganzen Kommentar lesen, und den ganzen Artikel (incl. Überschrift)? Konstruktiv kann auch das Gegenteil von Zustimmung sein. Aber das ist jetzt wohl zu schwierig.


Und, ja, Marktwirtschaft funktioniert so.

Hab nie etwas anderes behauptet. Vielmehr genau (was immer oben mit \"so\" gemeint ist) diese Funktionsweise hinterfragt, bzw die Arglosigkeit des Autors diesbezüglich benannt, die damit einhergehende Denunzierung von Kritik als Nörgelei, Meckerei usw.:


Die Kernaussage des Artikels ist, dass man anstatt des andauernden Nögelns auch mal handeln muss ... Die vielen Negativmeldungen beziehen sich übrigens nicht nur auf den Konditionenstreit, sondern auf alle möglichen Dinge rund um Amazon

Alle möglichen Dinge bedeutet hier offenbar, nicht zur Sache gehörig, zu vernachlässigen, einfach nur negativ. Wenn in Produktbesprechungen auf mikroskopische Fehler in der Display-Beleuchtung hingewiesen wird, wünschte ich mir eine ähnliche Genauigkeit, und weniger Allgemeinplätze wenn es um grundlegende Fragen geht (Kundenverhalten, das doofe Verlagswesen, die bösen und von Marktwirtschaft nichts verstehenden Amazon-Kritiker) - und hilft nix: der Artikel hat genau das (grundlegende Fragen) thematisiert. Es war eben kein Artikel über Display-Beleuchtung.


Die Konkurrenz sollte also aufhören, wie das Kaninchen vor der Schlange zu sitzen und überlegen, warum die Leute scheinbar gerne bei Amazon kaufen.

Der Kunde mit dem sonnigen Gemüt weiß die Antwort:


Ich stecke als Privatperson meine Energie nicht in Überlegungen, die mich nicht betreffen.
 
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Dirk

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Das klingt für mich so, als wäre die Kritik an Amazon ungerechtfertigt.


Für mich hört sich dieser Amazon- Hachett- Konflikt (oder in Deutschland Bonnier) schon so an, als wenn Amazon versucht, die Verlage zu erpressen, um günstigere Konditionen zu bekommen.
...

Ich muß sagen, für mich hört sich das leider auch so an,
aber Chalid hat es bestimmt nicht so gemeint. 😉
Verwundert bin ich im Zusammenhang aber schon, dass das \"Grundlegende\", nämlich der \"Konditionsstreit\" hier als nicht Berichtenswert klassifiziert wird!


Ich habe mir schon länger Chalids Argumentation [leicht verändert 😉 ] zu eigen gemacht:


Man kann natürlich lange und breit über die Auswirkungen vermeintlich fehlende Alternativen zum Versandriesen diskutieren und sich nicht enden wollend beschweren. An der Situation ändert sich damit aber nicht das Geringste, weshalb an dieser Stelle wieder die Empfehlung steht:
Besser am eigenen Kaufverhalten zu arbeiten, als sich ständig abseits des eigenen, kurzfristig orientierten und von Werbung beeinflussten Kaufverhaltens, über vermeintlich fehlende Alternativen zu beschweren.


ps:
das schließt jedoch mitnichten ein, dass Kritik nicht thematisiert werden sollte und beispielsweise zukünftig als \"Nörgeln\" de-klassifiziert werden kann. ☺
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Besser am eigenen Kaufverhalten zu arbeiten, als sich ständig abseits des eigenen, kurzfristig orientierten und von Werbung beeinflussten Kaufverhaltens, über vermeintlich fehlende Alternativen zu beschweren.

Ja, das wäre natürlich der Optimalfall, wenn das Kollektiv sich nachhaltiger orientiert. 😉 Aber solange das nicht so ist, muss man eben der Realität ins Auge sehen und feststellen, dass Amazon Bedürfnisse bedient, die offenbar sonst niemand in dieser Form befriedigen kann. Wenn man verhindern will, dass Amazon eine Monopolstellung aufbaut, dann kommt man eben nicht umher, eine passende Alternative zu bieten.


Kontruktive Kritik ist immer wichtig und sollte auch selbstverständlich angenommen werden, um eine Sache oder Situation zu verbessern. Zumindest meiner Wahrnehmung nach, ist die Kritik zumindest in Hinblick auf Amazon aber meist recht platt und polemisch, ohne irgendwelche Verbesserungsvorschläge zu liefern.


Alle möglichen Dinge bedeutet hier offenbar, nicht zur Sache gehörig, zu vernachlässigen, einfach nur negativ. Wenn in Produktbesprechungen auf mikroskopische Fehler in der Display-Beleuchtung hingewiesen wird, wünschte ich mir eine ähnliche Genauigkeit, und weniger Allgemeinplätze wenn es um grundlegende Fragen geht (Kundenverhalten, das doofe Verlagswesen, die bösen und von Marktwirtschaft nichts verstehenden Amazon-Kritiker) - und hilft nix: der Artikel hat genau das (grundlegende Fragen) thematisiert. Es war eben kein Artikel über Display-Beleuchtung.
Ja, der Artikel hat keine technischen Fragen beleuchtet, aber (zumindest meiner Absicht nach) auch keine Wirtschaftskritik geübt und politische Fragen standen für mich ebenfalls nicht im Fokus. Der Artikel ist eine Kritik am Verhalten der Amazon-Konkurrenz, die in meinen Augen bisher recht wenig Konstruktives an den Tisch gebracht hat, um die Situation zu verbessern.
 
J

Jack der Rapper

Guest
Amazon ist kundenfreundlich, weil das sein Geschäftsmodell ist. Mag sein, dass es den Kunden piepegal ist, wenn ein Elektromarkt nach dem nächsten zu macht, die Verkäufer können ja als Paketboten arbeiten. Aber natürlich frißt Amazon sämtliche Branchen auf. Macht der Supermarkt pleite, macht auch das Restaurantnebenan zuund so bricht das ganze System zusammen, so funktionieren Wirtschaftsketten - und irgendwann seit ihr selber dran.
Aber ein anderes Thema, es ist das gute Recht der Buchverlage, sich nicht auf Amazons Geschacher einzulassen, nicht weil es Buchverlage sind, sondern weil es ein Zeichen von Demokratie ist, wenn die Großen icht auf den kleinen herumtanzen. Stellt euch vor, euer Boss kommt zu euch nah Hause und sagt, ihr arbeitet ab jetzt für zehn Prozent weniger Gehalt oder ihr könnt euch was Neues suchen, er ist aber der einzige Arbeitgeber weit und breit. Fändet ihr das toll? Würdet ihr dem Kerl sagen, er sei ja so innovativ, ihr würdet auch für 20 Prozent weniger arbeiten? Nein, ich bin geneigt, den Verlagen zu glauben und ich reduziere meine Bestellungen bei Amazon auf das Nötigste. Dass die Mehrheit der Leute - die keine Buchbranchen-Blätter-Leser sind - nichts davon mitbekommen ist mir vollkommen humpe. Die Mehrheit würde auch mit ihrem SUV zu diesem Umweltschutz fahren, soll das deswegen richtig sein?
 

ingmar

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Mag sein, dass es den Kunden piepegal ist, wenn ein Elektromarkt nach dem nächsten zu macht, die Verkäufer können ja als Paketboten arbeiten.

Mein Mitleid hält sich in der Tat in Grenzen; die Elektromärkte haben ja ihrerseits nur den Facheinzelhandel abgelöst.


... weil es ein Zeichen von Demokratie ist, wenn die Großen nicht auf den kleinen herumtanzen.

Und ich habe es bisher bloß für eine Staatsform gehalten... man lernt nie aus. Und: nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.
 

Dirk

New member
Ja, das wäre natürlich der Optimalfall, wenn das Kollektiv sich nachhaltiger orientiert. 😉 Aber solange das nicht so ist, muss man eben der Realität ins Auge sehen und feststellen, dass Amazon Bedürfnisse bedient, die offenbar sonst niemand in dieser Form befriedigen kann. Wenn man verhindern will, dass Amazon eine Monopolstellung aufbaut, dann kommt man eben nicht umher, eine passende Alternative zu bieten.


Kontruktive Kritik ist immer wichtig und sollte auch selbstverständlich angenommen werden, um eine Sache oder Situation zu verbessern. Zumindest meiner Wahrnehmung nach, ist die Kritik zumindest in Hinblick auf Amazon aber meist recht platt und polemisch, ohne irgendwelche Verbesserungsvorschläge zu liefern.

Nun ja...,


\"Kritik\" & \"Polemik\"
Ist nicht Kritik an Missständen aus sich heraus schon gerechtfertigt und die Verbalisierung einer gerechtfertigten Kritik als konstruktiv zu werten, so sie doch den Fokus auf den Missstand richtet?
Polemik ist ein legitimes rhetorisches Mittel und nicht nur die Kehrseite zur oft vorzufindenden reflektionslosen Hervorhebung vordergründig positiver Amazoneigenschaften [und (Kindle-)Features].


\"Realität\" & \"Bedürfnisse\"
Das mit den \"Bedürfnissen\" ist ein Thema für sich und nicht nur angesichts des geschlossenen Kindelsystems schon etwas zu hinterfragen. Amazon ist einerseits bestrebt \"Bedürfnisse\" zu wecken und andererseits seine Mitbewerber über eine aggressive Verdrängungspolitik aus dem Markt zu kicken. Im \"Aufhänger\" hier, dem Amazon-Hachette Konflikt, zeigt sich im Übrigen ein Teil dieser Strategie. Realität ist, dass ich als Konsument mein Kaufverhalten und meine \"Bedürfnisse\" sehr gut gestalten kann (häufig sogar besser), ohne auf Amazon angewiesen zu sein.
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Realität ist, dass ich als Konsument mein Kaufverhalten und meine \"Bedürfnisse\" sehr gut gestalten kann (häufig sogar besser), ohne auf Amazon angewiesen zu sein.

Völlig richtig. Nur geht\'s hier nicht um Einzelpersonen, sondern um Firmen (und Verbände), die sich an Amazons Geschäftsstrategie (verständlicherweise) stören. Da bringt es eben ganz offensichtlich nicht viel, wenn man nur Kritik übt - man muss handeln. Das sollte nach Jahren der Kritik jetzt langsam einsickern. Besonders die vergangenen 18 Monate haben sehr deutlich gezeigt, dass man die Amazon-Kundschaft auch mit akut berechtigter Kritik (d.h. nicht in der Ferne liegenden Monopolszenarien) nicht abschrecken kann. Und genau darum geht\'s in dem Artikel. Man kann noch 2, 5 oder 10 Jahre kritisieren, konstruktiv oder nicht, aber solange man keinen Weg findet das Kundenverhalten nachhaltig zu beeinflussen, muss eben eine Alternative her um die Amazon-Abgänger aufzufangen.
 

Dirk

New member
Völlig richtig. Nur geht\'s hier nicht um Einzelpersonen, sondern um Firmen (und Verbände), die sich an Amazons Geschäftsstrategie (verständlicherweise) stören. Da bringt es eben ganz offensichtlich nicht viel, wenn man nur Kritik übt - man muss handeln. Das sollte nach Jahren der Kritik jetzt langsam einsickern. Besonders die vergangenen 18 Monate haben sehr deutlich gezeigt, dass man die Amazon-Kundschaft auch mit akut berechtigter Kritik (d.h. nicht in der Ferne liegenden Monopolszenarien) nicht abschrecken kann. Und genau darum geht\'s in dem Artikel. Man kann noch 2, 5 oder 10 Jahre kritisieren, konstruktiv oder nicht, aber solange man keinen Weg findet das Kundenverhalten nachhaltig zu beeinflussen, muss eben eine Alternative her um die Amazon-Abgänger aufzufangen.

Ok, vielleicht hat mich vor dem Hintergrund eines \"Monopolzenariums\", Deine Aussage, dass am \"Konditionsstreit\" eigentlich nichts Berichtenswertes sei (\"abgesehen von Amazons Pr-Gag\"), im Zusammenhang mit Deinem Statement,
\"Ich stehe beiden Parteien neutral gegenüber und nehme Angebote immer nur so lange in Anspruch, wie sie meine persönlichen Anforderungen am besten befriedigen.\",
etwas irritiert.
 
M

Mister Marple

Guest
Guter Service stimmt in Bezug auf Bücher bei Amazon schlicht nicht. So ziemlich jeder Buchladen kann deutschsprachige Titel über Nacht anbieten, jeder Online-Buchhänlder versendet innerhalb von 1-2 Werktagen kostenlos. Die Bücher kosten überall gleich viel. Und Kindle? Ja, wenn man darauf steht, dass ein Laden die komplette Lieferkette kontrolliert, ab und zu ein paar Bücher von deinem Gerät löscht und die volle Kontrolle über dein Gerät hat und dir verbietet, Bücher von aderen Shops zu kaufen, ja, das ist wirklich Service;-)
Was ich langsam auch nicht mehr hören kann ist die Klage über die mangelnde Innovationsfähigkeit von irgendwem. Zum Einen kommt das immer von Leuten, die selbst keine Innovationen produzieren - sonst wüssten sie vielleicht, wie schwierig so etwas ist. Zum Anderen schaut man nur auf die Verlautbarungen von Lobbyorganisationen, die naturgemäß immer ziemlich steif sind. Im Hintergrund wird viel ausprobiert, das kriegt man aber nicht mit, wenn sich die eigene Surftätigkeit auf
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beschränkt.
 

SPF30

Technikfan
eine alternative zu amazon zu bieten, erfordert keine innovationen.


was wird denn im hintergrund ausprobiert? 😆 seit 16 jahren gibts amazon in deutschland, da testen die anderen scheinbar seeeehr gründlich 😄


btw. von meinem kindle wurde noch nie etwas gelöscht ☺
 

Krimimimi

New member
Amazon hat einmal ein Ebook von den Kindle gelöscht, weil es lizenzrechtliche Probleme gab. Im übrigen haben sie dafür den Kaufpreis erstattet. Trotzdem gab es jede Menge Ärger und Schadensersatzforderungen. Das passiert Amazon nicht noch einmal.


Dass man für einen Kindle fast nur bei Amazon kaufen kann, halte ich für nachteilig. Ich möchte gerne die Freiheit haben, mir einen anderen Buchhändler zu nehmen, wenn mir die Bedingungen des einen nicht mehr gefallen. Das geht mit einem Kindle nicht, aber dieser Hachette- Konflikt wäre jetzt so ein Punkt, wo ich den Anbieter nicht fair finde und nicht mehr bei ihm kaufen wollen würde. Deswegen bin ich froh einen Epub- Reader zu haben, wo ich die Möglichkeit des Wechsels habe. Zwar ist das Herunterladen von Epub- Ebooks nicht so komfortabel, aber das nehme ich gerne in Kauf.
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Guter Service stimmt in Bezug auf Bücher bei Amazon schlicht nicht. So ziemlich jeder Buchladen kann deutschsprachige Titel über Nacht anbieten, jeder Online-Buchhänlder versendet innerhalb von 1-2 Werktagen kostenlos. Die Bücher kosten überall gleich viel. Und Kindle? Ja, wenn man darauf steht, dass ein Laden die komplette Lieferkette kontrolliert, ab und zu ein paar Bücher von deinem Gerät löscht und die volle Kontrolle über dein Gerät hat und dir verbietet, Bücher von aderen Shops zu kaufen, ja, das ist wirklich Service;-)

Genau hier liegt das Problem. Anstatt anzuerkennen, dass Amazon vieles richtig macht, was die Kundennachfrage betrifft, sucht man sich die schlechten Dinge raus und relativiert die guten.


Das hat weniger mit mangelnder Innovationsfähigkeit als mehr mit fehlender Reflexionsfähigkeit zu tun. Solange sich die Einstellung nicht ändert, wird\'s eben schwer werden, etwas vergleichbares auf die Beine zu stellen (\"Wir machen\'s eh gut\" bzw. \"Amazon ist ja eigentlich nicht so gut\"). Wobei ich SPF30 zustimme, dass es für einen Amazon-Konkurrenten im Grunde keine echte Innovation braucht.


Um es nochmal klar zu sagen: Amazons aktuelle Marktmacht und drohende Monopolstellung am Buchmarkt ist keineswegs etwas das ich befürworte oder gutheiße. Ich stehe dem genauso kritisch gegenüber wie alle anderen Personen die sich ernsthaft mit der Thematik auseinandersetzen. Ich habe lange Zeit in einer Branche gearbeitet die direkt von Amazons Wachstum betroffen war und weiß aus erster Hand, zu welchen Problemen die Amazon-Konkurrenz führt.


Ich weigere mich aber etwas zu verteufeln, nur weil es (nicht in allen, aber in wichtigen Bereichen) besser ist als die Konkurrenz und damit letztendlich auch dafür sorgt, dass diese sich neu ausrichten muss. Viel eher sehe ich diese Dinge als Anlass sich selbst zu verbessern, anstatt stur auf der eigenen Position sitzen zu bleiben und so zu tun, als ob alles in Ordnung ist.
 

Ageladas

New member
Genau hier liegt das Problem. Anstatt anzuerkennen, dass Amazon vieles richtig macht, was die Kundennachfrage betrifft, sucht man sich die schlechten Dinge raus und relativiert die guten.

Genau hier liegt das Problem (des Autors). Es werden die Dinge, die Amazon richtig macht zum Anlass genommen, um aus dieser Perspektive offenkundige, fundamentale Problem zu relativieren. Beharrlich wird die Schuld an allem Ungemach den Anderen, den Konkurrenten, den Nörglern und Spielverderbern übergestülpt. Kann man so machen. Das ist schon immer das Argumentationsmodell von Verfechtern des Ist-Zustandes (in Politik, Wirtschaft, zwischenmenschlichen Beziehungen usw). So können die unappetitlichsten Zustände legitimiert werden, wie übrigens auch Kriege. Vielleicht wirklich ein anderes Thema. Vielleicht aber auch nicht. Es ist das gleiche Muster, selektive Wahrnehmung, welches sich gern das Mäntelchen von Vernunft überzieht, oder am gruseligsten, das bierselig rülpsender Abgeklärtheit:


Solange Amazon mir billig und schnell meine Bestellungen liefert...
Der schönste Salto, immer wieder: die vermeintliche Reformbereitschaft. Etwas mehr und clevere Konkurrenz (und DRM Freiheit) dann sind auch alle Probleme vom Tisch. (Buch) Preise dem Markt überlassen, die Angestellten, Produzenten, Autoren, Übersetzer, Lieferanten usw. nur noch etwas kräftiger prügeln. Schöne Aussichten. So wird es kommen. Da liegt der Autor gar nicht so verkehrt. Nur gut finden muss man das nicht.


Und wenn jetzt (immer an dieser Stelle) der säuerliche, wissende Ruf kommt: Und, was ist der Gegenvorschlag? Hab ich keinen. Muss ich auch nicht. Ich bin kein Buchhändler und kein Spediteur (Bezos). Meine (wie eines jeden) Pflicht ist es unwürdige Zustände (kulturelle, politische, ökonomische) wahrzunehmen und zu benennen. In dem was ich tue, mich halbwegs zivilisiert zu benehmen. Wer Spediteur ist, sollte das auf seine Weise auch tun. Und wenn das nicht möglich ist, soll er was anderes machen, sich ein anderes Spielzeug suchen, bei dem nicht alle um ihn herum genervt oder geschädigt werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Chalid

Administrator
Teammitglied
Genau hier liegt das Problem (des Autors). Es werden die Dinge, die Amazon richtig macht zum Anlass genommen, um aus dieser Perspektive offenkundige, fundamentale Problem zu relativieren. Beharrlich wird die Schuld an allem Ungemach den Anderen, den Konkurrenten, den Nörglern und Spielverderbern übergestülpt.

Wo mache ich das?
:eek:
 

ingmar

New member
Guter Service stimmt in Bezug auf Bücher bei Amazon schlicht nicht.

Interessant. Man muss Amazon nicht mögen, aber dass sie keinen guten Kundenservice böten behauptet, soweit ersichtlich, sonst kaum jemand.


So ziemlich jeder Buchladen kann deutschsprachige Titel über Nacht anbieten

Wenn Sie im Zwischenlager sind. Sonst kann es auch gut und gern schon mal eine Woche dauern. Zur Ansicht wird sowieso nicht gerne bestellt, und in jedem Fall muss ich zweimal hin, zum Bestellen und zum Abholen. Überhaupt, was nicht im Verzeichnis lieferbarer Bücher ist, existiert nicht. Wer, rückblickend vielleicht ein bisschen naiv, bloß mit einer ISBN in einer Buchhandlung auftaucht und dieses Buch haben will, wird bisweilen enttäuscht sein. Und von nicht-deutschsprachigen Büchern reden wir hier gar nicht, für die gelten sowieso andere Regeln (und Mondpreise).


Demgegenüber bestelle ich meine Bücher bequem im Internet und der Postbote bringt sie mir ins Haus, was nicht gefällt schicke ich zurück, und kosten tut\'s das gleiche... Natürlich muss es dafür aber nicht Amazon sein.


Was ich langsam auch nicht mehr hören kann ist die Klage über die mangelnde Innovationsfähigkeit von irgendwem.

Das macht\'s aber leider nicht weniger wahr...


Zum Einen kommt das immer von Leuten, die selbst keine Innovationen produzieren ...

Das ist auch nicht meine Aufgabe als Kunde.
 

sven90

New member
Ich liebe es Kindle Zugriff auf E-Bücher und ihre Billigkeit in vielen Fällen ist entscheidend. Leider bekomme meine Augen müde im August des Lesers, und deshalb manchmal tauchen in der Regel Bücher - aber diese Technologie ist hervorragend!


Können Sie mir empfehlen irgendwelche gute Seiten mit billigen ebookami und wo kann ich kaufen najnowsego Kindervater?
 

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CME.AT Neuigkeiten
Vor etwas über eine Woche hat Amazon im hauseigenen Forum eine Stellungnahme zum Hachette Konditionenstreit veröffentlicht. Darin wurde der Versandriese so deutlich wie bisher noch nie, wodurch sich das Statement schnell in den Massenmedien verbreitet hat. "Amazon will billigere eBooks", titelten die meisten Artikel zu dem Thema und tatsächlich klingt das was Amazon zu sagen [...]


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