eBook Warez: Buchpiraten expandieren, legale Angebote unter Zugzwang

Krimimimi

New member
Scheußliche Meinung - macht Sie mir auf Anhieb unsympathisch.
Immerhin gibt es auch noch legale Möglichkeiten Ebooks zu lesen, auch wenn ich sie mir nicht kaufen kann.
Ich kann mich auf kostenlose Ebooks (legale Quelle) beschränken und/oder die Onleihe nutzen, wo ich mir für 10 bis 30 € Lesestoff für ein ganze Jahr holen kann.
 

ckcologne

Leser
Scheußliche Meinung - macht Sie mir auf Anhieb unsympathisch. Machen Sie doch die Partei der Saubermänner auf? Ihnen geht es viel zu gut, das ist offensichtlich. Rutschen Sie erst mal gesellschaftlich ab in den Niedriglohnsektor oder gar Hartz IV, ob dann immer noch solche Sprüche kommen?

Also, lieber \"Mitleser\", diese, Ihre Meinung finde ich \"scheußlich\". Rechtfertigt Harzt IV -Empfang, dass ich mir auf Grund meiner \"Armut\" alles, was ich möchte, einfach so hole? Klauen Sie auch im Geschäft, was Sie sich nicht leisten können? Fahren Sie grundsätzlich schwarz? Beziehen Sie Ihren Strom aus der Steckdose Ihres Nachbarn? Ab welchem Monatseinkommen befindet Sich Ihrer Meinung nach die Armutsschwelle, die zum Diebstahl und zur bezahlfreien Selbstbedienung legitimiert? Ich muss schon sagen, Ihre Moral und Rechtsauffassung ist mehr als erschreckend. Man kann nur hoffen, dass Leute Ihrer Gesinnung in unserer Gesellschaft eine absolute Minderheit darstellen.
 

Rys

New member
Dann muss ich das so akzeptieren, wenn einige Leute das so sehen. In deren Augen habe ich dann wohl illegale Kopien.


Ich sehe es anders. Für die Ebooks, die ich habe, habe ich bezahlt oder sie wurden mir aus legaler Quelle kostenlos angeboten. Für die bezahlten Ebooks hat der Autor den entsprechenden Lohn bekommen. Durch das Entfernen des Kopierschutzes ist ihm kein Lohn entgangen und kein Schaden entstanden.
Anders ist es wenn ich mir die Ebooks von einer Piratenplattform hole. Dann verdient der Autor daran nichts, dadurch wird dem Autor (um dem Verlag) Schaden zugefügt.
Kommt darauf an...wenn man ganz streng ist, könnte man schon argumentieren, dass dem Autor etwas entgangen ist.


Nehmen wir mal an ich habe zwei Reader. Einen Kindle und einen Nicht-Kindle. Jetzt habe ich bei Amazon ein eBook gekauft, das ich auch gerne auf dem Nicht-Kindle lesen möchte (z.B. weil mir mein Kindle zu wertvoll ist um ihn außer Haus mitzunehmen).
Eigentlich, wenn ich 100% im legalen Bereich bleiben möchte, müsste ich mir das eBuch noch ein zweites Mal kaufen, diesmal als epub Datei, damit ich es auf meinem Nicht-Kindle lesen kann.
Wenn ich statt dessen einfach den Kopierschutz entferne und die azw (bzw. mobi) in ein epub umwandle, entgeht dem Autor dieser zweite Kauf.


Ähnlich, wenn die Ereader der Zukunft auf ein ganz neues Format umsteigen sollten und die alten kopiergeschützten Dateien nicht mehr unterstützen. Dann müsste mein fiktives Ich eben seine ganze elektronische Bibliothek neu anschaffen. Die Autoren und Verlage würden das sicher sehr befürworten.
 

Rys

New member
Also, lieber \"Mitleser\", diese, Ihre Meinung finde ich \"scheußlich\". Rechtfertigt Harzt IV -Empfang, dass ich mir auf Grund meiner \"Armut\" alles, was ich möchte, einfach so hole? Klauen Sie auch im Geschäft, was Sie sich nicht leisten können? Fahren Sie grundsätzlich schwarz? Beziehen Sie Ihren Strom aus der Steckdose Ihres Nachbarn? Ab welchem Monatseinkommen befindet Sich Ihrer Meinung nach die Armutsschwelle, die zum Diebstahl und zur bezahlfreien Selbstbedienung legitimiert? Ich muss schon sagen, Ihre Moral und Rechtsauffassung ist mehr als erschreckend. Man kann nur hoffen, dass Leute Ihrer Gesinnung in unserer Gesellschaft eine absolute Minderheit darstellen.
Was im Geschäft geklaut wird, ist nicht mehr im Vermögen vorhanden und kann an niemanden mehr verkauft werden; den Strom aus der Steckdose des Nachbarn muss dieser bezahlen. Ergo ensteht hier beides Mal ein realer Schaden.


Beim illegalen Download entgeht dem Verkäufer nur der Verkauf an den Downloader. Wenn dieser so arm ist, dass er sich den Kauf des eBooks ohnehin nicht leisten könnte, also praktisch nichts.
 

Krimimimi

New member
Kommt darauf an...wenn man ganz streng ist, könnte man schon argumentieren, dass dem Autor etwas entgangen ist.


Nehmen wir mal an ich habe zwei Reader. Einen Kindle und einen Nicht-Kindle. Jetzt habe ich bei Amazon ein eBook gekauft, das ich auch gerne auf dem Nicht-Kindle lesen möchte (z.B. weil mir mein Kindle zu wertvoll ist um ihn außer Haus mitzunehmen).
Eigentlich, wenn ich 100% im legalen Bereich bleiben möchte, müsste ich mir das eBuch noch ein zweites Mal kaufen, diesmal als epub Datei, damit ich es auf meinem Nicht-Kindle lesen kann.
Wenn ich statt dessen einfach den Kopierschutz entferne und die azw (bzw. mobi) in ein epub umwandle, entgeht dem Autor dieser zweite Kauf.
Reichlich an den Haaren herbeigezogen ist das. Ehrlich wer würde das machen? Da würde man sich eher einen zweiten günstigen Kindle kaufen, anstatt ein Ebook zweimal zu kaufen.
Ich entferne den Kopierschutz, weil ich für meinen Nicht- Kindle ab und zu ein Ebook bei Amazon kaufe, wenn es das in anderen Shops nicht gibt. Könnte ich den Kopierschutz nicht entfernen, würde ich es gar nicht kaufen. Da hätte der Autor auch nichts von.
Nach dem Urheberrecht ist die Entfernung des Kopierschutzes zwar nicht legal, wird aber strafrechtlich nicht verfolgt. Das hat man gemacht, weil man Leute, die für private Zwecke den Kopierschutz entfernen, nicht kriminalisieren will.
 

Rys

New member
Reichlich an den Haaren herbeigezogen ist das. Ehrlich wer würde das machen? Da würde man sich eher einen zweiten günstigen Kindle kaufen, anstatt ein Ebook zweimal zu kaufen.
Nö, so an den Haaren herbeigezogen ist das nicht. Manche machen das ja sogar bei \"echten\" Büchern: Das teure Hardcover für daheim und ins Regal und die Taschenbuchversion zum unterwegs lesen.
Und es gibt ja abgesehen vom Wert noch andere Gründe, mehrere verschiedene Geräte zu haben.




Ich entferne den Kopierschutz, weil ich für meinen Nicht- Kindle ab und zu ein Ebook bei Amazon kaufe, wenn es das in anderen Shops nicht gibt. Könnte ich den Kopierschutz nicht entfernen, würde ich es gar nicht kaufen. Da hätte der Autor auch nichts von.
→ Papierversion kaufen.
Oder nen günstigen Kindle :p




Nach dem Urheberrecht ist die Entfernung des Kopierschutzes zwar nicht legal, wird aber strafrechtlich nicht verfolgt. Das hat man gemacht, weil man Leute, die für private Zwecke den Kopierschutz entfernen, nicht kriminalisieren will.
Das illegale Downloaden wird idR auch nicht strafrechtlich verfolgt.
 

Dirk

New member
Da es weder schlüssig ist noch logisch ist, habe ich es für Satire gehalten ... wenn es tatsächlich ernst gemeint sein sollte, dann verabschiede ich mich aus dieser Diskussion.

Inwiefern ist es weder schlüssig noch logisch?


Aber ich verstehe schon, sie wollen sich vor einer Antwort drücken?
 

Rys

New member
Ich fand mich da jetzt auch nicht so unlogisch, dass man automatisch Satire annehmen müsste
:eek:
 

Krimimimi

New member
→ Papierversion kaufen.
Oder nen günstigen Kindle :p
Kommt für mich nicht in Frage. Ich möchte nicht mehr ohne Licht lesen, von daher kommt der günstige Kindle nicht in Frage.
Da müsste ich schon 2 Leuchtreader (einen Kindle, einen Nicht- Kindle für die Onleihe) haben. Das ist es mir nicht wert. Eher würde ich auf das Ebook verzichten

Das illegale Downloaden wird idR auch nicht strafrechtlich verfolgt.

Weil sie es nicht können?
Bei der Kopierschutzentfernung steht es sogar im UrhG drin §108b
 

ckcologne

Leser
Was im Geschäft geklaut wird, ist nicht mehr im Vermögen vorhanden und kann an niemanden mehr verkauft werden; den Strom aus der Steckdose des Nachbarn muss dieser bezahlen. Ergo ensteht hier beides Mal ein realer Schaden.


Beim illegalen Download entgeht dem Verkäufer nur der Verkauf an den Downloader. Wenn dieser so arm ist, dass er sich den Kauf des eBooks ohnehin nicht leisten könnte, also praktisch nichts.
Aha: Nur damit ich es richtig verstehe: Wenn ich ohne zu bezahlen Zug fahre, entsteht der Bahn kein Schaden, weil der Zug ja sowieso fährt, und weil ich ihn ja sonst gar nicht benutzt hätte, weil ich zu arm bin, mir eine Fahrkarte zu kaufen. Dassselbe Spiel könnten wir mal mit dem Kino machen, in das ich mich einschleiche oder mit allen Dienstleistungen, die nicht materiell sind. Es entsteht ja kein \"realer Schaden\" dabei, es ist ja keinem was weggekommen. Doch, doch das birgt schon eine gewisse Logik in sich. Dumm wirds nur, wenn sich die Mehrheit der Nutzer aus Trittbrettfahrern besteht, dann könnte ja ein unverschämter geldgieriger Anbieter auf die Idee kommen, seine Leistungen nicht mehr anzubieten, weil sie sich nicht mehr lohnen. (Ironie aus).
Ehrlich gesagt, das Rechtsverständnis mancher Leute wird mir ein ewiges Rätsel bleiben.
 

ebooker

New member
Aha: Nur damit ich es richtig verstehe: Wenn ich ohne zu bezahlen Zug fahre, entsteht der Bahn kein Schaden, weil der Zug ja sowieso fährt, und weil ich ihn ja sonst gar nicht benutzt hätte, weil ich zu arm bin, mir eine Fahrkarte zu kaufen. Dassselbe Spiel könnten wir mal mit dem Kino machen, in das ich mich einschleiche oder mit allen Dienstleistungen, die nicht materiell sind.

Nö, das ist gar nicht vergleichbar. Der Platz in Zug oder im Kino ist nun mal begrenzt. Wenn jemand also illegal reingeht, nimmt er einen der zahlen möchte den Platz weg. Wenn ich ein Ebook downloade, entsteht weder ein materieller Schaden, noch ist jetzt ein Exemplar weniger da...
:cool:



Ehrlich gesagt, das Rechtsverständnis mancher Leute wird mir ein ewiges Rätsel bleiben.

Mir auch.;)
 

Dirk

New member
Apropos Rechtsverständnis:
Teile der Content-Wirtschaft reizen die rechtliche Grauzone bis zum Gehtnichtmehr aus, mit zweifelhaften AGBs, mit zweifelhaften Steuerkonstruktionen und Firmenverschachtelungen bzw. Konstruktionen, mit manipulierender und unlauterer, irreführender Werbung, mit Scheinangeboten bei denen ein Preisnachlas auf Mond-UVPs herausgebrüllt wird, oder die gerade mal 2 Min gültig sind, mit für den Verbraucher nicht praktikablen Opt-out-Verfahren, mit aggressiver \"Produktpflege\" und \"Produkt-Placement\" bis in die Bloggerszene hinein, mit manipulierten Rezensionen... u.s.w., u.s.w.


Darüber hinaus zeugen niedrige Hemmschwellen für Kunden benachteiligende Rechteminderungen (Stichwort DRM) mit gleichzeitig - im Vergleich - überhöhten Preisen von einem illusionärem Marktverständnis und letztendlich von ausgeprägter Kundenferne. Auch das Sammeln und die Weitergabe von Kundendaten, sowie der Aufbau ausgefeilter Kundenbindungsstrategiehen sind diesbezüglich zu werten.


Das all dieses ohne greifende Gegenreaktionen abläuft war und ist nicht zu erwarten. Im eBook-Bereich hat die Content-Wirtschaft ein weiteres mal überreizt, das ist nicht nur dümmer als dumm, sondern damit verrät die Content-Wirtschaft auch ein weiteres mal ihre Kunden und ihre Autoren!
 

Rys

New member
Aha: Nur damit ich es richtig verstehe: Wenn ich ohne zu bezahlen Zug fahre, entsteht der Bahn kein Schaden, weil der Zug ja sowieso fährt, und weil ich ihn ja sonst gar nicht benutzt hätte, weil ich zu arm bin, mir eine Fahrkarte zu kaufen. Dassselbe Spiel könnten wir mal mit dem Kino machen, in das ich mich einschleiche oder mit allen Dienstleistungen, die nicht materiell sind. Es entsteht ja kein \"realer Schaden\" dabei, es ist ja keinem was weggekommen. Doch, doch das birgt schon eine gewisse Logik in sich. Dumm wirds nur, wenn sich die Mehrheit der Nutzer aus Trittbrettfahrern besteht, dann könnte ja ein unverschämter geldgieriger Anbieter auf die Idee kommen, seine Leistungen nicht mehr anzubieten, weil sie sich nicht mehr lohnen. (Ironie aus).
Ehrlich gesagt, das Rechtsverständnis mancher Leute wird mir ein ewiges Rätsel bleiben.
??
Das Schwarzfahren hatte ich in meinem Post doch gerade nicht dazugenommen, da es von den drei Beispielen noch am ehesten mit illegalen Download zu vergleichen ist, da - ja genau - nicht wirklich ein direkter Schaden.
(obwohl man, wenn man ganz kniefieselig sein wollte, auch beim Schwarzfahren einen direkten Schaden konstruieren könnte (1 Sitzplatz weniger für die zahlenden Fahrgäste, minimaler zusätzlicher Spritverbrauch, Abnutzung des Fahrzeugs etc)).


Nur zur Klarstellung:
Ich bin nicht der Meinung, dass illegale Downloads moralisch hochstehend und lobenswert sind. Dass das jetzt am besten alle immer so machen und auf gar keinen Fall irgendjemand den bösen bösen Verlagen irgendwas zahlt.
Ne. Natürlich nicht.


Aber es ist eben auch NICHT das gleiche wie Diebstahl. Juristisch nicht und mMn auch moralisch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

SPF30

Technikfan
Aber es ist eben auch NICHT das gleiche wie Diebstahl. Juristisch nicht und mMn auch moralisch nicht.

sehe ich auch so.


das genannte 40000 ebook paket ist doch ein gutes beispiel. die bücher haben einen geschätzten wert von 320000 euro, wenn man vom durchschnittlichen ebook preis von 8 euro ausgeht, der hier irgendwann mal genannt wurde. aber nur weil das jemand runterlädt, entsteht natürlich nicht solch ein enormer schaden. eine person kann das alles alleine nie lesen und selbst mit vereinten kräften ist das nur in großer personenzahl möglich.


also nur weil das paket 10000 mal runtergelden wurde, ist doch kein schaden von 3 mrd !!! Euro entstanden. genau so kommen aber die wahnsinnigen verlustmeldungen zustande.


hinzu kommt noch, dass bei weitem nicht jede heruntergeladene datei auch wirklich ein verlorener verkauf war. ich habe mir schon allerhand sachen runtergeladen, die ich mit absoluter sicherheit nie gekauft hätte, sondern einfach nur geladen habe, weil die möglichkeit dazu bestand und es zum zeitvertreib passend war. gäbe es die option nicht, hätte ich eben etwas anderes gemacht. so gesehen ist also weder theoretisch noch praktisch ein schaden entstanden. mit diesem verhalten bin ich sicher kein einzelfall.
 

JulesWDD

Active member
Aber es ist eben auch NICHT das gleiche wie Diebstahl. Juristisch nicht und mMn auch moralisch nicht.

Aber es geht doch gar nicht um die korrelte juristische Einordnung. Schwarzfahren ist auch kein Diebstahl, Tanken an der Tankstelle ohne zu bezahlen auch nicht, da gibt es doch genug Beispiele, wo keine ernsthaften Zweifel daran bestehen, dass es juristisch und auch moralisch \"nicht in Ordnung\" ist. Warum wird das denn anders gesehen, wenn man sich illegaler Quellen im Internet bedient? Weil es anonym ist? Weil ja \"nur\" die \"bösen großen Konzerne\" geschädigt werden?
 
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