Das sehe ich anders.
Wenn man sich mal die Preise für englische Ebooks anschaut, dann stellt man fest, dass diese oftmals wesentlich günstiger sind als deutsche. Das gilt sogar für deutsche in englischer Übersetzung. Für englische Ebooks gibt es keine Buchpreisbindung. Außerdem gibt es hohe Preisunterschiede in den Shops für ein und dasselbe engliche Ebook.
Ja, das gilt vor allem für Bestseller. Zudem ist die Titelvielfalt auch nicht so groß wie in Ländern mit Preisbindung.
Man kann aber auch feststellen, dass es in GB nur wenige kleine oder mittelständische Buchhändler gibt. Die können nämlich mit den Preisen der großen nicht konkurrieren.
Die Preisbindung soll heute wohl nicht mehr in erster Linie das Kulturgut Buch schützen, sondern vor allem die Kulturstätte Buchhandlung - von wegen Autorenlesung, Publikumsbespaßung und so.
Man will halt verhindern, dass Dumpingpreise den Buchhandel zerstören und die Titelvielfalt eingeschränkt wird, ob das bei 80.000 Neuerscheinungen in Deutschland pro Jahr wirklich wichtig ist, weiß ich nicht. Ob das jetzt zeitgemäß, sinn- und zweckmäßig ist, darüber kann man geteilter Meinung sein.
Fest steht jedenfalls, dass auch manche Verlag ohne Buchpreisbindung besser zurecht kämen - als es noch einen Revers gab, hatte ja bei weitem nicht jeder Verlag unterschrieben. Das hat aber alles sehr wenig mit den Preisen für E-Bücher zu tun.