Geschlechtergerechte Sprache

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Eric

Guest
@ Altschneider: Daumen hoch!!! Besser hätte ich es wahrlich nicht sagen können! Aber einem ist ganz besonders zuzustimmen: Davon abgesehen ist diese Seite hier wirklich hervorragend. Wenn sie mir egal wäre, hätte ich auch diese Diskussuion nicht begonnen!


@ Jaden: Die Anrede "Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder" habe ich tatsächlich schon gelesen! ☹ Wie hieß es mal so schön bei der "neuen deutschen Welle"? Da fliegt einem doch das Blech weg! ☺
 

Jaden

New member
@ Jaden: Die Anrede "Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder" habe ich tatsächlich schon gelesen! ☹ Wie hieß es mal so schön bei der "neuen deutschen Welle"? Da fliegt einem doch das Blech weg! ☺

Nicht ernsthaft! <-- hier fehlt Smiley mit Riesenaugen


Würden wir jetzt auch die Keule schwingen, dann müssten wir uns aufregen. Denn das ist ja Diskriminierung hoch 10! Da werden aus Männern Sachen, das geht nicht. Wenn, dann bitte "Liebe Mitgliederinnen und Mitgliederer". (Ich muss selbst beim Schreiben den Kopf schütteln...)


Eine Frage drängt sich mir aber dennoch auf: Warum immer noch die Frauen zuerst, wie zu den "alten Zeiten"? Wie machen wir das jetzt im Zuge der Gleichberechtigung? Immer die Bevölkerungsgruppen zuerst nennen, die grad in der Mehrheit sind in der Veranstaltung? Oder die, die in der Minderheit sind? Oder gehen wir nach der Bibel, danach wurde der Mann zuerst erschaffen... Und falls ja, nennen wir den Mann dann zuerst, oder doch als Ausgleich wieder die Frau? Oder wechseln wir immer mal wieder ab? Einen Monat ist "Monat der Frau" und dann ist einer "Monat des Mannes". Müsste man dann aber auch jedes Jahr wechseln, weil manche Monate haben ja mehr Tage. Und beim Schaltjahr muss man auch aufpassen.


Was, so frage ich mich auch, ist eigentlich mit allen Menschen, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen können oder wollen.


Es wird in Zukunft noch sehr kompliziert werden, wenn wir es so genau nehmen (wollen/sollen). :p
 
E

Eric

Guest
Vorhin im Wetterbericht: "Heute waren viele Schulen wetterbedingt geschlossen. Da konnten die Kinder in aller Ruhe einen Schneemann oder eine Schneefrau bauen." Da kann man nur sagen: Herr (oder Dame?), hilf!!!
 

lebuch1337

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\"für den/die aufgeschlossene/n NutzerIn, welche/r...\" Was ist das denn bitte für ein Deutsch? Die sogenannte \"geschlechtergerechte Schreibweise\" tut nichts anderes als die Sprache zu verhunzen. Man lese eine solche Passage einfach nur mal laut vor - schrecklich! Großbuchstaben innerhalb eines Wortes (sog. Binnenmajuskel) sind in der deutschen Grammatik übrigens nicht zulässig! Bis vor zehn Jahren hat so noch niemand geschrieben. Trotzdem haben sich die Damen genauso angesprochen gefühlt wie heute - komisch, oder? Was man da unserer Damenwelt bloß eingeredet hat!?

Liegt wohl n Stück weit am Feminismus, der nicht so recht weiß, was er jetzt eigentlich will.....
 

eBuch17

New member
Aber es ist doch ganz schrecklich sexistisch, wenn pauschal davon ausgegangen wird, dass Männer angesprochen werden! Dies ist natürlich uneingeschränkt der Fall, sobald etwas gesagt wird wie "Lieber Kunde", das kommt alles von den sexistischen Großkonzernbossen!
/sarcasm
 
Einfach klasse, ich finde diese Diskussion herrlich. Schade, daß ich sie jetzt erst entdeckt habe.
Ich spare mir hier jetzt 20 Zitate und freue mich einfach nur über den Gast Eric und über Jaden. Ihr sprecht mir aus der Seele. Schön, daß sich mit Martina und dem Ekelpaket auch Damen gefunden haben, die kein Wert auf diese Verballhornung der deutschen Sprache legen.
"Liebe Leser und liebe Leserinnen", beispielhaft genannt, ist schon schrecklich, aber noch zu toppen. Ich werfe hier mal einen original "Stoibär" in den Ring: Deutschlands berühmtester Sprachpanscher Ede Stoiber hat anläßlich der Wahl des US-Präsidenten 2004 den herrlichen Satz geschaffen: "Das entscheiden immer noch die Wahlmänner und Wahlmännerinnen. Da geht doch einfach nichts mehr drüber
:cool:



Übrigens, wenn da vorgeschlagen wurde, einfach "Person" zu sagen weil der Begriff geschlechtsneutral sei... Das ist nicht neu. Meine Frau ist Tagesmutter. Ich weiß nicht ob es daran liegt, daß es hier in der Stadt auch einen Mann in diesem Job gibt, jedenfalls spricht das Jugendamt schon lange nicht mehr von "Tagesmüttern" sonder von "Tagespflegepersonen". Da fällt mir nichts mehr ein, an Dusseligkeit ist das kaum noch zu übertreffen. Fügt sich nur nahtlos in die vielen neuen idiotischen Berufsbezeichnungen ein, wo ein Tischler plötzlich zum Holzmechaniker mutiert und der Fahrzeugschlosser, der verständlicherweise auch mit dem Austausch elektronischer Baugruppen befaßt ist, muß jetzt "KFZ-Mechatroniker" heißen und, und, und...


Und noch einen Satz zu "Männern in Frauenberufen". Da wird der Friseur angeführt. Das ist kein Frauenberuf, selbst wenn er so schlecht bezahlt wird als wäre es einer. Die ersten Friseure waren ausschließlich Männer und nannten sich Barbiere. Damals gab es keine Barbierin, weder den Begriff noch Frauen in dem Beruf.
Heute gibt es dafür nicht mehr sehr viele Männer, die sich bei der miesen Bezahlung für diesen Beruf entscheiden. Und die, die es trotzdem tun, die haben sich dann meist so weit von ihrer Männlichkeit entfernt, daß sie tatsächlich besser in einen frauentypischen Beruf passen.:)
 

Chris76

New member
(...) selbst wenn er so schlecht bezahlt wird (...)

Und genau da sehe ich einen wesentlich wichtigeren Punkt, wo sich sogenannte "Feministinnen" stark machen sollten, bevor sie sich über solche Kleinigkeiten wie sowas aufregen.


Gleicher Lohn für gleiche Arbeit zum Beispiel ist ein wesentlich wichtigeres Thema, neben vielen anderen natürlich.
 

sws

New member
Ich denke, dass diese geschlechtsspezifischen Formulierungen nur einen Aspekt der heutzutage grassierenden, völlig überzogenen politischen Korrektheit darstellen. Dies hat zwischenzeitlich dazu geführt, dass die deutsche Sprache dazu mißbraucht wird, die wahre Bedeutung einer Ausage zu verschleiern oder den Hörer/Leser ("Leserin/Hörerin", sorry ;)) bewußt in die Irre zu führen. Jeder von uns kennt wahrscheinlich das Zitat vom "stark pigmentierten Mitbürger mit Migrationshintergrund, bildungsfern und sozial schwach, der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht". Die Übersetzung spare ich mir hier.


Das ist in Konsequenz das "Neusprech" von George Orwell aus "1984", die Kunstsprache, um das Volk dumm ("bildungsfern"?!) zu machen und zu halten.


Und wenn man dagegen etwas sagt, muss man teilweise schon aufpassen, dass man nicht fälschlicherweise in die falsche, nämlich rechtsradikale Ecke gestellt wird.


Gruß,
Sebastian
 
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ebooker

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Toller Thread 😉


Das ganze hat ja nicht nur die Sprache im Blick. Die extremen Feminsten wollen die Geschlechter ganz abschaffen. Schon alles Schwarzer schrieb "Gegen die Spaltung von Menschen in Männer und Frauen".... Das ist das sogenannte "Gender Mainstreaming"... Klar dann darf es keine Schüler und keine Lehrer mehr geben, sondern nur noch "Lernende" und "Lehrende" auch wenn dazu die Sprache vergewaltigt wird...


Neben dem Buch "1984" von Orwell sollte man auch "Brave New World" bzw. auf Deutsch "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley lesen. Ich finde es geradezu prophetisch was Huxley da geschrieben hat...
 
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bpaspet

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Hallo Forum


Habe diese Diskussion leider erst jetzt gefunden. Werde sie mir noch mal genauer durch lesen.


Vorab, ich finde diese Entwicklung schlimm und lächerlich. Hier wird die Sprache verdorben, geht Kultur den Bach runter. Bücher mit einer solchen Sprache kommen mir nicht auf das Lesegerät.


Ich werde mich noch mal melden wenn ich alle Beiträge gelesen habe.


Grüße aus Frankreich
bpaspet
 

bpaspet

New member
Hallo Forum


Nun habe ich alle Beiträge gelesen. Das Thema hat es in sich. Ich kann ja nicht so mit Grammatikregeln argumentieren wie einige das tun. Ich habe nur die Volksschule besucht (so nannte man das zu meiner Zeit). Da gab es noch 8 Klassen in einem Raum und einen Lehrer der das bringen musste 8 Jahrgänge gleichzeitig zu unterrichten. Aber schlechte unschöne Sprache erkenne ich. Bei diesem genderkauderwelch wird mir schlecht.


Besonders gefallen hat mir der Beitrag von Martina, der mit der Bohrmaschine.;) Ich lebe ja in Frankreich und bin mit einer Französin verheiratet. Wenn ich ihr von solchen Sprachregulierungen erzähle fragt sie mich nur ob diese Leute noch alle Tassen im Schrank haben. Und übrigens, Bohrmaschinen benutzt sie auch. Martina ist also nicht alleine. 😆


einen schönen Tag noch
bpaspet
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Besonders gefallen hat mir der Beitrag von Martina, der mit der Bohrmaschine.;) Ich lebe ja in Frankreich und bin mit einer Französin verheiratet. Wenn ich ihr von solchen Sprachregulierungen erzähle fragt sie mich nur ob diese Leute noch alle Tassen im Schrank haben. Und übrigens, Bohrmaschinen benutzt sie auch. Martina ist also nicht alleine. 😆

Firma dankt.


Ich kann übrigens auch PC-Probleme selbst lösen und habe keine Angst, mir beim Schrauben die Fingernägel abzubrechen. 😆


Auf der anderen Seite habe ich überhaupt kein Problem damit, mir helfen zu lassen, wenn ich etwas nicht oder nicht so gut kann - egal ob von Männlein oder Weiblein.


Wie heißt es so schön: Man kann alles treiben, sollte es aber nicht übertreiben. Leider wird gerade in diesem Bereich nicht nur etwas übertrieben.




>>> Via YuanDao N101 II mit Tapatalk HD <<<
 

cmie

New member
Wobei in vielen Berechnungen einfach der Gesamtverdienst Männer auf alle Männer und der Gesamtverdienst Frauen auf alle Frauen verteilt wird - was unsinnig ist, denn viele Frauen arbeiten tatsächlich halbtags oder weniger bezahlt, um sich unbezahlt den Rest der Zeit um die Familie zu kümmern... bei Männern ist das zumindest noch seltener anzutreffen.

Wusste ich garnicht. Interessant, danke für die Info. Das ist dann natürlich nicht repräsentativ...Alelrdings darf ich mich als Mann nicht beschweren. ☺
 

SanWal

New member
Das Problem ist meines Erachtens wird man mit den Endungen: Sehr geehrte/er eh nicht allen Geschlechtern gerecht. Transgender etc... sind durch die 2 Varianten bis dato nicht mal berücksichtigt. Nicht ohne Grund gibt es deshalb bei einigen Internetseiten aktuell mehr als 300 Geschlechter zur Auswahl! Die Tatsache ist: Man kann nicht allen Geschlechtern gerecht werden und eine perfekte Lösung wird es auch in vielen Jahren nicht geben. Deshalb sollte die Suche nach einem Angemessenen Kompromiss beginnen.
 
E

Eric

Guest
@ eBooker: Genauso sieht es nämlich aus, und da kann es auch keine Kompromisse geben, wie SanWal das vorschlägt. Das sogenannte \"Gender mainstreaming\", das all diesem Unsinn zugrundeliegt, ist nämlich eine Irrlehre wie einst Alchemie und Astrologie. Es lohnt sich, auf youtube nach \"Harald Eia\" zu suchen. Das ist ein norwegischer Soziologe, der das in einem sehenswerten Film mit deutschen Untertiteln zweifelsfrei nachweist. Nur aufgrund dieses Films wurde das Institut für \"Genderforschung\" an der Uni Oslo geschlossen und die \"geschlechtergerechte\" Sprache ist in Norwegen auf dem Rückzug. Ein guter Anfang, wie ich finde, der hoffentlich seinen Weg auch noch zu uns finden wird.


Ebenso Quatsch ist natürlich, die deutsche Sprache würde Männer bevorzugen. Der Plural ist nämlich immer weiblich und die meisten Schimpfwörter sind männlich (der Trottel, der Blindgänger, der Idiot, etc.). Wieso regt sich eigentlich darüber niemand auf? Und zu welchen Auswüchsen dieser ganze Quatsch führt, sieht man an dem \"Herrn Professorin\" der Uni Leipzig. Da muß schon die Frage erlaubt sein: Geht\'s noch???
 

Der Hansi

New member
Also ich bin absolut für GleichberechtigungInnen zu haben, ebenfalls kann ich gewissen gleichberechtigungsfördernden SprachmaßnahmInnen was abgewinnen, wie zB. dem BegrüßungssatzIn der TagessschauIn \"Guten Arbend, meine Damen und Terrn\" (sic), warum nicht? Aber diese \"politisch korrekte\" SchreibweisIn aus BeitragIn 1 finde ich ebenfalls einfach nur zum Weglaufen.
Ich finde es außerdem übertrieben, wenn ich wegen sowas angemacht werde. Was kann ich dafür, dass die deutsche SprachIn so gestrickt ist, dass viele WörterInnen männlich klingen, bzw. sind? Dann wäre es vielleicht von unseren GermanistInnen angebracht, neue WörterInnen in den fachlichen SprachgebrauchIn zu integrieren, die eine gewisse geschlechtsspezifische NeutralitätIn haben? (Anstelle so DingerInnen zu verzapfen, wie in der neuen deutschen RechtschreibungIn zB. aus Ketchup Ketschap zu machen.)
:eek:
 

omolongmo

New member
Ebenso Quatsch ist natürlich, die deutsche Sprache würde Männer bevorzugen. Der Plural ist nämlich immer weiblich
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und die meisten Schimpfwörter sind männlich (der Trottel, der Blindgänger, der Idiot, etc.)
Weils meist Männer betrifft; wie wäre es mit \"die Idiotin\", oder wie ein früherer Österreichischer Bundeskanzler den früheren Chef der Deutschen Bank tituliert hat: \"die fette Sau\"

. Wieso regt sich eigentlich darüber niemand auf? Und zu welchen Auswüchsen dieser ganze Quatsch führt, sieht man an dem \"Herrn Professorin\" der Uni Leipzig. Da muß schon die Frage erlaubt sein: Geht\'s noch???
Ganz einfach - Deine Argumentation ist falsch
 
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