Mehr als 60% der Ebooks sind geklaut?

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
\"Wir befürchten das Schlimmste\", sagte Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der die Zahlen der Studie \"erschreckend\" nennt.
Quelle:
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Der Börsenverein befürchtet immer das Schlimmste. 😉
Und ob die 10.000 Befragten wirklich repräsentativ sind, daran glaube ich nicht so wirklich.
Klar gibt es Leute, die sich nicht ums Urheberrecht scheren und eBooks- ebenso aber auch Musik und Filme illegal herunterladen, wobei dies speziell bei Musik im Vergleich zu vor ein paar Jahren stark nachgelassen hat. Schlimmer sind in meinen Augen jedoch die Uploader.


Anstelle des Börsenvereins und Konsorten würde ich mal aufhören zu jammern, sondern Ursachenforschung betreiben und die Erkenntnisse dann auch umsetzen.
 

JulesWDD

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Hier ein interessanter und erschreckender Artikel über Internetpiratie:


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Das Ergebnis dieser repräsentativen Untersuchung - immerhin 10.000 Personen - ist in der Tat erschreckend. Das Ergebnis sollte auch manch einen zum Nachdenken bringen, ob der nachlässige und nonchalante Umgang mit dem Urheberrecht wirklich angemessen ist und ob so euphemistische Umschreibungen eines nur hierzu entwickelten Programms oder Plugins (\"Der haarige Außerirdische\") das Problem wirklich richtig wiedergeben. Es handelt sich oft um Straftaten und meist zumindest um massive Eingriffe in private Vermögensrechte.


So und nun warte ich darauf, dass auch hier wieder die dunklen \"Priester der Privatkopie\" ihr schleimiges Haupt erheben ... 🙄 🙄 und allen Leuten weismachen wollen, dass die Verlage selber schuld sind, dass DRM Sch... ist etc etc.


EZEKIEL 25,17 zitiert nach PULP FICTION


\"Der Pfad der Gerechten ist auf beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser Männer. Gesegnet sei der, der im Namen der Barmherzigkeit und des guten Willens, die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet, denn er ist der wahre Hüter seines Bruders und der Retter der verloreren Kinder. Und ich werde große Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten. Und mit Grimm werde ich sie strafen, daß sie erfahren sollen, ich sei der HERR, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe!\"
 
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JulesWDD

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Nur weil 10.000 Leute befragt wurden ist das noch lange nicht repräsentativ.


Gesendet mit meinem C64

Wie zu erwarten war ... No. uno ....
:cool:



So steht es aber in dem Artikel ... \"Für die repräsentative Untersuchung des Markforschungsinstituts GfK wurden 10.000 Bundesbürger ab zehn Jahre nach der Art ihrer Internetnutzung befragt.\"
 

JulesWDD

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JulesWDD, du weißt doch ... Papier ist ebenso geduldig wie Monitore es sind. 🙄

In der Tat, das weiß ich. Ich kenne auch das Zitat des ehemaligen britischen Marineministers. Dir ist aber sicher auch bekannt, dass GfK nicht irgendeine Hinterhofklitsche ist, sondern durchaus über einiges Renomee verfügt. Ich finde es auch ein wenig amüsant oder besser gesagt bezeichnend, dass man sich jetzt nicht dem Thema selbst auseinandersetzen möchte, sondern lieber an der Methodik und der Aussagekraft der statistischen Erhebung herummäkeln möchte. Auch dies überrascht mich nicht.
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
JulesWDD, klar ist die Gfk keine Hinterhofklitsche. Dennoch erscheinen mir 60% etwas hoch gegriffen. Aber okay, vielleicht übersteigt diese Zahl auch mein Vorstellungsvermögen, da ich nie gedacht habe, dass dieser Wert so hoch ist.
Wenn dem wirklich so sein sollte, dann finde ich das absolut erschreckend. Und ich denke nicht, dass diese 60 Prozent - sollte diese Zahl annähernd stimmen - alles Leute sind, die wenig Geld haben und sich nicht leisten können, Bücher zu kaufen.
 

passionelibro

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In der Tat, das weiß ich. Ich kenne auch das Zitat des ehemaligen britischen Marineministers. Dir ist aber sicher auch bekannt, dass GfK nicht irgendeine Hinterhofklitsche ist, sondern durchaus über einiges Renomee verfügt. Ich finde es auch ein wenig amüsant oder besser gesagt bezeichnend, dass man sich jetzt nicht dem Thema selbst auseinandersetzen möchte, sondern lieber an der Methodik und der Aussagekraft der statistischen Erhebung herummäkeln möchte. Auch dies überrascht mich nicht.

Da stimme ich Dir bei - GfK ist schon eine Institution unter den Marktforschungsinstituten und 10.000 Personen sind auch nicht gerade wenig für eine Umfrage.


Außerdem ist es wirklich so, dass es eher als ein Kavaliersdelikt gesehen wird und man sich kaum noch Gedanken um das Urheberrecht macht. Einige Autoren haben sich heute auch auf Facebook \"beschwert\", denn sie müssen schließlich auch ihre Rechnungen, Wohnungen und Alles bezahlen und für ein Buch arbeiten sie meist ebenso hart wie andere auch.
 

JulesWDD

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JulesWDD, klar ist die Gfk keine Hinterhofklitsche. Dennoch erscheinen mir 60% etwas hoch gegriffen. Aber okay, vielleicht übersteigt diese Zahl auch mein Vorstellungsvermögen, da ich nie gedacht habe, dass dieser Wert so hoch ist.
Wenn dem wirklich so sein sollte, dann finde ich das absolut erschreckend. Und ich denke nicht, dass diese 60 Prozent - sollte diese Zahl annähernd stimmen - alles Leute sind, die wenig Geld haben und sich nicht leisten können, Bücher zu kaufen.

Selbst wenn 60 % zu \"hoch gegriffen\" wären. Das Problem wird doch nicht dadurch signifikant kleiner, wenn es \"nur\" 50 % wären!? Die Motivation - da stimme ich uneingeschränkt zu - wird bestimmt nicht überwiegend \"Geldmangel\" sein.
 
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Krimimimi

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Mir erscheint die Zahl auch ziemlich hoch. Ich hätte maximal mit 20% gerechnet.
Ich bin wohl ganz schön blöd, denn ich habe kein einziges geklautes Ebook, aber wenigstens ist mein Gewissen rein.
 

passionelibro

New member
Mir erscheint die Zahl auch ziemlich hoch. Ich hätte maximal mit 20% gerechnet.
Ich bin wohl ganz schön blöd, denn ich habe kein einziges geklautes Ebook, aber wenigstens ist mein Gewissen rein.

Also mit Blödheit hat es nichts zu tun, eher mit Respekt vor dem Schaffen anderer 😉


Hier ein paar Zitate von Autoren:

Beatrix Mannel Gurian
2 Std. ·
Das ist wirklich sehr traurig. Ich arbeite im Schnitt ein Jahr an einem Buch, wie kann es sein, dass das so vielen Lesern gerade mal gar nichts wert ist? Während ich schreibe bestehle ich weder Bäcker noch Supermarkt, auch meine Recherchebücher klaue ich nicht irgendwo, ich wohne nicht umsonst und verwende auch Seife, die ich nicht aus Hotels geklaut habe und bezahle auch noch fürs wohnen, heizen und kochen. Ich muss bekloppt sein, voll bekloppt!!!

Lilli Beck
2 Std. ·
... es ist zum Davonlaufen! Wahlweise auch das Schreiben zu beenden, denn auch meine E-Books sind dabei. Es wird Zeit, dass die Räuber kapieren, dass Schreiben harte Arbeit ist.
 

JulesWDD

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Ich finde auch, dass jemand, der sich rechtstreu verhält, keinesfalls in die Kategoerie \"blöd\" einzuordnen ist. Die Autorenzitate sind sehr gut und passend. Eigentlich ist diesen gar nichts mehr hinzuzufügen.
 

kleinerhobbit

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Die Autoren tun mir auch leid, letztlich sind sie die Leidtragenden. In vielen anderen Threads hab ich schon mal geschrieben, wieso hat die Buchbranche nix aus dem Desaster der Musikbranche gelernt? Der beste Kampf gegen Piraterie ist ein attraktives Produkt zu einem attraktiven Preis anzubieten und Kopierschutz ala Adobe DRM außen vor zu lassen. Die Musiklabels haben es gelernt und mittlerweile mit ihren eigenen Downloadportalen großen Erfolg, aus Schaden wird man manchmal eben doch klug
 

passionelibro

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Ich habe die Zitate hier mit aufgeführt, weil ich glaube, dass viele nicht immer weiter als bis zu ihrem Tellerrand schauen und dabei vergessen, wer alles noch mit dabei und betroffen ist.


Den meisten geht es bestimmt nicht um das Geld - sie könnten schließlich auch die Onleihe benutzen ...
 

kleinerhobbit

New member
Ich habe die Zitate hier mit aufgeführt, weil ich glaube, dass viele nicht immer weiter als bis zu ihrem Tellerrand schauen und dabei vergessen, wer alles noch mit dabei und betroffen ist.


Den meisten geht es bestimmt nicht um das Geld - sie könnten schließlich auch die Onleihe benutzen ...

Ich glaub schon dass es den meisten ums Geld geht. Die Preise für EBooks sind schon sehr unattraktiv, gerade bei Neuerscheinungen.
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Ich glaub schon dass es den meisten ums Geld geht. Die Preise für EBooks sind schon sehr unattraktiv, gerade bei Neuerscheinungen.
Wenn einem Neuerscheinungen zu teuer sind, kann man doch darauf warten, bis sie preiswerter sind. Man muss doch nicht immer alles sofort haben. Es gibt doch nun wirklich auch viele günstigere eBooks.
 

JulesWDD

Active member
Wenn einem Neuerscheinungen zu teuer sind, kann man doch darauf warten, bis sie preiswerter sind. Man muss doch nicht immer alles sofort haben. Es gibt doch nun wirklich auch viele günstigere eBooks.

Genauso sehe ich das auch. Es gibt im Übrigen recht viele Dinge in meinem Leben, die ich mir nicht leisten kann. Gerade heute früh bin ich beim freundlichen Porsche Händler vorbei gefahren. So what - damit muss ich leben und kann es mir nicht \"klauen\".
 
Bei diesen Horror-Zahlen wird immer übersehen, wie schon damals zur Blütezeit von Napster, dass die ganzen Raubkopien ja nicht den ansonsten gekauften Mengen entsprechen. Wenn jemand bei Torboox seine Flatrate hatte, wurde einfach alles heruntergeladen, was nicht \"bei Drei auf dem Baum war\". Die schiere Anzahl der Kopien, von mir aus auch 60%, entspricht also kaum dem Buchvolumen, das sonst gekauft worden wäre.


Der beste Kampf gegen Piraterie ist ein attraktives Produkt zu einem attraktiven Preis anzubieten und Kopierschutz ala Adobe DRM außen vor zu lassen. Die Musiklabels haben es gelernt

Das sehe ich ganz genauso. Ich kaufe übrigens auch aus Respekt vor der Arbeit des Autors meine Ebooks, ärgere mich aber jedes Mal über den bescheuerten und nutzlosen Kopierschutz, der mich, als ehrlichen Käufer, auch noch bestraft. Wenn ich einfach zu den Piraten ginge, könnte ich die Bücher sofort mit Sigil bearbeiten. Als Käufer bei Thalia oder Amazon darf ich das nicht.
 
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