Tolino Vision vorgestellt: Infos & Spezifikationen

Chalid

Administrator
Teammitglied
Dass der Tolino jedes Format liest, ist natürlich Quatsch. Mit offen ist allerdings im Kontext der E-Buch Lesegeräte \"offen dafür, in jeder Buchhandlung (außer beim bösen A) seine e-Bücher zu kaufen und nicht an eine Vertriebsplattform gebunden\" gemeint, und so wird das auch von den Nutzern und Anbietern verstanden und kommuniziert. Offen im technischen Sinn des offenen Betriebssystems ist da nicht gemeint - und wird wohl auch von den meisten nicht erwartet.

Ja, was gemeint ist, war klar. Die Aussage an sich ist aber trotzdem falsch und für Laien in meinen Augen auch irreführend, da Amazon eben ein eBook-Format bietet, das der Vision nicht liest. Nicht jeder beschäftigt sich mit eBook-Formaten und weiß bescheid. Wenn man da in der Werbung hört \"liest alle Formate\" dann greift man dann aber natürlich eher zu. Von den ganzen anderen Formaten braucht man gar nicht zu sprechen ... 😆
 

Rys

New member
Außerdem wurde die eher unötige Klappe auf der Unterseite des Tolino Shine nicht übernommen, sodass der Tolino Vision über leichter zugängliche USB- und MicroSD-Steckplätze verfügt.
Das finde ich nicht unbedingt eine Verbesserung, ehrlich gesagt.


Ich finde eine Klappe über dem Kartenslot gut (vorausgesetzt natürlich, dass sie nicht schon nach wenigen Malen abbricht).
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Also ich muss sagen, dass ich sie bereits nach kurzer Zeit eher als störend empfunden habe. Besonders weil die Klappe auch recht fummelig handzuhaben ist. Ich sehe ehrlich gesagt auch nur geringen Nutzen dafür, weil wasserdicht ist der Tolino Shine ja ohnehin nicht.
 

Altschneider

New member
Ja, was gemeint ist, war klar. Die Aussage an sich ist aber trotzdem falsch und für Laien in meinen Augen auch irreführend, da Amazon eben ein eBook-Format bietet, das der Vision nicht liest. Nicht jeder beschäftigt sich mit eBook-Formaten und weiß bescheid. Wenn man da in der Werbung hört \"liest alle Formate\" dann greift man dann aber natürlich eher zu. Von den ganzen anderen Formaten braucht man gar nicht zu sprechen ... 😆

Ja, natürlich ist das mit den Formaten nicht gut. Tolinokunden, die doch ab und an ein Buch vom bösen A. wollen, werden sich wundern.
Was ich sagen wollte: ich kenne niemanden außerhalb der Szene, der eine E-Buch Lesegerät für ein Android-Tablet hält - und mithin auch die freie Installierbarkeit von Apps nicht vermisst.
 
O

Onkel Emma

Guest
Na ist doch schick, ein Gerät, dass durchaus mit dem Kindel mithalten kann ohne so besitzergreifend zu sein.
 

JulesWDD

Active member
JulesWDD: Schon klar, ich brauche theoretisch auch nur eine Sprache, aber sollte das Gerät international vertrieben werden, ist zumindest Englisch sehr praktisch um über Features zu diskutieren und außerdem gibt es halt noch weitere Menschen auf der Welt, außer deutschsprachige. Auch in Deutschland. Die finden es sicher supi, wenn das Ding ihre eigene Sprache anbietet. 😉
Oder was hast Du gemeint?

Oh ja, es gibt noch viele andere Mnschen, die auch viele andere Sprachen sprechne - meist solche, die ich selbst nicht spreche ... ☺ ... !! Und klar, die freuen sich darüber, wenn ein Gerät auch in bzw auf ihre Sprache eingestellt werden kann. Aber - und das wollte ich zum Ausdruck bringen - Ich seobst habe doch nichts davon, dass das Gerät ein Dutzend andere Sprachen beherrscht, da ich selbst nur eine brauche. Von daher finde ich es auch nicht als Kritik gerechtfertigt, wenn nur eine bzw zwei Sprachen eingestellt werden können.
 

JulesWDD

Active member
Ja, natürlich ist das mit den Formaten nicht gut. Tolinokunden, die doch ab und an ein Buch vom bösen A. wollen, werden sich wundern.
Was ich sagen wollte: ich kenne niemanden außerhalb der Szene, der eine E-Buch Lesegerät für ein Android-Tablet hält - und mithin auch die freie Installierbarkeit von Apps nicht vermisst.

Das ist in der Tat nicht in Ordnung ... wobei das \"böse A\" eigentlich gar nicht so böse ist ... ☺ ... die Preise, die dort für Bücher und eBooks angeboten werden, sind nicht schlechter als die der Konkurrenz. Das Einkaufen und Übertragen von eBooks funktioniert beeindruckend komfortabel. Wenn ich mr da so einen renommierten Hersteller wie SONY ansehe, der jahrelang gebraucht hat, überhaupt einen deutschen Shop anzubieten und sich mittlerweile wohl völlig aus dem Verkauf von eBooks verabschieden wird.
 

ebooker

New member
Ich wollte damit ausdrücken das es merkwürdig ist wenn die Sprachauswahl beworben wird man aber dann nur zwischen Englisch und Deutsch wählen kann. Ich kann auch nur die beiden Sprachen. Soll aber noch andere Muttersprachler in Deutschland geben.


Gesendet mit meinem C64
 

Rys

New member
Also ich muss sagen, dass ich sie bereits nach kurzer Zeit eher als störend empfunden habe. Besonders weil die Klappe auch recht fummelig handzuhaben ist. Ich sehe ehrlich gesagt auch nur geringen Nutzen dafür, weil wasserdicht ist der Tolino Shine ja ohnehin nicht.
Naja, der Vorteil einer Klappe ist, dass das Gerät außen \"glatt\" bleibt.
Bei klappenlosen Kartenslots ragt die Karte ja ein kleines Stückchen aus dem Gehäuse raus. Und das stört mich. Ich finde der Reader liegt dann nicht mehr so schön in der Hand.
Außerdem fühle ich mich da dann immer ein bisschen in Versuchung an der Karte rumzudrücken
:o
und das wäre wohl nicht so gut, wenn der Reader grad ein Buch von der Karte abliest... Zugegeben letzteres ist eher mein Fehler als der des Geräts, aber mit Klappe würde sich das Problem eben erst gar nicht stellen.




Wahrscheinlich kommt es aber auch auf das eigene Kartennutzungsverhalten an. Bei jemandem der die sdKarte oft wechselt/herausnimmmt, kann ich verstehen, dass so ein Deckel eher lästig ist.
Da das bei mir aber nur selten der Fall ist, wäre mir eine Klappe lieber.


(die Lösung die Sony für den T3 gefunden hat, wäre mir dagegen auch etwas zu viel. Immer erst die komplette Rückwand abnehmen zu müssen um an die Karte zu kommen, möchte ich dann doch nicht)
 

JulesWDD

Active member
Ich wollte damit ausdrücken das es merkwürdig ist wenn die Sprachauswahl beworben wird man aber dann nur zwischen Englisch und Deutsch wählen kann. Ich kann auch nur die beiden Sprachen. Soll aber noch andere Muttersprachler in Deutschland geben.


Gesendet mit meinem C64

Ja, zB für einen Franzosen ist das natürlich blöd, wenn er nur Deutsch und Englisch zur Verfügung hat. Aber der Tolino wird doch in Frankreich eh nicht verkauft bzw er wird außerhalb des deutschen Sprachraums nicht verkauft, oder?
 

Der Hansi

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Bisher nicht, aber kann mir durchaus vorstellen, dass die Tolino Allianz mittlerweile den internationalen Markt ebenfalls anpeilt. Würde ich auch machen, wenn ich von meinem Produkt und den Marktchancen überzeugt wäre. 😉
Bisher ist das Angebot an eBook Readern ja noch relativ übersichtlich.


(...)Außerdem fühle ich mich da dann immer ein bisschen in Versuchung an der Karte rumzudrücken
:o
und das wäre wohl nicht so gut, wenn der Reader grad ein Buch von der Karte abliest... (...)

Ist mir letzlich versehentlich bei meinem Audioplayer im Betrieb passiert. Das Resultat: Absturz und anschließend Datenbank kaputt. Dachte sogar erst ich hätte der SD-Karte nen Kurzschluss verpasst, war dann aber glücklicherweise mit ner Kartenformatierung und ein wenig Schweiß und Tränen zu reparieren. Zugegeben, eventuell lag es zusätzlich noch an inkompatiblen MP3-Tags in OggVorbis Dateien, aber ich wage es nicht die Karte versuchsweise erneut zu ziehen.
Auf jeden Fall bin ich nun seeehr vorsichtig mit dem Druck auf den offenen Kartenslot.
 

JulesWDD

Active member
Ist mir letzlich versehentlich bei meinem Audioplayer im Betrieb passiert. Das Resultat: Absturz und anschließend Datenbank kaputt. Dachte sogar erst ich hätte der SD-Karte nen Kurzschluss verpasst, war dann aber glücklicherweise mit ner Kartenformatierung und ein wenig Schweiß und Tränen zu reparieren. Zugegeben, eventuell lag es zusätzlich noch an inkompatiblen MP3-Tags in OggVorbis Dateien, aber ich wage es nicht die Karte versuchsweise erneut zu ziehen.
Auf jeden Fall bin ich nun seeehr vorsichtig mit dem Druck auf den offenen Kartenslot.

Ein Grund mehr, auf dieses Ausstattungsfeature ganz zu verzichten. Mir reichen die rund 1200 eBooks, die auf den internen Speicher meines KindlePW 2 passen. Mehr als 30 - 50 Bücher \"trage\" ich eh nicht mit mir herum.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

drizztfor23

New member
Ein Grund mehr, auf dieses Ausstattungsfeature ganz zu verzichten. Mir reichen die rund 1200 eBooks, die auf den internen Speicher meines KindlePW 2 passen. Mehr als 30 - 50 Bücher \"trage\" ich eh nicht mit mir herum.

Sehe ich auch so. Verstehe die Diskussion um Speichererweiterung überhaupt nicht. Auf meinen PW2 gehen auch ohne Karte genug Bücher. Hab sowieso alle nochmal auf dem PC und in der Cloud.
 

Der Hansi

New member
Ich vermute das Angebot mit dem Speicherkartenslot geht an so Leute wie Professoren und Wissenschaftler, die gerne eine ganze Bibliothek bei sich tragen und weniger an uns Romanfreunde. Auch wenn ich es wahrscheinlich nicht brauche, ich finds nice to have, warum nicht? :p


Frage mich gerade, warum die Tolino Firmware stolze 2 GB an Speicher frisst, wo ein fettes eBooks erst gerade mal auf 1MB kommt.
:eek:
Ob da eine große Pauschalmenge an Speicher für Updates/Upgrades mit einberechnet ist, die jetzt eben völlig unbelegt ein Dasein fristet?
:confused:
 

SPF30

Technikfan
daran ist vermutlich android als betriebssystem schuld. ein teil nehmen normalerweise die dateien selbst in anspruch, einen weiterer teil wird für temporäre dateien reserviert sein.
 

Rys

New member
Ist mir letzlich versehentlich bei meinem Audioplayer im Betrieb passiert. Das Resultat: Absturz und anschließend Datenbank kaputt. Dachte sogar erst ich hätte der SD-Karte nen Kurzschluss verpasst, war dann aber glücklicherweise mit ner Kartenformatierung und ein wenig Schweiß und Tränen zu reparieren. Zugegeben, eventuell lag es zusätzlich noch an inkompatiblen MP3-Tags in OggVorbis Dateien, aber ich wage es nicht die Karte versuchsweise erneut zu ziehen.
Auf jeden Fall bin ich nun seeehr vorsichtig mit dem Druck auf den offenen Kartenslot.
:eek:
Genau meine Befürchtungen!




Das komplette Fehlen eines Kartenslots ist/wäre meiner Meinung nach ein deutliches Manko. Ebooks können durchaus auch mal etwas größere Dateien sein und in Zukunft wird das meiner Meinung eher noch zunehmen. PDFs sowieso.
Und anders als ich zuerst gedacht habe (wo ich meinte eh immer nur die gerade aktuellen Bücher auf den Reader laden zu wollen) hat es sich herausgestellt, dass es mir doch besser gefällt möglichst alle Bücher auf dem Reader zu haben.
 

Krimimimi

New member
Soweit ich weiß, ist bei einem Tolino der Kartenslot auch deswegen sinnvoll, weil man Ebooks, die auf der Speicherkarte liegen in die Tolino- Cloud hochladen kann. Ansonsten ist das Hochladen in die Cloud (bei Weltbild probiert) umständlich.


Bei einem meiner Reader (der als Zweitreader dient), liegen alle Ebooks auf Speicherkarte. Jeder meiner Reader könnte eines Tages der Zweitreader werden.


Mir ist das bei meinen bisherigen Reader noch nie passiert, dass ich versehentlich die Speicherkarte entfernt hätte. Dafür ist schon ein gezieltes Drücken mit dem Fingernagel notwendig.
 
U

Unregistriert

Guest
Ich habe mir den Tolino Vision gerade angeschaut. Optisch ein schönes Gerät, jedoch scheint die Software nichts Wesentliches hinzugewonnen zu haben und genauso beschränkt zu sein, wie die des Tolino Shine. Das Display spiegelt im Wesentlichen nicht mehr als das des Tolino Shine auch. Die neue Frontfläche fasste sich zwar glatt an, zeigte jedoch bei schrägem Besehen eine milchglasähnliche Körnung.


Einen atemberaubenden Vorteil des Carta-Displays gegenüber dem Display des danebenliegenden Shine konnte ich nicht feststellen, wobei sich im Laden schlecht sagen ließ, wie sich die Geräte mit aktivierter Beleuchtung in dunklerer Umgebung zeigen würden, da es am Auslageort nicht dunkel war. Der Tolino Vision zeigte einen deutlichen Lichtrand am unteren Ende des Bildschirms, wodurch die untere Menüleiste deutlich heller erscheint, als der Rest des Displays sich zeigt.


Wesentlich schneller als der Shine erschien der Vision mir beim flüchtigen Testen nicht. Keine Ahnung, ob man noch einen Turbomodus einschalten kann, danach zu schauen habe ich leider vergessen. Im Vergleich zum Shine scheint mir der Vision im Wesentlichen hübscher geworden zu sein und etwas dünner.
 
S

Sheep K

Guest
Ich habe mir den Tolino Vision gerade angeschaut. Optisch ein schönes Gerät, jedoch scheint die Software nichts Wesentliches hinzugewonnen zu haben und genauso beschränkt zu sein, wie die des Tolino Shine. Das Display spiegelt im Wesentlichen nicht mehr als das des Tolino Shine auch. Die neue Frontfläche fasste sich zwar glatt an, zeigte jedoch bei schrägem Besehen eine milchglasähnliche Körnung.


Einen atemberaubenden Vorteil des Carta-Displays gegenüber dem Display des danebenliegenden Shine konnte ich nicht feststellen, wobei sich im Laden schlecht sagen ließ, wie sich die Geräte mit aktivierter Beleuchtung in dunklerer Umgebung zeigen würden, da es am Auslageort nicht dunkel war. Der Tolino Vision zeigte einen deutlichen Lichtrand am unteren Ende des Bildschirms, wodurch die untere Menüleiste deutlich heller erscheint, als der Rest des Displays sich zeigt.


Wesentlich schneller als der Shine erschien der Vision mir beim flüchtigen Testen nicht. Keine Ahnung, ob man noch einen Turbomodus einschalten kann, danach zu schauen habe ich leider vergessen. Im Vergleich zum Shine scheint mir der Vision im Wesentlichen hübscher geworden zu sein und etwas dünner.



...das kann ich ebenfalls bestätigen. Ich habe mir gerade bei Thalia das Gerät ausführlich angeschaut und ich hatte den Eindruck als sei die Frontfläche bei genauem Hinsehen leicht milchig. Ich hatte das Gefühl als ob die Schrift leicht unscharf wäre. Die Beleuchtung ist mir positiv aufgefallen. Sie wirkt im Vergleich zu Tolino Shine nicht mehr leicht blau, sondern ist gleichmäßiger und gelblicher, was ich als angenehm empfand. Leider konnte mich die Schnelligkeit des Geräts nicht überzeugen. Getestet habe ich das Buch \"Hobbit\". Das Gerät hatte länger zum Öffnen des ebooks gebraucht als mein PRS T1!!! Das Blättern war vielleicht nur minimal schneller.
Mein Fazit: Wer keinen ebook-reader besitzt für den kann das Gerät sicherlich interessant sein. Für mich als PRS T1 Besitzer lohnt sich der Umstieg nicht. Das Lesen empfinde ich auf meinem Gerät angenehmer und habe eher das Gefühl ein echtes Buch zu lesen.


Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?


Viele Grüße


Sheep K
 
A

Alfred Beiers

Guest
Nun habe ich mir einen Tolino Vision gekauft. Zunächst ein paar Vorbemerkungen: Längere Zeit durfte ich den Tolino Shine kostenlos „testen“. Den kann man sich in unserer Stadtbibliothek ausleihen wie ein Buch und nutzt ihn durch geschickte Verlängerung drei Monate. Seitdem kommt für mich ohnehin nur ein eBook Reader mit Onleihe-Zugriff in Frage. Darum kein Kindle. Bei einem Kobo wäre eine zusätzliche Registrieung erforderlich. Darum kein Kobo. So wird die Auswahl relativ klein, wenn man einen kompakten, technisch auf dem Neuesten stehenden eBook Reader sucht, der ohne viel Firlefanz daherkommt.


Nachdem ich mich drei Tage mit dem Tolino Vision beschäftigt habe, fühle ich Zwiespalt ob seiner Anschaffung. Das Auspacken aber war ein Genuss. Wenig drumherum und dennoch stilvoll verpackt. Dass ein ausgedrucktes Handbuch dabeiliegt, ist heutzutage wohl nicht mehr zu erwarten.


Die Inbetriebnahme war sehr einfach und gewohnt intuitiv zu meistern wie man es vom Tolino Shine auch kennt. Viel epochal Neues findet sich ohnehin nicht. Was auffiel, war ein deutlich schnelleres Arbeiten und Reagieren des Tolino Vision gegenüber seinem Vorgänger. Außerdem liegt der Vision ausgesprochen gut in der Hand, wirkt bedeutend edler, schicker und moderner. Etwas weniger verwindungssteifer ist er, aber das scheint der flacheren Bauform geschuldet und ist nur mit gezielter Kraftanwendung feststellbar. Beim Lesen selbst vermittelt sich ein stärkerer Papiereindruck, weil die Schrift geschlossener an der Oberfläche liegt und kein Rand mehr für ein tiefer abgesetztes Display sorgt. Über Vor- oder Nachteile des nunmehr frei zugänglichen USB-Ports sowie des Kartenslots lässt sich wacker streiten. Ich persönlich halte das für eine Verbesserung, weil ich eBooks fast nur per Laptop auf den Reader lade und so nicht jedesmal die Klappe herausfummeln muss. Alles in Allem macht der Tolino Vision auf den ersten Blick einen guten Eindruck als gelungene Weiterentwicklung.


Zweifel regen sich in der Praxis beim angeblich verbesserten Display, beim Ein- und Ausschalter als Taster sowie beim kapazitiven Homebutton. Mir ist es nun schon ein paarmal passiert, dass ich den Tolino aus der Hülle oder aus einer Tasche zog und er war eingeschaltet, weil irgendwann irgendwas auf den Ein- und Ausschalter gedrückt hat. Jeder kann sich ausmalen, was passiert, wenn jetzt auch nur leichter Druck auf dem Display liegt. Obendrein muss man penibel darauf achten, nicht den Homebutton versehentlich zu berühren. Klar kann man sofort wieder in das aktuelle eBook zurückswitchen, doch nervig ist das allemal. Ich vermute, diese „Neuerungen“ werden in Zukunft noch reichlich Diskussionen hervorrufen.


Am heftigsten schlagen jedoch die Tücken des Displays ins Kontor, wenn man es mit dem des Tolino Shine oder anderer eBook Reader vergleicht und berücksichtigt, welch tollen Fortschritt es bringen soll. Das Ghosting stellt ein gravierendes Problem dar. Teilweise liegen Geisterbilder bis zur nächsten Bildschirmauffrischung mehr als deutlich und unangenehm störend unter dem Schriftbild. Und da wo vorher vielleicht eine Grafik war, sind auf der nächsten Seite die Buchstaben entweder flauer oder kontrastreicher (?); vorhersagen lässt sich das nicht. Auch bringt ein verbessertes Darstellungstdetail de facto eine Verschlechterung. Die Zeichnung der Lettern nämlich ist zwar tatsächlich filigraner, doch lässt dies das Schriftbild insgesamt kontrastärmer wirken. Und wieso der gelblich-wärmere Grundton des Displays nun angenehmer sein soll, erschließt sich mir nicht. Er wirkt dunkler! Vor allem bei eingeschalteter Beleuchtung denkt man, einen Prototyp vor der Einführung der Displaybeleuchtung in der Hand zu halten. An der Unterkante zieht sich ein zentimeterbreiter, heller Verlauf ins Display, die LED-Flares sind deutlich zu sehen und rechts wie oben trüben Schatten das Bild. Gleichmäßig sieht anders aus.


Fazit: Insgesamt halten sich Freude und Frust die Waage. Für den Ein- und Ausschalter werd ich mir was einfallen lassen oder ein spezielles Cover löst das Problem; mit dem kapazitiven Homebutton werd ich umzugehen lernen. Wirklich noch überlegen muss ich mir, ob ich mit den Mängeln des Displays leben kann, die jetzt auch nicht leseentscheidend sind, aber letztlich den gezahlten Preis nicht rechtfertigen.
 
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