Als beteiligte Partei erlauben wir uns in dieser Debatte einen Beitrag:
Manche Kritik an PocketBook ist sicher berechtigt. Wir wünschen uns oft selbst eine schnellere Fehlerkorrektur.
Trotzdem denken wir aber auch, dass die angemessene Unterscheidung zwischen \"Fehler\", \"Änderungswunsch\" und \"Unzufriedenheit mit einer Grundsatzentscheidung\" gelegentlich verloren gegangen ist. Und das tut der Diskussion nicht gut.
Wenn beim Tap auf den Menü-Schalter statt des Menüs die Seitennavigation aufgeht, dann ist das ein Fehler der nicht hätte passieren sollen und schnell korrigiert gehört. (Aber gerade Nutzer, die nah an der Softwareprogrammierung dran sind, wissen, dass Fehler dieser Art, gerade weil sie nicht systematisch, sondern nur manchmal auftreten, nie ganz vermieden werden können.)
Wenn beim Wechsel von Version 4 auf 5 die Option zum Editieren des Homescreens entfällt und wieder gewünscht wird, dann ist das ein Änderungswunsch (der mit FW 5.5 übrigens erfüllt wurde). Es ist schön, wenn ein Hersteller Wünsche erfüllt, aber kein Hersteller kann jeden Wunsch erfüllen. Und es ist kein \"Bug\" wenn der Hersteller einen Wunsch nicht erfüllt. Genauso wenig ist es ein Bug, wenn PocketBook nicht jedes Feature von Calibre unterstützt. Das wäre vielleicht wünschenswert, mehr aber nicht.
Wenn PocketBook entscheidet, alternative Viewer nicht mehr zu unterstützen, dann kann man das kritisieren und unzufrieden sein. (Für diese Kritik gibt es sicher auch gute Gründe.) Aber auch da kann man nicht von einem \"Bug\" sprechen. Solche Entscheidungen gehören bei der Produktentwicklung dazu. Und es wird Nutzer geben, die davon nichts merken, andere, die es gut finden, wenn die Komplexität und Vielfalt der Optionen reduziert wird, und es gibt sicher viele, die hier nicht mitgehen wollen. Das muss jeder für sich entscheiden.
PocketBook wird gut daran tun, auf die Reaktionen hier im Forum zu hören und vielleicht manches zu korrigieren. Trotzdem wäre es aus unserer Sicht gut für die Debatte, wenn ein wenig differenzierter zurückgemeldet würde und manches auch gelassener gesehen würde.
(Apropos Gelassenheit: auch für uns ist manchmal erstaunlich, wenn einerseits das allgemein langsame Tempo beim Bugfixing durch PocketBook kritisiert und unsere schnelleren Update-Zyklen gleichzeitig als voreilig bezeichnet werden.)