Neil Gaimans
Fragile Things habe ich schon vor einer Woche zu Ende gehört, bin aber irgendwie nicht dazu gekommen, einen Kommentar zu schreiben.
Mein Fazit: Neil Gaiman kann nicht nur Romane und Comics schreiben, er ist auch ein Meister, was Kurzgeschichten betrifft.
Fragile Things ist eine Sammlung von 31 Geschichten und Gedichten, die dies einmal mehr unter Beweis stellt. Noch besser sind seine Geschichten jedoch, wenn er sie selbst vorliest - ich gestehe, dass ich ihm stundenlang zuhören könnte, ganz egal, was er liest.
In einer Geschichtensammlung gefallen mir selten alle Geschichten gleich gut, was auch hier der Fall ist. Trotzdem bin ich immer wieder beeindruckt von Gaimans allgemein hoher Qualität, was aber auch etwas damit zu tun haben kann, dass ich seine Art zu schreiben einfach mag. Die Gedichte hätte ich beim gedruckten Buch vielleicht nur überflogen, da ich damit nicht besonders viel anfangen kann, aber vom Autor selbst vorgetragen, waren auch diese zumindest nett.
Besonders gefallen hat mir bei diesem Buch die Einleitung, in der der Autor zu jeder Geschichte erzählt, wie sie entstanden ist. Highlights waren zwei Geschichten (
Sunbird und
October in the Chair), die ich schon mal in einer anderen Sammlung gelesen habe, und die Novelle
Monarch of the Glen, die in der Welt von
American Gods spielt.
October in the Chair ist eine \"Geschichte in der Geschichte\", in der die Protagonisten die Monate des Jahres sind, die sich gegenseitig (Geister)-Geschichten erzählen,
Sunbird erzählt von einem illustren Club von Leuten, die sich regelmäßig treffen, um irgendein exotisches Tier als Mahlzeit zu sich zu nehmen. Diese Geschichte ist einfach nur herrlich skurril, aber auch der Rest ist sehr lesens- bzw. hörenswert.