Amazon.de im Kreuzfeuer der Kritik, ein Kommentar [Video]

Chalid

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Ich glaube ja nicht, dass die klassische Buchhandlung in Deutschland wirklich gefährdet ist. Dank Buchpreisbindung gibt es keine echte Konkurrenz und Amazons Wachstum wird auch nicht ewig weitergehen.


Ich kaufe meine Fachbücher ausschließlich in der Buchhandlung vor Ort, einfach weil ich gerne vorher durchblättere. Da ist es auch oft hilfreich, wenn man einen Mitarbeiter etwas fragen kann.


Bei Belletristik brauche ich das nicht, weshalb ich auch zum eBook Reader greife. Gäbe es von einer örtlichen Buchhandlung ein vernünftiges eBook-Portal, würde ich da kaufen. Aber selbst nach Jahren ist die Umsetzung mangelhaft oder z.T. gar nicht vorhanden.


Wie auch immer: Die Amazon-Doku hat inzwischen auch schon politische Reaktionen zur Folge gehabt. Werde demnächst noch darüber schreiben. Mal sehen wie sich das noch alles entwickelt.


Ich wundere mich aber dennoch, warum es solche Reaktionen nicht gab, als die deutlich schlimmeren Arbeitsbedingungen bei Foxconn (mehrmals) dokumentiert wurden. Apple macht in Deutschland schließlich ebenso Milliardenumsätze, aber da ist das Leid der Leute wohl weit genug weg ...
 
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ottischwenk

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Ich wundere mich aber dennoch, warum es solche Reaktionen nicht gab, als die deutlich schlimmeren Arbeitsbedingungen bei Foxconn (mehrmals) dokumentiert wurden.
ganz einfach, weil die Arbeitsbedingungen bei Foxconn wesentlich besser waren, als lokal üblich, währen die Bedingungen bei Amazon derart waren, dass Leute von weit her gekarrt werden mussten, ihnen noch falsche Versprechungen gemacht wurden, sie nicht Amazon (wie versprochen) als Arbeitgeber hatten, rechtsextreme Wachmannschaften nötig waren, ....
 

firstmattheo

New member
ganz einfach, weil die Arbeitsbedingungen bei Foxconn wesentlich besser waren, als lokal üblich, währen die Bedingungen bei Amazon derart waren, dass Leute von weit her gekarrt werden mussten, ihnen noch falsche Versprechungen gemacht wurden, sie nicht Amazon (wie versprochen) als Arbeitgeber hatten, rechtsextreme Wachmannschaften nötig waren, ....

und weil es in Deutschland passiert. Vor der eigenen Haustür und direkt Einfluss genommen werden kann und darf. Mit eigenen Rechtsmitteln nach eigenem Recht und für Amazon D deutsche Regeln und Standarts gelten müssen.


Die Möglichkeiten in China sind ungleich geringer.


Ich besitze kein Apple Produkt mehr.
 
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ottischwenk

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Ich besitze kein Apple Produkt mehr.
Ich habe nie welche besessen.
Und die blöden Entschuldugungen "die Anderen machen es auch" sind in Wahrheit keine Entschuldigungen. Ich finde die Frage, was bekommt ihr für diesen Beitrag völlig berechtigt. Auch mir drängt sich dieser Eindruck auf. Und die Anspielung von Chalid bezüglich Militärdienstes finde ich erst recht blöde.


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JulesWDD

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Ich wundere mich aber dennoch, warum es solche Reaktionen nicht gab, als die deutlich schlimmeren Arbeitsbedingungen bei Foxconn (mehrmals) dokumentiert wurden. Apple macht in Deutschland schließlich ebenso Milliardenumsätze, aber da ist das Leid der Leute wohl weit genug weg ..



Das ist der völlig falsche Ansatz, leider aber weit verbreitet. Man rechtfertigt oder erklärt etwas dadurch, dass man es ins Verhältnis zu etwas setzt, was genauso schlimm oder noch schlimmer ist. Damit kann letztlich alles verharmlost und erklärt werden. Es wird eben relativiert. Oder anders gesagt: Das eigene Verhalten wird nicht dadurch besser oder schlechter, dass es andere genauso gut oder genauso schlecht machen oder noch besser oder schlechter.
 
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Unregistriert

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Das ist der völlig falsche Ansatz, leider aber weit verbreitet. Man rechtfertigt oder erklärt etwas dadurch, dass man es ins Verhältnis zu etwas setzt, was genauso schlimm oder noch schlimmer ist. Damit kann letztlich alles verharmlost und erklärt werden. Es wird eben relativiert. Oder anders gesagt: Das eigene Verhalten wird nicht dadurch besser oder schlechter, dass es andere genauso gut oder genauso schlecht machen oder noch besser oder schlechter.



Das ist nicht rechtfertigung für schlechtes verhalten sondern ursachenforschung. Und die ursache ist nicht, dass es einzelne "böse" unternehmen gibt, sondern dass wir ein system und eine gesellschaft haben, die solches vorgehen ermöglicht. Wenn man etwas ändern möchte gilt es nicht ein einzelnes unternehmen zu boykottieren sondern politiker zu zwingen etwas zu unternehmen um das system zu ändern
 
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Das ist nicht rechtfertigung für schlechtes verhalten sondern ursachenforschung. Und die ursache ist nicht, dass es einzelne "böse" unternehmen gibt, sondern dass wir ein system und eine gesellschaft haben, die solches vorgehen ermöglicht. Wenn man etwas ändern möchte gilt es nicht ein einzelnes unternehmen zu boykottieren sondern politiker zu zwingen etwas zu unternehmen um das system zu ändern
Das ist eine faule ausrede und Abschieben der Verantwortung auf "die da oben". Bei einem Boykott eines großen Unternehmens, wird dieses "dia da oben" treten, was zu unternehmen, einfach deshalb, um nicht ins Hintertreffen zu kommen
 
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und weil es in Deutschland passiert. Vor der eigenen Haustür und direkt Einfluss genommen werden kann und darf. Mit eigenen Rechtsmitteln nach eigenem Recht und für Amazon D deutsche Regeln und Standarts gelten müssen.


Die Möglichkeiten in China sind ungleich geringer.


Ich besitze kein Apple Produkt mehr.



Und unter anderem weil man hier was machen kann produzieren diese unternehmen in china, taiwan, vietnam oder indien... Wenn das für ein unternehmen die lösung ist...
 
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Ich wundere mich aber dennoch, warum es solche Reaktionen nicht gab, als die deutlich schlimmeren Arbeitsbedingungen bei Foxconn (mehrmals) dokumentiert wurden. Apple macht in Deutschland schließlich ebenso Milliardenumsätze, aber da ist das Leid der Leute wohl weit genug weg ...

Das ist m.E. eine ziemlich Üble Art von Relativierung.
Auch in Chalids Artikel (Kommentar) finden sich ähnliche argumentative Überlegungen. Dann wird das Ganze noch mit "verschwörungstheoretischen" Ausführungen angereichert:


"Fragwürdiger Zeitpunkt der Veröffentlichung"
"zusammentun"


Alles in Allem ein sehr schlechter, glossenhafter Artikel, ein Artikel im Stil übler, unlauterer Journaille auf "Stammtischniveau"!
 

Oliver

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Ich habe nie welche besessen.
Und die blöden Entschuldugungen "die Anderen machen es auch" sind in Wahrheit keine Entschuldigungen. Ich finde die Frage, was bekommt ihr für diesen Beitrag völlig berechtigt. Auch mir drängt sich dieser Eindruck auf. Und die Anspielung von Chalid bezüglich Militärdienstes finde ich erst recht blöde.


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Keine Sorge, Amazon interessiert sich dermaßen für unsere Seite, dass wir nicht einmal Testgeräte zur Verfügung gestellt bekommen.
 

paperpack

New member
Klar ist es berechtigt, auch auf Missstände in anderen Betrieben hinzuweisen. Und dass die Arbeitsbedingungen in Fernost leichter verdrängt werden als Missstände vor der eigenen Haustür, ist auch klar. Nur entschuldigt das in keinster Weise die seit Jahren bekannten Praktiken von Amazon, wowohl was die Steuermoral, als auch was der Umgang mit Leiharbeitern betrifft. Der besprochene Bericht Ist auch längst nicht die erste Berichterstattung darüber. Und natürlich wollen die beteiligten Journalisten etwas damit erreichen, sowas nennt man investigativen Journalismus, und der ist auch dringend nötig. Und Boykottaktionen sind doch klasse, wenn sich dadurch etwas ändert.


Am interessantesten fand ich die Aussage des Autors, er könne sich andere Anbieter nicht leisten. Da sieht man, wie sich viele schon völlig von Amazon abhängig gemacht haben. Denn dass man besonders viel Geld spart, wenn man alle seine Bücher, CD\'s, Filme, Computerspiele, Elektronik etc. bei Amazon kauft, ist doch ein Märchen. Der eigentliche Grund ist schlicht und einfach Bequemlichkeit. Unbestritten hat Amazon ein gutes, einfach zu bedienendes Shopsystem. Natürlich gibt es immer wieder gute Angebote. Aber mal ehrlich: Oft (z.B. bei Elektronik) gibt es woanders bessere Angebote. Und Preisnachlässe bei Filmen und Büchern machen oft gar nicht so viel aus. Dazu kommt noch, dass man gelegentlich auch mal was bestellt, was man bei genauerem Ansehen im Laden niemals gekauft hätte - oder will das jemand bestreiten?
Gelegentlich kaufe in noch was bei Amazon (hauptsächlich Marketplace), aber seit ca. einem Jahr kaum noch. Geht auch!


P.S.: Habe noch nie ein Apple-Produkt besessen, aus genau demselben Grund, weshalb ich mir kein Kindle-Reader zulegen werde: ich habe keine Lust, mich an einen einzigen Konzern zu ketten, der mir exklusiv die Inhalte für meine Hardware liefert und mir sogar noch irgendwelche proprietäre Software (iTunes etc.) vorschreibt.


NB für alle, die es interessiert: ein iPhone5 hat einen Materialwert von ca. 133 € und geschätzte Arbeitskosten von skandalösen 6 €, siehe den Apple-Markencheck in der ARD:
Um den Link zu sehen, bitte Anmelden oder Registrieren
 
M

metepsilonema

Guest
Nun, ob Zufall oder nicht -- man bedenke, dass die Dokumentation das Weihnachtsgeschäft beleuchtet und sicherlich erst einige Zeit danach sendungsreif geworden ist -- zuerst einmal zählen die vorgebrachten Argumente: Leider ist die Dokumentation in einiger Hinsicht schreierisch, mehr als sie es eigentlich notwendig hat und vielleicht eine Verquickung von berechtigten Anliegen, Interessen und Alarmismus. Das wäre allerdings zu belegen, nicht nur zu vermuten (dass Journalisten einen guten Zeitpunkt abwarten, kann man ihnen eigentlich nicht verdenken, oder?).


Was bleibt, ist, wie in anderen logistischen Unternehmen auch (siehe etwa die Dokumentation über die privaten Paketdienste wie gls), die Ausnutzung von -- nicht nur, aber vor allem -- wenig qualifizierten Arbeitskräften, die einfach anzuwerben sind (Amazon ist keineswegs das einzige Unternehmen auf das der Blick fällt). Das Problem besteht nicht darin, dass saisonal bedingt mehr Arbeitskräfte benötigt werden, sondern im Wie ihrer Anstellung, den Bedingungen zu denen gearbeitet wird. Soweit ich das richtig im Kopf habe wird über Leiharbeiter hinaus auch kurz angesprochen, dass Amazon generell Arbeitskräfte anstellt, die möglichst rasch und einfach gekündigt werden können (was natürlich für entsprechenden Stress und Konkurrenz unter denselben führt --- es sage keiner man wisse das nicht). Es geht in Summe darum, ob unqualifizierte Arbeiten, die körperlich fordernd und entsprechende Verschleißerscheinungen mit sich bringen, auch ordentlich bezahlt und unter entsprechenden Bedingungen stattfinden sollen. Das ist zuerst Sache des Gesetzgebers und der Unternehmen, aber auch der Kunden, die letztlich mit darüber entscheiden ob Bequemlichkeit und Preis über dem Wohlergehen anderer stehen sollen. Es bleibt der Eindruck, dass Amazon diese Dinge von sich aus nicht mit Nachdruck regelt, also toleriert, womöglich sogar fördert (wir wissen auch nicht was Amazon z.B. mit Trenkwalder vereinbart hat).


Das alles gilt keineswegs ausschließlich für Amazon, kann aber keinerlei Rechtfertigung sein, vor allem nicht, wenn man kommerziell derart erfolgreich ist: Eine tolerierte oder vielfach ausgeübte Praxis, sagt nichts über deren ethische Richtigkeit (dass Amazon in aller Munde ist, kann man kaum den Medien vorhalten und derjenige der ins Rampenlicht steigt, wird, nicht immer, aber oft: leicht und schnell zu einem Zielpunkt von Kritik). Gründe für \"einen Boykott\" von Amazon oder eine sehr eingeschränkte Nutzung gibt es daneben genug, aber das ist eine andere Diskussion, ich lasse das einmal.


<i>Will ich das, oder kann ich mir das leisten?</i> ist die Gretchenfrage, und vielleicht einen Gedanken daran verschwenden, dass ein angemessener Preis und gute Arbeitsbedingungen, eine Konsumbeschränkung rechtfertigen, schadet wohl keinem.
 

Chalid

Administrator
Teammitglied
Die Nennung anderer Unternehmen wie z.B. Apple hat nichts mit Relativierung zu tun, sondern soll einfach aufzeigen, dass es solche Dinge vielfach (z.T. auch deutlich schlimmer) gibt, hier aber mit zweierlei Maß bei der Bewertung gemessen wird. Apple war indes nur ein stellvertretendes Beispiel. Andere Elektronikriesen lassen genauso bei Foxconn & Co produzieren. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man mehrere Geräte daheim hat, welche unter ähnlichen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Wie schon mehrfach geschrieben, macht das die Arbeitsverhältnisse bei Amazon aber keinesfalls besser oder entschuldigt sie. Mit keinem Wort habe ich irgendwo geschrieben, dass es \"eh ok\" ist, was Amazon macht, weil es woanders schlimmer ist.


Aber es ist schon interessant, dass man solche Hinweise immer als Relativierung abtut und sich so auch der Kritik entzieht, warum man denn weiterhin China-Ware bezieht und nutzt. Und das meinte ich mit Heuchelei in den ersten Kommentaren. Einerseits Amazon massiv kritisieren, andererseits wegschauen, weil das eh zu weit weg ist, dass man etwas ändern könnte. Und nochmal: Das heißt nicht, dass Amazon an den genannten Praktiken nichts ändern muss.


Das mit den deutschen Standards für die Arbeitsbedingungen trifft natürlich zu. Aber die müssen in meinen Augen genauso für alle andere Produkte gelten die hier auch nur vertrieben werden. Ob die Leute nun 500km oder 5000km weit weg arbeiten, macht für mich keinen Unterschied. In beiden Fälle habe ich mit den Personen nichts zu tun. Wäre der Wille zur Veränderung solcher Arbeitsbedingungen jedoch wirklich da, dann ließe sich hier auch etwas ändern - egal ob in Fernost produziert, oder vor der eigenen Haustüre. Politische Maßnahmen heimische Verkäufe oder Outsourcing zu regulieren o.ä. ließen sich sicherlich finden. Aber ich schätze, dafür sind die Menschen in Asien nicht wichtig genug (oder unser Komfort zu wichtig?) bzw. das System zu stark von solchen Ausbeutungen abhängig, als dass man sich auf einen wirtschaftspolitischen Kampf einlässt.


Die Frage nach einer Bezahlung Amazons für diesen Artikel ist dermaßen überzogen, dass ihr lachen würdet, wenn ihr wüsstet, welche Kontakte wir zu Amazon haben. Gar keine. Amazon hat uns bis vor kurzem nicht einmal auf E-Mails geantwortet - und wenn sie es jetzt machen, sind es Einzeiler. Amazon hat kein Interesse an unserer Seite.


paperpack: Die Leistbarkeit woanders einzukaufen, bezieht sich nicht (nur) auf den Kaufpreis, sondern auf die Rückgabemöglichkeit. Bei Amazon habe ich bestellte Ware schon mehrfach problemlos zurückgesendet und passenden Ersatz bestellt, während das beim örtlichen Handel kaum klappt. Da muss man entweder doppelt kaufen (was ich mir z.B. nicht leisten kann und will), oder damit leben, dass man das falsche gekauft hat. In meinen Augen ist dies auch der Hauptgrund warum viele bei Amazon kaufen. Nicht weil die Angebote per se günstiger sind, oder weil es bequemer ist, sondern weil man absolut keine Probleme hat die Ware zu retournieren. Die Gefahr einen Fehlkauf zu tätigen ist so gleich null, egal ob beim 20 Euro USB-Stick oder beim 1.000 Euro Notebook.
 

JulesWDD

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Das ist nicht rechtfertigung für schlechtes verhalten sondern ursachenforschung. Und die ursache ist nicht, dass es einzelne "böse" unternehmen gibt, sondern dass wir ein system und eine gesellschaft haben, die solches vorgehen ermöglicht. Wenn man etwas ändern möchte gilt es nicht ein einzelnes unternehmen zu boykottieren sondern politiker zu zwingen etwas zu unternehmen um das system zu ändern



Aha ... vielleicht sollten Sie sich primär mal um ein bisschen Rechtschreibung und Interpunktion kümmern ...
:confused:
... !!?? Wo sehen Sie auch nur ansatzweise Ursachenforschung, Ursache für was denn? System? Von was für einem System schreiben Sie?
 

JulesWDD

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Die Nennung anderer Unternehmen wie z.B. Apple hat nichts mit Relativierung zu tun, sondern soll einfach aufzeigen, dass es solche Dinge vielfach (z.T. auch deutlich schlimmer) gibt, hier aber mit zweierlei Maß bei der Bewertung gemessen wird. Apple war indes nur ein stellvertretendes Beispiel. Andere Elektronikriesen lassen genauso bei Foxconn & Co produzieren. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man mehrere Geräte daheim hat, welche unter ähnlichen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Wie schon mehrfach geschrieben, macht das die Arbeitsverhältnisse bei Amazon aber keinesfalls besser oder entschuldigt sie. Mit keinem Wort habe ich irgendwo geschrieben, dass es \"eh ok\" ist, was Amazon macht, weil es woanders schlimmer ist.


Aber es ist schon interessant, dass man solche Hinweise immer als Relativierung abtut und sich so auch der Kritik entzieht, warum man denn weiterhin China-Ware bezieht und nutzt. Und das meinte ich mit Heuchelei in den ersten Kommentaren. Einerseits Amazon massiv kritisieren, andererseits wegschauen, weil das eh zu weit weg ist, dass man etwas ändern könnte. Und nochmal: Das heißt nicht, dass Amazon an den genannten Praktiken nichts ändern muss.

Ich tue das nicht als Relativierung ab, das ist Relativierung. Ob Sie das glauben und/ oder verstehen, tut nichts zur Sache.
 

SPF30

Technikfan
Das ist m.E. eine ziemlich Üble Art von Relativierung.
Auch in Chalids Artikel (Kommentar) finden sich ähnliche argumentative Überlegungen. Dann wird das Ganze noch mit "verschwörungstheoretischen" Ausführungen angereichert:


"Fragwürdiger Zeitpunkt der Veröffentlichung"
"zusammentun"


Alles in Allem ein sehr schlechter, glossenhafter Artikel, ein Artikel im Stil übler, unlauterer Journaille auf "Stammtischniveau"!

indem man diskretisierungsmethoden als verschwörungstheorien abtut, zieht man sowas natürlich ins lächerliche. ich habe ehrlich gesagt schon darauf gewartet, bis jemand so einen kommentar postet. es ist doch nicht neu dass verschiedene medien zu unterschiedlichen unternehmen gute kontakte pflegen (stichwort: lobbying), bzw. verschiedene politische ansichten vertreten. da braucht es keine verschwörung, damit mehrere medien negativ zu einer sache berichten. hier entwickelt sich eine dynamik. zufall ist das allerdings genauso wenig wie eine verschwörung.


diese künstliche aufregung die hier gerade stattfindet ist wirklich das allerletzte. amazon wird hier verteufelt, während man genüsslich die tomaten aus spanien und die bananen aus columbien isst, am mp3-player aus taiwan musik hört, mit seinem smartphone aus china telefoniert und die pc-tastatur und maus aus china operiert. diese doppelmoral stinkt wirklich zum himmel. man sollte mal vor der eigenen türe kehren und das eigene konsumverhalten anpassen. mit der eigenen geldbörse lässt sich eben noch am einfachsten einflussnahme üben. aber die tatsache, dass unternehmen mit ausländischen produktionen in deutschland nach wie vor MILLIARDENUMSÄTZE machen, zeigt eigentlich nur eines: es ist den menschen sch...egal woher ihre ware kommt, solange man nicht darauf aufmerksam gemacht wird. da dient amazon jetzt als ventil, weil man ja ein moralisch immer korrekt handelnder mensch ist.


schrecklich.
 
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Chalid

Administrator
Teammitglied
Ich tue das nicht als Relativierung ab, das ist Relativierung. Ob Sie das glauben und/ oder verstehen, tut nichts zur Sache.

Ich verstehe durchaus was Relativierung bedeutet. 😉


Unternehmen A produziert Ware unter schlechten Arbeitsbedingungen.
Unternehmen B produziert Ware unter schlechten Arbeitsbedingungen.
Unternehmen A wird kritisiert, Unternehmen B nicht. Wieso?


Diese Frage stelle ich. Damit relativiere ich aber die schlechten Arbeitsbedingungen von Unternehmen A nicht.
 

JulesWDD

Active member
NB für alle, die es interessiert: ein iPhone5 hat einen Materialwert von ca. 133 € und geschätzte Arbeitskosten von skandalösen 6 €, siehe den Apple-Markencheck in der ARD:

Ich kann mit nicht näher bezeichneten "unabhängigen Expertenschätzungen" wenig anfangen. Wenn es vernünftig recherchiert ist, müsste es ja nachvollziehbare Berechnungen geben, die finde ich in dem Artikel nicht, auch keinen überprüfbaren Hinweis. Dort heißt es übrigens nicht 133,00 Materialkosten, sondern 152,00. Wie gesagt, ich weiß die genauen Zahlen auch nicht, ich verbreite aber auch keine unbelegten Zahlen von "unabhängigen Experten".
 

JulesWDD

Active member
Ich verstehe durchaus was Relativierung bedeutet. 😉


Unternehmen A produziert Ware unter schlechten Arbeitsbedingungen.
Unternehmen B produziert Ware unter schlechten Arbeitsbedingungen.
Unternehmen A wird kritisiert, Unternehmen B nicht. Wieso?


Diese Frage stelle ich. Damit relativiere ich aber die schlechten Arbeitsbedingungen von Unternehmen A nicht.

Doch, das fett geschriebene wieso zeigt doch gerade, dass Sie es nicht wirklich verstanden haben, weil es doch darauf gerade gar nicht ankommt.
 
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